Zeitung lesen...
macht zuweilen richtig wütend. Folgendes Schreiben habe ich soeben verschickt:
Schwarzwälder Bote
Kreisredaktion Freudenstadt
Büro Horb
z.Hd. stv. Kreisredaktionsleiter Florian Ganswind
Schillerstraße 32
72160 Horb am Neckar
per email
Berichterstattung vom Freitag, dem 21. Juni 2013
Sehr geehrter Herr Florian Ganswind.
Der Blick in die heutige Ausgabe Ihres Blattes treibt mir die Zornesröte ins Gesicht.
Das liegt daran, dass ich (56) Motorradfahrer bin.
Dass Sie für den Mantel des SchwaBo nicht verantwortlich sind, ist mir klar. Bitte leiten Sie daher meinen Protest an den für den Aufmacher „Hitze verwandelt viele Autobahnen in Trümmerfelder“ verantwortlichen Verfasser „fk“ weiter.
Die Formulierung „In Bayern verunglückte ein Motorradfahrer tödlich, nachdem er auf eine solche Sprungschanze gerast war“ bringt mich auf die Palme.
Dieses Klischee scheint offensichtlich bei Ihrer Leserschaft anzukommen, Motorradfahrer sind eben „Raser“ und wenn sie zu Tode kommen, sind sie selbst schuld. Dass hier schlicht Pfusch am Bau der Autobahn einen 59 – jährigen Fahrer einer Harley – Davidson das Leben kostete, scheint ihr Schreiber nicht zu wissen. Ein lebensälterer, erfahrener Mann, dessen Motorrad kaum weiter von diesem Raser - Klischee entfernt ist, als irgendein anderes.
Glaubt man, dass damit genug Vorurteile und Ressentiments gegenüber Motorradfahrern veröffentlicht wurden, sieht man sich wenige Seiten weiter getäuscht. Und für diesen Teil sind Sie verantwortlich.
Auf der ersten Seite des Lokalteils „Horber Zeitung“ lässt sich ein „tb“ über das 25-jährige Bestehen des Motorradclubs Horb-Nordstetten aus. Ich musste zweimal lesen, was ich zuerst nicht glauben konnte: "Heute fahren sie Modelle der Marke BMW für Touren und Erlebnisfahrten. Das Rasen mit japanischen Motorrädern muss nicht mehr sein“
Man kann für den Präsidenten des Clubs, Matthias S., nur hoffen, dass ihm die Lektüre dieses unsäglichen Textes die Schamesröte ins Gesicht trieb und so ein Spruch nicht am Ende aus dem Mund eines solchen „Motorradfreundes“ kam.
Interessant ist auch, dass der „Club“ 90 Mitglieder hat, von denen immerhin noch 30 „aktiv“ Motorrad fahren.
Ganz toll fand ich auch „Die meisten sind verheiratet und haben Kinder“. Wow. Motorradfahrer, die sich vermehren. Unglaublich ! Oder sind das die anderen 60 Mitglieder ?
„Hauptsächlich Jugendliche des Jahrgangs 1967“ haben 1988 diesen Verein gegründet. Wenn „tb“ mal nachrechnet, waren die „Jugendlichen“ da 21 Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt war ich 31 und damit schon 13 Jahre erwachsen.
Meine Frau und ich haben 3 erwachsene Kinder. Wir fahren Motorrad. Unter anderem eine Touren - BMW. Aber auch ein paar Motorräder aus japanischer und italienischer Produktion stehen in meiner Garage. Darunter eine 151 PS starke Kawasaki ZZR 1100 und eine Ducati 750 Supersport. Damit ist der Motorradclub Nordstetten für mich natürlich tabu.
Vielleicht sollte man „tb“ mal beibringen, dass BMW mit der S 1000 RR auch einen rassereinen Supersportler baut.
Noch besser wäre es aber, ihn mit Themen zu beauftragen, von denen er wenigstens die Spur einer Ahnung hat.
Mit freundlichen Grüßen
Beste Antwort im Thema
macht zuweilen richtig wütend. Folgendes Schreiben habe ich soeben verschickt:
Schwarzwälder Bote
Kreisredaktion Freudenstadt
Büro Horb
z.Hd. stv. Kreisredaktionsleiter Florian Ganswind
Schillerstraße 32
72160 Horb am Neckar
per email
Berichterstattung vom Freitag, dem 21. Juni 2013
Sehr geehrter Herr Florian Ganswind.
