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Winterthema: Holzkreuze am Strassenrand

Themenstarteram 3. Januar 2010 um 17:29

Diese Thema läßt sich am besten ohne gegebenen Anlaß diskutieren. Daher ist gerade ein guter Zeitpunkt.

Es ist mir schon ein paar mal passiert, dass mich ein solches Gedenkkreuz, mit Foto und allem drum und dran, so abgelenkt hat, dass ich die Kurvenlinie völlig versaut habe, sprich, mich dadurch in eine kritische Situation gebracht habe. Zugegebener Maßen nicht oft, aber immerhin.

Häufig stehen diese Kreuze ja genau dort, wo sich der tragische Unfall ereignet hat. Und meist ist diese Stelle eben gefahrgeneigt. Sonst wäre da ja nix passiert.

Von daher bin ich eigentlich gegen das Aufstellen solcher Kreuze. Zumindest, wenn diese an solchen kritischen Stellen aufgestellt werden.

Vieleicht lasse ich mich auch einfach zu leicht ablenken. Ist euch das auch schon mal passiert oder seht Ihr das vollkommen anders?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

damit möchte ich wirklich nicht abwertend klingen, aber ich weiss wirklich nicht was die menschen dazu ermutigt diese kreuze aufzustellen...

Junger Freund, verzeih den Ausdruck, Dummheit ist ein Recht der Jugend - was ich gar nicht abwertend meine (!).

Fälle kein Urteil, ohne dich zu informieren und Hintergründe zu kennen... aber auch ohne ist doch eines klar: Diese Kreuze sind für Menschen, denen der Tod einen geliebten Mitmenschen geraubt hat, eine wichtige Symbolik und haben eine für sie wichtige Funktion. Solche Gefühle, auch religiöse - welche nicht schwer zu erahnen sind - hat man zu achten, meinst Du nicht? ;)

 

Eine kleine Geschichte:

Ich fahre schon jahrelang (10?) fast täglich an einer Stelle vorbei, wo rund 30m neben der dort 4 spurigen Bundesstraße an einem Ackerranken eine kleine Trauerbirke steht. Unter ihren Zweigen blüht ein roter Rosenbusch und ein Kreuz ist zu erkennen, manchmal war ein Öllicht zu sehen. Ein irgendwie mystisch schönes Szenario. Nun, das hat mich nie weiter beschäftigt - auf der Höhe ist eine Einmündung, wirds wohl einen deftig abgeschossen haben - ich sah auch gar nicht mehr bewusst hin.

Letztes Jahr führte mein Blick - warum auch immer - wieder öfter zu dieser Stelle, bis mir auffiel.. das Kreuz war weg. Nunja, wayne.

Aber es beschäftigte mich, immer wieder, zog mich an und so... fuhr ich irgendwann in den Feldweg ein paar hundert Meter danach und spazierte zu dieser eigentümlichen Birke. Unter Gras versteckt, lag das abgefaulte Kreuz, ein halbverblichenes Sterbekarterl dran. Ein jüngerer Mann aus der Gegend, viel war nicht mehr zu erkennen. Ich steckte das Kreuz wieder aufrecht in den Boden und Gedanken wehten durch meinen Kopf....

Diese Birke, diese Rose... jemand muss diesen Menschen sehr geliebt haben, ihn sehr vermisst haben. Was war wohl geschehen? Ein Unfall, ein Suizid? Viele Jahre muss dieser leidende hinterbliebene Mensch dort versucht haben, dem Toten nahe zu sein. Saß er dort, als ich vorbeifuhr? Was mag er gedacht, an was mag er sich erinnert, was mag er gelitten haben? Aber warum endete das? Hat der Mensch dies verarbeitet, hat er ein neues Leben begonnen oder starb er gar selbst? War der Tote vergessen, dachte niemand mehr an ihn und starb er so quasi endgültig?

Und.... warum beschäftigte mich das?

Ich weiß es nicht... ich habe auch nie herausgefunden, was dort passiert ist... ich weiß nur: Es war jemandem wichtig, dass dieser Mensch nicht vergessen wird, dass man an ihn denkt... ich denke an ihn.

Dabei.. bin ich gar kein Kirchenmitglied. Ich bin Buddhist... damit evtl. sogar ein guter Christ... oder was auch immer. Ein Mensch eben... der Menschen mag, respektiert und toleriert.

Wer den Sinn des Lebens nicht sucht, der vergeudet sein Leben

Rationalisten u.ä. Typen mögen schon taff daherkommen... aber selbst das sollte niemals den Respekt und die Toleranz vor den Gefühlen, Traditionen und dem Glauben/Sinn anderer Menschen ausschalten. Denn dann... dann hast Du verloren.

