Wie importiere ich ein US-Fahrzeug
Ich habe mal versucht einen kleinen Leitfaden zum Selbstimport zu schreiben. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit und durchgehende Richtigkeit des Leitfadens.
1. Fahrzeugzustand. Amerikaner haben ein anderes Verhältnis zu ihren Fahrzeugen als wir. Gut gebraucht heißt bei denen Pretty good Conditions. Good Condition heißt schon mit Mängeln und alles darunter ist eine Wundertüte. Und ab Used wartet nach deutschem Verständnis schon die Presse.
Reparaturen werden in den Staaten gerne mal mit allerlei "Hausmittelchen" durchgeführt. Auch sehr gerne mit allem, was der Baumarkt hergibt. Da werden schonmal gerne Scheiben mit Badezimmersilikon eingeklebt oder abgedichtet.
Vorallem bei Unfallschäden äußerste Vorsicht. Nur Vertragswerkstätten reparieren einigermaßen vergleichbar zu deutsch Werkstätten. Reparaturen mit Beton oder kiloweise Spachtelmasse um tiefe Dellen auszugleichen passieren oft.
Eine vorherige, persönliche Begutachtung des Fahrzeuges wäre natürlich am besten.
2. Autokauf. Ist bei vielen Amerikanern Verhandlungssache. Da kann man fast immer noch handeln.
2.1 Ganz ganz wichtig ist die Carfaxabfrage. Ohne die niemals ein Fahrzeug in den USA kaufen. In dieser Carfaxabfrage steht die komplette Geschichte des Fahrzeuges. Unfälle usw usw usw. Stimmt irgendwas mit den Carfaxunterlagen nicht überein, so ist was mit dem Fahrzeug faul.
2.2 Handelt es sich bei dem Fahrzeug um einen Neuwagen muß jetzt ein Markler eingesetzt werden, der das Fahrzeug kurz auf sich zuläßt, da Privat keine Neufahrzeuge, sondern nur Gebrauchtfahrzeuge aus den USA exportiert werden dürfen. Außerdem muß der Erstbesitzer einen amerikanischen Wohnsitz haben. Das kostet etwa 250-350$
2.3 Bezahlen. Nach dem man das Fahrzeug ausgesucht hat, die Carfaxabfrage keine Beanstandungen aufgezeigt hat, muß der Wagen halt noch bezahlt werden. Ganz wichtig ist hier, daß auf den Fahrzeugpreis noch eine Saletax entrichtet werden muß. Diese ist von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich. Damit wird das Fahrzeug teurer, als der angegebene Preis.
2.4 Unterlagen. Ohne einen vollständigen Dokumentensatz bekommt man das Fahrzeug weder aus den Staaten raus, noch nach Europa rein. Dazu gehören, ganz wichtig, der Title (Fahrzeugbrief) und der Kaufvertrag und eine Ausfuhrgenehmigung(Attorney-Document).
3. Transport des Fahrzeuges zu seinem neuen Besitzer
3.1 Transportart. RoRo, Roll on Roll off, ist zu bevorzugen. Hier gibt es keine enge Metallbox, in der das Laschen nicht richtig funktioniert und wo der Container nicht über Bord gehen kann. Außerdem ist das Schadensrisiko deutlich geringer als im Container.
Wer im Container verschiffen will oder muß, der muß mit der Möglichkeit deutlicher Beschädigungen rechnen. Gerade PickUp's, SUV's und Fullsize-Limosinen sind für die Blechkisten eigentlich zu groß.
Diese lassen sich im Container nur schlecht laschen. Sehr oft wird dann irgendwie gearbeitet um das Fahrzeug im Container festzukriegen. Das kann bis zu Ketten quer übers Auto gehen. Außerdem laufen die Mitarbeiter des Einpackers dann auch mal gerne übers Auto, statt sich daran vorbeizuquetschen. Schäden vorprogrammiert. Und als Worst Case kann der Container bei der Fahrt über Bord gehen und der Wagen ist weg.
