Wer hatte einen unverschuldeten KFZ-Unfall im europäischem Ausland und stritt mit der Versicherung?
Hallo Erfahrene,
erst einmal, es handelt sich bei mir um einen kleinen Schaden an der Stoßstange, wo mir jemand vor zwei Monaten ins stehende Auto gefahren ist. Nur ein Kratzer, aber es muss gespachtelt und lackiert werden.
Das ganze war in Spanien passiert, der Verursacher ist aus Andorra, dort auch versichert.
Die von mir eingereichten Unterlagen bei der gegnerischen Versicherung mit Kostenvoranschlag von BMW sind 1500€. Die gegnerische Versicherung bietet mir jetzt einen Vergleich an, da ihre "Experten" den Schaden auf 250€ schätzen und bieten mir eben diese Summe an.
Da ich kein Streithammel bin, möchte ich es gerne ohne Anwälte einvernehmlich lösen.
Ein Vergleich ist für mich okay, dann lasse ich die Stoßstange halt bei xyz lackieren - aber für 250€ geht's lieder auch dort nicht. Ich hatte der gegnerischen Versicherung auch angeboten mir eine Werkstatt vorzuschlagen. Sie bleiben bei den 250€.
Frage an ähnlich Geschädigte mit vergleichbarerer Erfahrung (die Schadenshöhe ist erst einmal egal):
Euer Schadensort und die gegnerische Versicherung sind im Ausland. Der Kostenvoranschlag aus Deutschland. Wurden bei euch die hiesigen Stundensätze akzeptiert oder wurden deutsche Stundensatz auf irgend ein europäisches Vergleichs-Niveau gesetzt?
Wurden, falls Ihr einen Anwalt genommen habt, Anwalt, Übersetzer etc. von der gegnerischen Versicherung bezahlt?
Vielen Dank für eure Erfahrungen!
Gruß
Richard
P.S:
Ich habe eine Rechtschutz mit 250€ Selbstbeteiligung. Wenn ich diese nehme, die 50€ für den Kostenvoranschlag, bin ich schon 300€ im Minus ohne das etwas passiert ist und überlege ob ich das Hornberger schießen starte?
52 Antworten
Zitat:
@Oetteken schrieb am 23. August 2021 um 21:45:18 Uhr:
Fünf Sekunden hat es gedauert, ein Ergebnis auf die Frage beim ADAC zu googeln:
https://www.adac.de/.../Allerdings sehe ich dein Problem ganz woanders, nämlich wie alt war das Kind und wie ist die diesbezügliche Rechtslage in Spanien.
Möglicherweise hast du gar keinen Rechtsanspruch und nur Glück, dass die Eltern des Kindes entsprechend versichert sind.
Sehr schön!!! Das ist die Übersicht die ich gebraucht hätte!!
Im Urlaub habe ich das googeln dem ADAC überlassen und nach 25 Jahren Plus Beiträge kommt sowas (ich war in Spanien, nicht Kambodscha!!), unterschrieben war das mit Fachanwalt für internationales Recht. Hoffentlich werde ich jetzt nicht geteert und gefedert weil ich den Stuß hier rein kopiere :
"Mangels einschlägigen Kenntnisse der dortigen Gesetzeslage und Rechtsprechung, können wir die Haftungsfrage nicht beantworten und empfehlen sich diesbezüglich an einen spanischen Rechtsanwalt zu wenden. Leider liegen uns keine entsprechenden Vorlagen vor."
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 23. August 2021 um 22:07:47 Uhr:
Da du keinerlei Risiko finanzieren willst und es um ein Kind geht, nimm die 250,- und Haken dran. Für den E46 findet sich evtl. was farblich passendes in der kleinen Bucht oder beim Verwerter.
Ist leider leider der neuere Familien X3!! 🙁
E46 wäre damit Totalschaden! 🙂
Aber ja, versuche die Woche noch zu argumentieren und dann Haken dran, stimmt schon...
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Ich meine schon wirklich die PkwHaftpflicht. Schau mal nach ob und welche Zusatzbausteine neben der nackigen gesetzlichen Haftpflicht bei dir dort vereinbart sind.
Der Hinweis des ADAC mit dem Anwalt in Spanien vor Ort ist richtig.
