Wie lange halten moderne Autos noch ungefähr?
Hallo Leute.
Ich habe einen 3 Jahre alten Audi, der mittlerweile 50.000 Kilometer auf der Uhr hat. Das Auto habe ich mir vor einem Jahr gekauft, nachdem ich vor 2 Jahren meinen Führerschein gemacht habe und als "Anfängerauto" die Autos meiner Eltern benützt habe. Mein Bruder schraubt viel an Autos rum und meinte, dass die modernen Dank der ganzen Elektronik und Technik an Board und den billigeren Materialien nicht mehr so lange halten würden wie früher. Seine Freundin fährt einen Golf, der 20 Jahre alt ist und er hat gesagt, so alt würde mein Auto sicher nicht mehr werden. Das Blech der Karosserie soll auch nicht mehr gut sein. An Ausstattung habe ich auch einiges an Board (Tempomat, Bi-Xenon usw.)
Meine Frage: Wie lange halten dann moderne Autos ungefähr, also wie viele Jahre bei normaler Fahrleistung im Jahr? Wann werde ich mein Auto spätestens weggeben müssen?
Ich würde es nämlich noch gerne ca. 6 Jahre behalten, bis ich mir eine Wohnung kaufen kann und hoffe, dass es noch so lange halten wird.
Danke für die Antworten.
Beste Antwort im Thema
Das Problem ist, dass ein Auto, das auf dem aktuellen Technologiestand in der Qualität eines Mercedes W126 gebaut würde, heute für den Endkunden unbezahlbar wäre. Denn die ganzen Marketingfuzzis, Vertriebsstufen, die heillos überbezahlten Angestellten der Autofirmen, die Steuern und die Homologisierungsprozesse müssen ja ebenfalls noch bezahlt werden.
Wenn VW trotz Baukastenprinzip und niedrigst möglicher Fertigungstiefe eine Umsatzrendite im niedrigen einstelligen Bereich erwirtschaftet, kann das nicht nur am Management des Unternehmens liegen.
Auch Mercedes verdient an einer endverhandelten S-Klasse für 130.000 Eur heute keine 5.000 Eur mehr. Es verdienen einfach zu viele mit, die keine Wertschöpfung bringen. Das war in den 80ern noch anders, weshalb man damals bei Mercedes und auch bei VW gute Qualität zu einem hohen, aber einigermassen gerechtfertigten Preis kaufen konnte.
Da reichte es aus, am Münchner Flughafen ein großes blaues Plakat mit einem silbernen Mercedesstern und dem Text "Ihr guter Stern auf allen Straßen" aufzuhängen (und 2 Jahre hängen zu lassen!), um so viele Autos zu verkaufen, dass man den Kunden 2 Jahre Lieferzeit zumuten musste.
Heute will der Kunde eine strahlende Marke, an deren "Bildung" tausende stinkteure Marketingleute mitwirken, einen möglichst niedrigen Normverbrauch, viel Bling-Bling, Assistenzsysteme und aufwändigstes Multimedia schon in kleineren Autos, die keine 10.000 Km p.a. bewegt werden.
Das alles darf dann nichts kosten, weil die Aktionäre Rendite, die Händler ihre Margen und die Käufer einen wettbewerbsfähigen Endpreis sehen wollen.
Da plant man dann eben billige, hübsche Plastikblenden (eine Plastik-Stoßstange für ein modernes Auto fällt für 8 Eur aus der Spritzgussmaschine. Fragt Euch, weshalb das Teil dann später beim Dealer als Ersatzteil 450 Eur kostet!), aufs notwendige Minimum reduzierte Bremsen und Fahrwerke, x-Gang-Getriebe, die den Verbrauch noch um 3% senken, dabei aber keine 150.000 mehr halten, Elektrische Lenkungen, die nach 170.000 Km verschlissen sind, und zudem drückt man noch die Lieferanten auf ein Niveau, wo sie kaum noch Geld verdienen und ihrerseits an der Qualität weiter sparen müssen.
Das führt dann dazu, dass eine 120.000 Eur S-Klasse wegen eines gebrochenen Kunststoffteils, das bei den Herstellkosten um 0,5 Cent (von 2,2 auf 1,7 Cent) "optimiert" wurde, nachts um 3 auf der verschneiten Landstraße liegen bleibt.
