Wenn ein Stern verglüht?!
Artikel bei NTV:
http://www.n-tv.de/.../Wenn-ein-Stern-verglueht-article9982501.html
Was sagt ihr? Brennt er noch, glüht er schon oder ist es bald nur noch Asche?
Beste Antwort im Thema
So sehr du, DSD, im Großen und Ganzen Recht hast, so muss ich im einen oder anderen Detail doch widersprechen bzw. den Blickwinkel da und dort korrigieren.
Zuerst einmal glaube ich das ganze Gequake mit den Kosteneinsparungen nur bedingt. Vermutlich werden die Investoren in den Versammlungen mit demselben Marketinggewäsch zufriedengestellt, das auch wir als Kunden zu hören bekommen.
Dass die Baureihe 124 nur aus Qualitätserkmalen bestand, das ist doch auch unhaltbar. Abgesehen vom Rostdrama erinnere ich nur an den populären Taxleraufstand! Im Gegenteil, vermutlich ist ein 210er -- angesichts seiner deutlich höheren Komplexität -- sogar relativ verlässlicher als sein Vorgänger: Es ist leicht, Mängel in Baugruppen zu vermeiden, die nicht da sind! Alleine die Tatsache, dass die Baureihe 210 gerne gekauft wurde ist doch ein Zeichen, dass der höhere Komfort, die bessere Fahrstabilität, die modernen Motoren angenommen wurden und die damit einhergehende Zunahme der technischen Komplexität vom Hersteller durchaus passabel beherrscht wurde.
Daimler hat leider einen gewissen Hang zum Drama und ich meine damit, dass es immer wieder und recht regelmäßig Zäsuren gab, wo großer, stürmisch eroberter technologischer Fortschritt durch die Realitäten ... nun ja ... eingeholt wurde. Ob nun Wasserlacke, schlappe Kettenspanner, CDI-Technik, kippende Autos, "wartungsfreie" Automatik, Elektronik, bröselnde Abgaskrümmer, rücklauffreie Piezo-Injektoren, mürbe Kettenräder, Siebenganggetriebe, Turbobenziner oder SBC-Wahnsinn, Mercedes war immer ganz vorn dabei und am Puls der Zeit, beanspruchte immer die modernsten Technologien für sich und ging damit natürlich auch einige Risiken ein -- und wie gesagt: Nicht erst seit 1996!
Nicht zuletzt aus diesem Pionieranspruch und den sich daraus ergebenden Risiken beim Kunden entwickelte sich auch eine ausgeprägte "Kulanzkultur", die noch immer ihresgleichen sucht -- wenngleich es auch nie zum Mut eines umfassenden Garantieangebotes reichte.
Wäre das Resumeé jeder Baureihe aber ein Negatives, dann weckte Mercedes schon lange nicht mehr die Begehrlichkeiten, die auch heute noch deutlich zu spüren sind! Wer noch polarisiert, der lebt!
Was man Daimler in den letzten Jahren eventuell konkreter ankreiden kann, das ist eine gewisse Verlagerung hin zu ausgesprochen teuren Serienschwächen. Auch wenn die sehr vielen OM 651-Kunden nicht im Regen stehen gelassen werden und nachträglich kostenlos standfeste Technik verabreicht wird und auch wenn zuvor acht Jahre lang mit schier sinnlosem Arbeits- und Materialeinsatz die braune Pest in Zaum gehalten wurde, ja, auch wenn sehr, sehr viele SBC-Einheiten kostenlos aus dem Markt genommen wurden, so muss man doch sagen: Etwas mehr Sorgfalt täte gut, irgendwer wird das Ganze ja bezahlen müssen ... und das ist am Ende doch immer der Kunde.
Als kleine Fische erscheinen mir da vergleichsweise Probleme wie das untaugliche Kettenrad beim 350er oder die vereinzelten Turboladerprobleme bei den neuen CGIs. Dass die Injektoren im 210er nach 200.000 km gerne undicht werden ist doch vergleichsweise höchstens lästig.
Was der Kunde als Qualität empfindet, ist auch recht vielfältig. Dies ist sehr stark von biologischen wie sozialen Faktoren und der persönlichen Erfahrung abhängig.
