Welche Verhandlungstaktiken habt ihr?

Hallo zusammen, ich plane ein Auto zu kaufen und will natürlich den besten Preis rausschlagen. Welche Tricks kennt Ihr da so?

Grüßle,
Jens

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@JensWeih schrieb am 8. April 2015 um 13:32:56 Uhr:


Sorry, wenn das zu unspezifisch war, aber ich meine wie man sich am besten auf das Gespräch vorbereitet, wenn man mit dem Verkäufer spricht und was man evtl. so sagen kann um den Preis noch weiter zu drücken.

Mein erster Tip: Menschenkenntnis! Jeder Verkäufer ist anders. Es gibt keine Tricks die bei allen funktionieren und falsch angewendet können sie ausgesprochen kontraproduktiv sein. Meine Frau könntest du mit Argumenten über den Tisch ziehen, bei deren Vorbringen ich dich sofort aus dem Haus jagen würde, selbst wenn du seit zwei Jahren der erste Interessent für meinen Wagen wärst. Man sollte auch ein Gespür dafür haben wann das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Wenn du einen schon runtergehandelt hast bis er aus dem Arshc blutet, dann kannst du davon ausgehen dass ein weiterer "Trick" nicht nochmal 500 Euro Ersparnis bringt. Mach ein bisschen Smalltalk um zu ergründen warum er das Auto verkauft. Wenn er dringend verkaufen muss ist mehr drin als wenn er den Wagen genausogut behalten oder er ihn zum gleichen Preis in Zahlung geben kann.

Mein zweiter Tip: Sachkenntnis! Informier dich vor allem darüber wie vergleichbare Fahrzeuge auf dem Markt gehandelt werden. Ein von Anfang an günstiges Angebot kann das bessere sein, auch wenn der Verkäufer keinen Cent mehr runter geht. Beanstandete Mängel müssen irgendwie verhältnismäßig sein zu Alter und Preis des Fahrzeugs um das es geht. Für einen Kratzer kann bei einem Jahreswagen schon mal die 200 Euro abziehen die die Beseitigung per Smartrepair kostet. Bei einer 15 Jahre alten 1000 Euro Gurke sind alle optischen Mängel inklusive.

Du siehst: Es gibt keine Zaubersprüche bei denen jeder Verkäufer garantiert einknickt und sein Auto verschenkt. Ein stures Abarbeiten aller denkbaren Tricks den Preis zu drücken, kann böse nach hinten losgehen und dir einen guten Deal vermasseln.

Manchmal hilft auch Ehrlichkeit mehr als alle Tricks. Ich gehe beispielsweise an einen Kauf nicht unter der Prämisse den Wagen möglichst billig haben zu wollen, sondern ich entwickele eine Vorstellung was er mir Wert ist. Wenn er am Ende des Gesprächs immer noch mehr kosten soll als ich ausgeben kann oder will, dann erfinde ich keine angeblichen Mängel sondern sage einfach "Ja, ein schöner Wagen, den ich gerne kaufen würde. Leider liegt er um ... Euro über meinem persönlichen Limit. Können wir uns da noch irgendwie einigen?

ICH als Verkäufer überlege mir dann eher ob ich damit leben kann als wenn der Interessent auf eine beliebige Stelle der Karosserie deutet und behauptet "hier sieht man aber ganz deutlich dass er mal einen Unfall gehabt hat".

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Hey Alder, was ist letzte Preis... 😁
Mit Freundlichkeit erreicht man meistens mehr.

Falls es ein Neuwagen ist würd ich einfach mal auf Autoscout, Mobile und dergleichen nach Tageszulassungen und Lagerwagen (wenn du Zeit hast auch nach Eu-Importen) suchen, da gibts Angebote mit bis zu 40% Rabatt und du bekommst den besten Preis ohne selbst noch mühsam handeln zu müssen.

Wie oft willst du die Frage noch stellen?