Hier wird dir niemand sagen können, ob das Kind oder die Eltern überhaupt haften, in welchem Umfang und nach welchen Spielregeln, bspw. Direktanspruch an die Versicherung ja / nein, fiktiv ja / nein ... u.s.w.
Also entweder die 250 EUR nehmen und glücklich sein, oder einen RA vor Ort befragen bzw. beauftragen.
Der Auslandsschadenschutz - Baustein der Haftpflicht, sofern vorhanden, dürfte hier eher nicht greifen.
Es gibt auch in Deutschland Anwälte, die sich mit spanischem Recht auskennen. Das mindert die Sprachbarriere und hilft bei der ersten Orientierung, um die Chancen zu eruieren.
Zitat:
@LA_Pony schrieb am 23. August 2021 um 22:12:13 Uhr:
Sehr schön!!! Das ist die Übersicht die ich gebraucht hätte!!
Im Urlaub habe ich das googeln dem ADAC überlassen und nach 25 Jahren Plus Beiträge kommt sowas (ich war in Spanien, nicht Kambodscha!!), unterschrieben war das mit Fachanwalt für internationales Recht. Hoffentlich werde ich jetzt nicht geteert und gefedert weil ich den Stuß hier rein kopiere :"Mangels einschlägigen Kenntnisse der dortigen Gesetzeslage und Rechtsprechung, können wir die Haftungsfrage nicht beantworten und empfehlen sich diesbezüglich an einen spanischen Rechtsanwalt zu wenden. Leider liegen uns keine entsprechenden Vorlagen vor."
Den Link hättest du nur gebraucht, wenn du dem ADAC auch fälschlich erzählt hättest, dass es sich um einen KFZ-Unfall handelt. Aber hätte dir ja nicht geholfen, weil an der Sache vorbei.
Wenn du dort den tatsächlichen Hergang geschrieben hast, dann kann von einem Automobilklub nicht erwartet werden, Rechtsauskunft zum spanischen Recht zur Haftung von Kindern (5 oder 17 Jahre?) und zum Versicherungsrecht von span. Privathaftpflichtversicherungen zu leisten.
Um das leisten zu können, müsste der ADAC unsere Beiträge sachfremd in Konsultationen mit spanischen Anwälten verplempern.
So viel zum beliebten ADAC-Bashing, welches man auch selbst richtig stellen kann, wenn man es nun besser weiß.
Vielen Dank für alles konstruktive - das Thema ist für mich mit eurem Input erledigt.
Meine Frau hat mir verboten mich da weiter reinzusteigern. Conclusion: 250€ nehmen, den Rest zuzahlen und es fachgerecht bei Maler&Lackierer Müller lackieren lassen.
Zitat:
@LA_Pony schrieb am 24. August 2021 um 09:33:37 Uhr:
Meine Frau hat mir verboten mich da weiter reinzusteigern.
Sehr kluge Frau - das meine ich ernst.
Beste Grüße ...
Eine Sache würde ich auf jeden Fall noch versuchen. Wenn die Rechnung bezahlt ist, diese noch mal an die spanische Versicherung schicken und den Rest fordern. Evtl kommt ja doch noch was bei rum 🙂
Das kostet wenig und kann viel bringen.
Grüße
Steini
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 23. August 2021 um 23:04:05 Uhr:
Ich meine schon wirklich die PkwHaftpflicht. Schau mal nach ob und welche Zusatzbausteine neben der nackigen gesetzlichen Haftpflicht bei dir dort vereinbart sind.
@La_Pony : Die Frage hatte Paul nicht zum persönlichen Vergnügen gestellt. Es gibt Zusatzbausteine, wonach deine deutsche Haftpflichtversicherung den Schaden nach deutschem Recht für dich reguliert und sich dann mit der ausländischen Versicherung auseinandersetzt. Und das ohne deinen SFR zu belasten.
Das Spielchen hatte ich vor einigen Jahren, als in Südtirol ein Südtiroler das Stopp-Schild für eine unverbindliche Empfehlung hielt und er nach Kontakt mit meinem Motorrad anhielt.
Ich habe eine solche "Ausland-Schadenschutz"-Versicherung auch abgeschlossen.
Dabei geht es um KFZ-Unfälle. Dies ist aber keiner. Der TE hat nur zunächst bewusst irreführend berichtet.