Winterthread: Das erste eigene Motorrad
Während meines Wehrdienstes war ich in Hamburg stationiert. Den Führerschein hatte ich noch heimlich (Eltern durften das nicht wissen) während des halben Jahres zwischen Abi und Wehrdienst gemacht und von dem dabei als Keule beim Gas-Wasser-Scheiße-Grossbetrieb sauer verdienten (DM 8,50 Brutto/Stunde) Geld bezahlt.
Nun hatte ich zwar einen Schein, aber kein Mopped. Schon während der Grundi fiel mir ein im Kellereingang dauergeparktes und inzwischen ziemlich dreckiges Motorrad auf. Eine Suzuki GT250, schon die moderne Version ohne diesen komischen RAMAIR-Kopf. Dann wurde es Frühling und Sommer, und das Teil stand immer noch unbewegt da. Also erkundigte ich mich mal, wem das Dingen gehört. Dabei kam heraus, dass das Mottorrad einem Stuffz. der Vermesser gehörte, der das statt Geld beim Skat gewonnen hatte. Nur hatte er aber keinen Führerschein dafür. Nach kurzem verhandeln einigten wir uns auf DM 150,-- und schon hatte ich ein eigenes Motorrad. Allerdings eins, dass nicht lief und nicht zugelassen war. In einem organisatorischen Kraftakt haben wir es auf einem organisiertem Anhänger dann überführt und erst mal den Motor ausgebaut, zerlegt und samt Vergasern weitestgehend gereinigt. Dabei habe ich dann von einem Kumpel einiges über Zündungen und deren Einstellung gelernt, denn die war noch mit Kontakten. Dann alles wieder zusammengebaut und noch auf der Werkbank im Keller ausprobiert. Sprang quasi sofort an, qualmte aber den Keller relativ schnell zu. 😁
Alles wieder zusammengebaut, rote Nummer besorgt und zum TÜV gefahren. Der Blinker ging nur bei laufendem Motor (Bimetall-Schalter), die Vorderradbremse (eine Scheibe, ein Kolben) hatten wir, genau wie die Trommel hinten, nur mal oberflächlich auf Funktion getestet. Ergebnis : Ohne Mängel. Daraufhin habe ich sie sofort zugelassen und zwei Tage später beim Versuch, auf einer einsamen Landstrasse die 160 zu knacken (27PS, nominell) erst mal ein Loch in den linken Kolben gebrannt. Die Zündung war halt nicht wartungsfrei. Dafür bin ich dann noch 20km mit dem zweiten Zylinder nach Hause gefahren. Die Motoren waren damals noch etwas robuster. 😁
Nach ein paar Monaten habe ich sie dann für 350 DM an einen Kumpel verkauft, weil ich auch einfach zu gross für das zierliche Mopped war. Der hat sie dann 5 Jahre gefahren, wieder weiterverkauft und nochmal 5 Jahre später 1998 ist sie dann endgültig stillgelegt und verschrottet worden. Und alles ganz ohne Foren und Internet. 😉
Und die Moral von der Geschichte: Das erste Motorrad dient in erster Linie dazu, mal eins zu haben. Es gibt kein bestes, schnellstes, schönstes oder sicherstes. Kauft euch erstmal eins und fahrt ein bischen. Der Rest ergibt sich. 😉
Beste Antwort im Thema
Während meines Wehrdienstes war ich in Hamburg stationiert. Den Führerschein hatte ich noch heimlich (Eltern durften das nicht wissen) während des halben Jahres zwischen Abi und Wehrdienst gemacht und von dem dabei als Keule beim Gas-Wasser-Scheiße-Grossbetrieb sauer verdienten (DM 8,50 Brutto/Stunde) Geld bezahlt.
