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Zylinderabschaltung

Themenstarteram 6. Juli 2012 um 20:06

Aus gegebenem Anlass (der VW Polo 1.4 TSI mit Zylinderabschaltung): Eigentlich bewirkt doch die Zylinderabschaltung im Teillastbetrieb das gleiche wie Downsizing & Aufladung, nämlich dass der Motor bei geringer Leistung dennoch gut ausgelastet ist und daher einen hohen Wirkungsgrad hat. Andererseits steht bei Bedarf hohe Leistung zur Verfügung.

Ist es da überhaupt sinnvoll, beides zu kombinieren? Wäre nicht ein 2l-Saugmotor mit Zylinderabschaltung ähnlich verbrauchsgünstig, aber ohne Turbo günstiger in der Herstellung und Wartung? Nach meinem Verständnis braucht's doch im Wesentlichen die passende Ventilsteuerung und Motorregelung. Wo ist der Haken?

Andreas

Beste Antwort im Thema
am 6. Juli 2012 um 21:32

wenn du so hungrig bist dann habe ich noch was für dich:

die fahrzeuge werden nur darauf getrimmt um beim NEFZ-verbrauch möglichst gut dazustehen.

da der NEFZ-testzyklus ungefähr mit der realität genauso viel zu tun hat wie tatsache dass schweine fliegen könen:D ist der reale verbrauchsvorteil drart gering, daß er in keinem verhältnis zum aufwand steht.

vielmehr ist es einem autohersteller der angeblich wagen fürs volk herstellt gelungen, den käufern sinnlose technik für einen satten aufpreis anzudrehen. das wurde ganze wurde blue motion getauft und sieht so aus:

1. federn 10mm kürzen

2. leichtlaufreifen

3. leichte modifizierung der aerodynamik

4. das ansonsten serienmäßige 6gang-getriebe würde durch ein billigeres 5gang mit längerer übersetzung getauscht (der 6. gang spielt beim NEFZ keine rolle, da nur ganz kurz 120km/h simuliert werden)

da es bei uns in deutschland fast keine autobahnen gibt, ist der NEFZ-verbrauch absolut glaubhaft und die erde ist eine scheibe...

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Zitat:

Original geschrieben von Taubitz

Aber wenn es doch die Autozeitungen so geil finden!

Die sabbern ja jetzt schon die ganze Zeit, obwohl der Motor noch gar nicht auf dem Markt ist.

Das sollte man nicht so ernst nehmen, wie die das gerne hätten...:p

Hallo ins Forum,

Zitat:

Original geschrieben von Kawaman1974

jedenfalls hat der 2.0t im 528i in der praxis keinen nennenswerten verbrauchsvorteil gegenüber dem R6.

klingt nur schlechter...

nicht nur nur Klang ist schlechter, selbst im NEFZ bringt die Umstellung auf zwangsbeamtete R4 statt V oder R 6 nichts. Beispiel Daimer E 250 BE (R4 1.796 cm³ zwangsbeamtet mit 150 kW, 310 Nm = Normverbrauch 6,6 - 7,0 l/100km) zu E 300 BE (V6 3.498 cm³ freisaugend mit 185 kW, 340 Nm = Normverbrauch 6,8 - 7,0 l/100km). Da bringt der R4 nur was, wenn er auf den Asphalttrennscheiben (205er Reifen) steht, bei normalen 225iger oder 245iger oder noch größer, liegt er gleich.

Ach ja, noch heftiger: Der 350 BE hat dieselben Verbrauchswerte wie der 300 BE, hat aber gleich mal 225 kW und 370 Nm.

Viele Grüße

Peter

PS: Ich bin froh, dass einen verbrauchsarmen, freisaugenden V6 und keinen der Mist "optimierten" Motoren habe. Wobei die ZAS eigentlich zuverlässig funktioniert, aber m.E. erst ab 8-Ender aufwärts sinnvoll ist.

Themenstarteram 8. Juli 2012 um 9:23

Eure 8- und 6-Zylinder in Ehren, aber der Aufhänger meiner Frage war ein VW Polo mit 4-Zylinder.

Mir als Laie kommt die Zylinderabschaltung einfacher vor als die Turboaufladung. Wenn sie nicht funktioniert, kann ich ja auch einfach mit 4 Zylindern weiterfahren. Oder ist das zu einfach gedacht?

Warum keine Zylinderabschaltung im 1.4 oder 1.0-Saugmotor?

am 8. Juli 2012 um 9:58

warum wohl nicht?

weil ein solcher rasenmähermotor selten im dem bereich gefahren werden kann, dass sich die zas überhaupt einschaltet.

was kannman von 100/140 Nm bei 4000U/min erwarten? -nichts!

Eben. Eine Zylinderabschaltung macht nur im Teillastbetrieb einen Sinn.

Je geringer der Hubraum, desto geringer fällt der Teillastanteil aus. Ab einem bestimmten Punkt rechtfertigt der Nutzen nicht mehr die Mehrinvestition in ein solches System.

Themenstarteram 8. Juli 2012 um 10:27

Klar.

Was ist denn teurer - ZAS oder Turbo? Was ist teurer - 2.0 mit ZAS oder 1.4 mit Turbo? 1.6 mit ZAS oder 1.0/1.2 mit Turbo?

Wenn die ZAS z.B. 200€ kostet und ich dadurch 0,3l/100km spare, habe ich bei den aktuellen Spritpreisen und 10.000km/Jahr die Kosten nach ca. 4 Jahren wieder (ohne Kapital- und Wartungskosten). Wenn's funktioniert, fahre ich umweltfreundlicher, ohne dafür zu bezahlen - ist doch super (wenn auch den V8-Fans vermutlich egal).