Ein noch stürmischer Endzwanziger definiert unter der Qualität des Fahrzeuges nunmal ganz was anderes als ein gereifter Mitfünziger, der eine wünscht sich direkten Fahrbahnkontakt, den allezeit geforderten "Spaß am Fahren", wo alte Hasen am liebsten unbehelligt von Frostaufbrüchen und unaufgeregt nach langer Fahrt aus der Karosse steigen.
Die Zurschaustellung des Autos als Ausdruck des Ringens um soziale Anerkenung und Abgrenzung ist genauso gegeben wie der dadurch bewirkte bedeutende wirtschaftliche Druck auf den Käufer bzw. Leasingnehmer.
Und der, in langen Jahren des Autobesitzes "wieder Gesundete", und menschlich in sich ruhende Mitmensch wird auf all das weniger geben, als auf Standfestigkeit und unerschütterliche Verlässlichkeit.
Ist es hier so falsch, dass Daimler sich aktiv bemüht, jeder Zielgruppe ein passendes Modell zu bieten? Muss man dies zwangsweise als ein Verzetteln in eine zerklüftete Modellpolitik darstellen?
Die Autohersteller schienen sich -- bis vor nicht allzulanger Zeit -- den Käuferkreis durchaus passend zu diesen Kriterien aufgeteilt zu haben. BMW für die jungen Wilden, Mercedes für die Statusbewussten und VW/Audi für die Pragmatiker unter uns.
Nun scheint es eben gesellschaftliche Veränderungen zu geben, die die daraus korrellierenden Marktanteile zum Vor- oder Nachteil der einzenen Hersteller verschieben. Die permanente und nachweislich wirksame Mediengehirnwäsche mit ihrem fast schon bis zur Unerträglichkeit postulierten Jugendlichkeitswahn hat zur Folge, dass Käufer, die früher kein Problem mit einem "spießigen" oder "dezenten" Auto gehabt hätten, plötzlich zu Modellen mit peinlich-grellbuntem Tagfahrlicht und dynamischen Karosserieschnitt greifen, obwohl Einstieg wie Nutzwert stark eingeschränkt sind -- von der freien Sicht nach hinten ganz zu schweigen. Man muss doch nur mal die Kundschaft und ihren Fuhrpark beobachten, die auf einem MB-Parkplatz ein- und aussteigt ...
Man kann es einem Großhersteller nicht ankreiden, dass er diese "Drift" mitmacht, schließlich ist er auch Arbeitgeber für Zehntausende und auch seinen Investoren verpflichtet. Weltverbesserer scheitern regelmäßig und das sture beharren auf dem noch gestern Bewährten birgt die Gefahr großer Marktanteilsverluste.
Ob nun der aktuell eingeschlagene Weg der zielführendste ist, das ist vom eigenen Standpunkt schwer einzuschätzen. Vermutlich haben sich im Daimler-Konzern mehr kluge Leute darüber den Kopf zerbrochen, als es sich unsereins überhaupt vorstellen kann.
Besondere Vorsicht ist beim Urteilen angebracht, da die Erkenntnis, dass der eigene Anspruch zunehmend nicht mehr als Hauptziel erkennbar ist, der eigenen Eitelkeit schmerzt. Aber Achtung! Es gab eine Zeit, da haben wir uns "unseren Mercedes" als Symbol für unseren eigenen Ausspruch ausgesucht, wir sind die Ersttäter! Als Kunde besitzen wir nun mal keine direkte Macht über die Zielsetzungen des Unternehmens, das Unternehmen gehört anderen! Wer mitgestalten will, der muss Daimler-Aktien kaufen und zwar nicht zu knapp, dann darf er erwarten, beim Mitreden auch gehört zu werden.
Wenn ich so durch das 212er-Forum streune erkenne ich, dass die Zufriedenheit mit dem aktuellen Modell nicht übel ist, ja viele den 212er höher schätzen als alle Vorgänger. Sind die alle dumm? Ich denke: Nein, viele hatten ja den direkten Vergleich. Nur weil ein paar Spätpubertierende dort laut herumgröhlen sind nicht alle 212er-Fahrer vom Stern Geblendete. Auch die Baureihe 204 scheint tadellos zufrieden zu machen und der GLK kommt erstaunlich gut weg, auch bei Komfortbewussten.