So etwas hätte man sich bei MB in den 80ern niemals getraut. Die Entwickler, Verkäufer und Vorstände hätten sich in den Erdboden geschämt und der Kunde hätte als nächstens einen BMW 7er gekauft.
Und man darf davon ausgehen, dass es bei allen anderen Herstellern (ausser vielleicht bei Iveco mit dem Modell "Massif"😉 eher noch schlechter aussieht.
Der Kunde kann hier gar nichts mehr tun, denn er hat ja keine Wahl. Alle Hersteller verfahren so. Metall wird zu Plastik. Oberflächen werden für den kurzfristigen Gebrauch aufgehübscht (Softlack, PVD). Selbst bei BMW ersetzt billigster Abfall-Filz den Teppich im Kofferraum. Nach 3 Jahren ist das nicht nur hässlich, sondern schlicht verschlissen. Ebenso die Billigledersitze. Plastikgestank wie in einem Mazda 626 aus 1991, auch noch nach 2 Jahren, aber "Luxury" Ausstattungslinie. Hauptsache, das Armaturenbrett bekommt einen "genarbten Lederlook" ins Plastik gegossen.
Alles vordergründiger Bling-Bling, der die auf ein bestenfalls gerade eben noch akzeptables Niveau zusammengesparte Technik kaschiert.
Besagter 3er BMW wäre nach 1,5 Jahren schon nicht mehr durch den TÜV gekommen. Bremsen tot (50.000 Km, zügige, aber vernünftige Fahrweise), Xenonlichtverstellung defekt, Gegenverkehr wird massiv geblendet, Koppelstangen vorne beide ausgeschlagen. Kaufpreis Liste: 63.000 Eur.
Früher konnten Sie anstatt eines VW Passat für 28.000 D-Mark einen Mercedes W124 für 35.000 D-Mark kaufen und wussten, die 7.000 D-Mark Kaufpreisdifferenz sind bestens angelegt in eine höhere Wertigkeit, Laufleistung und Komfort.
Heute ist es völlig egal, ob Sie einen VW Passat oder einen Mercedes C kaufen. Die Preise sind ausstattungsbereinigt ähnlich, die Qualität auch, da alle bei denselben 4 Zulieferern einkaufen, die sie gemeinsam so gedrückt haben, dass Katastrophen wie die Takata-Airbags, die Valeo-Automatikgetriebekühler, das ZF-Getriebesterben oder das Bosch-Injektorensterben auftreten müssen und dann alle Hersteller reihum treffen. Über das GM-Zündschlossdebakel freut sich kein Wettbewerber. Sie wissen, sie haben selbst den gleichen Mist an die Kunden ausgeliefert.
Das Ausweichen auf einen alten W124 bringt allerdings auf lange Sicht auch nichts, denn die Kisten sind langsam alt und der Nachschub an unverbrauchten Rentnerautos mit 80.000 Km und ohne Wartungsstau versiegt. Ausserdem ist slch eine hässliche alte Karre eher etwas für Fans, als für das junge Mädchen nebenan.
Daher muss man eben heute mit höheren Folgekosten beim Autokauf rechnen und sich über niedrige Kaufpreise und gute Garantien absichern. Gggf. auch ein kleineres Modell kaufen. Eine Familie passte in den 80ern in einen Golf 1. Heute muss es schon ein Sharan sein. Kein Wunder, dass das Geld kostet.
Hersteller wie Kia oder Hyundai haben das kapiert. Die Autos sind zwar nicht unbedingt besser als ein VW, aber der Endkunde hat den Stress der hohen Folgekosten nach 3-5 Jahren nicht.
Wenn die Garantie eines Kia ceed für 17.000 Eur nach 7 Jahren abgelaufen ist, gibt man die Kiste eben für 3.000 Eur in Zahlung und kauft den nächsten Kia. Ggf. mit günstiger Pauschalversicherung. Das Auto wird so kalkulierbar.
Die meisten deutschen Autofahrer konsumieren ihre Fahrzeuge, als müssten sie nicht aufs Geld sehen. Das Auto ist heilig und wenn VW mal wieder 1.300 Eur für die große Inspektion beim Passat TDI aufruft, hat man dem Auto ja schliesslich "etwas Gutes" getan.
