wie Gel-Zweitbatterie im T5 optimal laden?
wie Gel-Zweitbatterie im T5 optimal laden?
Hallo ,
Gel-Zweitbatterie (55/63 Ah) ist nun eingebaut von Reimo, umterm Drehsitz, angeschlossen über Trennrelais etc.
So, nun zum optimalen Laden:
Es ist sehr sehr unterschiedlich,
wie lange die Zweitbatterie meinen angeschlossenen Verbraucher (z. B. Halogen 20W) mit Strom versorgt, bevor die Spannung auf 12,4 V abgesunken ist.
1. Vollautomatisches Laden über die Lichtmaschine: 3 Std. Leuchtdauer
2. 6h Laden mit einfachem 4 Ah-Ladegerät: 4 Std. Leuchtdauer
3. 24h Laden mit einfachem 4 Ah-Ladegerät: 9 Std. Leuchtdauer
Das heißt doch:
Eine anständige Kapazität der Zweitbatterie erhalte ich nur mit zusätzlichem, externem Ladegerät; automatisches Laden beim Fahren lädt die Zweitbatterie nur halb, auf alle Fälle nicht voll auf.
Oder? Habt Ihr dieselben Erfahrungen gemacht?
Zweite Frage:
Wenn ich also (was ich vermute) die Zweitbatterie immer mit einem extra Ladegerät laden muss, um sie ganz voll zu kriegen, kann ich das guten Gewissens weiter mit meinem uralten "4 Ah-Lader mit abfallender Ladekurve" tun?
(Die lange Lade-Zeit von 24h stört mich nicht so.)
Oder ruiniere ich mir damit mit der Zeit meine schöne Gel-Batterie?
Die dritte Frage liegt nun nahe:
Gibts denn keine technisch durchdachte und elegante Lösung,
wie man immer eine automatisch voll aufgeladene Gel-Zweitbatterie erhält?
(Ohne dieses ewige Bastler-Prozedere:
Starter-Batterie freilegen - Ladegerät irgendwie im Motorraum unterbringen - alle Klemmen und Stecker verbinden - Motorhaube für 24h schließen und laden - alles wieder abklemmen, wegräumen und Batterieverkleidungen wieder zusammenbauen.)
Gruß,
reinh.arts
18 Antworten
Hi,
wo im Rhein-Main-Gebiet steckst Du denn?
Ich wohne in FB. Ggf. könnte ich Dir behilflich sein, aber erst nach unserem Urlaub.
Zu dem Rest schreb ich morgen oder Übermorgen was, muß mir die genauen Artikel, die Du ins Auge gefaßt hast, erst einmal mit Verstand ansehen.
Hi reinh.arts,
Zu 1)
Das Zusammenschalten von Batterien zur Kapazitätserhöhung ist nicht ideal. Man kann es machen, aber das Beste ist es eigentlich, wenn man gleich eine entsprechend große Batterie nimmt. Wenn man Batterien parallel schaltet, dann sollten diese unbedingt vom gleichen Typ und der gleichen Größe sein, sowie gleich alt sein. Idealer Weise sind sie aus der selben Charge.
Der Grund ist, dass Batterien zum einen altern und zum anderen von vorne herein nie zu 100% gleich sind. Sie unterscheiden sich (geringfügig) in der Kapazität, den Innenwiderständen, den Entladekurven etc. Beim parallen Schalten kommt es jetzt dazu, dass immer eine Batterie etwas „besser“ ist, als die andere Batterie. Daraufhin kommt es immer zu geringen Ausgleichsströmen zwischen den Batterien. D. h. die schwächere Batterie „zieht“ die bessere Batterie immer etwas mit „runter“. Den viel beschworenen positiven Effekt der Redundanz gibt es auch nicht wirklich, denn wenn die eine Batterie z. B. durch Plattenschluss stirbt, dann entläd sie die andere Batterie bis in den Bereich der Tiefentladung und die 2. Batterie ist dann auch hinüber.
Andererseits hast Du im T5 natürlich auch etwas beschränkte Platzkapazitäten, da muss man halt manchmal zu Kompromissen greifen.
Achte aber auf folgendes: Meist wird bei einer solchen Parallelschaltung die 2. Batterie mit dem –Pol an Masse und mit dem +Pol an den +Pol der 1. Batterie angeschlossen, die Anschlüsse für Lima, Ladegerät oder Verbraucher bleiben alle an der 1. Batterie. Dies hat zur folge, das die Leitungswege zur 2. Batterie länger sind als die zur 1. und somit (wenn auch geringfügig) höhere Leitungswiderstände haben. Das hat zur folge, dass bei den Batterien unterschiedliche Ladespannungen ankommen und auch beide Batterien unterschiedlich entladen werden. Versuche haben ergeben, dass die Unterschiede durchaus nicht zu unterschätzen sind. Die bessere Lösung ist die, von beiden Polen beider Batterien mit jeweils gleich langen Leitungen zu einem zentralen +Punkt und einem zentralen –Punkt zu gehen, und erst an diesen Punkten die Geräte anzuschließen bzw. die Batterien an Masse anzuschließen, so dass die Leitungswiderstände bei beiden Batterien gleich groß sind.
Zu 2)
Bei den Ladegeräten kannst Du noch Votronic mit einbeziehen. Büttner-Geräte sind Votronic-Geräte in eigenem Design.