3.2 Spedition finden. Hier ist Geiz völlig fehl am Platze. Wer hier übermäßig sparen möchte, bezahlt das später mit langen Wartezeiten und Schäden. Vornähmlich mit deutschen, niederländischen oder englischen Speditionen zusammenarbeiten. Erstmal wegen der Sprache und zweitens wegen der Qualität. Amerikanische Speditionen sind nicht zu bevorzugen, da sie sehr oft doch deutliche Probleme verursachen.
Der normale Transportpreis für RoRo liegt im Moment bei ~2500$.
3.3 Transport versichern. Der Transport sollte unbedingt versichert werden, da sonst Schäden oder Verlust zu lasten des Eigentümers gehen. Außerdem sollte man die Transportversicherung nicht über den Spediteur abschließen, da es auch hier gerne zu Problemen kommt. Einfach mal die nächste Spedition fragen, wo die ihre Frachten versichern. Normalerweise kostet so eine Versicherung, je nach Wert des Wagens und Transportart, 250-1000$.
3.4 Der Transportweg. Im Regelfall wird der Transport in 3 Schritten erfolgen. Zum einen der Transport vom Verkäufer zum Hafen, dann die Schiffspasage und zum Schluß der Transport zum Käufer, da US-Fahrzeuge ohne Umrüstungen in Europa nicht gefahren werden dürfen.
3.5 Zoll. Wenn das Fahrzeug europäischen Boden betritt, werden Zölle und Einfuhrumsatzsteuer fällig. In Deutschland werden für einen PKW 10% und für einen LKW 22% Zoll fällig. Dieser Zoll wird auf den Fahrzeugpreis und alle Leistungen, die bis dahin erbracht wurden erhoben. Nach dem Zoll kommt dann die Einfuhrumsatzsteuer, die auf alles, was bis jetzt passiert ist, inkl. Zoll, erhoben wird. Zusammen ist das ein Aufschlag von 31% auf den Fahrzeugpreis und die Transportleistung.
4. Umrüstung. Das Fahrzeug ist bei uns und wir freuen uns höchstwahrscheinlich oder lassen die Transportschäden beseitigen.
Damit darf das Fahrzeug aber noch keinen einzigen Meter in Deutschland fahren. Zuerst muß es für deutsche Straßen umgerüstet werden. Und dazu gehören. 1. Reifen nach EU-Norm, 2. gelbe Blinker, hier Sonderregelungen beachten, 3. Scheinwerfer mit CE-Kennzeichen und Standlicht, 4. Nebelschlußleuchte, 5. Kilometertacho.
Und zusätzlich all das, was der TÜV zu bemängeln hat.
Das kann zwischen 150-3000€ kosten.
5. Zulassung
5.1 Der TÜV. Der TÜV muß uns für das Fahrzeug eine Unbedenktlichkeitsbescheinigung erteilen. Nur damit, sowie dem Title und den Zolldokumenten bekommt man überhaupt eine Zulassung und einen Fahrzeugbrief.
Der Aufwand für die Unbedenklichkeitsbescheinigung ist von Fahrzeug zu Fahrzeug höchst unterschiedlich. Fahrzeuge, für die eine ABE vorliegt, bekommen sie nach einer gründlichen Untersuchung relativ leicht und kostengünstig.
Gibt es für das Fahrzeug keine ABE, aber entsprechende allgemeine Gutachten, so wird eine EBE, Einzelbetriebserlaubnis, erstellt. Dies dauert etwas länger und ist etwas teurer als bei Vorhandensein einer ABE.
Gibts es für das Fahrzeug keine ABE und keine allgemeinen Gutachten, so wird es jetzt recht langwierig und vorallem teuer. Jetzt müssen aufwendige Untersuchungen durchgeführt werden und ein Abgasgutachten, sowie eine Schadstoffklasseneinstufung durchgeführt werden. Die dauert mindestens 3 Tage. Und sollte es sich um ein großvolumiges Dieselfahrzeug handeln, so können die Kosten hierfür auf bis zu 6000€ steigen.
