Was is'n das für ne Geschichte mit dem ABS bei BMW Motorrädern?
Ich schaue mich ja derzeit nach BMWs um und da stolpere ich doch über sehr häufige Erwähnung eines ja intakten ABS oder eben, die Lampe würde leuchten.. und "mit BKV oder ohne" scheint auch wichtig zu sein..(?!)
Scheint also wohl ein markenspezifischer Fehler daran zu sein und ich bitte Euch ( besonders die BMW Piloten ) um Aufklärung was es damit auf sich hat und wie man potentielle Schwachstellen erkennt.
Das ABS meiner XJ ist ja via elastischem Bremsschlauch geregelt aber ich denke nicht, dass diese Methode noch zeitgemäß ist und bei BMW Anwendung findet..
Beste Antwort im Thema
Was bei einer gebrauchten Boxer-BMW für das ABS spricht, das ist erstens der Markt (90 Prozent wurden mit verkauft) und zweitens die Telelever-Vorderradaufhängung. Sie führt im Vergleich zu anderen Motorrädern dazu, dass der Fahrer etwas mehr vom Vorderrad entkoppelt ist. Deshalb ist es etwas schwieriger, eine Telelever-Maschine genau an den Punkt ranzubremsen, wo das VR das Rutschen anfängt. Da ist dann ein ABS hilfreich.
Der Haken am Teilintegral-ABS mit BKV, das BMW mit der 1150er Reihe eingeführt hat (die R1150GS) bekam es etwas später, war die Gestaltung der Rückfallebene (d.h. was passiert, wenn das System ausfällt). Bei so ziemlich allen Kfz mit ABS-Bremsen ist es so, dass die mit ABS genau so bremsen wie ohne ABS, es findet bei abgeschaltetem ABS nur keine Stotterbremse im Extremfall statt. Beim Teilintegral-ABS mit BKV führt der Ausfall des BKV dazu, dass die Bremsleistung schlagartig nachlässt. Reichte vorher ein Finger um 400 Kilo Mopped inkl. Fahrer am Stelvio vor jeder Serpentine zusammenzubremsen, brauchst du plötzlich und ohne Vorwarnung die ganze Hand und musst reinlangen wie ein Schmied.
Und es reichen wohl verhältnismäßig banale Gründe, damit der BKV ausdteigt, etwa ein durchgebranntes Bremslicht oder (an der GS) ein verdrehter Handschützer.
Die Generation davor (R1100) hatte ebenfalls ein ABS-Problem. Beim Start wurde das ABS einem Selbsttest unterzogen. Dazu wurde erst einmal die Batteriespannung gemessen, und zwar im Zeitpunkt der höchsten Belastung, während der Anlasser sich mühte, den kalten 1100er Boxer anzureißen. Wenn die Batteriespannung da unter einen gewissen Wert fiel (10,5 V meines Wissens), dann wurde der Selbsttest abgebrochen und das ABS abgeschaltet.
Tausende von R1100-Fahrern haben daraufhin ihre Batterien weggeschmissn und teure Reinblei-Dinger gekauft. Dabei war das Problem gar nicht die Batterie, sondern der Anlasser, der dazu neigt, im Alter beim Starten immer mehr Strom zu ziehen - und damit irgendwann jede Batterie in die Knie zwingt.
Man kann die Stromversorgung des ABS an der 1100 so ändern, dass es erst getestet wird, wenn der Motor läuft. Außerdem kann man den Anlasser gegen ein 50-Euro-Teil aus China tauschen.
41 Antworten
Bei meiner GT kostete 2015 Bremsflüssigkeitswechsel vorne 33,25 €, hinten 13,30 € an Arbeitslohn; dazu 5,55 € für die Flüssigkeit. Alles zzgl. MwSt.
2016 reichte Kontrolle, Wechsel nur alle zwei Jahre erforderlich.
2017 dann vorne 31,20 €, hinten 12,48 und 3,29 € für die Flüssigkeit, alles zzgl. MwSt.
Soll ich das dafür von einem Fremdbetrieb machen lassen???
Zitat:
@moppetta schrieb am 15. Juni 2018 um 20:44:55 Uhr:
öchz...
was hab ich angerichtet?
Hol Dir eine ohne ABS.
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Stimmt genau, ich hab in den ganzen Jahren ABS noch nie gebraucht. Aber auch die Airbags im Auto noch nicht und auch meine Lebensversicherung ist bisher nur raus geschmissenes Geld. Möchte aber nichts von diesen "überflüssigen" Ausgaben missen.
Vor allem haben ABS von F800 und K1300 nichts mir der R850R zu tun, um die es bei der Frage geht.
