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WR im Sommer: Gefährliche Sparsamkeit

Themenstarteram 9. August 2010 um 8:53

Hallo,

ich habe da mal eine Frage: Ist mein Eindruck falsch oder hat sich die Zahl der Autofahrer, die aus falsch verstandener Sparsamkeit den Sommer über ihre Winterreifen ausfahren, vervielfacht?

Das Thema Sommerreifen im Winter hat sich nach meiner Einschätzung so gut wie erledigt aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass dafür jetzt der Winterreifen häufiger durchgefahren wird.

Offenbar scheint den Leuten die Gefahr auf schneeglatter Fahrbahn klar zu sein. Das aber bei hohen Temperaturen Winterreifen deutlich schlechter bremsen als Sommerreifen ist wohl weitgehend unbekannt. Außerdem sind Winterreifen anfälliger für Aquaplaning und haben einen höheren Verschleiß.

Es knallt ca. 2.000.000 Mal im Jahr in Deutschland und bei einem Großteil dieser Unfälle standen die Beteiligten, ober zumindest ein Beteiligter voll auf der Bremse. Es kam also auf jeden Meter Bremsweg an. Wenn bei den letztgenannten Unfällen Winterreifen im Spiel waren, hätte diese Bereifung die Unfallfolgen erhöht bzw. hätte überhaupt erst zu einem Unfall geführt.

Im Gegensatz zu SR im Winter hört man umgekehrt zum Thema WR im Sommer in der Öffentlichkeit nichts. Ist mein subjektiver Eindruck falsch?

mfG

Zero

Beste Antwort im Thema

Zitat:

wenn du weist, dass mit vernünftiger Bereifung und einer Verzögerung von 7 oder 8 m/s² überhaupt nichts passiert wäre?

Gegenfrage?

Soll ich deshalb für ALLE Fahrzeuge ne 4 Kolben Carbonbremse gesetztlich vorschreiben weil sie sogar 9m/s oder mehr schafft?

Oder soll ich für Alle Fahrzeuge 215er Reifen als MINDESTGröße vorschreiben weil damit der Trockenbremsweg kürzer ist als mit 185er Trennscheiben?

Wie ich schon schrieb muss der Fahrer quasi wissen was sein Fahrzeug kann und muss sich demnach anpassen. Dann stellen aber auch die Winterreifen in dem Moment kein höheres Sicherheitsrisiko mehr dar!

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Es gibt hier schon Threads zu diesem Thema, die auch die Frage beantworten.

Ich empfehle diese Suche.

hi, also ich habe im Moment auch Winterreifen drauf und ich merke so gut wie keinen Unterschied zu Sommerreifen.

Habe allerdings auch noch Sommerreifen hier. Ich fahre die Winterreifen nur, da sie "Schon" 4 Jahre alt sind und ziemlich ausgehärtet sind. Sie haben zwar noch relativ gutes Profil, aber es kommen bald neue drauf.

Themenstarteram 10. August 2010 um 6:24

Hallo Primonan,

nach meiner Kenntnis hast du im Sommer mit Winterreifen bei trockener Straße ähnliche Verzögerungswerte wie mit Sommerreifen auf nasser Fahrbahn. Nun baut man mit den Bremsmöglichkeiten, die man bei (scheinbar) nasser Fahrbahn noch hat, nicht unbedingt einen Unfall aber man gibt einen großen Teil an Sicherheitsreserven aus der Hand.

Das muss dir klar sein.

Mach doch mal den "Selbstversuch". Mess mal den Bremsweg mit deinen Winterreifen und anschließend mit deinen Sommerreifen jeweils auf trockener Fahrbahn. Ich denke, da werden sich deutlich messbare Unterschiede ergeben.

mfG

Zero

Zitat:

Im Gegensatz zu SR im Winter hört man umgekehrt zum Thema WR im Sommer in der Öffentlichkeit nichts.

Weil es da nichts gibt!

Der Gesetztgeber schreibt eine Mindestverzögerung von 5m/s vor. Diese schaffst du auch locker mit den Winterreifen.

Wenn es also dennoch kracht liegt es vielmehr an der Nichteinhaltung des Sicherheitsabstandes als an den Reifen.

Zudem ist die "Leistungsfähigkeit" einschätzbar genau so wie es bei den Bremsen unterschiedlicher Fahrzeughersteller oder verschiedenen Breiten der Sommerreifen der Fall ist.

