Werkstattabzocke???

Mercedes C-Klasse W203

Hallo zusammen,

ich war vor kurzem auf der Autobahn liegengeblieben. Grund: Der Schlauch am Ladeluftkühler hatte sich gelöst und es wurde kein Druck mehr aufgebaut.

Fazit. Ich wurde in die nächste Mercedes Werkstatt (kostenlos, da Insprektionen gemacht) geschleppt, wo die Reparatur anfing. Erst fummelten drei Personen am Motor herum bis einer sagte, das Fahrzeug müsse dort bleiben, ich könne mit einem Leihwagen weiterfahren. Nachdem ich ziemlich sauer wurde, weil mir vorher versichert wurde, in zwei Stunden sei ich wieder auf der Autobahn, fingen die Experten noch einmal an.

Jetzt erst hatte man das Auto hochgefahren und den Fehler entdeckt. Es wurde repariert und ich konnte weiterfahren.

Heute nun bekam ich die Rechnung: 144 Euro! Berechnet wurden 20 AW! Zusammensetzung:

* Motor prüfen (nach Kurztest) Kosten durchgeben: 8 AW
* Schlauch am Ladeluftkühler neu befestigt: 5 AW
* Kurztest durchführen: 4 AW
* Geräuschkapselteil an Motorunterseite aus- und einbauen: (3 AW).

Als Laie kommt mir das ziemlich abgezockt vor. 60% der Arbeitskosten für Testen? Und: Ist denn der erste Arbeitsgang beim Fehlersuchen nicht zu prüfen, ob alle Schläuche befestigt sind? Wozu dann umfangreiche Motortests vorher????

Hat jemand Erfahrung mit solchen Situationen und kann mir vielleicht einen Rat geben?

Ich meine, 70 Euro wären angemessen für das Wiederanbringen eines Schlauches, oder?

Bitte gebt mit mal Eure Sicht der Dinge.

Besten Dank.

Gruss.

Besten Gruss.

9 Antworten

Klar sind 144 € eine Menge Geld.

Auf der anderen Seite wurde das Auto kostenlos abgeschleppt, ein Ersatzwagen wurde angeboten und eine Reparaturdauer von maximal 2 Stunden zugesichert. Wenn man das akzeptiert, muß man schon mit über 200€ Kosten rechnen. Das sind nun mal die Stundensätze.

Die meisten Fehler können vergleichweise einfach durch den Test zu Beginn erschlagen werden, der Fehler kann dann sehr schnell gefunden und behoben werden. Wenn es nicht so ist, dann muß eben weitergesucht werden. Das kostet halt Geld.
Natürlich kann man auch sofort den Motor "optisch" untersuchen. Wenn man Glück hat, sieht man sofort den Fehler und kann auch auf den Test verzichten. Aber leider weiß man vorher nicht, welche Taktik die Bessere ist. Wenn nun die "optische" Untersuchung nichts ergeben hat (die kostet ja auch Geld), folgt der Test (mit entsprechenden Kosten). Wenn dann ein kleiner Fehler entdeckt wird, der kostengünstig zu beheben ist, wird man naürlich sofort rummeckern und fragen, warum denn überhaupt der "optische" Test durchgeführt worden ist und man nicht einsieht, dafür Geld zu bezahlen.

Egal wie man es macht, ist es falsch.

Wenn mein Auto irgendwo liegenbleibt und ich in die Werkstatt geschleppt werde, dann wäre ich persönlich mit einer Rechnung über 144€ sehr zufrieden, da ich auf jeden Fall immer mit höheren Kosten rechnen würde.

Von Abzocke würde ich hier nicht reden.

Zitat:

Original geschrieben von bububs


Klar sind 144 € eine Menge Geld.

Auf der anderen Seite wurde das Auto kostenlos abgeschleppt, ein Ersatzwagen wurde angeboten und eine Reparaturdauer von maximal 2 Stunden zugesichert. Wenn man das akzeptiert, muß man schon mit über 200€ Kosten rechnen. Das sind nun mal die Stundensätze.