Der Blick in die heutige Ausgabe Ihres Blattes treibt mir die Zornesröte ins Gesicht.
Das liegt daran, dass ich (56) Motorradfahrer bin.
Dass Sie für den Mantel des SchwaBo nicht verantwortlich sind, ist mir klar. Bitte leiten Sie daher meinen Protest an den für den Aufmacher „Hitze verwandelt viele Autobahnen in Trümmerfelder“ verantwortlichen Verfasser „fk“ weiter.
Die Formulierung „In Bayern verunglückte ein Motorradfahrer tödlich, nachdem er auf eine solche Sprungschanze gerast war“ bringt mich auf die Palme.
Dieses Klischee scheint offensichtlich bei Ihrer Leserschaft anzukommen, Motorradfahrer sind eben „Raser“ und wenn sie zu Tode kommen, sind sie selbst schuld. Dass hier schlicht Pfusch am Bau der Autobahn einen 59 – jährigen Fahrer einer Harley – Davidson das Leben kostete, scheint ihr Schreiber nicht zu wissen. Ein lebensälterer, erfahrener Mann, dessen Motorrad kaum weiter von diesem Raser - Klischee entfernt ist, als irgendein anderes.
Glaubt man, dass damit genug Vorurteile und Ressentiments gegenüber Motorradfahrern veröffentlicht wurden, sieht man sich wenige Seiten weiter getäuscht. Und für diesen Teil sind Sie verantwortlich.
Auf der ersten Seite des Lokalteils „Horber Zeitung“ lässt sich ein „tb“ über das 25-jährige Bestehen des Motorradclubs Horb-Nordstetten aus. Ich musste zweimal lesen, was ich zuerst nicht glauben konnte: "Heute fahren sie Modelle der Marke BMW für Touren und Erlebnisfahrten. Das Rasen mit japanischen Motorrädern muss nicht mehr sein“
Man kann für den Präsidenten des Clubs, Matthias S., nur hoffen, dass ihm die Lektüre dieses unsäglichen Textes die Schamesröte ins Gesicht trieb und so ein Spruch nicht am Ende aus dem Mund eines solchen „Motorradfreundes“ kam.
Interessant ist auch, dass der „Club“ 90 Mitglieder hat, von denen immerhin noch 30 „aktiv“ Motorrad fahren.
Ganz toll fand ich auch „Die meisten sind verheiratet und haben Kinder“. Wow. Motorradfahrer, die sich vermehren. Unglaublich ! Oder sind das die anderen 60 Mitglieder ?
„Hauptsächlich Jugendliche des Jahrgangs 1967“ haben 1988 diesen Verein gegründet. Wenn „tb“ mal nachrechnet, waren die „Jugendlichen“ da 21 Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt war ich 31 und damit schon 13 Jahre erwachsen.
Meine Frau und ich haben 3 erwachsene Kinder. Wir fahren Motorrad. Unter anderem eine Touren - BMW. Aber auch ein paar Motorräder aus japanischer und italienischer Produktion stehen in meiner Garage. Darunter eine 151 PS starke Kawasaki ZZR 1100 und eine Ducati 750 Supersport. Damit ist der Motorradclub Nordstetten für mich natürlich tabu.
Vielleicht sollte man „tb“ mal beibringen, dass BMW mit der S 1000 RR auch einen rassereinen Supersportler baut.
Noch besser wäre es aber, ihn mit Themen zu beauftragen, von denen er wenigstens die Spur einer Ahnung hat.
Mit freundlichen Grüßen
57 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von susireiter
....nur mal so ein Gedanke: Kann man als diffamierterFahrerRaser eines japanischen Motorrades eine Gegendarstellung erwirken ??
Und ich bin dann total der Blöde. Denn ich rase mit einem japanischen Cruiser (made in USA) im Harleystyle max. 160 km/h. Was soll ich nun tun, um dieses Klischee zu erfüllen?