Die Verkaufszahlen sind soweit nicht schlecht, sie könnten halt nur besser sein. Der Wolfsburg-Konzern und BMW zeigen vor, wie man die Chancen in Ost wie West erfolgreicher nutzt. Nur dort hapert es bei Mercedes in puncto Stückzahlen! Hier in Mitteleuropa ist die Luft auf Dauer raus. Die lange erwartete Begrenzung der Wachstumsspirale ist hier, wie in den USA, halt deutlich erreicht, da ist kein "noch mehr" zu holen.
Aus all diesem Geschreibsel folgt: Der mitteleuropäische und unzufriedene Konsument sollte sich fragen: "Ist das noch meine Marke?" oder "Ist das noch mein Modell?" -- und nicht: "Was soll Mercedes anders machen?"
EDIT: Noch ein bisserle "herumgefeilt" ...
154 Antworten
... und Grüße aus der Vorkammer ...
😎
Mir als Konsument soll es im Endeffekt egal sein, wie viel man von einem Modell zum anderen durch bspw. Automatisierung des Produktionsprozesses einsparen konnte.
Die Qualität muss stimmen.
Ich halte den W124 für qualitativ extrem gut, bis auf die Modelle mit Wasserlacke. Die Rosten genau so.
Wenn man sich alte Werte vom TÜV anschaut, dann sieht man auch, dass der W124 um einiges besser abschnitt als der W210. Gleiches gilt bspw. auch für W140 vs W220. Eine Tendenz lässt sich da klar feststellen.
"Aber auch mit einem 210er kann man großes Glück haben-wie ich!" Wie gesagt, es gibt auch unter der Baureihe W210 gute Fahrzeuge. Glückwunsch von mir wenn du eins von Ihnen erwischt hast. Der W210 als solches gefällt mir sogar ziemlich gut, wenn er nicht solche Probleme hätte...
"Ich entnehme deinen Worten, dass auch du für eine verbesserte Qualität bei Daimler bist" Klar, wer sich "Das beste oder nichts" auf die Fahnen schreibt muss auch liefern.
Der 124er war einfach auch viel einfacher. Weniger Elektronik, wenig Sensorik, keine CDIs ... was soll da schon kaputtgehen wenn der Hersteller seine Aufgaben sonst ordentlich macht? Das ist doch auch der Stoff der Erfolgsstorys a la Toyota Corolla.
Der 210er war -- bis auf das Rostproblem und der noch steilen Lernkurve bei den CDI-Motoren der ersten Generation(en) -- eigentlich ein ganz gutes, wenn nicht sogar sehr gutes Auto. Nützt aber nichts, wenn man nach 8 Jahren schon "aufrecht durchgehen" kann ...
Mit dem 211er hat Mercedes vieles richtig gemacht, das mit den (seltenen) Problemen der sehr publikumswirksam breitgetretenen SBC-Bremse war echt Pech. Dazu das empfindliche Batteriesteuergerät, das anfangs zu sensibel programmiert war und auch gern mal kaputtging. Aber diese Probleme konnte man im Gegensatz zu dem an allen Ecken und Schnittkanten lauernden Rostproblem des Vorgängers wenigstens mit begrenztem Aufwand durch Einheitentausch im Kern eliminieren.
Und so wurde der 211 MOPF zu dem, was man unter einem "reifen Auto" versteht. Aufgrund seiner Komplexität noch immer kein Unschuldslamm, aber ein weitgehend unkompliziertes Auto mit Nehmerqualitäten, das nicht enttäuscht. Wer den 211 MOPF noch immer als zu anfällig empfindet, dem sei ein deutlich einfacheres Fahrzeug empfohlen.
Und Ausnahmen bestätigen die Regel.
Lieber A-D, " Aufgrund seiner Komplexität ... ein weitgehend unkompliziertes Auto..."
Echt geile Aussage ! 😁 (sorry!) Gefällt mir! 😛
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A-D dir kann ich nur zustimmen!
Ohne den Rost wäre der W210 ein richtig gutes Auto. Mit genügend Ausstattung kann ein W210 auch heute noch einigermaßen mithalten. Aber bringt nichts wenn schon Löcher im Blech sind.
Der W211 hatte am Anfang echt mit Elektronikproblemen zu kämpfen, zusätzlich zur SBC Bremse. Das war alles andere als gut für das Image der E-Klasse.