Wer das als Autofahrer nicht kann und mit seinem, mit schmalen Winterreifen bestückten Auto so dicht auffährt ist selber schuld!

Ebenso ist aber auch der Fahrer selber schuld, der bei Regen mit den megabreiten Schluffen unterwegs ist und sich nicht um das Aquaplaning schert.

Themenstarteram 10. August 2010 um 11:13

Zitat:

Original geschrieben von teddy.774

Zitat:

Im Gegensatz zu SR im Winter hört man umgekehrt zum Thema WR im Sommer in der Öffentlichkeit nichts.

Weil es da nichts gibt!

Der Gesetztgeber schreibt eine Mindestverzögerung von 5m/s vor. Diese schaffst du auch locker mit den Winterreifen.

Wenn es also dennoch kracht liegt es vielmehr an der Nichteinhaltung des Sicherheitsabstandes als an den Reifen.

....

... das ist sicher zu kurz gesprungen. Fehlender Sicherheitsabstand ist einer von vielen Unfallursachen ... mehr nicht. Würde es dich beruhigen, wenn du einen Fußgänger überfährst, weil die 5 m/s² ja gesetzlich ausreichend sind (ist das so irgendwo festgelegt ?), wenn du weist, dass mit vernünftiger Bereifung und einer Verzögerung von 7 oder 8 m/s² überhaupt nichts passiert wäre?

Ein Gesetzgeber schreibt auch kein ABS oder ESP vor. Dennoch ist es wäre es doch unsinnig auf diese Dinge bewusst zu verzichten. Warum werden den die Bremsen laufend optimiert? Damit der Autobesitzer hinterher sagt: Hauptsache da ist was Schwarzes an den Felgen?

Deine Einstellung ist mir suspekt, muss ich sagen.

mfG

Zero

Zitat:

wenn du weist, dass mit vernünftiger Bereifung und einer Verzögerung von 7 oder 8 m/s² überhaupt nichts passiert wäre?

Gegenfrage?

Soll ich deshalb für ALLE Fahrzeuge ne 4 Kolben Carbonbremse gesetztlich vorschreiben weil sie sogar 9m/s oder mehr schafft?

Oder soll ich für Alle Fahrzeuge 215er Reifen als MINDESTGröße vorschreiben weil damit der Trockenbremsweg kürzer ist als mit 185er Trennscheiben?

Wie ich schon schrieb muss der Fahrer quasi wissen was sein Fahrzeug kann und muss sich demnach anpassen. Dann stellen aber auch die Winterreifen in dem Moment kein höheres Sicherheitsrisiko mehr dar!

Themenstarteram 10. August 2010 um 13:04

Zitat:

Original geschrieben von teddy.774

Zitat:

wenn du weist, dass mit vernünftiger Bereifung und einer Verzögerung von 7 oder 8 m/s² überhaupt nichts passiert wäre?

Gegenfrage?

Soll ich deshalb für ALLE Fahrzeuge ne 4 Kolben Carbonbremse gesetztlich vorschreiben weil sie sogar 9m/s oder mehr schafft?

Oder soll ich für Alle Fahrzeuge 215er Reifen als MINDESTGröße vorschreiben weil damit der Trockenbremsweg kürzer ist als mit 185er Trennscheiben?

...

... mach es doch nicht so kompliziert. Es geht hier nur um Sommerreifen im Sommer. Das sollte eigentlich keine Frage sein, wenn man weiß, das WR im Sommer deutlich schlechter sind.

mfG

Zero

Zu dem sind die meisten Winterreifen die im sommer gefahren werden schon deutlich abgefahren, also meist unter 3mm und schon gut ausgehärtet.

Der grösste Nachteil der nachgiebigkeit des Stollenprofils sowie die extrem weiche Mischung ist dabei "relativ" vermindert.

Ich hab auch schon Winterreifen im Sommer abgefahren, das Fahrverhalten ist dabei nicht dramatisch gefährlich, uralte Sommerreifen oder runderneuerte Sommerreifen sind dabei als schlechter zu bewerten (meiner persönlichen Erfahrung nach).