Ach ja, klar. Bin dann eben ein böser Rocker, der zwar nur langsam durch die Gegend zuckelt, aber dafür dem einen oder anderen immer mal wieder so aus Spaß die Fresse poliert. Oh Mann ... hoch lebe unsere Pressefreiheit, unsere Medienlandschaft und die Ignoranz. Oder sollte ich besser Unwissenheit - oder noch besser: Dummheit - sagen?
DLzG
MF
Zitat:
Original geschrieben von Magnum-Five
Und ich bin dann total der Blöde. Denn ich rase mit einem japanischen Cruiser (made in USA) im Harleystyle max. 160 km/h. Was soll ich nun tun, um dieses Klischee zu erfüllen?Zitat:
Original geschrieben von susireiter
....nur mal so ein Gedanke: Kann man als diffamierterFahrerRaser eines japanischen Motorrades eine Gegendarstellung erwirken ??
Ach ja, klar. Bin dann eben ein böser Rocker, der zwar nur langsam durch die Gegend zuckelt, aber dafür dem einen oder anderen immer mal wieder so aus Spaß die Fresse poliert. Oh Mann ... hoch lebe unsere Pressefreiheit, unsere Medienlandschaft und die Ignoranz. Oder sollte ich besser Unwissenheit - oder noch besser: Dummheit - sagen?DLzG
MF
Wo hast du dein abgesegten Schrotflinte untergebracht ?
Möglicherweise klingt "Hundertachsig" ähnlich wie "unter Achsig"
oder der Harley Fahrer war mit 180kmh auf der Autobahn unterwegs, hat das Hindernis gesehen und ist dann voll in die Eisen gestiegen, sodass er mit viel weniger als 180 über die aufgewölbte Fahrbahn gefahren ist , denn die Maschine sah auf den Bildern, die ich gesehen habe, nicht so sehr beschädigt aus. Bei 180 hätte da weitaus mehr zerstört gewesen sein müssen.
Zitat:
Original geschrieben von bAeronaut
Möglicherweise klingt "Hundertachsig" ähnlich wie "unter Achsig" ..................
Vor allem wenn man den Dialekt noch berücksichtigt.
Der Polizist dürfte vermutlich Oberpfälzer oder Niederbayrischen Dialekt gesprochen haben.
0016
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Wie mögen sich wohl die Angehörigen, besonders seine Frau und alle die ihn kannten beim lesen eines so reißerischen und wohl anscheinend nicht wahrheitsgemäßen Artikels fühlen?
Vermutlich hätte das Hindernis auch unter Autobahngeschwindigkeit zum Sturz geführt.
Aber anstatt den Pfusch am Bau oder eine nicht erfolgte Warnung (auf dem Motorrad jedoch meistens mangels Radio nicht mitzubekommen) bzw. rechtzeitige Sperrung der Autobahn anzuprangern,
war es einfach nur der "Raser" der sich "aus eigenem Verschulden" getötet hat.
Mir steigt dabei echt die Galle hoch.
Aber evtl. schlägt die Zeitung auch einfach nur in die Kerbe die Quotenstarke Sendungen auf Privatsendern vorgekerbt haben.
Trotzdem empfinde ich es als absolut mies und unfair.
Mein Beileid und Mitgefühl den Angehörigen.
Zitat:
Original geschrieben von sampleman
Zur Sache: In Zukunft wird Journalismus noch viel reißerischer und boulevardesk werden. Warum? Weil an die Stelle einer Grundsatzentscheidung (Diese Zeitung passt zu mir, diese da weniger) immer stärker die Einzelentscheidung "lese ich jetzt diesen Artikel oder nicht?" tritt und der Erfolg eines Journalisten immer stärker daran gemessen wird, wie stark seine Artikel da abschneiden. Und "Explodierende Autobahn zerfetzt Todesraser auf seiner Harley-Davidson" bringt halt mehr Klicks als "59-jähriger Motorradfahrer erliegt nach Unfall auf der A92 seinen Verletzungen".
Ein düsteres Bild unserer Gesellschaft zeichnest Du da auf, lieber Sampleman.
D. h. seriös recherchierter und sauber formulierter Journalismus wird Deiner Meinung nach der generellen Sensationsgeilheit des dekadent abgestumpften Bürgers geopfert, der nur das bekommt, was er auch lesen möchte???
NEVER EVER!
