Wieso baut man keine 2 Takter bei Autos?

Neulich als wir schon ein paar Bierchen getrunken hatte kamen wir wieder mal ins Diskutieren was besser ist 2 Takter oder 4 Takter (Motocross). Und da dachte ich mir wieso bei Autos eigentlich keine 2 Takter gebaut werden? Eigentlich hat ein 4 Takter ja einen schlechten Wirkungsgrad weil er für einen Verbrennungsvorgang 2 Umdrehungen benötigt. Und ein 2 Takter eben nur 2. In der heutigen Zeit müßte es doch möglich sein das bei einem 2 Takter das Kraftstoffluftgemisch nicht aus dem Kurbelgehäuse angesaugt wird sondern einfach durch eine Direkteinspritzdüse der Benzin und durch eine 2te Düse die Luft direkt in den Brennraum gespritzt wird. Oder eine Düse kombiniert mit dem fertigen Benzin Luftgemisch. Und die Abgase werden wie bei einem normalen 2 Takter ausgestoßen.

Meine KTM 380 (2 Takter) hat 65PS bei 360ccm
das entspricht einer Literleistung von 180,56 PS

also müßte mein C20XE theoretisch bei 2 Liter Hubraum 361 PS haben! *gg*

Ist halt nur ein Gedanke von mir, aber theroretisch müßte es funktionieren. Und das positive daran wäre nie mehr kaputte Ventile, kein Zahnriemen oder Steuerkette erforderlich, mehr Leistung

Was haltet ihr von meinem Hirngespenst? *gg*

Beste Antwort im Thema

Auf den meisten Autobahnen sind 300m Sicht kein so großes Thema.

Exkurs Physik: Nehmen wir an, ein PKW fährt 200 km/h, ein anderer zieht dem mit 89 km/h vor die Nase (der hinter einem LKW ausscherende OPA). Reaktionszeit 1s, Abstand sagen wir 200 m, nehmen wir eine Verzögerung des Bremsenden von 0.75g an.

(a) Wie hoch ist der minimale Abstand der Fahrzeuge, wenn OPA nicht aufs Gas steigt?

(b) Wie hoch wäre der minimale Abstand, wenn statt des Opas der berühmte Idiot in einem RS4/M3 (ca 18s auf 200 km/h) säße, der gerade mit seinen 3 m/s² vom Beschleunigungsstreifen aus direkt hinter dem LKW "standesgemäß" nach ganz links zieht? 18s von 0 auf 200 km/h sind gemittelte 3 m/s², obenrum ab 100 km/h mit 2.1 m/s² weniger wenn ich die rund 5s von 0 -> 100 km/h abziehe.

Lösungshinweis: -0.75g entspricht ca 80m Bremsweg aus 100 km/h INCL. Reaktionszeit bzw. ca 52m ohne diese. Also "konservativ".

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Lösung:
(a) 135m bei einem nicht beschleunigenden Hindernis und
(b) 154 m bei dem voll beschleunigendem mit 3 m/s² Vortrieb. 150 bei 2.1 m/s.

So ein voll durchziehender M3 oder andere Potenzersatzgeräte vom Typ 750i/Q7/X5 & Co fühlen sich schnell an, sind es aber nicht. Bei 220 km/h sind wieder 134m erreicht und den Unterschied sieht im Spiegel (ich mein das Ding im Auto, nicht am Kiosk) kein Mensch. Bei einem mit 1g beschleunigenden Motorrad wären es übrigens 160m, also auch nicht "besser".

Edit: bei 200m Startwert als Abstand und 135m minimalem Abstand heißt das, dass theoretisch 66m Abstand ausreichend wären um gerade so eben keinen Unfall zu bauen. 70m sollte bei einem Spurwechsel wirklich JEDER Herausziehende ganz sicher überblicken können. Es sei denn, die Autofahrerkrankheit Nummer 1 und 2 schlägt zu - gucken ist feige und der Blinker ersetzt im Sinne von "ich ziehe jetzt rüber" jede Vorfahrtsregelung.

Das nur am Rande bemerkt. Verkehrsregeln haben wenig mit Physik zu tun, die Abgaswerte jedoch eine ganze Menge um den Bogen zurückzuspannen.

