Zu hohe gefahrene Geschwindigkeiten in Baustellenbereichen

Es ist immer wieder festzustellen, dass in limitierten Baustellenbereichen zu schnell gefahren wird.
Dieses ist nicht nur für die Baustellenarbeiter keine angenehme Situation.
In den USA gibt es in verschiedenen Staaten die Regelung, dass, wenn in Baustellenbereichen zu schnell gefahren wird, die doppelte Strafe zu zahlen ist.

Ist das ein Modell, welches auch in Deutschland eingeführt werden sollte?
Wir sollten mal die Pros und Contras diskutieren.

Beste Antwort im Thema

Da in AB-Baustellen bei den früher durchgängig verwendeten Beschränkungen auf 80 einfach zu viele Unfälle passieren, nimmt man heute tendenziell 60. Ob die Unfallzahlen dadurch sinken, wäre abzuwarten.

Letzten Endes sind die ein Problem, die gewohnheitsmäßig "immer 15-20 drüber" fahren. Seid mal ehrlich: Das tut ihr nicht nur in den 60er Baustellen, ihr habt's genauso in den in auf 80 beschränkten getan. Und wenn eine Baustelle auf 100 beschränkt ist (selten in D, ich weiß), dann gilt für euch "selbstverständlich" auch "15-20 geht immer, da arbeitet doch keiner, und sonst werde ich noch von Kleinwagen überholt". Oder?

Wer diszipliniert genug ist, sich an die 80 zu halten (Tempomat auf Tacho 85, und gut), schafft das auch bei 60. Bin in den letzten paar Wochen sechs Mal A24-A10 (nördlicher Berliner Ring) gefahren und nicht gestorben. Dauert halt ein wenig länger, das weiß man vorher und plant es ein. Spart übrigens auch Kraftstoff (ist sekundär, aber nett).

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Zitat:

@Rainy01 schrieb am 6. August 2018 um 15:58:59 Uhr:


Exakt so ist das! Genau genommen würde auf den 97 km ohne Baustelle sogar Tempo 154,2 reichen, das ergäbe dann auf die Sekunde genau insgesamt eine Fahrzeit von 40 Minuten 😁 Aber wollen wir mal nicht päpstlicher als der Papst sein 🙂

Wichtig ist die Erkenntnis aus diesen Zahlen, dass schnelleres Fahren als erlaubt in Baustellen praktisch keinen Zeitgewinn bringen und daher im Grunde völlig sinnlos ist.

Sorry, mein ACC lässt sich nur km- genau einstellen.

Aber du hast Recht mit der Geschwindigkeitsangabe.

Dein Summary "Wichtig..." ist total treffend.

Gruß
Ulicruiser

Zitat:

@Bamako schrieb am 6. August 2018 um 16:21:53 Uhr:


Ich kenne hubsteiger, zu gut. Ist ganz lustig auf 20m, das wackelt von jeder Handbewegung.
4m sind dabei eine pillepalle Höhe, da ist einer der aufm Steiger arbeitet nicht von aus der Ruhe zu bringen.

Das hupen der Lkw in dieser Situation interpretiere ich übrigens etwas anders:

Im Tunnel kannst du den Hubsteiger zwangsläufig nicht höher als rd. 5 m ausfahren!

Die Nähe der LKWs (die LKWs können nicht dazu) ist schon sehr prickelnd, um es positiv ausztudrücken.

Die Hupen auch (wenige) wenn nur der Hubsteiger da ist und kjein Bagger weit und breit.
Sorry, es hupen nicht allein die LKW- Fahrer, die PKWs (röhrender Auspuff) sind da noch intersiver unterwegs.

Gruß
Ulicruiser

Zitat:

@Bamako schrieb am 6. August 2018 um 17:01:40 Uhr:


Oder gibt es Statistiken darüber, wieviele Bauarbeiter Tatsache vom Straßenverkehr umgenietet werden?

Die Gefahr, als Fußgänger umgefahren zu werden, dürfte statistisch AUSSERHALB der Baustelle wesentlich größer sein!

Sorry, willst du das gegenseitig aufrechnen?

Zitat:

@Rainy01 schrieb am 6. August 2018 um 17:57:29 Uhr:


Ja, das sehe ich ganz genauso! So ein Überhol(Elefantenrennen)vorgang dauert einige Kilometer...

Früher konnte man in diesen Situationen über den Parkplatz fahren und überholen.
Heute sind die leider auch mit LKWs besetzt!

Sorry, diesen Gadanken muss ich hier einfach loswerden.