Hör auf dein Herz, nicht auf kleinliche Ängste vor dem, was man nicht rational verstehen mag. Verstehen muss man es gar nicht, man muss es nur nachfühlen und tolerieren können. ;)

 

 

 

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am 5. Januar 2010 um 20:42

... ich denke, sein 30. Beitrag hat ihn in die Irre geführt. Der sollte woanders hin ...

am 6. Januar 2010 um 22:47

@ Rudisherrchen: 

Wenn nun ein Holzkreuz am Wegesrand stünde, wo Dein Sohn oder Deine Tochter zu Tode gekommen wären, würdest Du dann den Post mühsam, allmählich blöd und in jedem Fall dümmlich finden? - Wohl kaum.

Etwas mehr Respekt vor den Meinungen und Gefühlen anderer solltest Du hier schon zeigen. Zumindest hättest Du Dir diese vorgenannten Anmerkungen sparen können.

Gruß

am 7. Januar 2010 um 0:58

Hallo Cruisersteve!

Lies doch bitte meinem Beitrag in diesem Thread

"Erstellt am 4. Januar 2010 um 01:55:02 Uhr"

Ich finde man muss sehr viel Respekt vor diesem Thema und allen damit verbundenen Facetten haben. Deshalb ist aber nicht jede Diskussion die sich mit diesem Thema auseinander setzt in allen Nuancen angebracht, in allen Fakten per Definition gut und deshalb nicht automatisch richtig.

Eine kritische Meinung zu einem Diskussionsverlauf würdigt aber weder die Sache oder das Thema an sich noch alle darin diskutierten Gesichtspunkte, Meinungen oder Fakten herab.

Ich hatte und habe aber den Eindruck, dass manche Forums Kollegen in diesem Thread nur aus Freude an der rhetorischen Auseinandersetzung mitschreiben und genau DAS finde ich, würdigt dieses durchaus sehr ernste, traurige und nachdenkens werte Thema herab.

So eine Diskussion löst sich vom eigentlichen Thema und wird am Ende nur noch zu einem Anlass für einen rhetorischen Wettstreit missbraucht.

Darum, mein zugegebener durchaus destruktiver, zweiter Beitrag.

Ewald

@rudisherchen

Mit Verlaub, aber ich galube nicht das es an Dir ist zu entscheiden welches Thema hier in welcher Form diskussionswürdig ist.

Bekanntlich sind wir ein FORUM, und Foren sind zum diskutieren da. Es ist müssig bei jedem Thema die Sinnfrage zu stellen. Die beantwortet sich aufgrund der Menge und der Qualität der Antworten von selbst.

Ich pers. erachte jegliche Diskussion hier als gerechtfertigt welche irgendwo einen minimalen Kontext zum Biken hat und in angemessener Art und Weise geführt wird.

Die Frage welche du dir stellen solltest ist eher die ob du an einem Thread teilhaben willst oder ob du ihn ignorierst.

Gruss

aurian

Kreuze... Hmm... Manchmal stehen sie allein auf weiter Flur und man fragt sich beim vorbeifahren blos wie zur Hölle hier jemand umkommen konnte ohne mit 3 Promill zu gondeln... Aber dann gibts ja noch Gegenverkehr, Fußgänger, etc. und das ganze relativiert sich wieder...

An sich hab ich nichts dagegen, nur wenn sie richtig stören. Hier in der Gegend steht eins mit Metall drauf. Fährt man nachts in die Kurve gibts dadurch eine kurze Reflektion wie ein Blitz von ner Kamera. Beim ersten mal erschrickt man richtig und auch die weiteren Male wenn man nicht dran denkt nervts schon ziemlich... Das muss nicht sein. Und das auch noch auf einer Bundesstraße. Hab ich bis heute nicht verstanden warum das nicht entfernt wird (also das Metall)...

Richtig abgelenkt werd ich ansonsten nicht. Man nimmt sie halt zur Kenntnis und überlegt vielleicht noch kurz ob man vom Vorfall der zum aufstellen führte was gehört hat. Hier in der Nachbarschaft ist z.B. eins von einem jüngeren Fahrer der wohl einen größeren Freundeskreis hatte. An der Straße geht ein Wassergraben lang und der ist soweit ich mich erinnern kann besoffen aufm Weg von einer Kneipe zur nächsten reingedonnert und ertrunken. Da geht mir dann allerdings jegliches Mitleid ab. Hat man mehrere solche Fälle kann einen sowas schon "prägen" und man empfindet solche Kreuze dann wohl eher als nervig weil man von vornherein eher annimmt das sich da wieder so ein Diskoamokfahrer "darennt" hat. Ist die Sache mit dem über-einen-Kamm-scheren. Sollt man nicht machen, macht man aber...

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