Und auch die K1300 mag in der Bremsleistung in Metern dieselben Werte erzielen wie ein Boxer mit BKV-ABS, vielleicht sogar noch etwas besser, gefühlt ist ein Bremskraftverstärker ein Bremskraftverstärker.
Der tut genau das, wie er heißt. Das macht im realen Betrieb einen Unterschied. Ohne muss man mehr ziehen.
Die hier steht in Hamburg, hat kein ABS und scheint ok zu sein, der Anzeige nach. https://suchen.mobile.de/.../details.html?...
Zitat:
@Lewellyn schrieb am 16. Juni 2018 um 00:45:51 Uhr:
Und auch die K1300 mag in der Bremsleistung in Metern dieselben Werte erzielen wie ein Boxer mit BKV-ABS, vielleicht sogar noch etwas besser, gefühlt ist ein Bremskraftverstärker ein Bremskraftverstärker.
Ich hatte eine R1200RT 2005 mit BKV und eine R1200RT 2006 ohne BKV
Es gab keinen spürbaren Unterschied bezgl. der Bremsleistung, und auch
keinen höheren Kraftaufwand. Aber das Gejaule des BKV bleibt einem
erspart, von den Folgekosten ganz abgesehen.
BMW hat längst nicht nur Probleme mit den lebenswichtigen Bremsen:
http://web.archive.org/.../index.php?id=639
http://www.motorradonline.de/.../104553
http://www.motorradonline.de/.../559102
überlegs dir zweimal, ob du dir sowas wirklich antun willst. Es gibt genug bessere Alternativen!
Zitat:
@Subari66 schrieb am 16. Juni 2018 um 07:55:41 Uhr:
Zitat:
@Lewellyn schrieb am 16. Juni 2018 um 00:45:51 Uhr:
Und auch die K1300 mag in der Bremsleistung in Metern dieselben Werte erzielen wie ein Boxer mit BKV-ABS, vielleicht sogar noch etwas besser, gefühlt ist ein Bremskraftverstärker ein Bremskraftverstärker.
Ich hatte eine R1200RT 2005 mit BKV und eine R1200RT 2006 ohne BKV
Es gab keinen spürbaren Unterschied bezgl. der Bremsleistung, und auch
keinen höheren Kraftaufwand. Aber das Gejaule des BKV bleibt einem
erspart, von den Folgekosten ganz abgesehen.
Mit Leuten, deren Reifensätze 20tkm halten, diskutiere ich nicht über Bremswirkungen
unterschiedlicher Bremssysteme an Motorrädern. 😛
Zitat:
@Lewellyn schrieb am 16. Juni 2018 um 00:45:51 Uhr:
Vor allem haben ABS von F800 und K1300 nichts mir der R850R zu tun, um die es bei der Frage geht.
Da muss ich wohl was übersehen haben. 😉
Zitat:
@moppetta schrieb am 15. Juni 2018 um 19:21:46 Uhr:
Ich schaue mich ja derzeit nach BMWs um
Ähmmm.. janeee...
Tatsächlich ziehen sich die genannten Erwähnungen durch die Anzeigen verschiedener Modelle. Daher diese Frage.
Hauptaugenmerk meinerseits sind aber die beiden genannten Modelle wobei das Rennfahrerherz nach der F 800 ruft und der eigene Arsch und der Wunsch nach Bequemlichkeit eher zur R850 tendieren.
Ich finde auch irgendwie, dass ein BMW-Motorrad nur ein BMW-Motorrad ist, wenn da ein Boxer werkelt..
(*achja.. und ich hab irgendwo ne Rockster entdeckt aber... das is mal ein drolliges Design..)
Zitat:
@moppetta schrieb am 16. Juni 2018 um 13:20:31 Uhr:
Ähmmm.. janeee...Tatsächlich ziehen sich die genannten Erwähnungen durch die Anzeigen verschiedener Modelle. Daher diese Frage.
Ich hatte das schon begriffen.😉
BMW ist in der Lage -auch bei den Motorrädern, unterschiedliche Motoren zu bauen. Die haben schon in den Vorkriegsjahren Einzylinder gebaut. Dann Boxer, liegende Drei- und Vierzylinder (flying bricks), dann haben die gemerkt, dass das zwar ein Alleinstellungsmerkmal, aber Kacke ist und den stehenden (naja, halb liegenden) Vierzylinder quer eingebaut.
Die neueren Ein- und Zweizylindermotoren kommen von Rotax, das ist ein in Österreich ansässiger Motorenbauer, der zu Adolfs Zeiten aber von Fichtel und Sachs (Nürnberg) dort gegründet wurde.