Sorry, wenn das zu unspezifisch war, aber ich meine wie man sich am besten auf das Gespräch vorbereitet, wenn man mit dem Verkäufer spricht und was man evtl. so sagen kann um den Preis noch weiter zu drücken.

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du mußt reichlich Ahnung von genau diesem Modell haben, um die kritischen Punkte zu kennen.

Einfach mit Fingerspitzengefühl an die Sache ran gehen, ich rede das Auto niemals schlecht oder sehe Gebrauchsspuren als starken Verhandlungsgrund ... das bringt Symphatie und der Verkäufer kommt Preislich einen (wie ich finde) doch sehr stark entgegen ....

Einfach höflich sein und kommunikativ ....

Denke das ist der Beste Weg ...

Zitat:

@JensWeih schrieb am 8. April 2015 um 13:32:56 Uhr:


Sorry, wenn das zu unspezifisch war, aber ich meine wie man sich am besten auf das Gespräch vorbereitet, wenn man mit dem Verkäufer spricht und was man evtl. so sagen kann um den Preis noch weiter zu drücken.

Mein erster Tip: Menschenkenntnis! Jeder Verkäufer ist anders. Es gibt keine Tricks die bei allen funktionieren und falsch angewendet können sie ausgesprochen kontraproduktiv sein. Meine Frau könntest du mit Argumenten über den Tisch ziehen, bei deren Vorbringen ich dich sofort aus dem Haus jagen würde, selbst wenn du seit zwei Jahren der erste Interessent für meinen Wagen wärst. Man sollte auch ein Gespür dafür haben wann das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Wenn du einen schon runtergehandelt hast bis er aus dem Arshc blutet, dann kannst du davon ausgehen dass ein weiterer "Trick" nicht nochmal 500 Euro Ersparnis bringt. Mach ein bisschen Smalltalk um zu ergründen warum er das Auto verkauft. Wenn er dringend verkaufen muss ist mehr drin als wenn er den Wagen genausogut behalten oder er ihn zum gleichen Preis in Zahlung geben kann.

Mein zweiter Tip: Sachkenntnis! Informier dich vor allem darüber wie vergleichbare Fahrzeuge auf dem Markt gehandelt werden. Ein von Anfang an günstiges Angebot kann das bessere sein, auch wenn der Verkäufer keinen Cent mehr runter geht. Beanstandete Mängel müssen irgendwie verhältnismäßig sein zu Alter und Preis des Fahrzeugs um das es geht. Für einen Kratzer kann bei einem Jahreswagen schon mal die 200 Euro abziehen die die Beseitigung per Smartrepair kostet. Bei einer 15 Jahre alten 1000 Euro Gurke sind alle optischen Mängel inklusive.

Du siehst: Es gibt keine Zaubersprüche bei denen jeder Verkäufer garantiert einknickt und sein Auto verschenkt. Ein stures Abarbeiten aller denkbaren Tricks den Preis zu drücken, kann böse nach hinten losgehen und dir einen guten Deal vermasseln.

Manchmal hilft auch Ehrlichkeit mehr als alle Tricks. Ich gehe beispielsweise an einen Kauf nicht unter der Prämisse den Wagen möglichst billig haben zu wollen, sondern ich entwickele eine Vorstellung was er mir Wert ist. Wenn er am Ende des Gesprächs immer noch mehr kosten soll als ich ausgeben kann oder will, dann erfinde ich keine angeblichen Mängel sondern sage einfach "Ja, ein schöner Wagen, den ich gerne kaufen würde. Leider liegt er um ... Euro über meinem persönlichen Limit. Können wir uns da noch irgendwie einigen?

ICH als Verkäufer überlege mir dann eher ob ich damit leben kann als wenn der Interessent auf eine beliebige Stelle der Karosserie deutet und behauptet "hier sieht man aber ganz deutlich dass er mal einen Unfall gehabt hat".

Was willst Du denn kaufen bzw. in welchem Preisrahmen?