5.2 Die Zulassungstelle. Nach dem wir die Unbedenklichkeitsbescheinigung, sowie eine ABE oder die erstellte EBE, außerdem noch den Title, den Kaufvertrag und die Zollpapiere zusammen haben, gehts zum Kraftverkehrsamt, der letzten Station. Hier bekommen wir dann unsere Zulassungbescheinigungen I & II, sowie unser Kennzeichen. Das ganze kostet etwa 150€.
5.3 Kennzeichen anschrauben, breites Grinsen aufsetzen und Spaß haben mit unserem neuen US-Fahrzeug.
So, falls irgendwas fehlt oder etwas falsch ist, bitte bescheidsagen, nicht flamen.
Gruß
Tac
Beste Antwort im Thema
Ich habe mal versucht einen kleinen Leitfaden zum Selbstimport zu schreiben. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit und durchgehende Richtigkeit des Leitfadens.
1. Fahrzeugzustand. Amerikaner haben ein anderes Verhältnis zu ihren Fahrzeugen als wir. Gut gebraucht heißt bei denen Pretty good Conditions. Good Condition heißt schon mit Mängeln und alles darunter ist eine Wundertüte. Und ab Used wartet nach deutschem Verständnis schon die Presse.
Reparaturen werden in den Staaten gerne mal mit allerlei "Hausmittelchen" durchgeführt. Auch sehr gerne mit allem, was der Baumarkt hergibt. Da werden schonmal gerne Scheiben mit Badezimmersilikon eingeklebt oder abgedichtet.
Vorallem bei Unfallschäden äußerste Vorsicht. Nur Vertragswerkstätten reparieren einigermaßen vergleichbar zu deutsch Werkstätten. Reparaturen mit Beton oder kiloweise Spachtelmasse um tiefe Dellen auszugleichen passieren oft.
Eine vorherige, persönliche Begutachtung des Fahrzeuges wäre natürlich am besten.
2. Autokauf. Ist bei vielen Amerikanern Verhandlungssache. Da kann man fast immer noch handeln.
2.1 Ganz ganz wichtig ist die Carfaxabfrage. Ohne die niemals ein Fahrzeug in den USA kaufen. In dieser Carfaxabfrage steht die komplette Geschichte des Fahrzeuges. Unfälle usw usw usw. Stimmt irgendwas mit den Carfaxunterlagen nicht überein, so ist was mit dem Fahrzeug faul.
2.2 Handelt es sich bei dem Fahrzeug um einen Neuwagen muß jetzt ein Markler eingesetzt werden, der das Fahrzeug kurz auf sich zuläßt, da Privat keine Neufahrzeuge, sondern nur Gebrauchtfahrzeuge aus den USA exportiert werden dürfen. Außerdem muß der Erstbesitzer einen amerikanischen Wohnsitz haben. Das kostet etwa 250-350$
2.3 Bezahlen. Nach dem man das Fahrzeug ausgesucht hat, die Carfaxabfrage keine Beanstandungen aufgezeigt hat, muß der Wagen halt noch bezahlt werden. Ganz wichtig ist hier, daß auf den Fahrzeugpreis noch eine Saletax entrichtet werden muß. Diese ist von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich. Damit wird das Fahrzeug teurer, als der angegebene Preis.
2.4 Unterlagen. Ohne einen vollständigen Dokumentensatz bekommt man das Fahrzeug weder aus den Staaten raus, noch nach Europa rein. Dazu gehören, ganz wichtig, der Title (Fahrzeugbrief) und der Kaufvertrag und eine Ausfuhrgenehmigung(Attorney-Document).