Da wehre ich mich aber entschieden. Ich zähle mich nicht zu dieser Zielgruppe. Mir geht es da wie dem Sammler. So eine Grütze möchte ich nicht lesen und mir platzen beinahe die Halsschlagadern, wenn ich so eine Shyce lese.
Wenn letzgenannte Unfallheadline mehr "klicks" bringt (ich gehöre sogar noch zu den oldschoolern, die Papier bevorzugen), frage ich mich zunächst einmal, wo? In den Zeitungen, die ich bevorzuge, will ich sowas nicht lesen, weil es m. M. nach einfach nur niederträchtig ist. Dafür gibt´s genug andere Zeitungen, z.B die mit den grossen Buchstaben. Nicht jedes Format muss sich dem niedrigsten Niveau anpassen, nur um scheinbar vermarktbar zu sein.
Von einer "normalen" Tageszeitung erwarte ich, dass sie mich sachlich über das Tagesgeschehen informiert.
Beim Beispiel Deiner "verkaufbaren" Headline frage ich mich, ob der Autor als Drehbuchschreiberling bei Alarm für Cobra 11 (Raser, explodierte Autobahn, zerfetzt, usw.) abgeblitzt ist und sich jetzt eben aus der Not und Frust heraus bei einer Tageszeitung versucht... Wäre ja Deiner Meinung nach nachvollziehbar, weil wir ja alle Zeitungen/Zeitschriften im Supermarkt lesen, während Mutti in der Schlange an der Wursttheke steht. Glaube ich aber auch nicht...😉
Wäre der Artikel so aufbereitet, dass er ohne reisserische und oberflächlich geschriebene Passagen auskommt, könnte ich ihn gar nicht so schnell querlesen und müsste mir blöderweise die Zeitung kaufen 😉
Um es abzukürzen. Ich persönlich will so ein niedriges Niveau nicht haben, deshalb bekommt mein Freund Stefan für sein Engagement von mir jetzt auch einen ganz fetten, grünen Daumen!
Das nehme ich als positives Beispiel und äussere in Zukunft auch mein Unverständnis direkt an die betroffene Stelle. Ich bin nämlich der Überzeugung, dass durchaus noch Hoffnung besteht und die Gesellschaft ja gar nicht so blöd ist, wie sie immer dargestellt wird (wer macht das eigentlich, sind das auch die Journalisten? *duck*)
Zitat:
Original geschrieben von tschähnz
Ein düsteres Bild unserer Gesellschaft zeichnest Du da auf, lieber Sampleman.
D. h. seriös recherchierter und sauber formulierter Journalismus wird Deiner Meinung nach der generellen Sensationsgeilheit des dekadent abgestumpften Bürgers geopfert, der nur das bekommt, was er auch lesen möchte???
NEVER EVER!
Da wehre ich mich aber entschieden. Ich zähle mich nicht zu dieser Zielgruppe. Mir geht es da wie dem Sammler. So eine Grütze möchte ich nicht lesen und mir platzen beinahe die Halsschlagadern, wenn ich so eine Shyce lese.(snip)
Um es abzukürzen. Ich persönlich will so ein niedriges Niveau nicht haben, deshalb bekommt mein Freund Stefan für sein Engagement von mir jetzt auch einen ganz fetten, grünen Daumen!
Das nehme ich als positives Beispiel und äussere in Zukunft auch mein Unverständnis direkt an die betroffene Stelle. Ich bin nämlich der Überzeugung, dass durchaus noch Hoffnung besteht und die Gesellschaft ja gar nicht so blöd ist, wie sie immer dargestellt wird (wer macht das eigentlich, sind das auch die Journalisten? *duck*)
Dein Wort in Gottes Gehörgang, mein Guter. Aber sieh dir mal die Absatzzahlen für "Qualitätsmedien" an, da wird dir Angst und Bange. Dazu kommt, dass wichtige Erlösquellen komplett weggebrochen sind. Überregionale Tageszeitungen wie SZ und FAZ haben jahrzehntelang fett mit Stellen-, Immobilien- und Kfz-Anzeigen verdient, das ist alles ins Internet abgewandert.