Allerdings bin ich auch der Auffassung, dass der W211 Mopf ein sehr gutes Auto ist. Von großen Problem am Mopf hat man bisher noch nirgends etwas gelesen.
Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 8. November 2015 um 21:39:25 Uhr:
Der Ruf des 124ers war übrigens nie besser als heute!😁 In den ersten und letzten Jahren seiner Bauzeit war er eher schlecht-das Rostproblem des210ers hatte er seit 12/92 auch - und, es war sogar schwerwiegender als beim 210er-das merken viele erst jetzt!Zitat:
@Light_12 schrieb am 8. November 2015 um 21:19:23 Uhr:
"Übrigens: Der 210er hatte sich weit besser verkauft als seine Nachfolger...Aber das nur am Rande.."Macht auch total Sinn. Der W210 ist das Erbe des W124 angetreten. Ein Auto mit einem sehr guten Ruf. Den selbigen konnte der W210 am Anfang auch genießen und gute Verkäufe einfahren, bis die ersten Berichte über das Rostproblem aufkamen. Nach einigen Jahren der Produktion war das Image des W210 schon leicht besudelt, die Mopf versprach laut Mercedes zwar besserung, aber wir wissen ja inzwischen alle, dass das nicht stimmte.
Der W211 hatte also mit einem Imageschaden durch den W210 zu kämpfen und hatte selber mit der SBC-Bremse für Negativschlagzeilen gesorgt. Das ist alles nicht gerade gut für die Verkaufszahlen.
Aber auch mit einem 210er kann man großes Glück haben-wie ich!😁 Glück scheint heututage sowieso beim Autokauf vonnöten zu sein...🙄
Na ganz so wild war es 92-95 auch noch nicht, mit der Techmopf hat man einfach massiv an Korrosionsschutz gespart, ein gemeinsames "Lackproblem" von 124 und 210 existiert imho nicht. Das hatte der W210 neben noch weniger Korrosionsschutz dann zusätzlich.
Dass Mopf 2 124er und 210er gleichermaßen rosten ist Unsinn, 210er blühen teilweise erheblich an den Schnittkanten, also etwa Radlauf einmal rundum, Türfalze, Türkanten etc was bei 124ern in dem Ausmaß die absolute Ausnahme ist. Mopf2er rosten an den gleichen Stellen wie 1er, nur stärker.
Und was das Meckern der Taxifahrer angeht war das Thema beim 124er ja kurz nach Modelleinführung auch durch, und das obwohl der Umstieg von 123 auf 124 der Paradigmenwechsel zwischen 2. Weltkrieg und heute war.
Was den W210 angeht.... so von den Randdaten ist der super, insbesondere was das Raumangebot betrifft. Sitze sind auch anständig, fährt vernünftig da kann man wenig sagen.
Wenn da nur diese Tausend kleinen Hirnlosigkeiten nicht wären, für die gelbe Scheinwerfergehäuse, fehlende Ölablassschrauben, kleineres Tankvolumen und gesparte Öldruckanzeige symptomatisch sind.
Wobei auch das wieder relativ ist weil bis 97 die Antriebsstränge ja 1 zu 1 die aus dem 124er waren.
Zitat:
@S Klasse Fan schrieb am 9. November 2015 um 00:45:08 Uhr:
Wobei auch das wieder relativ ist weil bis 97 die Antriebsstränge ja 1 zu 1 die aus dem 124er waren.
Da habe ich andere Erfahrungen. Bei unserem 96er S210 mit M111970 Motor sind die Motorlager und das Getriebelager unterschiedlich, die Kardanwelle erheblich dicker, dafür wurde in der Mitte beim Schiebestück die Klemmmutter weggespart.
Hallo,
ich glaube nicht das der Stern verglüht. Sicher habt ihr in vielen Punkten recht, aber kann man die Qualität der aktuellen Baureihen schon so bewerten wie die eines W124 oder des W210?
Ich fahre derzeit nen W210 Bj. 2000 und kann mich über "große" Rostprobleme nicht beklagen. Sicher achte ich auch auf ein wenig Konservierung und habe z.B. die Kotflügel schon getauscht. Die Türen, Heckklappe und Motorhaube z.B. sind aber noch tiptop. Hier und da ist sicherlich ein wenig Rost, aber nicht problematisch. Dann kommt für mich ein wesentlich interessanterer Punkt hinzu und das ist die Zuverlässigkeit. Gut den W210 habe ich erst seit 2 Jahren mit jetzt 205.000km. Aber ich bin nicht einmal liegengeblieben oder hatte größere Probleme.