Zitat:

@JensWeih schrieb am 8. April 2015 um 12:12:41 Uhr:


Hallo zusammen, ich plane ein Auto zu kaufen und will natürlich den besten Preis rausschlagen. Welche Tricks kennt Ihr da so?

Grüßle,
Jens

@ bloedbaer: Super Antwort, danke.

Zitat:

@rudi333 schrieb am 9. April 2015 um 14:25:17 Uhr:


Was willst Du denn kaufen bzw. in welchem Preisrahmen?

Ein kleiner Sportwagen für ca. 18 - 22.000 soll's sein.

Zitat:

@JensWeih schrieb am 10. April 2015 um 10:32:22 Uhr:


@ bloedbaer: Super Antwort, danke.

Zitat:

@JensWeih schrieb am 10. April 2015 um 10:32:22 Uhr:



Zitat:

@rudi333 schrieb am 9. April 2015 um 14:25:17 Uhr:


Was willst Du denn kaufen bzw. in welchem Preisrahmen?
Ein kleiner Sportwagen für ca. 18 - 22.000 soll's sein.

Das wird eine Schwierige Suche ....

Da es ja hier nicht um "Stangenware" geht, halte ich die Vorgehensweise für völlig falsch.

Je nachdem, welches Fabrikat/Modell es sein soll, muss man ja erstmal schauen, was der Markt überhaupt hergibt. Gibt es nur wenige Fahrzeuge, die in Frage kommen und viele Interessenten, dann hat sich das mit dem Feilschen eh erledigt.

Dazu sollte man den Markt beobachten, dann sieht man ja, was schon länger steht, ob der Preis schon gesenkt wurde etc...

Ansonsten spreche ich mal aus meiner Sicht als Verkäufer. Ich verkaufe eine Ware zu einem vorher von mir kalkulierten Preis und nicht umgedreht.

Wer nett ist und nach einer kleinen Zugabe fragt (Tankfüllung oder Zulassungskosten etc..) der wird nicht enttäuscht, solange alles im Rahmen bleibt.

Alle anderen können zu Ali Mohamed auf den Basar gehen!

Moin,

Eine Vorstellung davon haben - was man für das Auto ausgeben will. Wissen was es auf dem Markt wert ist (das heisst nicht nur wissen was der billigste xyz kostet), Kosten für ggf. vorhandene Mängel kennen. Ehrlich miteinander sprechen ... dann einigt man sich ... aber glaub nicht ... das ohne guten Grund 5000€ drin sind.

MfG Kester

Zunächst sollte man nie vergessen, dass der Gegenüber auch ein Mensch mit Gefühlen ist, entweder er handelt auf eigene Rechnung, in der Regel dann der Privatverkäufer oder der kleine Händler, oder es ist ein Angestellter einen Autohauses. Auch der Profiverkäufer ist geschult und macht sich über die Psyche des Gegenüber so seine Gedanken, er hat den Vorteil: er wurde geschult. Wenn er Glück hatte, wurde er gut geschult. Gute Verkäufer erkennen einen Zeitdieb nach kürzester Zeit und dann wird dieser entsprechend behandelt. Er hat es auch nicht anders verdient.

Ich selbst versuche grundsätzlich den im Internet oder auf dem Schuld aufgerufenen Preis zu akzeptieren. ich gehe nicht los mit dem Grundsatz, handeln zu müssen. Meine letzten 2 Autos habe ich zum ursprünglich aufgerufenen Preis gekauft, beim BMW hat der VK von sich aus etwas im Laufe des Gespräches nachgelassen. Schön. Wenn mir der Wagen zusagt, dann zunächst der Preis. Ich gehe nicht los, wenn der Preis 10% über Budget liegt... 10% ist viel.

Wenn ich verkaufe, zeichne ich realistisch mit geringer Rabattchance aus. Ich mache das so und erwarte es von anderen auch so. Wenn jemand glaubt, auf dem Basar zu sein, ist das Gespräch knall hart beendet. Egal ob ich den Wagen dann verkaufe oder nicht.

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