3. Transport des Fahrzeuges zu seinem neuen Besitzer
3.1 Transportart. RoRo, Roll on Roll off, ist zu bevorzugen. Hier gibt es keine enge Metallbox, in der das Laschen nicht richtig funktioniert und wo der Container nicht über Bord gehen kann. Außerdem ist das Schadensrisiko deutlich geringer als im Container.
Wer im Container verschiffen will oder muß, der muß mit der Möglichkeit deutlicher Beschädigungen rechnen. Gerade PickUp's, SUV's und Fullsize-Limosinen sind für die Blechkisten eigentlich zu groß.
Diese lassen sich im Container nur schlecht laschen. Sehr oft wird dann irgendwie gearbeitet um das Fahrzeug im Container festzukriegen. Das kann bis zu Ketten quer übers Auto gehen. Außerdem laufen die Mitarbeiter des Einpackers dann auch mal gerne übers Auto, statt sich daran vorbeizuquetschen. Schäden vorprogrammiert. Und als Worst Case kann der Container bei der Fahrt über Bord gehen und der Wagen ist weg.
3.2 Spedition finden. Hier ist Geiz völlig fehl am Platze. Wer hier übermäßig sparen möchte, bezahlt das später mit langen Wartezeiten und Schäden. Vornähmlich mit deutschen, niederländischen oder englischen Speditionen zusammenarbeiten. Erstmal wegen der Sprache und zweitens wegen der Qualität. Amerikanische Speditionen sind nicht zu bevorzugen, da sie sehr oft doch deutliche Probleme verursachen.
Der normale Transportpreis für RoRo liegt im Moment bei ~2500$.
3.3 Transport versichern. Der Transport sollte unbedingt versichert werden, da sonst Schäden oder Verlust zu lasten des Eigentümers gehen. Außerdem sollte man die Transportversicherung nicht über den Spediteur abschließen, da es auch hier gerne zu Problemen kommt. Einfach mal die nächste Spedition fragen, wo die ihre Frachten versichern. Normalerweise kostet so eine Versicherung, je nach Wert des Wagens und Transportart, 250-1000$.
3.4 Der Transportweg. Im Regelfall wird der Transport in 3 Schritten erfolgen. Zum einen der Transport vom Verkäufer zum Hafen, dann die Schiffspasage und zum Schluß der Transport zum Käufer, da US-Fahrzeuge ohne Umrüstungen in Europa nicht gefahren werden dürfen.
3.5 Zoll. Wenn das Fahrzeug europäischen Boden betritt, werden Zölle und Einfuhrumsatzsteuer fällig. In Deutschland werden für einen PKW 10% und für einen LKW 22% Zoll fällig. Dieser Zoll wird auf den Fahrzeugpreis und alle Leistungen, die bis dahin erbracht wurden erhoben. Nach dem Zoll kommt dann die Einfuhrumsatzsteuer, die auf alles, was bis jetzt passiert ist, inkl. Zoll, erhoben wird. Zusammen ist das ein Aufschlag von 31% auf den Fahrzeugpreis und die Transportleistung.
4. Umrüstung. Das Fahrzeug ist bei uns und wir freuen uns höchstwahrscheinlich oder lassen die Transportschäden beseitigen.
Damit darf das Fahrzeug aber noch keinen einzigen Meter in Deutschland fahren. Zuerst muß es für deutsche Straßen umgerüstet werden. Und dazu gehören. 1. Reifen nach EU-Norm, 2. gelbe Blinker, hier Sonderregelungen beachten, 3. Scheinwerfer mit CE-Kennzeichen und Standlicht, 4. Nebelschlußleuchte, 5. Kilometertacho.
Und zusätzlich all das, was der TÜV zu bemängeln hat.
Das kann zwischen 150-3000€ kosten.
5. Zulassung
5.1 Der TÜV. Der TÜV muß uns für das Fahrzeug eine Unbedenktlichkeitsbescheinigung erteilen. Nur damit, sowie dem Title und den Zolldokumenten bekommt man überhaupt eine Zulassung und einen Fahrzeugbrief.