Mein derzeitiges Fazit: Die Leute sagen, dass sie Qualitätsjournalismus wollen, aber sie wollen dafür nicht bezahlen. Deshalb wird es Qualitätsjournalismus in großem Umfang bald nicht mehr geben. Ist mit dem Fernsehen dasselbe: Alle regen sich über die GEZ auf. Ja nun, Leute, wenn euch Super-RTL intellektuell ausreicht...
Und wenn dann mal was Wichtiges passiert, dann gucken doch alle Tagesschau, weil Vox News so was nicht gecovert kriegt.
Dass die Printmedien momentan durch recht schwere Zeiten gehen, weil im I.Net nahezu das gleiche für umme zu haben ist, ist sicher keine schöne Entwicklung. Aber auch hier ist es vmtl. nur eine Frage der Zeit, wann für bisher kostenlose Angebote bezahlt werden muß. Ausgerechnet die "Blöd" zeigt ja auf, wie es perspektivisch mit Nachrichtenangeboten im Internet weitergehen könnte. Insofern wären ja dann auch wieder neue Einnahmequellen erschlossen. Spätestens dann darf´s auch wieder etwas niveauvoller werden😉. Ob bessere finanzielle Grundbedingungen allerdings automatisch zu besseren Artikeln führen, wage auch ich zu bezweifeln. Da bedarf es wohl nach wie vor ab und zu mal eines verbalen Einlaufes an die entsprechenden Stellen. Pauschalisierungen und Diffamierungen haben m. M. nach nicht zwingend mit der Höhe der Bezahlung des Schreiberlings zu tun. Man muß es den Leuten nur sagen, damit sie es das nächste mal besser machen können.
Bei uns in der Zeitung stand was hochinteressantes: Anscheinend waren die Fugen der Betonplatten schlecht gewartet, sonst wäre das eben nicht passiert. Dabei standen sie bereits vor 3 bis 4 Jahren mit der Warung auf der Liste - und das wurde wegen diverser finanziellen Problemchen etc eben verschoben. Da stellt sich die Frage, ob die Hinterbliebenen - bzw. die verletzten Autofahrer - nicht den Freistaat verklagen sollten bis zum gehtnichtmehr. Da darf man KFZ-Steuer, Benzinsteuer, LKW-Maut und wasweißichnichtalles bezahlen bis man schwarz wird, und an der Sicherheit wird gespart.
In was für einem Bananenstaat leben wir eigentlich? Könnte mal jemand aus München dem Bajuwarischen Verkehrsminister ein paar hinter die Löffel geben?
Und warum steht das nicht in jeder Zeitung?
Zitat:
Original geschrieben von Thomas c180be
Zwischenfrage: kann die Harley überhaupt 180 fahren?</blockquote>Zitat:
Original geschrieben von BMW K100RS16V
klar könnte sie... nur kann sich da keiner draufhalten!
Zitat:
Original geschrieben von Kawaturi
Ich Lach mich Kaputt über den Blöden Bullen, habe in meinem ganzen Motorradleben noch Nie einen Harry--Fahrer mit 180 Kmh auf der AB erlebt. Das hält die Krücke ja keine 20 Kilometer aus.
Ihr seid die richtigen Experten. Solltet vlt. mal Hausaufgaben machen, bevor ihr sowas schreibt, ansonsten ist es vom Gehalt her nicht besser als der journalistische Erguss, der den Anlass für diesen Thread gab (wobei ich bei euch einfach nur Unwissenheit voraussetze, bei einem Berufsjournalisten bei Unwissenheit aber vernünftige Recherche voraussetzen würde, inkl. anschließender, objektiver Berichterstattung).
Das Motorrad des Verunfallten ist ziemlich sicher eine H-D CV0 Roadking, die läuft locker über 180km/h, man kann sich nötigenfalls stundenlang darauf halten (aufrecht sitzend hinter einer Scheibe, mit Beinschilden, sicher entspannter, als gebückt auf einer Rennsemmel), und die Dinger halten auch die Geschwindigkeit locker stundenlang aus (nat. nicht in der Schweiz, da sind die Autobahnen nicht lang genug, weil zu viele Berge im Weg den Horizont beschränken). Übrigens läuft selbst meine 2008er Fatbob (mit dem 96cui/1600cm³ Motor, anstelle des 110cui/1800cm³ der Roadking) locker über 180km/h (195km/h lt. KFZ-Schein, 205 nach GPS), 's macht halt ohne Windschutz nicht wirklich Spaß und man lässt es nach kurzer Zeit wieder.