Das pauschale "lohnt sich nicht" finde ich nicht so überzeugend.

am 8. Juli 2012 um 10:34

je mehr bauteile, desto teurer!

ließ einfach mal hier, wie einfach es auch sein kann:

http://www.motor-talk.de/.../...niger-spritverbrauch-t2473880.html?...

Zitat:

Original geschrieben von 0MGQoNDYjZ

Klar.

Was ist denn teurer - ZAS oder Turbo? Was ist teurer - 2.0 mit ZAS oder 1.4 mit Turbo? 1.6 mit ZAS oder 1.0/1.2 mit Turbo?

Wenn die ZAS z.B. 200€ kostet und ich dadurch 0,3l/100km spare, habe ich bei den aktuellen Spritpreisen und 10.000km/Jahr die Kosten nach ca. 4 Jahren wieder (ohne Kapital- und Wartungskosten). Wenn's funktioniert, fahre ich umweltfreundlicher, ohne dafür zu bezahlen - ist doch super (wenn auch den V8-Fans vermutlich egal).

Das pauschale "lohnt sich nicht" finde ich nicht so überzeugend.

Kosten und Wartungsmaessig waere es dann billiger und einfacher von vorneweg einen 2 Zylinder zu verbauen und fertig.

Gruss, Pete

Themenstarteram 8. Juli 2012 um 13:00

Dann verzichtet man eben auf die Leistung.

am 8. Juli 2012 um 13:03

Zitat:

Original geschrieben von 0MGQoNDYjZ

Dann verzichtet man eben auf die Leistung.

genau, und wer keine leistung hat muß die mühle bis zum bodenblech treten.

und das kostet wiederum richtig sprit...

Themenstarteram 8. Juli 2012 um 13:05

Oder langsam fahren, und das ist das Einzige, was wirklich spart ;-)

Zitat:

Original geschrieben von 0MGQoNDYjZ

Oder langsam fahren, und das ist das Einzige, was wirklich spart ;-)

Man muss ja nicht direkt langsam (Verkehrsbehindernd) fahren - es gibt ganz simple Regeln, wie man gut Benzin sparen kann. Nur kennen scheinbar 99% der Bevölkerung Deutschlands diese nicht, sodaß man sie nur selten anwenden kann...

Zitat:

Original geschrieben von 0MGQoNDYjZ

Oder langsam fahren, und das ist das Einzige, was wirklich spart ;-)

Laufen spart wesentlich mehr. :D

Der Tahoe mit seinem veralteten Ami V8 hat ueber 200'000 km einen Schnitt von 17.4 mpg (13 Liter) Billigbenzin. Normale Fahrweise ist 112.6km/h, mit Spitzen um 120. Er hat kein DSG, Turbo, Dingsbums dieses oder Dingsbums jenes... Ich bin damit zufrieden, andere Leute moegen andere Beduerfnisse haben. :)

edit: Hase an der Ampel spielen ist auch nicht im Charakter des Fahrzeuges. ;)

 

Gruss, Pete

am 8. Juli 2012 um 13:21

Zitat:

Original geschrieben von 0MGQoNDYjZ

Oder langsam fahren, und das ist das Einzige, was wirklich spart ;-)

zu langsam fahren bedeutet auch wieder hohen verbrauch!

Bei Vollgas saufen die VW Motoren mehr als moderne Sauger. 22,2 l/100 km im Tiguan gegenüber 18 l/100 km im Mazda CX5. Sind über 20 % Mehrverbrauch. Testverbrauch 8,8 l/100 km beim VW Tiguan 1.4 TFSI, beim CX5 7,4 l/100 km. Also auch da fast 20 % Mehrverbrauch.

Beim Fiat 500 sind es 13,8 l/100 km bei Vollgas - mehr schluckt keiner im Verhältnis zur gebotenen Leistung. Hier der interessante Test zu den Downsizing-Motoren. Dass Turbomotoren nicht gnadenlos saufen müssen, zeigen Opel und Ford, die bei ihren neuen Motorgenerationen niedrige Verbräuche im Alltag abliefern. VW liegt dort inzwischen zurück, Fiat kann es wirklich nur auf dem Papier (reicht ja schon für die EU...).

Der neue Polo mit Zylinderabschaltung brauchte in einem ersten Test 5,4 l/100 km laut Bordcomputer. Da wird man noch 0,5 l/100 dazurechnen können, diese Abweichung haben die Ups ja schon serienmäßig... sind ja "nur" 10 %, die sie in Wirklichkeit mehr verbrauchen...

Die Zylinderabschaltung kann man sich ganz einfach sparen, wenn man eine lange Getriebeübersetzung verwendet. Wirklich lange Übersetzungen, sodass 80-120 km/h mehr als 30 Sekunden dauern im höchsten Gang. Das geht nur nicht, weil der ADAC dann eine schlechte Note für die Getriebeabstufung gibt und es bei Tests für schlechte Durchzugswerte weniger Punkte gibt.

Aber dann kann man die Zylinderabschaltung weglassen, weil der Motor immer mit höchstem Wirkungsgrad läuft. Mein Cuore erfüllt die Voraussetzungen für niedrigsten Verbrauch mit uralter Motorentechnik, der Nachfolger mit dem moderneren Motor ist nochmal 5-10 % sparsamer. 3,5 l/100 km sind kein Problem, geht dann eben gemächlicher voran.

Zylinderabschaltung mit einem 3-Zylinder funktioniert übrigens nicht, auch nicht mit einem 2-Zylinder.

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