Der Aufwand für die Unbedenklichkeitsbescheinigung ist von Fahrzeug zu Fahrzeug höchst unterschiedlich. Fahrzeuge, für die eine ABE vorliegt, bekommen sie nach einer gründlichen Untersuchung relativ leicht und kostengünstig.
Gibt es für das Fahrzeug keine ABE, aber entsprechende allgemeine Gutachten, so wird eine EBE, Einzelbetriebserlaubnis, erstellt. Dies dauert etwas länger und ist etwas teurer als bei Vorhandensein einer ABE.
Gibts es für das Fahrzeug keine ABE und keine allgemeinen Gutachten, so wird es jetzt recht langwierig und vorallem teuer. Jetzt müssen aufwendige Untersuchungen durchgeführt werden und ein Abgasgutachten, sowie eine Schadstoffklasseneinstufung durchgeführt werden. Die dauert mindestens 3 Tage. Und sollte es sich um ein großvolumiges Dieselfahrzeug handeln, so können die Kosten hierfür auf bis zu 6000€ steigen.
5.2 Die Zulassungstelle. Nach dem wir die Unbedenklichkeitsbescheinigung, sowie eine ABE oder die erstellte EBE, außerdem noch den Title, den Kaufvertrag und die Zollpapiere zusammen haben, gehts zum Kraftverkehrsamt, der letzten Station. Hier bekommen wir dann unsere Zulassungbescheinigungen I & II, sowie unser Kennzeichen. Das ganze kostet etwa 150€.
5.3 Kennzeichen anschrauben, breites Grinsen aufsetzen und Spaß haben mit unserem neuen US-Fahrzeug.
So, falls irgendwas fehlt oder etwas falsch ist, bitte bescheidsagen, nicht flamen.
Gruß
Tac
19 Antworten
wenn ich 3000€ für ein ,,selbsternannten Profi,, zahlen soll, dann fliege ich selbst hin, seh mir den wagen an und mach noch ne Woche Urlaub dazu.
Wo sind die professionellen Importeure, die alles perfekt selber abwickeln ohne ,,Dritte,, zu beauftragen, von der Abholung beim Verkäufer bis zur eigenen Haustür.
Nenne mal ein paar und dann mindestens 10 die auch zufrieden waren. Damit ist allen besser geholfen als das ständige schwarzmalen, alle Amis sind schlecht und alles so schwierig bla,bla.
Natürlich ist es nicht einfach, aber du tust so, als ob man den Teufel persönlich nach Deutschland holt. Man darf in Deutschland mit ein Ami nicht fahren, Schwachsinn!!!
Ich hol mir ein Kurzzeitkennzeichen und fahr damit wochenlang spazieren, ob der nun TÜV hat oder nicht.
Ich habe letztes Jahr meinen neuen GMC Sierra Denali rübergeholt. Gekauft hat ihn ein guter Bekannter, der ihn in US gleich auf mich umschreiben lies.
Verschifft wurde per Container ab Charleston. Mein Bekannter hat den Wagen zu einem guten Verschiffer gebracht, der ihn ohne Dellen/Schrammen in einen Container steckte. Der PU war bis hinten VOLL mit Ersatzteilen/Zubehör. Es ist ALLES ohne Probs hier angekommen. Bei RORO darf nix im Auto sein - da ist dann alles weg.
Beim Umrüster kann man ganz schön daneben greifen - ich musste die komplette Scheinwerfer/Blinker- Elektrik neu verkabeln. Allerdings gingen 22" US-Felgen samt US-Reifen ohne Probs 😛.
Das nur als kleiner Erfahrungsbericht von einem, der "es" letztes Jahr selbst gemacht hat.
