Wo sind sie geblieben?
Ich habe viele Jahre lang Leichtkrafträder in unterschiedlichen Zuständen zwischen 300 und 1.000 € gekauft, oft in gutem bis sehr guten Zustand, die man nach dem Kauf nur anmelden musste und fahren konnte. Die Preise von 125er Einsteigermopeds auf ebay und mobile liegen aktuell allerdings weit über dem, was man noch vor wenigen Jahren zahlen musste - und das, obwohl diese Mopeds jetzt älter sind und mehr gelaufen haben.
Es können doch nicht die B196-Piloten die ganzen Billigmopeds weggekauft haben? Oder ist es einfach so, dass sich alle Verkäufer denken, wenn die Gebrauchtwagen schon im Schnitt eine vierstellige Summe mehr kosten, weil es weder Chips noch Neuwagen gibt, dann kann man das auch für ein Leichtkraftrad verlangen? Das macht allerdings teilweise 1.500 statt 500 €!
Ich habe geschaut, weil meine Tochter sich zwischen Master und PhD den offenen Klasse A und natürlich ein passendes Motorrad leisten möchte. Sie hat neben der Klasse B auch A1, ist aber schon gute 7 Jahre kein Moped gefahren. Ihre Überlegung, die ich absolut vernünftig finde: Ein paar Monate vor und während der Fahrschule ein billiges Leichtkraftrad fahren, um schneller und leichter zum offenen A zu kommen. Das funktioniert natürlich nur, wenn man ein billiges 125er Schätzchen bekommt, das sich nach ein paar Monaten noch zu einem ähnlichen Preis wie beim Kauf wieder abstoßen lässt. Und da habe ich Zweifel: Werden die für 125er aufgerufenen Preise wirklich bezahlt? Oder ist der Markt einfach nur platt und im Grunde nicht mehr existent?
Ich frage bewusst hier, weil die meisten 125er Piloten eher Neueinsteiger sind und keinen Vergleich haben. Ich erwarte hier fundiertere Antworten.
Gruß Michael
77 Antworten
Es geht darum, dass die Dinger nicht mehr gebraucht fast verschenkt werden, nehme ich an.
Zitat:
@Px200ELusso schrieb am 9. Februar 2022 um 07:31:28 Uhr:
Es geht darum, dass die Dinger nicht mehr gebraucht fast verschenkt werden, nehme ich an.
Das wäre ja eine Sauerei!
Gebrauchtfahrzeuge werden insgesamt teurer.
Außerdem hat die B196-Regelung die Preise für 125er anziehen lassen.
Mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen.
Ja, ein wenig geht es auch ums liebe Geld. Die Frage ist doch, ob die 125er Käufer die aktuellen Mondpreise bezahlen oder nicht.
Nehmen wir doch mal an, eine 125er wird mit 10.000 € oder mehr gehandelt, also der Preis wird auch bezahlt. Dann wäre es kein Risiko, die 10.000 € zu bezahlen, denn man bekäme das Geld jederzeit zurück.
Nur genau das scheint nicht möglich zu sein. Es gibt einfach zur Zeit keine normalen Angebote. Die Mondpreise, die die wenigen Anbieter verlangen zahlt doch keiner.
Es bleibt bei der Erkenntnis, dass es zumindest zur Zeit keinen normalen Markt für gebrauchte Leichtkrafträder gibt.
Gruß Michael
Wo sind denn 1.500 Eur für eine 125er GT Union ein "Mondpreis"?
Faktisch sind Motorräder mit die paar wenigen Produkte, die in den letzten Jahren eher günstiger geworden sind.
Wenn Piaggio oder BMW irgendwelche wilden Angebote machen (die ja sogar auch wie blöd gekauft werden), muss man ja nicht mitmachen.
Gebrauchte Autos werden auch immer teurer. Der Gebrauchtwagen Markt ist völlig im Eimer - ich verstehe nicht wo die Überraschung herkommt.
https://www.google.de/.../1900392516118105567?...
Dann nimm diese und verkauf sie später für 2k€. 😁
Hat sicher einen Grund, warum sie im Gegensatz zu den anderen Modellen keine Höchstgeschwindigkeit angegeben haben. 😁
Und wer schreibt denn diese beknackten Werbetexte: Das Gefühl eines Straßenrennens. Mit einer 125er mit weniger als 10 PS? Ernsthaft?
Wenn es darum geht, dass die Tochter mit der 125er auf dem Weg zum offenen A (wieder) etwas Fahrpraxis sammelt, kann sie sich doch auch ein Motorrad leihen/mieten. Viele Händler vermieten ja auch Motorräder. Ich weiß allerdings nicht was das kostet.
Ich glaube aber ehrlich gesagt kaum, dass man dadurch erheblich was an Fahrstunden spart. Unterhalb der Pflichtfahrstunden wird die Tochter eh nicht herauskommen und da sie ja bereits eine gewisse Erfahrung hat dürfte ihr das doch helfen.
