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Was tun, wenn der Turbo sich verabschiedet?

Themenstarteram 20. Juni 2007 um 8:48

Folgende Situation: Wir haben letztes Wochenende mit einigen Saab-Freunden einen Ausflug von Singapur nach Malaysia gemacht. Ein 9-5 2.0 hatte ploetzlich keinen Ladedruck mehr. Kurz die Haube auf und bald festgestellt, dass die Wastegate-Stange abgerutscht war. Mangels vernuenftigen Werkzeugs haben wir das dann am Sonntag in einer Hinterhofschmiede richten lassen. Nur: Druck war danach immer noch nicht da. Kurz danach, gab's dann das erste Mal die ominoese weisse Wolke aus dem Auspuff.

Wir waren zu diesem Zeitpunkt etwa 400 km von der naechsten kompetenten Werkstatt entfernt und ueberlegten, wie wir die Karre am besten wieder nach Hause bekommen. Fahren oder Schleppen lassen?

Wir entschieden uns fuer langsames, untertouriges Fahren. Hier aber die Frage: Jemand riet uns, die Oelversorgung des Turbos vor der Fahrt zu unterbrechen. Konkret sollte die Oelleitung durchtrennt und mittel dicker Schraube verstopft werden. Mir erschloss sich der Sinn dieses Rats nicht. Was soll das bringen? Weniger Oeldruck auf dem Turbo und dadurch auch weniger Oel, dass durch den Auspuff gejagt wird? Wuerde das noch im Turbo befindliche Oel, da es durch die Blockage nicht zirkulieren kann, nicht zu heiss?

Abgesehen davon, dass ich den Sinn nicht verstand, war mir letztlich die Gefahr zu gross, dass sich der Stopfen waehrend der Fahrt loest und wir ploetzlich und von uns unbemerkt massiven Oelverlust haben. Wir wissen ja, dass wenn der Oeldruckschalter anspringt, es eigenlich schon zu spaet ist.

Ende der Geschichte war uebrigens, dass der Wagen kurz vor Singapur wirklich nicht mehr wollte und einfach liegenblieb. Wir hatten bis dahin etwa 3 Liter Oel nachgefuellt, aber letztlich musste er abgeschleppt werden. Ursache war eine gebrochene Turbinenwelle am TD04-18T

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7 Antworten

Na der war ja fast serienmässig mit dem Turbo :)

Der hat wohl "leicht" über 300 PS?

Ölmangel und/oder im Grenzbereich der Flowmap betrieben (Surge, etc)?

Themenstarteram 20. Juni 2007 um 12:19

Ziemlich genau 300 PS aus der 2-Liter-Maschine. Oelmangel oder dergl. moechte ich mal ausschliessen. Hier wird auch grundsaetzlich alle 10.000 km gewechselt und eigentlich nur hochwertiges Oel verwendet (Abwesenheit von Baumaerkten).

Ausserhalb der Flow Map? Kann ich mir eigentlich auch schwer vorstellen. 300 PS sind fuer den 18T eigentlich kein Problem; die Engpaesse liegen da woanders. Ich tippe eher auf unsachgemaesse Behandlung. Fahrer ist ein feiner Kerl und ein sehr guter Fahrer, hat aber leider absolut kein technisches Verstaendnis. Da kann es schon mal sein, dass man den Wagen mit noch gluehendem Turbo ausschaltet. Vielleicht war's aber auch nur Pech.

Aber verstehst Du, warum man uns geraten hat, dem rauchenden Turbo den Oelhahn zuzudrehen?

Hm, eine gebrochene Welle ist so ziemlich der einzige Grund, den ich mir vorstellen könnte um die Ölzufuhr zu unterbrechen. Einfach, damit kein weiteres Öl verheizt wird (hat ja nicht jeder immer 3l Ersatz-Öl im Kofferraum). Die Lager sind bei einer gebrochenen Welle sowieso ab, insofern kann durch das heiße Öl kein weiterer Schaden angerichtet werden. Wassergekühlt ist der TD04-18T ja auch noch - oder ?

Immerhin, dann wäre ja jetzt die Gelegenheit, was anderes in den Wagen zu montieren, oder wäre der TD04-18T wirklich deine erste Wahl ?

Zitat:

im Grenzbereich der Flowmap betrieben (Surge, etc)?

Ein TD04-18T auf einer 2l Maschine ? Welchen Ladedruck fuhr denn der Gute ?

Themenstarteram 20. Juni 2007 um 13:44

Zitat:

Original geschrieben von gemm

Hm, eine gebrochene Welle ist so ziemlich der einzige Grund, den ich mir vorstellen könnte um die Ölzufuhr zu unterbrechen. Einfach, damit kein weiteres Öl verheizt wird (hat ja nicht jeder immer 3l Ersatz-Öl im Kofferraum). Die Lager sind bei einer gebrochenen Welle sowieso ab, insofern kann durch das heiße Öl kein weiterer Schaden angerichtet werden. Wassergekühlt ist der TD04-18T ja auch noch - oder ?