Unabhängig davon mein Dank an den mopedsammler, daß er sich die Mühe gemacht hat, diesen Leserbrief zu schreiben, wiewohl ich wenig Hoffnung habe, daß er etwas bewirkt (außer vllt einem genervten Kopfschütteln beim völlig von sich überzeugten Schreiberling). Ich habe auch bei anderen Medien derartiges schon festgestellt. Da werden stundenlange Interviews gemacht, und schlussendlich wird dann ein einzelner Satz veröffentlicht, völlig aus dem Zusammenhang gerissen eine andere Interpretation zulassend, als das während des Interviews Gesagte tats. aussagte. Wenn mir heute jemand mit einer Kamera und Mikro vor der Nase herumfuchtelt, werde ich schlagartig stumm und vergesse außer meinem Namen auch alles andere, was ich weis.
Grüße
Uli
.. DANKE.. klar kann man sich auf ner Harley bei 180 Halten!
nur tut dass fast keiner!
ein 59 Jähriger der vom Urlaub heimkommt und shcon mehr als 300km gefahren ist- erst recht nicht
es war eine Unverkleidete Harley!- Roadking (mit der ich auch schon gefahren bin)
Ich möchte auch höflichst darauf hinweisen, dass ich Harley gerne habe!-
Auch die Bremsen waren (im Gegensatz zu anderen Meinungen) für mich ausreichend gewesen!
die Leistung war mehr als genug!!
nur hat es mir in der Seele, wenn die Trittbretter aufgehen...
ich bin auch der meinung man kann sich nicht mit 180 keiner 2 stunden gerne mit ner Harley fährt!
mit meiner K hab ich es mir angewöhnt 160 zu fahren!
was du für ein Pro b mit mir hast erschließt sich nicht-
schönen TAG - wünscht
Alex
Zitat:
Original geschrieben von BMW K100RS16V
.. DANKE.. klar kann man sich auf ner Harley bei 180 Halten!
nur tut dass fast keiner!
ein 59 Jähriger der vom Urlaub heimkommt und shcon mehr als 300km gefahren ist- erst recht nicht
es war eine Unverkleidete Harley!- Roadking (mit der ich auch schon gefahren bin)Ich möchte auch höflichst darauf hinweisen, dass ich Harley gerne habe!-
Auch die Bremsen waren (im Gegensatz zu anderen Meinungen) für mich ausreichend gewesen!die Leistung war mehr als genug!!
nur hat es mir in der Seele, wenn die Trittbretter aufgehen...
ich bin auch der meinung man kann sich nicht mit 180 keiner 2 stunden gerne mit ner Harley fährt!
mit meiner K hab ich es mir angewöhnt 160 zu fahren!was du für ein Pro b mit mir hast erschließt sich nicht-
schönen TAG - wünscht
Alex
Gar keines (außer vllt, daß Du BMW-Fahrer bist 😉 🙂 🙂 ), aber wenn Du den Beitrag ironisch gemeint hast, setz doch einfach ein passendes Smiley 😉).