Ich würde das Geld für die 125er sparen und lieber gleich in ein "richtiges" Motorrad stecken.
Es ist Februar. Das Angebot ist begrenzt. Da sind im Moment eh nur Glücksritter unterwegs. Auf der Verkäuferseite ebenso wie auf der Käuferseite.
Zitat:
@PHIRAOS schrieb am 9. Februar 2022 um 09:39:04 Uhr:
Ich glaube aber ehrlich gesagt kaum, dass man dadurch erheblich was an Fahrstunden spart. Unterhalb der Pflichtfahrstunden wird die Tochter eh nicht herauskommen und da sie ja bereits eine gewisse Erfahrung hat dürfte ihr das doch helfen.
Wenn sie A1 hat, kann sie ja theoretisch die Aufstiegsprüfung zu A2 machen, da gibt es keine Pflichtfahrstunden. Nur eine praktische Prüfung.
Ich weiß aber nicht, ob dieser Weg hier geplant war.
Zitat:
@Lewellyn schrieb am 9. Februar 2022 um 09:23:44 Uhr:
https://www.google.de/.../1900392516118105567?...Dann nimm diese und verkauf sie später für 2k€. 😁
finde ich eigentlich ganz schick.
Aber 10PS ist für Landstraßen arg sparsam.
"Fighter", wie, wieso? Da sind ja nicht mal Munitionskisten dran angebracht.....
Euro5 und keine Motorenentwicklung macht dann aus den bisherigen 12PS-Motoren 10PSler.
„Fighter“ bezieht sich darauf, wenn es mal bergauf geht. 😁
Zitat:
@Px200ELusso schrieb am 9. Februar 2022 um 07:31:28 Uhr:
Es geht darum, dass die Dinger nicht mehr gebraucht fast verschenkt werden, nehme ich an.
Dass das völliger Blödsinn ist, ist Dir hoffentlich bewußt. Leichtkrafträder wurden nie verschenkt, nicht einmal fast. Wenn ein Moped im Alter von 5 bis 15 Jahren mit 500 bis 1.000 € und mehr gehandelt wurde, dann ist das gemessen an den ehemaligen Neupreisen alles andere als geschenkt, ganz im Gegenteil, denn der prozentuale Wertverlust lag und liegt bei größeren, schwereren, stärkeren und neu natürlich deutlich teureren Fahrzeugen deutlich höher. Leichtkrafträder waren schon immer relativ wertstabil.
Zitat:
@Px200ELusso schrieb am 9. Februar 2022 um 08:51:39 Uhr:
Wo sind denn 1.500 Eur für eine 125er GT Union ein "Mondpreis"?
Zeig mir die Stelle, wo ich das behauptet hätte. Ich habe mich im Gegenteil ausdrücklich auf Mopeds bezogen, die es vor zehn Jahren schon als Gebrauchte gab und die nun deutlich teurer sind. Zum Beispiel eine Yamaha YBR oder eine XV 125 Virago oder eine Suzuki GN 125. Das sind Leichtkrafträder, die vor 10 Jahren für Preise zwischen 500 und 1.000 € zu haben waren.
Heute sind diese Gebrauchtfahrzeuge deutlich älter und sollen das zwei- bis dreifache und mehr dessen kosten, was man damals bezahlt hat. Und damit das nicht wieder übersehen wird: Ich spreche von denselben Fahrzeugen, also Mopeds aus den 90er und 00er Jahren.
Die es damals - natürlich - ganzjährig gab. 125er wurden oft ganzjährig bewegt und entsprechend auch ganzjährig gehandelt, weil viele Jugendliche zwar 125er, aber kein Auto bewegen durften.
Zitat:
@hoinzi schrieb am 9. Februar 2022 um 10:53:46 Uhr:
Wenn sie A1 hat, kann sie ja theoretisch die Aufstiegsprüfung zu A2 machen, da gibt es keine Pflichtfahrstunden. Nur eine praktische Prüfung.Ich weiß aber nicht, ob dieser Weg hier geplant war.
Nein, das macht keinen Sinn. Sie ist alt genug für A offen, da ist es unwirtschaftlich noch A2 dazwischen zu schieben. Der offene A gewährt ihr auch Zugang zu sehr interessanten Mopeds, wie etwa den 650er BMWs mit dem tollen Einzylinder von Rotax und ABS. Da die 37 kW haben, sind sie spürbar billiger als Mopeds mit 35 kW. Mit A offen darf man aber auch die 37 kW fahren.
Gruß Michael
Michael, schau mal hier https://www.auto-motor-und-sport.de/.../, auch wenn der Artikel schon ein Jahr alt ist.
Knapp 80.000 neue potentielle Kunden für 125 ccm.
Das ist ne Menge, die vorher nicht da war.
„Es können doch nicht die B196-Piloten die ganzen Billigmopeds weggekauft haben?“
Doch. Meine Frau wollte als 196erin ebenfalls zum Einsteigen und Üben eins kaufen. Wie du sagst, Mondpreise. Rechnet sich nicht, sie holt sich eine neue 125er.