Gegenüber einem bekannten US-Car-Importeur habe ich sage und schreibe 20.000€ gespart - kein Witz!!!! Mein Auto stand da für diesen Preis bei mobile.de!.
Grüße
Cherche
Natürlich will der Importeur was verdienen und wenn er selber den Wagen anbietet, dann natürlich zu einem höheren Kurs.
Und zwar aus 2 Gründen. Erstens weiß er, daß jemand, der die ganze Arbeit scheut mehr bereit ist zu zahlen, wenn er hier nur noch in den Wagen einsteigen und dann posen fahren kann und zum zweiten, weil er als Händler mindestens 1 Jahr Gewährleistung geben muß und wenn er den Wagen als Neuwagen verkauft sogar 2 Jahre.
Und Triker, oh man.
Erstmal können und dürfen wir hier keine Ermutigung zu unzulässigen Handlungen erteilen. Was du da schreibst, ist ein Umgehungstatbestand und kann strafrechtlich verfolgt werden, mal abgesehen von dem Ärger, den man am Popo hat, wenn es zu einer Metall Kaltverformung kommt.
Und 3000€ inkl allem. Für den Transport bezahlt man ja schon 2000€.
Im Regelfall liegen die Arbeitskosten für einen Profi bei 300-400€. Denn im Endeffekt macht er nur 2 Sachen für dich. Er verkauft dir sein Wissen und er macht für dich die Papiere und die Organisation.
Aber darum gehts nicht. Es geht darum, daß ein Selbstimport nicht mit 3 Mausklicks und 4 Anrufen von zuhause vom Schreibtisch aus zu machen ist.
Man geht nicht auf Ebaymotors.com, ersteigert sich da ein Auto, nimmt seine Kreditkarte, bezahlt den Wagen, guckt dann in die Yellowpages, ruft die erstbeste Spedition an und 3 Wochen später sitzt man hier in seinem Auto und schleppt Bräute ab.
Wer nach dem Motto "Wird schon schiefgehen" daran geht, wird vor den heißen Ofen laufen.
Dazu gehört einfach eine gewisse Vorbereitung, alleine damit man nicht später vor einem Auto steht, daß aus mehr Beton als Blech besteht und das mehr Scharten im Lack hat, als ein Chowchow Falten im Gesicht.
Und gerade der TÜV/Dekra/usw kann dein bester Freund aber auch dein ärgster Feind bei der ganzen Sache sein.
Haste einen Prüfer, dem es genügt, daß du mit Edding den Tacho neu beschriftest, ist alles super. Haste da irgendeinen Ökospinner stehen, den am besten noch einen Tag vorher seine Frau verlassen hat, der wird dir den Wagen auseinanderpflücken, daß du kurz davor bist, deine Neuerwerbung wieder zurückzuschicken.
Da kann man sich am besten nur noch einen neuen Prüfer suchen.
Und 90% der Selbstimporte laufen auch gut, aber die restlichen 10% nicht. Und meistens weil die Leute sich nicht vorbereitet haben oder beim Transport den letzten Cent sparen wollten, weil der Wagen so teuer war.
das waren keine unzulässigen Ermutigungen zu illegalen Taten, sondern es ist sogar deine Pflicht z.Bsp. TÜV- Untersuchung, Probefahrten etc. ein gültiges Kennzeichen zu haben.Dafür sind diese Schilder da. Ob das Fahrzeug EG-Normen entspricht ist dabei völlig egeal, weil das ja bei dem Termin erst festgestellt wird. Selbst wenn du bei einer TÜV-Untersuchung durchfällst, ausgenommen Bremsen, Lenkung etc. wo eine Weiterfahrt vom TÜV versagt wird, kannst du in Ruhe nach Hause fahren, solange wie das Kennzeichen eben gilt. Bevor du die Welt in Angst und Schrecken versetzt solltest du dich vorher informieren. Mit rote Händler-Kennnzeichen, 07 er Nummer will ich garnicht erst weitermachen, oder sind die alle deiner Meinung nach illegal.
