Wieso haben meine Stossdämpfer eine eigene Feder

Beim Auspacken der frisch gelieferten Stossdämpfer (Opel Astra G) war ich überrascht als diese "automatisch" ausfuhren und sich auch bei erneutem Zusammendrücken von alleine wieder streckten.

Ich gehe davon aus, dass in die Stossdämpfer eine Feder eingebaut ist welche für dieses Verhalten verantwortlich ist. Doch welchem Zweck soll diese Feder dienen? Im Verhältnis zu den Fahrwerksfedern ist deren Stärke doch vernachlässigbar?

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Deine Kolbenstange verdrängt ein Ölvolumen.
Lax gesagt:
Da wo vorher Öl war ist hinterher eine Stahlstange.
Und dieses Öl muß irgendwo hin, da sich Öl nicht gerne komprimieren lässt.
Und hier kommt der Gasraum ins Spiel.
Das Gas das vorher ein Volumen V hatte, hat hinterher ein Volumen V-x und der Druck steigt von P auf P+y.
Es möchte aber (weil sich Gasmoleküle ungern freiwillig enger auf die Pelle rücken als es sein muss) gerne wieder sein ursprüngliches Volumen und seinen ursprümglichen Druck einnehmen.
Daher übt es eine Kraft auf den Ölraum aus.
Du komprimierst diese "20-30 bar" über ein Übersetzungsverhältnis. (10cm Kolbenstange bewegen vielleicht 5mm Trennkolben).
Dadurch reichen deine Kräfte dann für mehr als ein paar Zehntel.

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Du hast doch geschrieben das die Kolbenstange nichts mit der Gaskammer zu tun hat:

Zitat:

@4Takt schrieb am 23. Juli 2020 um 12:23:07 Uhr:


Nein, die Gaskammer sitzt oben oder unten und hat mit der Kolbenstange nix zu tun.

und nun schreibst du:

Zitat:

@4Takt schrieb am 23. Juli 2020 um 13:35:41 Uhr:


Zum Ausgleich bei Gasdruck-Stoßdämpfern dient doch unter anderem die Gaskammer

Also irgendwie wieder sprichst du dir selbst.

Der Druck kommt ja durch die Gaskammer je nachdem wie weit die Zusammengedrückt wird steigt auch der Druck im Stoßdämpfer. Keiner hat geschrieben das die Kolbenstange in die Gaskammer rein kommt. Die Gaskammer ist aber der Druckspeicher der durch die Volumenänderung zwischen der Ölkammer einmal mit und einmal ohne Kolbenstange kommt.

MfG
Mike

Zitat:

@4Takt schrieb am 23. Juli 2020 um 13:35:41 Uhr:


Halbwissen über Halbwissen.

An der Grenze zum persönlichen Argument und ein Schuss der nach hinten losgehen könnte.

Zitat:

Wo taucht denn da die Kolbenstange in die Gaskamme ein?

Das hat doch auch niemand behaupted.

Zitat:

Zum Ausgleich bei Gasdruck-Stoßdämpfern dient doch unter anderem die Gaskammer...

Ist seit Matsches Beitrag bekannt.

Zitat:

... und bei normalen Stoßdämpfern ohne Gas und Trennkolben ist dafür halt etwas weniger Öl im Stoßdämpfer und deshalb gibt es bei Stoßdämpfern ohne Gasdruck immer eine Einbaurichtung, so das das Luftpolster immer oben ist, weil sonst Luft, statt Öl durch die Ventile/Bohrungen stömt und Luft dämpft nicht.

Erklärt mit keinem Wort die Bewegung des Dämpfungskolbens durch die Ölkammer.

Zitat:

Sagt einer, der mal fast 5 Jahre lang in einem Öhlins-Depot gearbeitet und dort Stoßdämpfer und Motorrad-Gabeln abgestimmt hat.

Ist leider per se kein gültiges Argument. Ich kenne genug Leute die beruflich jahrelang mit Dingen gearbeitet haben und trotzdem nicht wissen wie diese genau funktionieren.

Zitat:

Nein, das hat mit der Kolbenstange überhaupt nix zu tun,

Kein Kommentar.

Zitat:

der Trennkolben zwischen der Gas- und der Ölkammer drückt mit dem Gasdruck den Dämpfer auseinander.

Richtig, erklärt jedoch nicht auf welchem Weg der Gasdruck dies erreicht.

Beim Ausfahren der Kolbenstange muss der Dämpfungskolben ja die ganze Ölkammer durchfahren und dabei das ganze Öl auf die andere Seite befördert werden. Eine Erklärung wie dieser Effekt Deiner Meinung nach zustande kommt hast Du bis jetzt mit keinem Wort geliefert. Insbesondere da ja, wie Du selbst festgestellt hast, keine direkte Verbindung zwischen dem Dämpfungskolben(-stange) und der Gaskammer besteht.

Viel zu kompliziert gedacht, der höhere Druck im Stossdämpfer gegenüber dem Aussendruck wirkt effektiv auf den Kolbenstangendurchmesser und schiebt die Kolbenstange samt Dämpferkolben aus dem Stossdämpfer heraus. Je größer der Durchmesser desto größer ist die Kraft, die die Kolbenstange herausschiebt. Gegenüber der Federkraft der Stahl- oder Luftfeder kann man diese Kraft jedoch vernachlässigen.
Ein Stossdämpfer, der nicht mehr von selber herausfährt, ist übrigens kein Gasdruck- oder ein defekter Gasdruckdämpfer.

Mir ist nicht ganz klar was Du mit ...wirkt effektiv auf den Kolbenstangendurchmesser... meinst.

Falls Du Dich auf den direkten Druck auf die Kolbenstange oberhalb des Kolbens beziehst muss ich Dich enttäuschen. Hier wirkt der Druck quer zur Kolbenstange und kann nicht in Bewegung umgesetzt werden.

Solltest Du hingegen den Druck auf die Querschnittsfläche der Stange auf der Unterseite des Kolbens gemeint haben, dann ja.

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Zitat:

Solltest Du hingegen den Druck auf die Querschnittsfläche der Stange auf der Unterseite des Kolbens gemeint haben, dann ja.

so ist es gemeint.
effektive Wirkfläche des Gasdruck = untere Fläche des Kolbens ./. Kreisringfläche der oberen Kolbenfläche = Kolbenstangendurchmeser.

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