Wobei ich bei dem Preisunterschied zu Waeco (Mobitronic) greifen würde, obwohl ich sonst mit dem Service von Votronic beste Erfahrungen gemacht habe und diese Marke somit empfehlen kann. (Anm: Mit dem Service von Waeco habe ich noch keine Erfahrungen, kann dazu also nichts sagen, weder positiv, noch negativ und ein renommierter Hersteller ist dies auch.)
Die Variante des Ladewandlers ist durchaus eine Überlegung als Alternative zur reinen Lichtmaschinenladung und besser als diese. Aber ob es auch eine Alternative zu einem guten Ladegerät sein kann ist fraglich. Andererseits bringt ein Ladegerät natürlich nichts, wenn man keinen Stromanschluss hat und dies eh nie nutzen kann.
Hier spielt dann auch die Frage mit rein wie Du das Fahrzeug nutzt, welche elektrischen Verbraucher du wie, wo, wann nutzt; wie leer die Batterie im Durchschnitt je Ladebeginn sein wird; wie lange Du fährst, etc., etc. Da kann ich Dir jetzt hier mit den wenigen Informationen keinen vernünftigen Rat geben. Dass könnte man wirklich nur in einem vernünftigen Beratungsgespräch machen.
Aber wie ich ja auch oben schon schrieb, zum voll laden einer (leeren) Batterie braucht es seine Zeit. Exide schreibt für seine Gel-Batterien bei IU-Ladekennlinie zum voll Laden eine Ladezeit von 12h vor (bei einem empfohlenen Ladegerät mit 10 A Ladestrom bei 100 Ah Batteriekapazität).
Die 12 h dürftest Du beim fahren selten erreichen. In Kombination mit einer Solaranlage bringt es dann aber doch schon wieder etwas, da das lange Laden in der U-Phase dann zum großen Teil von der Solaranlage übernommen werden kann, auch wenn diese nicht ganz die Ladeschlussspannung des Ladegerätes erreicht.
Bei Wohnmobilurlaubern, die den ganzen Urlaub nur frei stehen oder Stellplätze ohne Strom anfahren empfiehlt man, dass sie zumindest einmal vor und nach jeder Tour die Batterien mit einem guten Ladegerät komplett durchladen (Wenn sie denn die Gelegenheit dazu haben. – Ich hab mal im 7. Stock gewohnt, da wäre es mit dem Verlängerungskabel problematisch geworden. Da blieb auch nur die Solaranlage.)
Zu 3)
Mit dem Modul habe ich leider noch keine Erfahrungen, von der Beschreibung her hört es sich recht vernünftig an, mit den 2x40 Zellen. Damit kannst Du wahrscheinlich schon das ein oder andere Problem der aufgeklebten Flachen Module mildern. Ich bin dann mal auf die Erfahrungen gespannt.
Wie schon in dem anderen Thread geschrieben kannst Du Beratung und ggf. Hilfe bei mir bekommen. Evtl. kann ich auch das ein oder andere Bestellen. Nur Komplettmontage kann ich Dir eigentlich nicht bieten, da mir die passende Werkstatt fehlt. Abgesehen davon mach jetzt auch erst mal Urlaub.
Ach ja, noch ein alternatives Ladekonzept, welches ich bei mir in meinem eigenen Wohnmobil verbaue:
An der Lima hängt über ein Trennrelais geschaltet ein 230 V Wechselrichter. Dieser soll dann während der Fahrt das vorhandene IUoU-Ladegerät speisen. Parallel dazu noch eine 100 Wp Solaranlage.
Also im Prinzip eine Kombination aus Ladewandler für die Fahrt, Ladegerät bei Stromanschluss (Anm: In den Zeiten, wo es nicht genutzt wird, steht es 24/7 in der Halle „unter Strom“ und alle 3 getrennten Batterien werden geladen) und Solar für das freie Stehen bzw. das stehen ohne Stromanschluss.
Diese Anlagenkonfiguration macht aber eher dann Sinn, wenn eh ein entsprechend großer (Sinus-)Wechselrichter vorhanden sein soll, da diese nicht unbedingt billig sind.
MfG, emi
Hallo emi,
FB dürfte Friedberg sein; ich wohne in Oberursel.
Würde mich freuen, wenn wir nach dem Urlaub mal telefonieren könnten.
Bis dahin hab ich auch schon wieder ein paar Erfahrungen mit dem Stromverbrauch und dem Nachladen beim Campen mit dem T5 im Finnland-Urlaub gesammelt.
Aus Platzgründen werde ich wohl nicht um ein Aufstocken der 55Ah-Gel-Batterie durch ein zweites Exemplar -dann unter den Beifahrersitz- herumkommen. Für eine große Batterie mit 100Ah oder mehr finde ich keinen Platz.
Der Hinweis für eine gemeinsame Verteilerstelle für alle Batterien leuchtet ein. Das wäre sicher auch der beste Anschlußpunkt für das Ladegerät.
Gruß,
reinh.arts
Hi,
ja, Friedberg war gemeint. Wir sind jetzt erst mal bis zum 5.8. oder so weg. Aber danach können wir uns gerne mal zusammen telefonieren.
Schönen Urlaub, emi