Die meisten Fehler können vergleichweise einfach durch den Test zu Beginn erschlagen werden, der Fehler kann dann sehr schnell gefunden und behoben werden. Wenn es nicht so ist, dann muß eben weitergesucht werden. Das kostet halt Geld.
Natürlich kann man auch sofort den Motor "optisch" untersuchen. Wenn man Glück hat, sieht man sofort den Fehler und kann auch auf den Test verzichten. Aber leider weiß man vorher nicht, welche Taktik die Bessere ist. Wenn nun die "optische" Untersuchung nichts ergeben hat (die kostet ja auch Geld), folgt der Test (mit entsprechenden Kosten). Wenn dann ein kleiner Fehler entdeckt wird, der kostengünstig zu beheben ist, wird man naürlich sofort rummeckern und fragen, warum denn überhaupt der "optische" Test durchgeführt worden ist und man nicht einsieht, dafür Geld zu bezahlen.

Egal wie man es macht, ist es falsch.

Wenn mein Auto irgendwo liegenbleibt und ich in die Werkstatt geschleppt werde, dann wäre ich persönlich mit einer Rechnung über 144€ sehr zufrieden, da ich auf jeden Fall immer mit höheren Kosten rechnen würde.

Von Abzocke würde ich hier nicht reden.

Hallo Bububs,

Du hast wahrscheinlich recht. Schliesslich konnte man ja weiterfahren. Trotzdem habe ich meine Heimatwerkstatt angesprochen, die sich in der Fremdwerkstatt erkundigt hatte und mir die Fehlersuche genau erläuterte.

Das Geld werde ich heute überweisen.

Besten Gruss!

Hallo,
mal was grundsätzliches zu Werkstattkosten:

Ich arbeite in der Elektronikbranche (Computer) und da ist es noch schwerer zu vermitteln: Ein Teil für 5 Euro ist defekt, aber es werden 200 Euro berechnet! Natürlich ist das schwer zu verstehen, aber man braucht halt Zeit um das 5 Euro Teil zu finden. Und das kostet Geld. Finde bei dem Zeitaufwand bei dir (Abschleppen, Fehlersuche...) den Preis nicht zu hoch. Sicher kann man Glück haben und der Fehler "springt" einem direkt ins Auge, aber normalerweise sucht man schon ne Zeit lang, bis man sicher sagen kann, wo der Fehler herkommt. Besser so, als wenn auf Verdacht (für viel Geld) irgend etwas getauscht wird, um Zeit zu sparen und nacher stellt sich heraus, dass der Fehler woanders herkommt und du nach einigen Kilometern wieder stehenbleibst.

Über die berechneten Preise muß die Werkstatt ja nicht nur den Arbeitslohn hereinholen.

Auch Dein Kaffee, die Miete für die Werkstatt usw. sind zuzahlen. Was zusätzlich bei den Tests immer mit dabei ist. Der Anschaffungspreis für den Laptop, das Testgerät und die nicht unerheblichen Softwarekosten (einschließlich deren Entwicklung). Das sind häufig ein paar Tausend Euro pro Gerät!

Zitat:

Original geschrieben von Pitty9999


Hallo,
mal was grundsätzliches zu Werkstattkosten:

Ich arbeite in der Elektronikbranche (Computer) und da ist es noch schwerer zu vermitteln: Ein Teil für 5 Euro ist defekt, aber es werden 200 Euro berechnet! Natürlich ist das schwer zu verstehen, aber man braucht halt Zeit um das 5 Euro Teil zu finden. Und das kostet Geld. Finde bei dem Zeitaufwand bei dir (Abschleppen, Fehlersuche...) den Preis nicht zu hoch. Sicher kann man Glück haben und der Fehler "springt" einem direkt ins Auge, aber normalerweise sucht man schon ne Zeit lang, bis man sicher sagen kann, wo der Fehler herkommt. Besser so, als wenn auf Verdacht (für viel Geld) irgend etwas getauscht wird, um Zeit zu sparen und nacher stellt sich heraus, dass der Fehler woanders herkommt und du nach einigen Kilometern wieder stehenbleibst.