Die Gefahr verglichen mit Sommerreifen im Winter ist viel viel geringer, weil das Fahrzeug auch mit Winterreifen immer kontrollierbar und das Verhalten berechenbar bleibt. Wer seinen Fahrstil und die Geschwindigkeit nicht entsprechend an die gegebenheiten anpasst ist selber schuld, derjenige hätte wohl auch mit Sommerreifen den Unfall gebaut.

Zitat:

wenn man weiß, das WR im Sommer deutlich schlechter sind.

Genau DAS ist so paschal nicht richtig!

Der WR ist nicht grundsätzlich deutlich Schlechter als ein SR in gleicher Dimension.

 

Und wenn ich doch weiß, das meine Winterreifen nur noch knapp unter vier Milimetern Profil haben fahr ich die lieber im Frühjahr/Sommer runter als das ich mit denem im nächsten Winter beim ersten Schnee an der Steigung hängen bleibe.

Ein erhöhtes Sicherheitsrisiko stelle ich in dem Fall meiner Ansicht nach nicht dar!

Themenstarteram 10. August 2010 um 15:16

.. ich habe noch diesen "Test" gefunden. Ob dieser Minitest nun repräsentativ ist, kann ich natürlich nicht sagen. Die 16 Meter Unterschied aus Tempo 100, die dort in den Raum geworfen werden, finde ich schon ordentlich.

Würdet ihr ein Auto kaufen, das im Test einen um 16 Meter längeren Bremsweg hat als das Konkurenzmodell?

Wenn man WR im Sommer mit SR im Winter (noch alles klar ? ;)) vergleicht, sollte man schon beachten, dass für die meisten Autofahrer die Schneetage an einer Hand abzuzählen sind. Die Fahrten auf trockenem Asphalt im Sommer dürften erheblich häufiger stattfinden.

Wenn ich im Winter an wenigen Tagen ein großes zusätzliches Risiko eingehe, dann ist das doch das Gleiche, als wenn ich im Sommer an vielen Tagen ein kleines zusätzliches Risiko eingehe.

Zumindest kann man mit Winterreifen im Sommer nicht zum Verkehrshindernis werden.

mfG

Zero

Inwieweit dieser Test jetzt repräsentativ ist kann man sich Gewiss wieder ellen Seiten lang streiten.

Erstes Schwachpunkt ist, das zwar drei Winterreifen genommen wurden aber nur EIN Sommerreifen.

wenn das jetzt der Testsieger von dem zu der Zeit aktuellen Test war mit super Eigenschaften, die Winterreifen aber "nur" Mittelklasse waren hinkt das Ganze schonmal recht heftig.

Zudem gibt es keine Hinweise auf die verwendete größe oder sogar versch. Größen was noch komischer wäre.

Nen 175er Winterreifen hat gegen 215er Sommerschluffen auf trockener Fahrbahn überhaupt keine Chance! das liegt aber an der Breite und NICHT am Typ.

Zitat:

Wenn man WR im Sommer mit SR im Winter (noch alles klar ? ;)) vergleicht, sollte man schon beachten, dass für die meisten Autofahrer die Schneetage an einer Hand abzuzählen sind. Die Fahrten auf trockenem Asphalt im Sommer dürften erheblich häufiger stattfinden.

Das ist das was viele nicht verstehen wollen. Es geht nicht darum wie viele Tage man Schnee sieht.

Ich bin auch schon oft genug Morgens bei Sonnenschein zur Arbeit gefahren und Nachmittags lag 20cm Neuschnee. Es darf ja jeder gerne so einen Morgen mit Sommerreifen los fahren. Aber wenn der Schnee dann da ist hat die Karre stehen zu bleiben. Und gerade DAS machen die Wenigsten. Dann kommen diese Ausreden wie "besser gute Sommerreifen als schlechte Winterreifen oder ähnliches.

Zitat:

Wenn ich im Winter an wenigen Tagen ein großes zusätzliches Risiko eingehe, dann ist das doch das Gleiche, als wenn ich im Sommer an vielen Tagen ein kleines zusätzliches Risiko eingehe.

Das Problem ist nur das du gegen diese vermeindlichen 16m mehr Bremsweg im Sommer einen viel längeren Bremsweg im Winter entgegen setzt. Es ist also unterm Strich nie das Gleiche!

Ganz davon ab ist diese Milchmädchenrechnung sowieso total Banane.