Dass man für 800 Eur im Jahr einen Mercedes E V6 fahren kann, sieht er offenbar gar nicht. Schließlich ist der Passat ja sooo sparsam.
Auch der Kia ist noch keine Option für die Masse, da die Nachbarn ja denken könnten, man hätte seinen Job verloren, wenn amn sich ein solches Auto auf den Hof stellt. Allerdings wird sich das mit zunehmender Umverteilung der Einkommen der paar verbliebenen Arbeitnehmer an Beamte, Pensionäre, Rentner u.s.w. wohl bald ändern. Nicht umsonst wachsen ja die Billigmarken in Europa stark.
1585 Antworten
Zitat:
@Roadwin schrieb am 4. Januar 2015 um 12:19:45 Uhr:
RichtigZitat:
@Meffan schrieb am 4. Januar 2015 um 10:50:05 Uhr:
Moderne Technik ist meist aufwändiger, umfangreicher und kompakter konstruiert.
Zitat:
@Roadwin schrieb am 4. Januar 2015 um 12:19:45 Uhr:
Und deshalb haben wir auch die goldene Zeit für Werkstätten, denn deren Auftragsvolumen steigt um den Faktor acht - weil Selbermachen ist nicht mehr, mal höhere Defektanfälligkeit, mal teurere Reparaturen.Zitat:
Und genau das macht sie auch anfälliger und teurer im Falle einer Reparatur.
Dummerweise ist das in der Realität aber genau anders herum und nennt sich Werkstättensterben. Sinkende Auftragszahlen, sinkende Umsätze und eine hohe Anzahl von Insolvenzverfahren.
Denen geht es so gut, dass VW vor wenigen Jahren seine hauseigene Werkstattkette für den berühmten einen Euro verkauft hat und man derzeit bei Mercedes komplette Werksniederlassungen für den selben Betrag bekommt.
Logik ist immer schön und gut, wird für Werkstattbetreiber nur ärgerlich, wenn sich die Realität nicht an die Logik hält.
Als ich letztens schrieb die Niederlassungen im Osten wären eben nicht rentabel, also weg damit, wurde mir gesagt die wären sehr wohl rentabel, nur eben nicht
rentabel genug. Aktionäre wollen eben nicht 2 %, die wollen 5 oder 10.
Ansonsten sind das aufgeblähte Glaspaläste. Wenn die Brot- und Butterautohäuser meinen sie könnten ein Auftreten haben wie eine Sportwagenniederlassung, dann geht das eben nach hinten los.
Und was Werkstatt-Ketten angeht... werden die nicht regelmäßig von Heuschrecke zu Heuschrecke weitergereicht?
Vor allem behauptest du in deiner Logik ja, dass das Werkstättensterben eine geringere Reparaturhäufigkeit widerspiegelt. Die siechen vor sich hin, weil sie ausgesaugt werden.
Das kann aber genauso gut auch an fehlender Reparaturfreundlichkeit liegen. 12 bis 15 Jahre alte Autos werden ev. nicht mehr repariert, weil eine Baugruppe mehr kostet, als der Wagen noch wert ist und was früher bei der 1-Mann-Werkstatt landete, das kann und will der heute vielleicht gar nicht mehr machen.
Logik? Ja, wo ist sie denn? In deinem Beitrag jedenfalls nicht, außer der fußt auf glaubhaften Zahlen. Ansonsten ist das eine Behauptung wie jede andere hier auch.
Zitat:
@Meffan schrieb am 4. Januar 2015 um 10:11:46 Uhr:
Ich meine die Nachteile, die hier seit 29 Seiten diskutiert werden:Umso mehr Technik, umso mehr kann kaputt gehen, und umso aufwändiger/teurer die Reparatur...
Die kann man aber nicht unbegrenzt umgehen, da neue Autos damit teilweise auch ausgestattet sein MÜSSEN. Beispiel: Reifendruck-Kontrollsysteme verteuern den Reifenwechsel merkbar. Kann ich mir ein neues Auto kaufen, dass so einen Kostentreiber nicht eingebaut hat? Nein, kann ich nicht. Oder zumindest nicht mehr lange.
Das die großen Autohäuser/Vertragshändler und Ketten kaputt gehen, kann auch daran liegen, dass viele nur noch in die kleinen Privat-Werkstätten (30€ Stundenlohn) gehen.