Ja ist schon klar! Das ist wie wenn man zu einem Steuerberater geht, diesem viel Geld zahlt für die Erstellung einer Erklärung und muss noch ans Finanzamt nachzahlen, was die meisten nicht einsehen, wenn man doch zum STB geht. Aber so ist das leider.

Ich finde den Preis für das gebotene (vor allem Abschleppen) noch o.k.. Die größte Abzocke, die ich mal erlebt war bei Volvo: 60 DM für das Reinclipsen zweier Gasdruckfedern für die Heckklappe, ich war dabei wie es gemacht wurde: Zeitaufwand 10 Sekunden!

Gruß

Der Biber

Zitat:

Original geschrieben von biber280


Ich finde den Preis für das gebotene (vor allem Abschleppen) noch o.k.. Die größte Abzocke, die ich mal erlebt war bei Volvo: 60 DM für das Reinclipsen zweier Gasdruckfedern für die Heckklappe, ich war dabei wie es gemacht wurde: Zeitaufwand 10 Sekunden!

Gruß

Der Biber

Soviel hättest du niemals zahlen müssen, auch wenn es teilweise schon üblich ist, angefangene Viertelstunden abzurechen. Das ist aber nur möglich, wenn der Kunde vorher zustimmt. Ich hatte mal so einen Fall bei einem andern Handwerker, der musste die Rechung reduzieren.

Hallo,

das Argument, man müsse ja die Leistung des Abschleppens usw. doch in diesem Preis mit verstehen ist falsch.

Bei der Inspektion erhält man die Mobilität dazu, nicht etwa geschenkt, sonder präzise mit einkalkuliert in Form einer Versicherungsabgabe.

Diese erstattet ja dann der DC Konzern dem helfenden Händler, also die Kosten des Schleppens Ersatzwagen usw.

Den losen Druckschlauch hätten die "Mützen" auch sofort finden können, dürfen aber aus "wirtschaftlichen Gründen" natürlich nicht.

In den Anweisungen des elektronischen Werkstattsystemes der Werkstätten steht zu allem Übel immer zuerst, dass die Fehlerspeicher und Borddiagnose ausgelesen werden soll. Ob das nun Sinn macht oder nicht. Es bringt aber Zeit und damit Geld ein.

Deshalb ist das Argument der Abzocke voll begründet.

Die Typen die bei DC Autohäusern schrauben werden ja auch nicht doppelt so hoch wie ein VW Schrauber entlohnt.

Zitat:

Original geschrieben von CelicaSt185


Hallo,

das Argument, man müsse ja die Leistung des Abschleppens usw. doch in diesem Preis mit verstehen ist falsch.

Bei der Inspektion erhält man die Mobilität dazu, nicht etwa geschenkt, sonder präzise mit einkalkuliert in Form einer Versicherungsabgabe.

Diese erstattet ja dann der DC Konzern dem helfenden Händler, also die Kosten des Schleppens Ersatzwagen usw.

Den losen Druckschlauch hätten die "Mützen" auch sofort finden können, dürfen aber aus "wirtschaftlichen Gründen" natürlich nicht.

In den Anweisungen des elektronischen Werkstattsystemes der Werkstätten steht zu allem Übel immer zuerst, dass die Fehlerspeicher und Borddiagnose ausgelesen werden soll. Ob das nun Sinn macht oder nicht. Es bringt aber Zeit und damit Geld ein.

Deshalb ist das Argument der Abzocke voll begründet.

Die Typen die bei DC Autohäusern schrauben werden ja auch nicht doppelt so hoch wie ein VW Schrauber entlohnt.

Zum Glück haben die zumindest im elektronischen Werkstattsystem an der richtigen Stelle angefangen; sonst hätten die auch noch den Reifendruck geprüft.

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