Werkstatt rät zu höherer Oktanzahl
Zuerst mal: Warum geht denn die Suche wieder nicht??
Ich habe heute meinen GOLF in die Werkstatt gebracht, weil ich nach einem halben Jahr Fehlersuche nicht herausgefunden hab, warum der Motor so unrugi läuft und stottert, etc.
Mit den enprechenden Diagnosegeräten hat man jetzt festgestellt, dass die Lampbdasonde zu träge reagiert (nicht dramatisch) und der Motor klopft. (Hat keinen Klopfsensor). Der Karftstofffilter wurde ausgetauscht, weil er völlig verklebt war. Jetzt hat der Werkastattmeister mir geraten Benzin mit höherer Oktanzahl zu tanken um das Klopfen zu beheben. Er meinte, Laut Diagnosegerät läuft der Motor am äußersten Limit. Ich tanke aber bereits Super (95 ROZ) statt dem verlangten Normal (91 ROZ). Er gab mir den Rat mal eine bis zwei Tankfüllungen einer Marken-Tankstelle (Shell, Aral, etc.) zu tanken und dann schauen, ob's dann weg ist.
Wei kann es nun sein, dass ein (nihct getunter) Motor der für 91 ROZ ausgelegt ist nach 12 Jahren jetzt Super oder sogar Super plus braucht???
18 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Nachtfalke
mag ja sein, dass andere hersteller noch additive dazuschmeissen, aber selbst ohne muss jedes auto damit einwandfrei fahren können.
Das ist zwar generell richtig, aber ein Blick ins Handbuch klärt uns darüber auf, daß man eben doch Sprit mit Additiven tanken sollte.
VW muß damit nicht recht haben. Sie behaupten ja auch in dem gleichen Handbuch, daß das Tanken von Sprit mit mehr Octan nichts bringt. Also bei mir bringt es weniger Verbrauch.
Ein Tanklaster hat aufgrund der Menge an schwabbelder Flüssigkeit mehrere Kammern,sonst würde der auch in der ersten Kurve umkippen.( siehe auch Herborn vor 17 Jahren)
Diese Kammern sind alle unterschiedlich befüllt,Logisch,der will ja nicht nur wegen ein paar Liter Diesel nochmal zur Raffenerie fahren.
Also wird der mit dem Shellaster das Additiv Freie Benzin bei der Freien lassen,und das gute Benzin bei der Shell Tanke,wo er im Anschluss hinfährt.
Ich kenn genug Tanklaster Kollegen,die mir das so erzählt haben.´
Ausserdem kenne ich genug,die nach dem Tanken bei Real einen Deutlichen Mehrverbrauch hatten,und der Motor hatte weniger Leistung.
sagt mal wenn der motor klopf kann es sein das die zündung neu eingestellt werden muss? oder mal einfach mit ner pistole überprüfen , kostet ja nix
Ich zitiere mal "Sterndocktor" zu dem Thema "Kraftstoffqualität":
(ich hoffe der post ist nicht zu lang u. langweilt Euch!)
Die Kraftstoff-Qualität hängt von mehreren Dingen ab. Da könnte man eine ganze Doktorarbeit drüber schreiben. Werd aber mal versuchen, es möglichst einfach zu erklären.
Einmal von der jeweiligen Raffinerie, von der aus die Tankstellen in der Region beliefert werden. Dann von der Qualitäts-Stufe des Kraftstoffes, denn die betreffende Marke bzw. freie Tankstelle verwendet. Vom Ottokraftstoff werden in den Raffinerien drei verschiedene Qualitätsstufen hergestellt (damit ist jetzt nicht Normal, Super o. SuperPlus gemeint).
Hierbei geht es nicht nur um die Oktanzahl, sondern um die Gesamt-Qualität. (Dichte, Dampfdruck, Flüchtigkeit, Siedeverlauf, Sauerstoffanteil, Schwefelgehalt, ect.).
Stufe 1 ist Ottokraftstoff, der mindestens in einem Kennwert nicht die Mindestanforderungen der DIN erfüllt. Diese Qualitätsstufe darf in Deutschland nicht verkauft werden!
Stufe 2 ist der, der alle DIN-Anforderungen erfüllt!
Stufe 3 ist einer, der über Stufe 2 hinaus zusätzliche u. noch schärfere Anforderungen zur Verbesserung der Anwendungstechnik u. des Umweltschutzes erfüllt (dieser wird meistens von den Markenanbietern für den deutschen Sprit verwendet).
Was den Unterschied zwischen den Sorten Benzin, Super u. SuperPlus betrifft, so fallen bei der Verbundproduktion der Raffinerien verschiedenste Kraftstoffkomponenten mit unterschiedlicher Klopffestigkeit an: Leichtere und weniger klopffeste Bestandteile werden zu Normalbenzin verarbeitet. Die hochklopffesten Komponenten hingegen zu Super-Kraftstoff. Das SuperPlus wird hinsichtlich Klopffestigkeit noch zusätzl. verbessert.
Früher standen den Raffinerien zur Verbesserung der Klopffestigkeit hauptsächlich Bleialkyle zur Verfügung. Die Herausnahme des Bleis, erfordert jedoch andere Herstellungsverfahren. Das sog. Reformieren hat sich dabei ebenso bewährt, wie der Einsatz sauerstoffhaltiger Kraftstoffkomponenten, wie der Oxygenates. Also z. B. Alkohole (Ethanol, Methanol) oder Ether (Methyltertiärbutylether, kurz MTBE). Diese haben nicht nur hohe Labor-Oktanzahlen, sondern sind zudem aus anderen Rohstoffen herzustellen und machen sich bei den Abgas-Emissionen positiv bemerkbar! U. SuperPlus enthält logischerweise die größte Menge davon.