Zitat:
@Meffan schrieb am 4. Januar 2015 um 14:00:43 Uhr:
Das die großen Autohäuser/Vertragshändler und Ketten kaputt gehen, kann auch daran liegen, dass viele nur noch in die kleinen Privat-Werkstätten (30€ Stundenlohn) gehen.
Solche kenne ich nicht, was aber vielleicht auch daran liegen könnte, dass in Bayern keiner für einen solchen Stundelohn arbeiten will, geschweige denn kann, zumindest gegen Rechnung.
Ähnliche Themen
Zitat:
@Meffan schrieb am 4. Januar 2015 um 10:11:46 Uhr:
Ich meine die Nachteile, die hier seit 29 Seiten diskutiert werden:
Umso mehr Technik, umso mehr kann kaputt gehen, und umso aufwändiger/teurer die Reparatur...
Gibt es überhaupt noch Fahrzeuge ohne Technik? Selbst ein Dacia ist schon voll davon. Bei einem Lada sieht es zwar wieder anders aus, nur sind da die mechanischen Teile anfälliger als die Elektronik, über die gier gerade diskutiert wird.
Zitat:
@einsdreivier schrieb am 4. Januar 2015 um 13:54:41 Uhr:
Ansonsten sind das aufgeblähte Glaspaläste. Wenn die Brot- und Butterautohäuser meinen sie könnten ein Auftreten haben wie eine Sportwagenniederlassung, dann geht das eben nach hinten los.
Wieso wechselst Du das Thema und schreibst von Autohäusern (Fahrzeugverkauf), wenn es hier um Werkstätten (Reparaturen) geht?
Zitat:
Und was Werkstatt-Ketten angeht... werden die nicht regelmäßig von Heuschrecke zu Heuschrecke weitergereicht?
Was haben Verluste mit Heuschrecke zu tun, was hat VW und eine MBO-Übernahme bei Stop&Go mit Heuschrecke zu tun?
VW hat in den letzten Jahren allein in Berlin über 40% der Kapazitäten seiner Vertragswerkstätten abgebaut, bei einem Marktanteil von 90%.
Zitat:
Logik? Ja, wo ist sie denn? In deinem Beitrag jedenfalls nicht, außer der fußt auf glaubhaften Zahlen. Ansonsten ist das eine Behauptung wie jede andere hier auch.
Muss man hier beweisen, dass Wasser nass ist, wenn selbst Nachweise darüber als einseitig gefärbt abgelehnt werden?
Anzahl von Werkstätten und Mitarbeitern, Umsätze, Anzahl Reparatur- und Wartungsaufträge, ... ist doch alles öffentlich, suche selbst. DAT, Statistische Bundesamt, Finanzämter mit den Wirtschaftsauskünften, ...
Wie wäre es denn, wenn Du mal Nachweise über Deine Behauptungen bringst?
Ist doch kein Kindergarten, wo der Erste immer eine Behauptung unbewiesen aufstellen kann und alle anderen müssen Nachweise liefern, die dieser Erste dann "objektiv" prüft und abweisen kann.
Ich frage mich, wie ein Laden mit einem Stundensatz von 30 Euro am besten noch brutto überleben kann? Bei 40 Stunden ergibt das gerade 1.200 Euro, es bleiben knapp über 1K €! Davon gehen die Lohnnebenkosten, Energie, IHK, BG, Gewährleistungsansprüche etc. pp. noch weg!
WIE soll das funktionieren, wer mag sich so einen Laden ans Bein binden?
Sorry, nun weiter mit dem Kern des Themas:-)
Zitat:
@Meffan schrieb am 4. Januar 2015 um 14:00:43 Uhr:
Das die großen Autohäuser/Vertragshändler und Ketten kaputt gehen, kann auch daran liegen, dass viele nur noch in die kleinen Privat-Werkstätten (30€ Stundenlohn) gehen.
Zitat:
@wolfgear schrieb am 4. Januar 2015 um 14:51:23 Uhr:
Ich frage mich, wie ein Laden mit einem Stundensatz von 30 Euro am besten noch brutto überleben kann? Bei 40 Stunden ergibt das gerade 1.200 Euro, es bleiben knapp über 1K €! Davon gehen die Lohnnebenkosten, Energie, IHK, BG, Gewährleistungsansprüche etc. pp. noch weg!