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Ich hatte selbst mal einen 2-Takter Roller mit Direkeinspritzung und U-Kat.
Der hatte nur 1L 2-Takt Öl auf 1000km verbraucht (gibt viele Autos, die mehr Motoröl verbrennen. 🙄 ), 3L Benzin auf 100km und fuhr mit seinen 6,5PS aus 50ccm 85km/h. 😁

Der qualmte zwar im Gegensatz zu allen anderen Rollern überhaupt nicht, aber stank trotzdem ordentlich.

die einfachste Antwort dürfte m.E. nach sein:

weil
1.) man es entweder nicht DARF (z.B. weil die Emmissionsgrenzwerte nicht eingehalten warden können), oder
2.) man es nicht WILL (weil z.B. das Publikum sich noch zu gut an alte Räng-Däng-Däng-Zeiten erinnert), oder
3.) man es nicht KANN (z.B. aus irgendwelchen finanziellen Erwägungen).

Ansonsten ist mir relativ wurscht, was unter der Motorhaube ist (ich habe die ohnehin noch nie geöffnet, seit ich mein Auto gekauft habe), solange der Antrieb befriedigend funktioniert und mich zuverlässig von A nach B bringt (und natürlich den aktuellen Abgasvorschriften entspricht!).

Finde es faszinierend, dass eine an sich sinnfreie Frage dieses Forum für mehr als 10 Jahre zu beschäftigen vermag ;-)

Moin Moin !

Zitat:

Ich hatte selbst mal einen 2-Takter Roller mit Direkeinspritzung und U-Kat.

Der hatte nur 1L 2-Takt Öl auf 1000km verbraucht (gibt viele Autos, die mehr Motoröl verbrennen. 🙄 ), 3L Benzin auf 100km

Klingt ziemlich modern , aber die Werte als solche sind es nicht !

Mein erstes Auto war ein DKW F12 mit 45PS und Frischölautomatik , also 3 Zyl.2-Takt mit Getrennschmierung über last und drehzahlabhängige Ölpumpe. Der Ölverbrauch auf 1000 km war so bei 0,6 l , was einer durchschnittlichen Beimengung von 1:100 entsprach.
Mein fünfter Wagen war ein F102, auch dieser kam durchschnittlich mit 1:100 aus.
Meine B-Kadetten brauchten mehr Öl !Dabei wurden diese Fzge wirklich ziemlich getreten,man war ja noch jung!

Der Roller mit 1:30 läuft doch da schon extrem "ölig", ich gehe mal davon aus ,dass der auch über Getrenntschmierung vefügt.

MfG Volker

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Zitat:

@SpyderRyder schrieb am 9. August 2016 um 11:29:49 Uhr:


Finde es faszinierend, dass eine an sich sinnfreie Frage dieses Forum für mehr als 10 Jahre zu beschäftigen vermag ;-)

Wieso sinnfrei? 😕

Die Tatsache, daß hier noch entwickelt wird (siehe meinen Link auf der Vorseite) zeigt doch, daß die Idee alles Andere als sinnfrei ist.

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 9. August 2016 um 17:36:14 Uhr:


Moin Moin !

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 9. August 2016 um 17:36:14 Uhr:



Zitat:

Ich hatte selbst mal einen 2-Takter Roller mit Direkeinspritzung und U-Kat.

Der hatte nur 1L 2-Takt Öl auf 1000km verbraucht (gibt viele Autos, die mehr Motoröl verbrennen. 🙄 ), 3L Benzin auf 100km

Klingt ziemlich modern , aber die Werte als solche sind es nicht !

Mein erstes Auto war ein DKW F12 mit 45PS und Frischölautomatik , also 3 Zyl.2-Takt mit Getrennschmierung über last und drehzahlabhängige Ölpumpe. Der Ölverbrauch auf 1000 km war so bei 0,6 l , was einer durchschnittlichen Beimengung von 1:100 entsprach.
Mein fünfter Wagen war ein F102, auch dieser kam durchschnittlich mit 1:100 aus.
Meine B-Kadetten brauchten mehr Öl !Dabei wurden diese Fzge wirklich ziemlich getreten,man war ja noch jung!

Der Roller mit 1:30 läuft doch da schon extrem "ölig", ich gehe mal davon aus ,dass der auch über Getrenntschmierung vefügt.