Was die Ermittung der Klopffestigkeit betrifft, so gibt es hier ja drei versch. Meßverfahren u. deshalb auch drei verschiedene Meß-Größen. Einmal die Research-Oktanzahl (ROZ), dann die Motor-Oktanzahl (MOZ) u. dann noch die Strassen-Oktanzahl (SOZ). Es wird zwar immer über die ROZ geredet u. geschrieben u. auch bei der Kraftstoffangabe genannt. Diese wird aber nur in einem äußerst praxisfremden Verfahren, in einem kleinen Einzylinder-Motor, bei einer konstanten Drehzahl von nur 600 U/Min, einer konstanten Zündeinstellung u. einer Luftvorwärmung von 52 Grad C ermittelt. Diese hat deshalb auch nur die geringste Aussagekraft u. ist für die Praxis eigentlich unrelevant!
Die MOZ wird unter etwas schärferen Bedingungen ermittelt u. liegt deshalb immer deutlich niedriger als die ROZ. Hierbei wird zwar auch nur der Einzylinder-Prüfmotor verwendet, aber zumindest bei einer Drehzahl von 900U/Min, mit verstellbarer Zündeinstellung, sowie einer Gemisch-Vorwärmung von 149 Grad (hier wird deshalb zumin. die Temp.-Empfindlichkeit des Kraftstoffes in die Prüfung mit einbezogen). Die MOZ hat deshalb schon eine praxisrelevantere Aussagekraft.
Die reellste u. im tatsächlichen Fahrbetrieb entscheidende Größe ist aber die SOZ. Diese wird unter realen Bedingungen in richtigen Versuchsfahrzeugen auf der Straße ermittelt.
Oder kurz gesagt: Lediglich die ROZ hat keine Bedeutung. Ob diese nun 100 Oktan oder etwas niedriger ist, ist ohne Bedeutung. Entscheidend ist alleine die SOZ! U. diese liegt immer sehr viel tiefer. Hier spielen noch viele Faktoren eine Rolle, die bei der Ermittlung der ROZ überhaupt nicht berücksichtigt werden. U. damit man mich nicht falsch versteht. Das „V-Power“ von Shell ist aber insges. schon ein sehr guter Kraftstoff. Aber leider viel zu teuer u. für 99,8% aller Fahrzeuge nicht nötig!
Fazit: Die Qualität, welche sich in einem bestimmten Tankstellen-Tank befindet, hängt also einmal von der Raffinerie ab, aus der dieser stammt (alle Tankstellen, egal ob feie o. Marken werden aus der selben in der jeweiligen Region beliefert). Dann von der Qualität, den die betr. Marke verwendet (in Deutschland nur Stufe 2 o. 3 erlaubt). U. nicht zuletzt vom verwendeten Addtiv-Paket, welches erst bei der Tankwagen-Beladung beigemischt wird. Die Additiv-Pakete, welche dem deutschen Sprit beigemischt werden, stammen meistens von BASF. Schimmert der Kraftstoff bläulich, dann ist eins v. BASF drin (hat nichts mit ARAL oder so zu tun).
Darüber hinaus können Qualitätsunterschiede dann nur noch beim Transport (durch Verunreinigungen o. Vermischungen mit anderen Flüssigkeiten) entstehen. U. was eine bestimmte freie Tankstelle betrifft, so muß man sich da halt erkundigen, welchen Sprit diese bekommen. Die wo ich z. B. öfters Tanke, wird mit dem selben Sprit wie die Aral-Tankstellen in der Region beliefert. Sehe ich auch manchmal, wenn gerade der Aral-Tanklastzug da seht, u. den Sprit liefert!
Was den Schwefelgehalt betrifft, so sind da zumin. in Deutschland inzw. alle Benzinsorten praktisch schwefelfrei!
Die Gesamt-Qualität des Kraftstoffs, ist immer eine Kombination aus der Qualität des "Grund"-Kraftstoffes, u. des enthaltenen Additiv-Pakets.
Die eigentliche Kraftstoff-Qualität, hängt dabei von der betreffenden Raffinerie ab, aus der dieser stammt, u. der verwendeten Qualitätsstufe (in Deutschland nur Stufe 2 u. 3 beim Ottokraftstoff erlaubt. Beim Diesel gibts eh nur eine), wie ich schon im betr. Beitrag geschrieben hatte.
Und dann halt noch vom verwendeten Additiv-Paket. U. wie ich ebenfalls schon geschr. hatte, stammen diese meistens von BASF. Die BASF-Pakete für Ottokraftstoffe nennen sich z. B. "Keropur", u. die Diesel-Pakete "Keropur DP".
BASF bietet zwar auch maßgeschneiderte Additiv-Pakete für die verschiedenen Marken an. Diese verwenden jedoch meistens die gleichen!
Die Diesel-Kraftstoff-Proben (aus der selben Region), welche ich kürzlich untersucht habe, waren jedenfalls bis auf minimale Abweichungen (welche beim Transport entstehen) identisch. U. bei allen war auch das gleiche Additiv-Paket (von BASF) drin. Waren alle Marken u. auch einige freie Tankstellen aus der Region dabei!
Quelle: "Sterndocktor"