WIE soll das funktionieren, wer mag sich so einen Laden ans Bein binden?
Sorry, nun weiter mit dem Kern des Themas:-)
Kann ich dir erklären. Ersatzteile vom billigsten Zulieferer nehmen und zum teuren Kurs verkaufen. Beim Ölwechsel nicht alles absaugen, aber es so berechnen, als ob alles neu aufgefüllt worden wäre.
Zitat:
@einsdreivier schrieb am 4. Januar 2015 um 14:05:29 Uhr:
Solche kenne ich nicht, was aber vielleicht auch daran liegen könnte, dass in Bayern keiner für einen solchen Stundelohn arbeiten will, geschweige denn kann, zumindest gegen Rechnung.Zitat:
@Meffan schrieb am 4. Januar 2015 um 14:00:43 Uhr:
Das die großen Autohäuser/Vertragshändler und Ketten kaputt gehen, kann auch daran liegen, dass viele nur noch in die kleinen Privat-Werkstätten (30€ Stundenlohn) gehen.
In den kleinen Ortschaften gibts das schon. Jedenfalls hab ich eine Zeit lang in Nördlingen (Bayern) gewohnt, wo es sowas gab. Allerdings im Jahre 2009! Ob die heute noch so günstig sind, weiß ich nicht...
Im Osten gehts mittlerweile auch eher in Richtung 40-50€/h.
Zitat:
@Meffan schrieb am 4. Januar 2015 um 10:50:05 Uhr:
Moderne Technik ist meist aufwändiger, umfangreicher und kompakter konstruiert.
Und genau das macht sie auch anfälliger und teurer im Falle einer Reparatur.
Ganz so einfach kann man das aber auch nicht sehen. Musst zuerst jede Menge Defekte herausrechnen, denn ob modern oder alt, alle haben sie Radlager, wenn die neuen also kürzer halten dann liegt es nicht daran dass man ein Navi drin hat was vorher nicht drin war - die Komplexität ist hier also keine Ausrede für alle Defekte.
Außerdem kann man auch komplexe Systeme recht zuverlässig hinbekommen, Einfachheit ist auch keine Lösung, zumal die Komplexität nicht immer nur da ist um jemanden zu ärgern. Das ESP was kaputt gehen kann (im Gegensatz zu Autos ohne) nützt ja, gelegentliche Defekte an der Stelle kann man also ertragen wenn man bedenkt dass man dafür Panik-sichere "4 Bremspedale" geliefert bekommt 😉
Zitat:
@Roadwin schrieb am 4. Januar 2015 um 14:35:53 Uhr:
...Wie wäre es denn, wenn Du mal Nachweise über Deine Behauptungen bringst?
Ist doch kein Kindergarten, wo der Erste immer eine Behauptung unbewiesen aufstellen kann und alle anderen müssen Nachweise liefern, die dieser Erste dann "objektiv" prüft und abweisen kann.
Achja, schön so eine Diskussion.
Du hast doch behauptet die Werkstätten würden geradezu wegbrechen...
Zitat:
Auszüge aus http://www.dat.de/uploads/media/DAT-Report_2013_AUTOHAUS.pdf
Bei den Reparaturkosten gab es deutliche Veränderungen: Pro Fahrzeug fielen im Vergleich zum Vorjahr 215 statt 173 Euro an. Besonders bei den 4 bis unter 6 Jahre alten Fahrzeugen stiegen die durchschnittlichen Kosten von 114 auf 201 Euro pro Reparatur und Fahrzeug.
Das Auftragsvolumen des Kfz-Handwerks ist im Jahr 2012 in Bezug auf die Reparaturen von 31,5 Millionen Stück auf 32,5 Millionen gewachsen.
Das Wartungsvolumen ist dagegen von 44,3 Millionen auf 41,8 Millionen Stück gesunken.
Dein "Wissen" lese ich in dem PDF (vielen Dank für den Hinweis) leider nicht heraus. Selbst- und Schwarzarbeiten haben überdurchschnittlich zugenommen... na gut... und wenn der Hersteller die Ölwechsel- und Wartungsintervalle auf 2 Jahre ausdehnt. Den Werkstätten tut das sicherlich nicht gut.