Man geht mit Winterreifen im Sommer eigentlich kein wirkliches Risiko ein.

Zumindest kein größeres als grundsätzlich im Straßenverkehr.

Der längere Bremsweg ist durchaus kalkulierbar, wer angepasst fährt hat kein größeres Risiko als mit Sommerreifen.

Sommerreifen im Winter haben nicht nur einen längeren Bremsweg, sondern sind auch grundsätzlich nicht kalkulierbar in den Eigenschaften, während im einen Moment auf relativ trockener Straße noch ganz gut kann hinter der nächsten Kurve Schneeverwehungen, raureif auf der Straße oder dergleichen den Bremsweg verfielfachen.

Das kann man nicht einplanen, man kann seinen Fahrstil nicht dem anpassen ohne ein extremes Verkehrshindernis zu werden.

am 10. August 2010 um 19:30

Gleich kommt das Argument, dass hinter der nächsten Ecke auch ein Kind auf die Straße springen kann...wehe, wenn du das Kind wegen deiner Winterreifen dann umfährst...mit Sommerreifen wäre das nicht passiert.

 

(Dieser Beitrag spiegelt nicht meine Meinung wieder, sondern dient allein der Hellseherei)

 

Die Beobachtungen, dass viele noch auf Winterreifen unterwegs sind bestätige ich.

Geschätzt sind es 15%, von denen wiederum mindestens 33% noch Reifen drauf haben, welche sie letzten Winter neu gekauft haben und somit quasi einen sehr weichen, gut profilierten über den Sommer runterradieren.

Das kostet diese Leute geschätzte 1,5-2Winter-Saisons bei beträchtlich schlechteren fahrdynamischen Leistungen im Sommer ohne was gespart zu haben...

 

Nebenbei, ich fahre gerade Winterreifen, welche gefühlt gleich hart / härter sind als die Sommerreifen auf einem anderen Fahrzeug...die Reifen haben 3mm Profil und sind 7Jahre alt; weiterhin haben sie keine Risse oder sonstige Auffälligkeiten...

Bei Regen weiß ich mit was ich unterwegs bin, bzw. wenn nur Regenwetter angekündigt ist, kann ich auf ein anderes Auto umsteigen...

Es wird noch einmal achsweise getauscht und nach diesem Sommer werden die Winterreifen entsorgt.

Weitere Ausführungen erspare ich euch...

 

Themenstarteram 11. August 2010 um 6:52

Zitat:

Original geschrieben von teddy.774

...

Das Problem ist nur das du gegen diese vermeindlichen 16m mehr Bremsweg im Sommer einen viel längeren Bremsweg im Winter entgegen setzt. Es ist also unterm Strich nie das Gleiche!

Ganz davon ab ist diese Milchmädchenrechnung sowieso total Banane.

... nix Milchmädchenrechnung. Das ist Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Beim Roulette ist es auch das Gleiche ob ich einmal 180 € auf "Schwarz" setze oder 18 Mal 10 € auf eine Zahl.

So gesehen ist es nicht unrealistisch, dass man bei 10.000 km im Sommerhalbjahr auf WR sich und seine Umgebung genauso zusätzlich gefährdet, wie bei 50 km mit SR im Schnee.

Ich denke, dass hat aber noch nie jemand ausgerechnet. Es gibt wahrscheinlich noch nicht einmal Auswertungen von Verkehrsunfällen in Bezug auf den Reifentyp. Von daher sind meine oben genannten Zahlen natürlich ohne Grundlage. Die Logik und die Tendenz ist aber sicher richtig.

Der Thread sollte nicht in die Richtung gehen, dass der eine "Unsinn" -WR im Sommer- gegen den anderen Unsinn -SR bei Schnee- aufgerechnet wird. Mich wundert es halt, dass in unserer so auf Sicherheit bedachten Welt bei der Wahl der Reifen so locker über ein nicht unwesentliches Sicherheitsfeature hinweggegangen wird. Ich gehe davon aus, dass Unwissenheit da eine große Rolle spielt. Hier im Thread wusste ja jeder, dass WR im Sommer eine etwas defensivere Fahrweise erfordern. Weiß das auch Otto Normalfahrer oder wundert der sich erst, wenn ihm ganz unerwartet der Bremsweg ausgegangen und sein Auto 20 cm kürzer ist?

mfG

Zero

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