Thema Tacho, dem TÜV Süd interessiert der Tacho garnicht. Jeder hat selbst dafür zu sorgen das sein Tacho ordnungsgemäss funktioniert, ob der richtig oder falsch anzeigt ist völlig egal.
Ich weiss nicht wieviele Formulare du ausfüllst, wenn überhaupt schon mal, ich habe genau eins ausgefüllt, der Auftrag an die Spedition. Der Rest geht per Mail und Telefon.
Und wenn 90% gute Erfahrungen und 10% Pech gehabt haben dann ist es doch eine gute Quote, also versuche nicht die zukünftigen 90% zu verschrecken. Mit ein bisschen mehr Mut und Beistand werden es ja vielleicht 95%.
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Du hast in soweit recht, daß für eine TÜV-Untersuchung ein Kennzeichen vorhanden sein muß.
Hier gehts aber nicht um eine normale Hauptuntersuchung, sondern um eine Vollabnahme zur Zulassung eines Fahrzeugs. Hierfür ist kein Kennzeichen erforderlich.
Es ist richtig, daß man für solche Zwecke ein Kurzzeitkennzeichen, rote Nummer, Zollkennzeichen usw usw beantragen und benutzen kann.
Das ist alles soweit im gesetzlichen Rahmen. Da gebe ich dir recht.
Wenn man das aber mehrmals macht, auch wenn man jedesmal durch die Vollabnahme gefallen ist, sie einem aber nachweisen, daß dies absichtlich geschieht oder sie einem nachweisen, daß man das Fahrzeug regulär benutzt, mit diesem Kennzeichen, kann das strafrechtliche Folgen haben. Und das ist ein Umgehungstatbestand, da man die reguläre Zulassung umgeht.
Etwas ähnliches ist es, wenn man zum Beispiel einen bekannten Autohändler hat und der einem am Wochenende das Rote Kennzeichen leiht, damit man mit seinem nicht zugelassenen Fahrzeug fahren kann.
Das ist mißbrauch der Roten Nummer und kann sowohl für den Händler, als auch für einen selbst Folgen haben.
Und das berichte ich dir aus eigener Erfahrung.
Und nochmal. Das ist hier kein Fallbeispiel, Erfahrungsbericht oder ähnliches.
Es soll sich um einen groben, und vorallem fahrzeugunspezifischem, Leitfaden und Rahmen handeln und nicht um mehr.
Und in dieser Rahmen muß halt breit gesetzt sein, denn er ist, wie schon erwähnt, fahrzeugunspezifisch.
Es geht um die Bandbreite zwischen Neuwagen mit super korrekter Spedition und super freundlichem Prüfer, mit ABE, was der beste und einfachste Fall ist, und einer gebrauchten Bastelbude mit der falschen Spedition, Sturm über dem Atlantik und Ökospinner-Prüfer und EBE gehen, was wohl nur noch als ultimativer GAU zu bezeichnen ist.
Ich bin ja jetzt auch schon eine Weile hier im Forum unterwegs, zwar noch nicht solange wie du, aber immerhin auch schon 4,5 Jahre.
Und jedesmal, wenn der Dollar tief steht, mehren sich hier die Posts über den TÜV, der Umbauten gefordert hat und Speditionen, die ewig brauchen und/oder wo der Wagen in einem jämmerlichen Zustand hier ankam.
Alleine beim TÜV haben wir ja die 3 Ecken Vorschriften, Umsetzung und Zumutbarkeit, an denen man glatt vorbeirutschen kann oder sich an ihnen das Kinn aufschlägt.
Und wenn durch diesen Leitfaden die Leute angeregt werden, sich zu informieren, nachzudenken und nicht an der falschen Stelle zu sparen und die Quote der gutgelaufenen Importe von 90% auf 91% steigt, so hat dieser Leitfaden seine Aufgabe schon erfüllt.