Vorher hatte ich nen W124 230TE welcher sich 8 Jahre in meinem Besitz befand und zuletzt in einem Alter von 22 Jahren ca. 380.000 km gelaufen hatte. In der ganzen Zeit habe ich außer den normalen Wartungsarbeiten keine 1000€ reinstecken müssen. Zuletzt war aber hier ein starker Rostbefall zu beanstanden (Radläufe hinten, Kotflügel etc.).
Mein Vater fährt übrigens noch heute einen W124 300D Bj. 90 mit 512.000km auf der Uhr. Der hat rein technisch nix. Aber für den diesjährigen TÜV musste dann doch der gesamte Übergangsbereich vom Schweller hinten zum Radlauf erneuert werden. Allerdings hat er hier vor 14 Jahren mal nen Unfall gehabt.
Man muss aber bedenken wie alt waren/sind die Autos und was haben die gelaufen? Wenn ich mich heute umgucke sind die W124 recht selten geworden. Vor einigen Jahren fuhr noch an jeder Ecke ein 124er rum. Lag vielleicht auch an der Abwrackprämie.
Mein W210 wird im Januar 16 Jahre alt. Mit was will ich die Qualität vergleichen? Mit nem Opel Omega? Oder nem Passat aus dem Baujahr? Wenn ich mich heute umgucke fahren noch recht viele W210 rum (in mehr oder weniger gutem Zustand). Die beiden anderen genannten Typen aus den Baujahren sehe ich auf jeden Fall seltener. Ich könnste sowieso aus dem Stehgreif nicht sagen, welches Auto überhaupt mit so einem Alter noch durch die Gegend fährt. Sicher haben die auch weniger gekostet aber ist ein Auto was für das Alter von 16 Jahren noch gut da steht schlechte Qualität? Die heutigen "Kleinen" Chevrolet, Hyundai und was weiß ich werden dieses Alter lange nicht erreichen.
Ob die neueren Baureihen von MB dieses Alter erreichen werden weiß man "noch" nicht. Aber erst dann sind m.M.n. Qualitätsbewertungen möglich. Sicher haben einige ihre elektronischen Probleme, aber muss nicht ein Hersteller diese elektronischen Helferlein und Spielereien einbauen um vorne mitmischen zu können? Der Kunde will diese Dinge schließlich haben.
Ich habe aber z.B. noch einige VW im Vergleich. Mein Firmenwagen ist ein Passat Bj. Anfang 2014. Also das Vorgängermodell vom jetzigen. Die Kunststoffteile sind bereits nach 20.000km alle am klappern und knirschen. Irgendwo an der Hinterachse ist ein poltern beim überfahren von Unebenheiten. Dies war schon nach 5.000km so. Jetzt hat der 105.000 runter und es ist zumindest nicht mehr schlimmer geworden. VW sagt aber, dass hier nichts auffällig ist. Also mein W210 hat weniger klappernde Geräusche und immer wenn ich privat fahre, nehme ich lieber den MB.
Mein Chef fährt den gleichen Passat als "Alltrack" mit der 170PS Maschine. Dieser hatte im Alter von 2,5Jahren bei 170.000 einen Riss im Motorblock. Er fährt zwar viel aber nicht besonders schnell. Unter Zuzahlung von 3.000€ hat er dann nen neuen Motor bekommen.
Bei einem meiner Kollegen funktioniert die Freisprecheinrichtung nicht richtig und beendet die Verbindung immer nach wenigen Sekunden. Selbst ein Softwareupdate hat nicht geholfen.
Bei einigen Kollegen die den Passat schon länger fahren hält man es vor lauter knarzenden und klappernden Armaturenbrettern m.M.n. nicht aus. Keines dieser Fahrzeuge ist älter als 5 Jahre.
Wo ist denn hier die Qualität? Da bin ich mit dem W210 seeeehhhr zufrieden.