Die ersten F 650 wurden leider bei Aprilia in Italien zusammengeschustert und waren qualitativ scheiße. suboptimal
Die aktuellen Einzylinder Spielzeugmotoren der kleinen BMWs kommen aus China.
An theoretischen Diskussionen beteilige ich mich nicht, Prospekte und Testberichte im Internet lesen, das kann jeder selbst machen.
Meine erste BMW hatte ich 1983 für 5000 Mark gekauft, eine R 100 S mit Stoßstangenboxer. Hat nach einem Pleuellagerschaden bei km 100.000 einen neuen Rumpfmotor bekommen und wurde mit knapp 160.000 im Jahr 1993 verkauft. Für genau 5000 Mark.
Eine K 75S (Dreizylinder) habe ich schnellstens weiter verkauft, das war ein Scheißbock. R 80 ST (EZ 1984) war geil zu fahren, zu bemängeln war die (einfache) Vorderradbremse.
Das sind aber heute Liebhabermodelle, die hohe Preise erzielen. Für eine schicke R 80 ST sind über 5 Mille fällig.
Eine K 100 RT (100.000 km, 900 Euro) habe ich alsbald gegen eine K 1100 LT SE getauscht, weil Frau Sammler das bequeme Motorrad liebte. Der von der K 100 übernommene,aufgebohrte 16 Ventiler der LT ist etwas schwach auf der Brust für ihre 330 Kilo, deshalb habe ich die 1300 GT gekauft. Das ist das ultimative Tourenbike. Für die Stadt eher ungeeignet. Das Motorrad ist voll ausgestattet, von Griff- über Sitzheizungen bis zum Tempomat, aber auch über 20.000 Euro teuer. An dem 160 PS-Vierzylinder gibt es keine Kritik meinerseits.
F 800 GS mit dem Rotax - Motor ist ein tolles Motorrad. Der Motor hat genügend Schub, wenn man keine Autobahnrennen fahren will, die Maschine ist wendig und einigermaßen geländetauglich, sehr robust, auch wenn man sie mal hinschmeißt und meine 2008er hat jetzt 171.300 km ohne Probleme abgespult.
Den vor vier Wochen montierten Reifensatz (Pirelli Scorpion Rallye ST) habe ich auf den in dem Zeitraum gefahrenen 6000 km vorn und hinten runtergenudelt. Kommt so nicht mehr durch den jetzt fälligen TÜV. Werde ich ein wenig überziehen, ganz glatt sind die noch nicht. 😁
Von den Modellen mit BKV und dem anfälligen ABS 1 habe ich immer die Finger gelassen, weil man nur Schlechtes darüber hörte, eigene Erfahrungen habe ich aber nicht, daher kein weiterer Kommentar dazu, außer eben, dass ich davon die Finger lassen würde.
Von den 650er Einzylindern habe ich jetzt wieder eine gekauft, beides jedoch GS Dakar - Modelle. Das sind geländetaugliche Enduros mit 21" Vorderrad. Mit der ersten habe ich schon ein gutes Geschäft gemacht, die zweite habe ich für 800 Eier abgeräumt, 2. Gang macht Ärger. Bekommt, sobald ich Zeit dafür habe, einen anderen Motor. Der liegt schon da.
Der Rotax - Einzylinder ist drehfreudig und hat für so ein Scheißerle genug Kraft, für Autobahnen ist der nicht geeignet.
Die Wartung meiner BMW-Motorräder kann ich selbst vornehmen, das dafür notwendige Equipment habe ich nach und nach angeschafft. Für eine große Inspektion meiner 1300er ist im Glaspalast ein vierstelliger Betrag fällig. Garantie ist abgelaufen, also sehe ich das nicht ein.
Ob man für das ABS - Modul der 800er ein Diagnosetool wie das GS 911 zwingend benötigt oder nicht, ist mir auch ziemlich egal, das hat ja nicht nur die eine Funktion und ich habe auch nicht nur eine BMW. Zudem warte ich die 1300 S eines Freundes auch mit. Die Anschaffung des Geräts hat sich für mich längst amortisiert.
Auch zum Abpumpen der BF, wie auch der Entlüftung des Kühlsystems z.B. der 1300er benötigt man spezielles Gerät, das nicht jeder Hobbybastler hat.
Mit den neueren DOHC Boxern habe ich bislang keine Erfahrungen. Da ist Lewellyn sicher der kompetentere Ansprechpartner.
Da lese ich dann auch aufmerksam mit, weil ich selbst seit einiger Zeit nach einer 12er GS im Bereich bis 10.000 Euro suche. Ein schöner Unfallschaden ist mir leider durch die Lappen gegangen.