Nun hatte ich zwar einen Schein, aber kein Mopped. Schon während der Grundi fiel mir ein im Kellereingang dauergeparktes und inzwischen ziemlich dreckiges Motorrad auf. Eine Suzuki GT250, schon die moderne Version ohne diesen komischen RAMAIR-Kopf. Dann wurde es Frühling und Sommer, und das Teil stand immer noch unbewegt da. Also erkundigte ich mich mal, wem das Dingen gehört. Dabei kam heraus, dass das Mottorrad einem Stuffz. der Vermesser gehörte, der das statt Geld beim Skat gewonnen hatte. Nur hatte er aber keinen Führerschein dafür. Nach kurzem verhandeln einigten wir uns auf DM 150,-- und schon hatte ich ein eigenes Motorrad. Allerdings eins, dass nicht lief und nicht zugelassen war. In einem organisatorischen Kraftakt haben wir es auf einem organisiertem Anhänger dann überführt und erst mal den Motor ausgebaut, zerlegt und samt Vergasern weitestgehend gereinigt. Dabei habe ich dann von einem Kumpel einiges über Zündungen und deren Einstellung gelernt, denn die war noch mit Kontakten. Dann alles wieder zusammengebaut und noch auf der Werkbank im Keller ausprobiert. Sprang quasi sofort an, qualmte aber den Keller relativ schnell zu. 😁
Alles wieder zusammengebaut, rote Nummer besorgt und zum TÜV gefahren. Der Blinker ging nur bei laufendem Motor (Bimetall-Schalter), die Vorderradbremse (eine Scheibe, ein Kolben) hatten wir, genau wie die Trommel hinten, nur mal oberflächlich auf Funktion getestet. Ergebnis : Ohne Mängel. Daraufhin habe ich sie sofort zugelassen und zwei Tage später beim Versuch, auf einer einsamen Landstrasse die 160 zu knacken (27PS, nominell) erst mal ein Loch in den linken Kolben gebrannt. Die Zündung war halt nicht wartungsfrei. Dafür bin ich dann noch 20km mit dem zweiten Zylinder nach Hause gefahren. Die Motoren waren damals noch etwas robuster. 😁
Nach ein paar Monaten habe ich sie dann für 350 DM an einen Kumpel verkauft, weil ich auch einfach zu gross für das zierliche Mopped war. Der hat sie dann 5 Jahre gefahren, wieder weiterverkauft und nochmal 5 Jahre später 1998 ist sie dann endgültig stillgelegt und verschrottet worden. Und alles ganz ohne Foren und Internet. 😉
Und die Moral von der Geschichte: Das erste Motorrad dient in erster Linie dazu, mal eins zu haben. Es gibt kein bestes, schnellstes, schönstes oder sicherstes. Kauft euch erstmal eins und fahrt ein bischen. Der Rest ergibt sich. 😉
19 Antworten
"Wie alt man gerade geworden ist, erkennt man an den Gesichtern derer, die man jung gekannt hat..." Ist glaub' ich von Erich Kästner...
Tja Leutz, Honda SS 50 1973, Victoria KR 26 Aero (schwarz und ohne Führerschein); MZ TS 250 1975, 1977 ne XS 500, 79 die CB 750 KZ, ab 81 BMW R 100 S, dazwischen mehrere "Affären" mit verschiedenen möpplz;
1988 Kind und Haus, daher 1992 die R 100 verkauft (ich könnte mir heute noch deswegen ein Monogramm in den Arsch beißen) ab 1998 wieder möpplz, zuerst eine XJ 750 Seca. Seitdem mehr als 50 verschiedene Motorräder in Besitz und zugelassen, aktueller Sammlungsstand 11 Stück. Bestes Fahrgerät: ZX 10 und R 80 ST, je nach Einsatzzweck. Enduros KLE 500, NX 650, XL 500 S, XL 600 R und XT 660 Ténéré. Gefahrene Kilometer - o Gott - allein mit der R 100 S über 100.000. 1976 nach Südfrankreich mit der MZ. 32 Jahre später mit der ZX 10 am selben Ort...
http://www.moppedsammler.de/page11.php
FJ 1200, Guzzi, CX, ... ich bring selbst auf meiner hp icht mehr alle zusammen...
An meine SS50 erinnere ich mich noch gut... und an Gabi (hach langistsher) Und auch daran: Einmal volltanken (10 Liter etwa) für die SS 50 = 5 Mark. Damit kam die etwa 400 km weit.
Unfälle ? Einen... 21.4.1977 mit der XS 500... besoffener PKW Lenker fuhr mir vom Feldweg aus vor die Nase. Den Tag werte ich als zweiten Geburtstag.
Jaja... die gute alte Zeit... *träum* man möchte sie kaum missen, aber die heutige auch nicht.😁
Ein wenig über meine "Motorrad-Karriere" habe ich hier aufgeschrieben:
http://www.moppedsammler.de/index.php
Meine erste fahre ich immernoch. Ist aber auch nicht sonderlich schwer, denn ich habe sie erst seit einem Jahr 🙂. Habe mir 18 meinen Schein gemacht und dann im Abi, Zivi und ersten Studiensemester keine Kohle gehabt. Zuviel Urlaub gemacht und zu wenig dazu verdient. In der Uni habe ich dann ein paar Leute kennen gelernt, die auch gerade ihre ersten Möps gekauft hatten. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen und ratzfatz wurde das Sparbuch geplündert, das Praktikumsgeld zusammen gekratzt und das Bafög gestapelt um nach 4 Jahren meine erste eigene Maschine zu kaufen. Gesucht war ne Anfängermaschine, die nicht zu wenig PS hat, aber Studenten-Konto-freundlich ist. Da Schwiegerpaps ne Divi fuhr, war die Idee nach einer solche zu suchen nicht gerade verwunderlich. Also Mobile24 bemüht und die Finger wund getippt. Meine Traummaschine wurde mir 1 Stunde vor Besichtigungstermin vor der Nase weggekauft und das 98PS-Honda-Ross erwies sich schon im Internet als Müll. Enttäuscht verstrichen die ersten 3 Wochen und ich fing schon an nach kleinere Maschinchen zu suchen. Hatte mich dann auf eine Kawa ER5 eingeschossen. Als ich das Kinderfahrrad dann mal live gesehen hatte wusste ich "Mopped zu klein, ich zu groß - das wird nix". Meine Schwester hatte sich unterdessen mal ne schicke blaue Divi in Kölle angeguckt und mir abgeraten. "Klappert usw.". Ne Woche später kam dann ein Anruf "Sind sie noch interessiert? War nur die Steuerkette, ich war in der Werkstatt". Ich war schneller die 70 km Köln gefahren als es Rossi geschafft hätte 🙂. Da stand sie. Unschön in Kofferträger gehüllt. Egal, man kanns ja ändern. Mitten durch strömenden Regen gings dann Richtung Heimat. 2 Wochen musste meine Divi draußen ausharren, bis sie endlich in die neu angemietete Garage durfte. Und siehe da, wenn sie mal aus dem Dreck rauskommt und poliert wird, ist sie noch viel schöner als gedacht. Kofferträger ab, neue Spiegel dran und poliert, wie sie noch nie poliert wurde. Nu sieht sie aus wie neu und soll mich noch lange begleiten. Ich bin stolz auf meine Divi - kann dieses Modell definitiv nur weiterempfehlen.