Was ist denn die Alternative? BMW? Ein Bekannter, der früher in der Entwicklung bei Karmann in Osnabrück tätig war, erzählte mal, dass die für BMW bei der Entwicklung des X3 mitgearbeitet haben. Hier gab es die Auflage, dass die Fertigung so sein sollte, dass die Falznähte nach ca. 250.000km langsam aufgehen und weich werden sollten, damit den Autos ein nicht zu langes Leben beschert wird. Soll ich sowas unterstützen? Ich fahre immer Autos in der Preiskategorie bis max. 7.000€. Da brauch ich mir aber keine Gedanken machen, dass ich mal nen BMW bekomme. Diese sind wenn die in der Kategorie ankommen, nur eins: Schrott. Seiner Aussage nach war einer der wenigen Hersteller, die noch nicht so arbeiten: Mercedes Benz. Ob das heute anders ist weiß ich nicht.
Somit sollte man sich fragen: Was ist Qualität? Früher wurde über den w124 geschimpft. Nun ist es der beste, zuverlässigste den es gab. Danach war der W210 der Bösewicht. Heute ist er bis auf den Rost mit das zuverlässigste was man kriegen kann. Geht das womöglich so weiter und der W212 wird in 15 Jahren "das Auto" überhaupt sein? Wenn MB hinsichtlich der Rostproblematik zugelegt hat, dann ist das nicht auszuschließen.
Servus alle miteinand,
jetz geb ich auch noch meinen Senf dazu - zum Thema Haltbarkeit "alter" Mercedes...
Wir (okay, meine Eltern *ggg*) haben uns 1975 einen 230.4 Automatik als Neuwagen gekauft und im Werk abgeholt (Foto, ich stolz wie Oscar😁).
Nach 3(!!!) Jahren bereits waren beide(!!) Kotflügel vorne über den SW-Töpfen durchgefault, 2 Jahre später die hinteren Radläufe - und weitere 3 Jahre später alle 4 Türen (unten).
Mein Opa übernahm den Wagen im 3. Jahr (wir hatten alle immer Garagen, der stand nie im Freien), und quälte sich damit durch bis 1993... Um das Geld, das er für BLECH-Reparaturen und andere Schweißarbeiten ausgab in dieser Zeit, hätte er sich locker zwei Neuwagen kaufen können... Technisch /Motorisch allerdings war die Kiste nicht kaputtzukriegen 😁
Mit letztendlich 18 Jahren ging er dann leider den Weg zum Schrottplatz, da auch sämtliche tragenden Teile bereits mehr oder weniger zerbröselt waren.
Soviel zur Haltbarkeit der früheren Baureihen. Mein W220 wird jetzt 16 Jahre alt, und ich jammere über ein paar kleine Rostblasen... "Kosmetik" halt 😁 Ansonsten hat der TÜV nix zu Beanstanden...
LG, Mani
Motzendorfer: Schönes Auto!🙂 Gerostet haben die damals alle wie verrückt,war beim Golf1 genauso.Null Rostvorsorge! War das Bild aus Karlsruhe?
Beim Golf 1 meines Vaters gab es irgendwann einen lauten Knall und das Federbein samt Dom lag im Kofferraum 😁 da war der 7 Jahre alt.
Rostmäßig wirklich gut waren w126, 201 und 124, aber auch Golf 2 und BMW aus der Zeit sind top.
Ich liege hier deutlich quer zur Meinung von @SKlasse Fan. Die wasserbasierten Lacke als Hauptursache des Rostproblems , da sie zur mikrobiellen Besiedlung neigen, gibt es seit Ende 1992 bei Daimler. Befallen waren entsprechend mehrere Baureihen, bis Daimler das Problem 2003 beherrscht hatte.
Die Roststellen beim 124er sind teilweise gefährlicher und aufwändiger, wie von zahlreichen Forenten im 124er-Forum berichtet, die ihr Auto teilrestauriert hatten. Besonders erwähnenswert sind die vorderen Hinterachsaufnahmen und die hinteren Seitenrahmen beim T-Modell. Eine gute Zusammenfassung ist auch bei Jan Wulf zu lesen.
