Zu hohe gefahrene Geschwindigkeiten in Baustellenbereichen
Es ist immer wieder festzustellen, dass in limitierten Baustellenbereichen zu schnell gefahren wird.
Dieses ist nicht nur für die Baustellenarbeiter keine angenehme Situation.
In den USA gibt es in verschiedenen Staaten die Regelung, dass, wenn in Baustellenbereichen zu schnell gefahren wird, die doppelte Strafe zu zahlen ist.
Ist das ein Modell, welches auch in Deutschland eingeführt werden sollte?
Wir sollten mal die Pros und Contras diskutieren.
Beste Antwort im Thema
Da in AB-Baustellen bei den früher durchgängig verwendeten Beschränkungen auf 80 einfach zu viele Unfälle passieren, nimmt man heute tendenziell 60. Ob die Unfallzahlen dadurch sinken, wäre abzuwarten.
Letzten Endes sind die ein Problem, die gewohnheitsmäßig "immer 15-20 drüber" fahren. Seid mal ehrlich: Das tut ihr nicht nur in den 60er Baustellen, ihr habt's genauso in den in auf 80 beschränkten getan. Und wenn eine Baustelle auf 100 beschränkt ist (selten in D, ich weiß), dann gilt für euch "selbstverständlich" auch "15-20 geht immer, da arbeitet doch keiner, und sonst werde ich noch von Kleinwagen überholt". Oder?
Wer diszipliniert genug ist, sich an die 80 zu halten (Tempomat auf Tacho 85, und gut), schafft das auch bei 60. Bin in den letzten paar Wochen sechs Mal A24-A10 (nördlicher Berliner Ring) gefahren und nicht gestorben. Dauert halt ein wenig länger, das weiß man vorher und plant es ein. Spart übrigens auch Kraftstoff (ist sekundär, aber nett).
317 Antworten
Zitat:
@UliCruiser schrieb am 5. August 2018 um 23:02:47 Uhr:
Zitat:
@U.Korsch schrieb am 5. August 2018 um 22:55:05 Uhr:
Fines double?Wichtig ist aber auch, dass nicht benötigte Tempolimits "deaktiviert" werden.
Ein Klassiker sind z.B. Baustellenausfahrten außerhalb der Arbeitszeit.
M. E. ein guter Hinweis. Dieses hat allerdings weiteren Aufwand zur Folge. Entweder müssen die Schilder gewechselt werden oder es wird eine elektronische Anzeige (weitere Kosten) eingesetzt.Gruß
Ulicruiser
Dass wäre mit einem allgeminem Tempolimit einfacher. Da würde reichen 100 8-20Uhr und wenn nicht gearbeitet 120. Aber wer will schon ein Tempolimit
Zitat:
@U.Korsch schrieb am 5. August 2018 um 23:01:48 Uhr:
Beschränkt man das Tempolimit hingegen auf die Arbeitszeiten, steigt in der Regel auch die Akzeptanz.
Die Akzeptanz der Geschwindigkeitsbeschränkungen würde schon um ein vielfaches steigen, wenn man nicht kilometerlang durch Baustellen fahren würde ohne einen Arbeiter oder wenigstens ein Baustellenfahrzeug zusehen.
@UliCruiser: Dieser Aufwand gehört aber zum System dazu.
Das ist bei Baustellenampeln genauso: Da kommt erst die ganze Beschilderung im Zulaufbereich nebst "Ampelschild" und Tempolimit und dann ist die eigentliche Ampel weggedreht - die Fahrbahn frei. So etwas ist kontraproduktiv.
Oder Tempolimits im Zusammenhang mit Rollsplitt. Da wird oftmals der Aufwand gescheut, die losen Steichen rechtzeitig wieder aufzunehmen. Stattdessen wartet man, bis das Zeug von allein weggefahren ist. Oder Firma A kehrt zwar den Rest zusammen, die Beschilderung kommt aber von Firma B und die kann erst in zwei Wochen die Schilder wegräumen.
Zitat:
@Bamako schrieb am 5. August 2018 um 23:09:18 Uhr:
Ich finde die Tempolimits in Baustellen in Baustellen einfach zu niedrig gewählt. Daher fahre ich meist 10-20 zu schnell.