mein erstes teil.
oh oh oh ist lange her.
das was 1974! ich war in der lehre und die TS teuer (2500,- DDR Mark).
kreditzahlung auf fahrzeuge gabs nicht.
mein alter herr wollte mir das teil nicht vorfinanzieren da hat mein schwager sie bezahlt und ich hab se vom lehrlingsgeld abgestottert.
es war ne rote TS150, 12PS und sagenhafte 110km/h schnell.
man oh man ich war der chef im dorf.
damit gings an die ostsee und runter nach tschechien.
nun bin ich alt (naja noch nich so alt) und fahre mein 11 teil ne MT-01.
gruß rüdiger
PS. Foto: ich motorradparty 3/8 im turm
Bei mir wars heute soweit.
Um viere in der früh mitm kumpel und nem sprinter aufn weg aus oberbayern in richtung frankfurt gemacht, um 9:30 dort angekommen, um 10.05 in den Laden rein, das Mopped (Kawasaki W 650) angesehen um um 10:50 war se scho verladen und wir wieder aufm Heimweg. Um 16:00 wieder zurückgwehn und dann mal probiert, wie se so geht. Dabei merkte ich 2 Sachen:
1. Ich muss no viiiieeell lernen (fahrtechnisch), denn
2. Sie geht (für mein Empfinden) wie Hölle (kenn ansonsten nur die 34 ps Fahrschul BMW)
Jetzt no endlich den Lappen gar fertig machn und dann erstma gscheit kilometer runterreisen.
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ich hab keine tolle "alter biker" geschichte.
[offtopic]
ich wollte eigentlich nie n mopped. war total autosüchtig. hab dann mit 18 von papa den führerschein bezahlt bekommen. nur ein versprechen musste ich ihm dafür geben: "Niemals motorrad fahren". Ich dachte mir nur: "Ha, wie geil, das ist mir ein leichtes, interessiert mich eh nicht!".
Komischerweise hab ich trotzdem n ganzes Jahr gebraucht um den Lappen zu machen. Das obwohl Stiefvater mir sogar n Polo hingestellt hat - den er vor lauter Wut über meine Lahmarschigkeit dann auch bald wieder wegnahm. 2 Wochen später war ich dann fertig. Hab mir n Clio gekauft und war glücklich.
Mein bester Freund hatte n Roller und ich sollte immer mit ihm mit. Gilera Runner 50 oder so. 2 Monate hab ich geschafft nein zu sagen. Durfte ich ja auch nicht. Er ist dann sogar zu Papa und hat so lange um ne Ausnahme gebettelt bis ich mitfahren durfte. Wenig später hab ich ihn dann auch selber gefahren. War schon ganz cool. Geld ausgegeben hätte ich dafür aber nie. Vllt mal im Sommer ne olle billig vespa...aber das war nur so eine Idee von vielen.
Dann kam jedoch der Tag an dem er seinen A schein gemacht hat und mich mitnahm um seine 05er ZX6r 636 zu kaufen. Ab da hat sich das spiel wiederholt. Nur das ich nach viel Überzeugungsarbeit von ihm meinen Vater angebettelt habe.
Nach der ersten Fahrt war klar. ICH AUCH!
Endlose diskussionen mit meinem Vater später, denn mein Wort zählt. Anklagen dass sein Versprechen so viel Gültigkeit hat wie das einer 12 Jährigen die Nonne wird wo sie nicht wiess was sex eigentlich ist und der erinnerungen an seine zeit mit koks nutten und gammelmoppeds ohne bremsen mit denen er über staubpisten geballert ist (ohne helm) war er immer noch nicht glücklich, aber zumindest wehrlos =)
1 1/2 Monate später hatte ich[/offtopic]
meinen führerschein und eine cb500 - mein fahrschulmopped - das hatte ich meinem fahrschullehrer gleich abgekauft. bin nen ganzen winter und frühjahr durch gefahren bis mich ne eilige dame vom bock geholt hat. ich war jedoch so überzeugt von der cb dass ich mir gleich ne neue holte. die fahr ich nu immer noch und werde sie wohl so schnell auch nicht mehr hergeben. auch wenn es nächstes jahr noch eine 02' zx9r für den sommer geben soll. will eimal was schnelles fahren bevor ich bei mt-01 990smt und co. hängenbleibe ^^