MfG Volker

Ja, der hatte eine el. Ölpumpe, die angeblich auch Drehzahl- und Lastabhängig gesteuert wurde.
Vielleicht hätte der weniger verbraucht, wenn ich nicht so oft Vollgas gegeben hätte. 😁

Die Vergaserroller sind aber häufig so falsch eingestellt, dass dort der Liter 2t-Öl für weniger als 500km reicht. Das sind dann die schönen Qualmwolken.

Heute, 10 Jahre später könnte das wieder ein Thema werden, Renault denkt darüber nach. Vor 50 Jahren baute Harnischfeger einen Autokran mit 3-Zylinder 2-Takt Diesel, Einlass schlitzgesteuert aber mit Zuluft über seitliches Roots - Gebläse, Auslass Ventil gesteuert, normale Schmierung. Motor war klein, hatte aber viel Power. Könnte heute auch mit Benzinern funktionieren.

Gabs auch bei anderen LKW. Der Krupp Titan war so gebaut, wenn ich mich nicht irre. 2x3Zyl. 2Takt mit Roots zum Spülen.
Ob man allerdings mit sowas die heutigen Abgasnormen wuppen kann?

mfg

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 1. August 2016 um 18:05:57 Uhr:


Genauso gab es früher auch 4-Takter mit Verlustschmierung

Die gibt es immer noch, und zwar im Modellbau! Einen 4 - Takter ohne Ventile würde ich aber gerne mal sehen, hast Du ein Beispiel?

4-Takt-Motoren mit Schiebersteuerung

Vorallem die Variante nach Burt-McCollum finde ich interessant, da sie nur eine Hülse braucht...

Ja, es gibt etwas, was die Ventile ersetzt. Aber es gibt keine Ventile in dem Sinn.

Grüße,
Zeph

Zitat:

@CrankshaftRotator schrieb am 10. August 2016 um 12:01:10 Uhr:



Zitat:

@schreyhalz schrieb am 1. August 2016 um 18:05:57 Uhr:


Genauso gab es früher auch 4-Takter mit Verlustschmierung
Die gibt es immer noch, und zwar im Modellbau! Einen 4 - Takter ohne Ventile würde ich aber gerne mal sehen, hast Du ein Beispiel?

Beispiel gefällig für 4-Takter ohne Ventile? Nix leichter als das: die bis zum 2. Weltkrieg recht beliebten Schiebermotoren nach System Knight wurden von mehreren Herstellern verbaut, vornehmlich in Luxuskarrossen, weil sie so geräuscharm liefen. Allerdings war die Leistung bescheiden und das Abgasverhalten miserabel, weshalb sie irgendwann aus dem Mode kamen...

Zitat:

@Zephyroth schrieb am 10. August 2016 um 13:17:18 Uhr:


4-Takt-Motoren mit Schiebersteuerung

Ach so, ja, davon hab ich bereits mal gehört. Fällt für mich allerdings in die Sparte "Hauptsache anders, egal ob es was bringt oder nicht". 😉

Moin Moin !

Zitat:

"Hauptsache anders, egal ob es was bringt oder nicht

Das hat schon etwas gebracht ! Abgerissene Ventile waren in der Frühzeit nicht selten , bei Schiebermotoren konnte das nicht passieren. Auch liefen sie mechanisch sehr leise.Den Ölverbrauch bekam man allerdings nie wirklich in den Griff.

Ansonsten ventilloser 4-Takter, wie schon geschrieben ist der Wankelmotor !

MfG Volker

Zitat:

@CrankshaftRotator schrieb am 10. August 2016 um 20:45:04 Uhr:


Ach so, ja, davon hab ich bereits mal gehört. Fällt für mich allerdings in die Sparte "Hauptsache anders, egal ob es was bringt oder nicht". 😉

Schreyhals hat eh schon fast alles dazu gesagt, es hat aber noch einen Vorteil:

Die Gleitgeschwindigkeit der Kolbenringe wird niemals 0, weil sich die Hülse immer bewegt. Folglich tritt keine Haftreibung auf und der Verschleiß im OT und UT sowohl von Hülse als auch von Kolbenring ist deutlich geringer.

Grüße,
Zeph

Jauuw ! So einen Motor mit Knight-Steuerung hatten wir in den Hubschraubern , die ich bei der Bundeswehr gewartet habe.
Zeichnete sich dadurch aus , daß er einen riesigen Ölverbrauch hatte , und als Ausgleich , wenig Leistung .Die abzuführende Wärme mußte schließlich durch diverse Buchsen und Ölfilme .
Gruß : Rostklopfer

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