Beim 210er wurde auch nicht generell am Rostschutz gespart, der war nur höchst unterschiedlich! Es gab Fahrzeuge mit nur sehr gerinfügigem RS, andereseits war beispielsweise mein Auto komplett mit UBS geschützt, der auch wirklich geschützt hatte, wie eine Trockeneisabstrahlung nachweisen konnte. Auch die Hohlräume der Türen waren , endoskopisch kontrolliert, gut mit serienmäßigem Wachs geschützt. Der Karosseriekorpus meines Autos scheint darüberhinaus in einem frisch angesetzten Tauchbad behandelt worden zu sein . Also-ich kann nicht klagen!
Die 210er sind jetzt 12-25 Jahre alt. Die Schnell-und Vielroster sind in der Presse oder in Afrika, sonst sind das mechanisch und elektronisch zuverlässige Autos. Und in dem Alter dürfen sie doch schließlich auch mal ein bischen rosten-sind ja schließlich nicht aus Edelstahl!
Servus DSD,
die Aufnahme ist auf dem Heimweg von Stgt. am Friedhofsparkplatz in Planegg (bei München) entstanden.
Hinter dem Auto steht meine (mittlerweile schon längst verstorbene) Omi, die wir damals mit dem nagelneuen Wägelchen "spazierengefahren" haben - das hat sie sich nicht nehmen lassen. Wir hatten dann noch weitere 6 Km nach Hause.... mein Gott, waren das noch Zeiten... *seufz*
LG, Mani
Mani, die Autos sind Teil des eigenen Lebens und der eigenen Erinnerungen! Was würde ich darum geben, das erste Auto meiner Mutter zu restaurieren (war damals ein neuer Rekord P2) , wäre es noch irgendwo auffindbar!😉
Darauf war ich damals auch stolz wie ein Spanier!😛
Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 9. November 2015 um 12:03:08 Uhr:
Ich liege hier deutlich quer zur Meinung von @SKlasse Fan. Die wasserbasierten Lacke als Hauptursache des Rostproblems , da sie zur mikrobiellen Besiedlung neigen, gibt es seit Ende 1992 bei Daimler. Befallen waren entsprechend mehrere Baureihen, bis Daimler das Problem 2003 beherrscht hatte.
Die Roststellen beim 124er sind teilweise gefährlicher und aufwändiger, wie von zahlreichen Forenten im 124er-Forum berichtet, die ihr Auto teilrestauriert hatten. Besonders erwähnenswert sind die vorderen Hinterachsaufnahmen und die hinteren Seitenrahmen beim T-Modell. Eine gute Zusammenfassung ist auch bei Jan Wulf zu lesen.
Beim 210er wurde auch nicht generell am Rostschutz gespart, der war nur höchst unterschiedlich! Es gab Fahrzeuge mit nur sehr gerinfügigem RS, andereseits war beispielsweise mein Auto komplett mit UBS geschützt, der auch wirklich geschützt hatte, wie eine Trockeneisabstrahlung nachweisen konnte. Auch die Hohlräume der Türen waren , endoskopisch kontrolliert, gut mit serienmäßigem Wachs geschützt. Der Karosseriekorpus meines Autos scheint darüberhinaus in einem frisch angesetzten Tauchbad behandelt worden zu sein . Also-ich kann nicht klagen!Die 210er sind jetzt 12-25 Jahre alt. Die Schnell-und Vielroster sind in der Presse oder in Afrika, sonst sind das mechanisch und elektronisch zuverlässige Autos. Und in dem Alter dürfen sie doch schließlich auch mal ein bischen rosten-sind ja schließlich nicht aus Edelstahl!
Das erklärt aber alles nicht warum 210er so anders rosten als 124er. Hast Du mal einen 124er gesehen, bei dem der ganze Radlauf komplett braun war? Oder es unter Dichtungen gerostet hat?
Dass die Roststellen gefährlicher sind ist ebenfalls Blödsinn. Beim 124er rosten Wagenheberaufnahmen, Kotflügel zwischen Scheinwerfer und Stoßstange, Heckdeckel und bei den Kombis die vorderen Hinterachsaufnahmen.
Beim W210 rostet das alles auch, zusätzlich aber noch so Sachen wie der Querträger vorne der dann auch gerne mal verschwindet, oder die Federteller vorne die einem um die Ohren fliegen.
Aber richtig ist auf jeden Fall, dass das ganze Thema ziemlich heftigen Schwankungen unterlag. Ich hab auch schon rostfreie 210er gesehen.