Immerhin, dann wäre ja jetzt die Gelegenheit, was anderes in den Wagen zu montieren, oder wäre der TD04-18T wirklich deine erste Wahl ?

 

Ein TD04-18T auf einer 2l Maschine ? Welchen Ladedruck fuhr denn der Gute ?

Dass die Welle gebrochen war, hat sich erst bei Ausbau des Turbos herausgestellt. Aber Deine Erklaerung hinsichtlich der dann moeglicherweise zu unterbrechenden Oelzufuhr leuchtet mir ein. Und ja, Wasserkuehlung hat der TD04.

Der Wagen faehrt jetzt erstmal mit einem 15T (also wie beim Aero) umher, bis ein neuer 18T eintrifft. Die Software is darauf optimiert, und da macht es keinen Sinn, dauerhaft einen anderen Lader zu verbauen. Fuer mich waere der 18T allerdings nicht erste Wahl, da ich ihn (zumal im 2.0-Liter-Motor) fuer recht traege halte. Aber obenrum macht er schon ordentlich Dampf.

Ladedruck: Weiss ich gar nicht so genau, wird aber wohl bei 1,4 bis 1,5 bar liegen.

am 20. Juni 2007 um 16:00

Die Welle der Mitsubishi Lader reisst gerne ab,wenn zu wenig Öl zum Lader kommt.

Dies kommt meist davon,dass die Ölzufuhrleitung verstopft ist und man kann sich auch nicht wirklich prüfen (ausser aufschneiden,aber dann ist sie ja kaputt)

Sie muss nicht mal komplett zu sein,ein kleiner Klumpen Öl reicht schon um den Mitsus die Welle zu entzweien.

Manche meinen mit Druckluft die Leitung durchzublasen,selbst wenn die kuft durchgehen mag,sagt dies noch lange nichts,also nicht täuschen lassen

Hatten wir auch schon ein paar mal bei einem 2,5l Abbott 9000 Aero.

Beim 4ten Wellenbruch tauschte man dann die Zufuhrleitung und reinigte den Rücklauf und seitdem läuft das Ding wie ein Glockerl ;)

MfG.

Daniel

Mal eine andere Überlegung. Wenn der Lader nicht mehr drehen kann, und das wird er wohl nicht mehr lange bei blockierter Ölzufuhr, dann wird da eh nicht mehr viel laufen.

Die ECU erwartet ganz andere Luftmassenströme am LMM, der MAP Sensor liefert nichts verwertbares, verglichen mit den Werten des Gaspedal-Potis => CEL (Check engine light)

Dann hat der Motor massive Spülverluste im Brennraum und einen enormen Rückstau. Ist alles nicht gut. In solchen Fällen ist es wohl immer besser den Saab an den Haken zu nehmen (wenn es kein Automatikgetriebe ist) und nach Hause zu ziehen oder auf den Transporter zu packen.

am 25. Juni 2007 um 20:31

Einem alten 900er mit 8-Ventilmotor kann man bedenkenlos den Ölhahn zudrehen, wenn der Lader nicht mehr mitmacht.

Der hat die alte K-Jetronik mit Mengenteiler, der läuft auch ohne Lader weiter. Ist dann zwar der lahmste Gaul, lahmer wie ein Einspritzer, aber er läuft problemlos durch!

Ein Bekannter von mit ist vor etlichen Jahren in Frankreich liegen geblieben mit einem Laderschaden. Seine Werkstatt hatte ihm empfohlen, die Öldruckleitung mit einem dicken Stück Pappe abzudichten. Normalerweise ist dort eine normale Papierdichtung im Flansch eingebaut.

Er hatte aber keine Pappe. Er hat die Papierdichtung drin gelassen und mit einem Stück Blech einer Bierdose den Ölfluss gestoppt.

Damit ist er von Lyon nach Hause gefahren, waren runde 1000km.

Einen Motor mit Ladeluftkühler würde ich persönlich bei einem Laderschaden sofort abstellen!

Das Motoröl landet schließlich nicht nur in den Auspuff, sondern auch in den Ansaugtrakt. Und ob die Schläuche soviel Öl mögen?

Ausserdem sollte man auch an die Umwelt denken.

Die Auspuffgase werden gereinigt, aber 3 Liter Öl triefen auf die Strasse?

Jeder TÜV regt sich über nasse Ölwannen auf, aber wieviel Öl bei einem Motorschaden oder Laderschaden auf die Strassen gelangt, interessiert keine Sau!

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