Gruß
Ulicruiser

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"Zu hohe gefahrene Geschwindigkeiten"

Zu hoch gegenüber welchen Referenzpunken, Zahlen auf Blech ?
Es ist schon zu hoch wenn es voll ist während es gleichzeitig eng ist,
das war auch die ursprüngliche Legitimationsbasis und in der Tat nachvollziehbar.
Aber der Blitzer funktioniert auch nachts wenn es leer ist und man z.B. mittig fahren kann.

Jetzt willst Du was ? Dass es stärker sanktioniert wird wenn es voll ist, oder immer ?
Wenn immer dann nein danke, wenn Du auschliessen kannst (bitte Mittel nennen)
dass es auch sanktioniert wird wenn es leer ist, dann ok.

Zitat:

@UliCruiser schrieb am 6. August 2018 um 21:21:00 Uhr:


Die Nähe der LKWs (die LKWs können nicht dazu) ist schon sehr prickelnd, um es positiv ausztudrücken

Das Thema "ASR A5.2" ist dir geläufig?

Fazit aus http://www.rsa-95.de/13/ASR52/ASRA52.htm: In D wird in der Praxis die Arbeitssicherheit auf Straßenbaustellen konsequent missachtet.

Schon irgendwie gruselig. Und bringt einen als Fahrer zum Denken.

Zitat:

@Bamako schrieb am 6. August 2018 um 10:16:13 Uhr:


Ganz ehrlich, ich habe mit voller Absicht meine Meinung zu dem Thema provokant geschrieben, weil es hier in V&S einfach diese absolute Einheit der perfekten Regelsherrifs gibt.

Das ist doch kein Mittelwert, was hier wiedergegeben wird. Wenn ich durch ne Baustelle fahre, hält sich vielleicht einer von 10 genau ans Tempolimit.
Und die sind hier alle vertreten?

Oder traut sich sonst nur keiner was gegen den "Mainstream" zu schreiben, weil man hier dafür sonst direkt zur MPU geschickt wird von einigen in V&S?

Ich glaube nicht die hälfte der Prediger hier hält in der Praxis das ein, was er hier schreibt.

Ich fahre auf der Autobahn eigentlich konstant 20 zu schnell, immer so, dass es keine Punkte gibt. Die total willkürliche Verteilung von Tempolimits geht mir nach einer gewissen Zeit einfach azf den Sack. Den Vogel abgeschossen hat eine Baustelle in Hessen mit 40 km/h. Sorry, aber auf jeder zerrupften Landstraße kann ich 100 fahren. Wenn man innerhalb von 30min in die dritte Baustelle fährt, werde ich langsam sauer. Also passe ich mich dem Strom an. Bei 40 fährt der Strom 70, bei 80 fährt er 100 und bei 60 fährt er 90. Es scheint so eine psychlogische Grenze bei der Geschwindigkeit zu geben, bei dem die Leute nicht mehr bereit sind diesen Mist mitzumachen. Meiner Erfahrung nach liegt diese Grenze bei 60.

Ja, es gibt einfach Leute, die dem Herdentrieb keinerlei eigenen Willen entgegensetzen können.

Und es gibt Moralisten, die im Internet Wasser predigen und auf der Autobahn mit Wein fahren. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass hier mehr als 10% nach Vorschrift fahren.

Zitat:

@UliCruiser schrieb am 6. August 2018 um 21:24:23 Uhr:



Zitat:

@Bamako schrieb am 6. August 2018 um 17:01:40 Uhr:


Oder gibt es Statistiken darüber, wieviele Bauarbeiter Tatsache vom Straßenverkehr umgenietet werden?

Die Gefahr, als Fußgänger umgefahren zu werden, dürfte statistisch AUSSERHALB der Baustelle wesentlich größer sein!

Sorry, willst du das gegenseitig aufrechnen?

Ehm, nein. Ich wollte damit ausdrücken, dass ich keine explizite Gefahr auf Autobahnbaustellen für die Arbeiter sehe.
Ich bin mir sogar sehr sicher, dass auf normalen Baustellen (Hoch- und Tiefbau) wesentlich mehr Unfälle passieren. Auch tödliche.
Denn dort ist es um die Arbeitssicherheit weitaus schlechter bestellt, als auf strassenbaustellen! Ausserdem gibt es eben im Strassenbau, de facto, weniger Gefahrenquellen als im häuslebau oder Kanalbau.