Die Behörden wissen das. Die Wechselwirkung: Man ordnet ein Tempolimit 20km/h niedriger als erforderlich an. 😉
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Zitat:
@U.Korsch schrieb am 5. August 2018 um 23:12:57 Uhr:
Oder Tempolimits im Zusammenhang mit Rollsplitt. Da wird oftmals der Aufwand gescheut, die losen Steichen rechtzeitig wieder aufzunehmen. Stattdessen wartet man, bis das Zeug von allein weggefahren ist. Oder Firma A kehrt zwar den Rest zusammen, die Beschilderung kommt aber von Firma B und die kann erst in zwei Wochen die Schilder wegräumen.
Die Sache ist, dass nicht alle Steinchen aufgenommen werden können. Es bleibt immer etwas liegen. Einige llösen sich auch wieder nach der Reinigung.
Die Geschwindigkeitsbeschränkung soll den schützen, der ein Steinchen vor die Windschutzscheibe bekommt (80 ist in diesem Fall besser als z.B. 120).
Der "Steinewerfer" befördert den Stein mit höherer Geschwindkeit "nur" höher; der Nachfolgende fährt in den senkrecht nach unten falleneden Stein mit seiner Geschwindigkeit herein.
Die Firmen A und B werden von einer Stelle (Straßenbauamt oder so) ausgesteuert, somit ist die zeitliche Koordinierung "normalerweise" gegegeben.
Gruß
Ulicruiser
Zitat:
@Bamako schrieb am 5. August 2018 um 23:09:18 Uhr:
Die Spassvögel, die meinen links fahren zu müssen, sich aber nicht am Lkw vorbei trauen sind dabei die größte Gefahr.
Aus meiner Sicht sind deine Einwände sehr berechtigt, so dass du nicht "geteert" werden solltest, wie du selber postulierst.
Baustellenbetrieb ist keine normale Situation. Man kann feststellen, dass die Spuren verdichtet sind, also nicht die normale Breite haben. Das kann man daran beobachten, dass sich mancher Verkehrsteilnehmer nicht traut in diesem Bereich einen LKW zu überholen.
Da nun die Fahrspurern verengt sind, verlangt die Vorschrift eine reduzierte Geschwindihkeit. Diese ist unabhängig von der Tageszeit/ Arbeitszeit etc.
Somit kann man hier keine flexibele Geschwindigkeit eingeführt werden.
Gruß
Ulicruiser
Zitat:
@Atrox17 schrieb am 5. August 2018 um 23:09:43 Uhr:
Dass wäre mit einem allgeminem Tempolimit einfacher. Da würde reichen 100 8-20Uhr und wenn nicht gearbeitet 120. Aber wer will schon ein Tempolimit
Das ist leider nicht so einfach durchführbar, da die Vorschriften bei verengten Fahrbahnen im Baustellenbereich keine höhere Geschwindigkeiten zulassen.
Gruß
Ulicruiser
Zitat:
@UliCruiser schrieb am 5. August 2018 um 23:24:03 Uhr:
Die Firmen A und B werden von einer Stelle (Straßenbauamt oder so) ausgesteuert, somit ist die zeitliche Koordinierung "normalerweise" gegegeben.
Der war gut! 😉
Um auf deine angestrebte Diskussion über die doppelte Strafe zurück zu kommen:
Ich denke das ist, zumindest in Deutschland wenig abschreckend. Die Bussgelder sind einfach weiterhin lächerlich niedrig, selbst bei doppelter Geldbuße.
Erzählt einem Osteuropäer was er für 20kmh zuviel bezahlt habt, bekommt der nen Lachanfall
Da in AB-Baustellen bei den früher durchgängig verwendeten Beschränkungen auf 80 einfach zu viele Unfälle passieren, nimmt man heute tendenziell 60. Ob die Unfallzahlen dadurch sinken, wäre abzuwarten.
Letzten Endes sind die ein Problem, die gewohnheitsmäßig "immer 15-20 drüber" fahren. Seid mal ehrlich: Das tut ihr nicht nur in den 60er Baustellen, ihr habt's genauso in den in auf 80 beschränkten getan. Und wenn eine Baustelle auf 100 beschränkt ist (selten in D, ich weiß), dann gilt für euch "selbstverständlich" auch "15-20 geht immer, da arbeitet doch keiner, und sonst werde ich noch von Kleinwagen überholt". Oder?