Deine Logik ist einfach nicht so... du meinst eben auch, dass bei einer teureren Reparatur automatisch mehr hängenbleibt, zumindest lese ich das aus deinem Beitrag.
Du kannst eben schlicht und einfach selbst nicht abschätzen, ob die Werkstätten pleite gehen, weil die Autos reparaturfreundlicher und weniger fehleranfällig wurden, auch wenn du das hier Meffan so darstellst, seinen Beitrag als völlig falsch deklarierst.
Es kann eben auch daran liegen, dass mehr schwarz repariert wird oder eben gar nicht mehr, da unrentabel. Oder die VW-Fahrer steigen so langsam auf Hyundai, Kia und Dacia um, da man da einfach "mehr" für sein Geld bekommt.
Aber gut, du wirst es besser wissen, das kann und wird es nicht sein, was man auch schnell erkennen würde, hätte man d(e)i(n)e Zahlen vorliegen...
Zitat:
@einsdreivier schrieb am 4. Januar 2015 um 23:44:02 Uhr:
Du hast doch behauptet die Werkstätten würden geradezu wegbrechen...
Das ist keine Behauptung von mir, sondern eine Tatsache.
Wieso berichtest Du hier aus dem DAT-Report nichts zu der Anzahl der Werkstätten und Mitarbeitern, sondern nur selektiert die Dinge, über die auch eine andere Vermutung möglich ist?
Zitat:
Es kann eben auch daran liegen, dass mehr schwarz repariert wird
Nein, steht doch im DAT-Report
Zitat:
oder eben gar nicht mehr, da unrentabel.
Nein, steht doch im DAT-Report
Zitat:
Oder die VW-Fahrer steigen so langsam auf Hyundai, Kia und Dacia um, da man da einfach "mehr" für sein Geld bekommt.
Es ist schon extrem zynisch, wenn das eingetretene "mehr" bei den Reparaturumsätzen so dargestellt wird, als wenn es ein Vorteil für den Fahrzeugeigner wäre.
Als Neuwagenkäufer jucken Reparaturen wegen Garantie und Garantieverlängerung nirgends, als Gebrauchtwagenkäufer nach Ablauf der Herstellergarantie ist die Gier nach einem Hyundai, Kia oder Dacia dann doch nicht mehr so sonderlich groß.
Es ist doch schon komplett daneben zu behaupten, dass die Leute ein Fahrzeug wollen, was einfach zu reparieren ist. Die Wahrheit ist doch, dass die Leute ein Auto wollen, was möglichst wenig Reparaturen erzeugt.
Wäre ersteres der Fall, dann würden heute noch dieser Kundenkreis Käfer, Trabbi und Co. fahren. Nichts, was einfacher zu reparieren war, aber aufgrund der Einfachheit der Technik auch nichts, mit dem man 6 Wochen oder 2.000 Kilometer fahren konnte, ohne irgendwas zwischendurch daran schrauben zu müssen.
Deine Behauptung über eine Abwanderung von VW zu Dacia wird sich mittelfristig daran beweisen müssen, wie starkt die Abwanderungsbewegung und damit durchsetzbare Gebrauchtwagenpreise bei einem Golf TSI mit 7 Jahre und 100.000 km gegenüber einem Dacia Logan mit 7 Jahre und 100.000 sein werden.
Wer sich vom Kaufpreis einen gebrauchten Golf TSI leisten könnte, wird aufgrund der zu erwartenden Unzuverlässigkeit eher zu dem zuverlässigen Dacia Logan greifen - eine sehr gewagte These.
Zitat:
Aber gut, du wirst es besser wissen, das kann und wird es nicht sein, was man auch schnell erkennen würde, hätte man d(e)i(n)e Zahlen vorliegen...
Wieso versuchst Du es mit Diskreditierung statt genau diese Zahlen und Aufschlüsselungen über die Jahre aus den Reporten hier zu zitieren?
Wie ich bereits geschrieben habe, man kann hier alles nennen, aber benutzt werden ganz selektiv nur die Dinge, die man irgendwie mit dem Anfügen von weiteren Möglichkeiten statt der vorliegenden Fakten in seine Richtung hingeschwubbelt bekommt. Scheinheilige Stimmungsmache jenseits aller vorliegenden Fakten.