Wie der verunglückte Fahrer getickt hat, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich weis aber, daß ich selber auch gern mal den letzten Teil des Weges nochmal besonders schnell zurücklege, also von der Nordsee bis Schwarmstedt über die Landstraßen trödeln, feststellen daß es doch schon später als erwartet ist, ab auf die Bahn u. die letzten 50km im Höchsttempo zurückgelegt (was auf der genannten Strecke auf A7 u. A352 bis auf wenige, geschwindigkeitsbeschränkte Kilometer, möglich ist). Insofern könnte ich mir vorstellen, daß auch der Verunfallte mal am Draht gerissen hat um die Heimfahrt zu beschleunigen. Allerdings würde ich einer derartigen Aussage zur Geschwindigkeit auch nur trauen, wenn man gemessen hat. Die gleichen "Zeugen", die angeblich diese Geschwindigkeit "gesehen" haben, haben im richtigen Leben extreme Schwierigkeiten, Geschwindigkeiten einzuschätzen (wie ich gestern, auf der Rückfahrt von Berlin, mehrfach erfahren durfte -ich rase ständig mit dem Auto, wenn's keine Beschränkung gibt). Vllt stammt die Angabe ja aber auch von der Frau des Verunfallten, die, wie Lewellyn sagt, hinterhergefahren sei. Allerdings habe ich allein wg. der geringen Schäden am Vorderrad so meine Zweifel an der Geschwindigkeitsaussage. Wenn er 180km/h gefahren sein sollte, legte er 50m pro Sekunde zurück. Bei einer Plattenlänge von 5m, wie im Artikel angegeben, hätte er die Platte in 1/10s überfahren und wäre dabei einen halben Meter angehoben worden. 0.5m pro 1/10s sind 5m/s Vertikalgeschwindigkeit. Daraus ergibt sich eine Vertikalbeschleunigung von 50m/s² o. 5g. Das für den Fall, daß sich die Platte in ihrer ganzen Länge an einem Ende 0.5m angehoben hätte. In der bitteren Realität hat sich aber wohl nur ein kurzes Stück aufgewölbt. Gehen wir von einem Meter aus, ergibt sich bereits eine Vertikalbeschleunigung von unglaublichen 1250m/s² o. 127g. Das hätte die Maschine komplett zerlegt, das Vorderrad wäre nur noch ein Klumpen, die Gabel wäre abgerissen und auch der ganze Rest würde nicht annähernd so intakt aussehen, wie er das auf den Bildern tut.
Quintessenz:
An den veröffentlichten Zahlenwerten stimmt nichts (was es aber nicht besser macht, sondern nur den Unsinn aufzeigt, der in Medien teilw. verbreitet wird).
Grüße
Uli
Da wird der Mopedsammler zum Danke Sammler, und das vollkommen zu recht!
Auch von mir hast du natürlich ein Daumen hoch bekommen für deine Mühen den Brief zu formulieren.
Bei mir ist es tatsächlich so das mir das schon gar nicht mehr auffällt wenn die Motorradfahrer immer öfter regelmäßig als Raser, Heizer u.s.w. tituliert wird.
Das finde ich echt kacke, und ich bin auch noch drauf reingefallen 😠
Ach ja, bei meiner Harley stehen übrigens 200kmh als Topspeed im Schein, wüsste jetzt auch nicht warum die dabei auseinander fallen sollte, aber manch einer hängt wohl noch 1950 oder so fest...
mfg
'DASS wollte ich sagen - fahren kann man mit ner Harley 180 - man macht das Kurzfristig vielliecht
50 km -
dieser fahrer war auf keinen fall mit 180 dran!
das Laute Fahrzeuge auch für schnell gehalten werden ist nunmal so....
Alex...
Zitat:
Original geschrieben von sampleman
Mein derzeitiges Fazit: Die Leute sagen, dass sie Qualitätsjournalismus wollen, aber sie wollen dafür nicht bezahlen. Deshalb wird es Qualitätsjournalismus in großem Umfang bald nicht mehr geben.
Qualitätsjournalismus?...was für ein Wort.
Ab wann erfüllt sich dieser Anspruch, was ist Journalismus ohne Qualität?
Lies Dir mal den Absatz 1 des Artikels 5 im Grundgesetz durch,
ich zitiere mal den letzten Satz: "Eine Zensur findet nicht statt".
Ein Mitarbeiter der FAZ oder des Spiegel wird sich vielleicht bei einem Unfallbericht etwas anders ausdrücken als ein Reporter der Bild-Zeitung.
Letztlich sind es aber Berichte über das gleiche Ereignis, die nur von den Pressemitarbeitern anders und mit ihrer eigenen Handschrift dargestellt werden.
Der von Dir sogenannte Qualitätsjournalismus sollte eigentlich aus einer ehrlichen und sachlichen Berichterstattung bestehen und sonst aus nichts.
Die Freiheit der Interpretation fällt aber unter die Pressefreiheit.
Wird diese Interpretation so (oder zu) weit ausgelegt, dass dem Leser ein völlig falsches Bild vermittelt wird, besteht ja das Recht der Gegendarstellung.
Qualität bei Druckerzeugnissen sehe ich momentan nur bei Geldscheinen, wenn sie neu und echt sind...da kannst Du Dir wenigstens was für kaufen.