Auto, strassen... Das sind des Deutschen liebstes Kind. Schaut bitte einmal über den Tellerrand. Anderes wäre wichtiger zu bejammern und dringender zu ändern.

Ich halte strassenbaustellen für verhältnismäßig sicher, in puncto Arbeitssicherheit.

Beim "Streit" um die oben zitierte Vorschrift werden derartige Argumente auch angeführt. Hierzu mal etwas "Futter":

https://www.verkehrsministerkonferenz.de/VMK/DE/termine/sitzungen/18-04-19-20-vmk/18-04-19-20-bericht-bmvi-6-1.pdf?__blob=publicationFile&v=2

und

https://www.verkehrsministerkonferenz.de/VMK/DE/termine/sitzungen/18-04-19-20-vmk/18-04-19-20-beschluss.pdf?__blob=publicationFile&v=2
(Beschluss zu TOP 6.1)

...das geht jetzt übrigens schon seit über 5 Jahren hin und her. 🙄

Zitat:

@Leclatcestmoi schrieb am 6. August 2018 um 22:44:58 Uhr:


Und es gibt Moralisten, die im Internet Wasser predigen und auf der Autobahn mit Wein fahren. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass hier mehr als 10% nach Vorschrift fahren.

Und es gibt Leute die sind im Internet die Helden und auf der Straße die Lappen !

Nach Vorschrift fahren ist gar nicht so wichtig, man muss sich nur anpassen, fair und verantwortungsvoll.
Man darf seinen Willen nicht auf Kosten und unter Gefährdung anderer durchsetzen wollen.

Das ist das Geheimnis !

So manch sinnloser Unfall bliebe allen dann erspart, und es gäbe auch weniger Futter um erst sinnlose Limits zu verhängen. Diejenigen die gegen Limits schreien sind in der Regel auch diejenigen denen wir sie zu verdanken haben.

Dank @U.Korsch für die Links.

Auszug:

"2. Die Verkehrsministerkonferenz stellt fest, dass die Untersuchung der BASt keinen
Anhaltspunkt dafür geliefert hat, dass eine bedeutsame Zahl von Arbeitsunfällen im
Seitenraum von Straßenbaustellen im Grenzbereich zum fließenden Verkehr
aufgetreten ist. Durch Straßenbaustellen verursachte Personenschäden entstehen nach
wie vor primär durch von hinten auffahrende Verkehrsteilnehmer sowie bei
Umleitungen auf Straßen, die für die Aufnahme der Umleitungsverkehre nicht
konzipiert sind"

Womit, und mit weiteren Punkten aus dem zweiten Link, die gesamte Regelung eigentlich schon für obsolet gesprochen wurde.
Das Risiko von Unfällen auf Umleitungen, kosten, Verkehrsstau wiegen schwerer als eine eben halt real kaum existente Gefahr für die Arbeiter.

Die gesamte Verordnung ist ein riesen Haufen überflüssiges Papier!!!

Problem ist, daß man den Sinn/Hintergrund eines TL manchmal wirklich in Frage stellen kann. Hier bei uns kurz vor der schweizerischen Grenze gibts diese Schilderbrücken, die das TL abhängig von Verkehr und Wetter anzeigen. Da kommt es nicht selten vor, daß man bei allerbestem Wetter und Sonnenschein wegen Nebel 80 fahren muss. Oder wegen imaginärem LKW-Stau Tempo 60. Dagegen darf man bei tatsächlich vorhandenem LKW-Stau mit 100 durchbrettern 😁

Ich persönlich fahre in diesen Bereichen TL + 10 Km/h nach einem ziemlich genau gehenden Tacho mit Abweichung von max. 2 Km/h. Das führt zumindest dazu, daß ich nur noch von 75% der anderen Fahrzeuge überholt werde und die LKWs meistens hinter mir bleiben. Weitere 50% rauschen an mir mit mindestens nochmal 20 Km/h mehr vorbei und das letzte Viertel interessiert sich nicht die Bohne für das TL.

In engen Baustellen bin ich nicht unbedingt für höhere Strafen. Mein Ansatz wäre, die Kontrolldichte hier mindestens zu verzehnfachen. Ich war in den letzten Monaten aufgrund eines Wohnmobilkaufs mehrmals in ganz Deutschland unterwegs und hab in 4 Wochen knapp 5000 Km abgespult. Gefühlt waren da mindestens 500 Km Autobahnbaustelle dabei. Wie viele Geschwindigkeitskontrollen hab ich da gesehen? Ja, es waren ganz genau, ähh, ja, GAR KEINE.

Gruss
Jürgen

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