Zitat:
@Roadwin schrieb am 5. Januar 2015 um 01:54:22 Uhr:
Nein, steht doch im DAT-Report
Zitat:
Nein, steht doch im DAT-Report
Naja, weder wird Jemand dem DAT melden, daß er seine Kiste schwarz reparieren lässt; noch daß er auf vernachlässigbare Reparaturen verzichtet. Das Leben besteht nicht nur aus Zahlen, die in irgendeiner Statistik auftauchen.
😉
Zitat:
@invisible_ghost schrieb am 5. Januar 2015 um 02:12:10 Uhr:
Naja, weder wird Jemand dem DAT melden, daß er seine Kiste schwarz reparieren lässt;
Naja, nach einer EU-Richtlinie, die vor rund einem Jahr in Kraft getreten ist, müssen alle statistischen Werte, die im EU-Vergleich stehen oder stehen können und sich auf Wirtschaftsleistungen beziehen, alle Produktivtätigkeiten enthalten. Damit kommen nun auch sämtliche illegalen Geschichten wie zB. Diebstahl, Betrug, Schwarzarbeit, Drogenhandel, Zigarettenschmuggel, Prostitution, illegaler Waffenhandel, ... mit rein.
Da dies eher weniger von den "Unternehmern" ausgewiesen wird, müssen diese Zahlen nachvollziehbar geschätzt, bei den Einzelpositionen aufgeführt und in der Gesamtsumme mit aufaddiert werden.
Wenn die Weltbank 3,2% Wachstum vorgegeben hat, kann die EU nicht regungslos da stehen. Unbekannt ist es im Wirtschaftsbereich allerdings auch nicht: Griechenland hatte schon 2006 mit dieser Berechnungsart sein BIP um 9,6% angehoben und war über diesen Weg in eine so weit positivere Bilanz gekommen, dass frisches Geld fließen konnte.
Zitat:
Das Leben besteht nicht nur aus Zahlen, die in irgendeiner Statistik auftauchen.
Das Leben sicherlich nicht, aber die Wirtschaftsleistung aus der dunklen Seite jetzt schon 😉
Die Autoexperten leben aber auch von ihren Zahlen, z. B. von ihrem heiligen "Restwert", am besten als Prozentwert angegeben.
Lieber kaufe ich (ich kann da tatsächlich nur für mich sprechen) mir einen Kleinstwagen aus Fernost für 8.000 €, neu und trete ihn mit 10 Jahren in die Tonne, als dass ich mir für 12.000 € ein deutsches Premiumprodukt hole, das ich dann mit 10 Jahren noch für 2.500 € weiterverkaufen oder für 1.500 € zum Ankauf geben kann. Ist zumidnest meine Einstellung zu dem Thema.
Dass ein deutsches Premiumprodukt weniger Reparaturen erzeugt, da bin ich mir nicht so sicher, aber irgendwo werden sicherlich Statistiken genau dazu zu finden sein.
Vermutlich bei den Prüforganisationen, wobei man da doch unterstellen könnte, dass bei einem "Billigauto" auch weniger in Wartung investiert wird und daher höhere Fehlerquoten stammen - könnten. Damit fahre ich zur HU und mache - ausschließlich und möglichst billig beim Drittanbieter - was dort genannt wird, anstatt den Wagen vorher in der Markenwerkstatt zur HU fertig machen zu lassen.
Das behaupte ich jetzt einfach und auch dass genau so verschiedene Fehlerquoten zustande kommen.
Ich weiß es nicht, ich spekuliere hier nur und ehrlich gesagt kenne ich auch die Zahlen von VW nicht, schon gar nicht von VW in Berlin. Ich merke nur, dass VW aktuell viel Werbung schaltet:
"Man solle doch seinen VW auch in einer VW-Werkstatt warten lassen, weil das Vorteil X und Y bringt."
Irgendein Problem wird es also tatsächlich geben, aktuell in der deutschen Premium-Markenwelt. Dass es daran liegt, dass die Autos zu zuverlässig werden und zu lange halten?
Vielleicht hat aber eine Werkstatt auch einfach mehr verdient, als sie Autos repariert hat, anstatt Bauteile zu tauschen, was sehr schnell geht, vergleichsweise wenig Arbeit verursacht, aber dann doch nicht günstiger kommt, da so ein Bauteil nicht vom Himmel fällt.