Wer diszipliniert genug ist, sich an die 80 zu halten (Tempomat auf Tacho 85, und gut), schafft das auch bei 60. Bin in den letzten paar Wochen sechs Mal A24-A10 (nördlicher Berliner Ring) gefahren und nicht gestorben. Dauert halt ein wenig länger, das weiß man vorher und plant es ein. Spart übrigens auch Kraftstoff (ist sekundär, aber nett).
Zitat:
@UliCruiser schrieb am 5. August 2018 um 22:20:02 Uhr:
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Ist das ein Modell, welches auch in Deutschland eingeführt werden sollte?
Wir sollten mal die Pros und Contras diskutieren.
Nein und falls doch, nur für Dienstwagen.
Ich fahre generell auf Autobahnen ca. 20 km/h drüber, weil diese oft keinen Sinn machen ... bei Baustellen kann man das wunderbar beobachten, wenn diese neu sind, wird wenige Tage was gemacht, dann ist da keiner mehr und 1 Woche vor dem offiziellen Bauende gehts richtig rund, die Monate dazwischen sind es nur Unfallschwerpunkte, weil jemand den Spurwechsel verschlafen hat (in 90% ein LKW) und die fahren ja schon um die 80.
Den Vogel hat Dresden abgeschossen: Autobahnen in Stadtnähe wegen "Feinstaubmesswerte" generell auf 100 km/h begrenzt.
https://www.umwelt.sachsen.de/.../Entwurf_LRP_2017_Textteil.pdf (pdf Seite 72)
Sorry, wer soll sowas ernst nehmen, da ist man teilweise auf 3+ Spuren fast allein und muss mit 100 km/h rumtuckern?
Zitat:
@UliCruiser schrieb am 5. August 2018 um 22:20:02 Uhr:
Es ist immer wieder festzustellen, dass in limitierten Baustellenbereichen zu schnell gefahren wird.
Dieses ist nicht nur für die Baustellenarbeiter keine angenehme Situation.
In den USA gibt es in verschiedenen Staaten die Regelung, dass, wenn in Baustellenbereichen zu schnell gefahren wird, die doppelte Strafe zu zahlen ist.Ist das ein Modell, welches auch in Deutschland eingeführt werden sollte?
Wir sollten mal die Pros und Contras diskutieren.
Da es Gesetze und Vorschriften bereits gibt brauchen wir nichts diskutieren.
Wenn einer dagegen verstößt muss er wissen, was er macht.
Ich denke es herrscht Konsens, dass höheres Tempo in Baustellen die Unfallgefahr tendenziell erhöht und nicht reduziert, einmal abgesehen von Belästigungen (z. B. Lärm) der Bauarbeiter. Dafür dürfte es auch genügend Belege geben. Insofern muss man sich einfach einmal die Frage nach dem Sinn stellen, schneller als erlaubt zu fahren.
Nehmen wir einmal an, es geht um eine 10 km lange Baustelle mit Tempolimit 80 km/h, normal fließender Verkehr. Durchfahre ich diese mit erlaubten 80 km/h, so dauert das 7.30 Minuten. Fahre ich 100 km/h, dauert es 6.00 Minuten. Ich kann also schon deswegen keinen Grund erkennen, schneller als erlaubt zu fahren. Für was? Wegen 90 Sekunden Zeitersparnis? Mit Verlaub, ich halte das einfach für unüberlegt und sinnlos.
Abgesehen davon ist einer großen Mehrheit von Verkehrsteilnehmern überhaupt nicht bewusst, dass sie 2 m breite Überholspuren auf Autobahnen überhaupt nicht befahren dürfen. Inzwischen sind 70 % aller neu zugelassenen Fahrzeuge breiter als 2,0 m, sie dürfen auf solchen Überholspuren schlicht nicht fahren, siehe https://www.adac.de/.../
Wobei die 2m breiten Spuren inzwischen eher selten sind. Man beschildert vermehrt 2,10m oder 2,20m, denn Sinn ist ja, dass möglichst viele Fahrzeuge den linken Behelfsfahrstreifen nutzen können.