Was fange ich mit Abtrieb an?
Moin zusammen,
da lese ich gerade von einem Tuner, dass die unscheinbar wirkende Heckspoiler Lippe am Fahrzeug bei 100 km/h 100 Newton Abtrieb liefern soll. Bei 150 km/h sollen es 200 Newton sein.
Was habe ich als Laie von solchen Aussagen zu halten? Ist das reines Marketinggerede? Merkt der Fahrer einen Unterschied? Was passiert da?
Ich hoffe, mir kann das jemand kompetent erklären.
Viele Grüsse
Thomas
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Passarati-Turbo schrieb am 7. November 2017 um 16:32:35 Uhr:
Im Motorsport werden wochenlang Windtunneltests wegen Kleinteilen durchgeführt. Das könnte kein Endkunde bezahlen.
😁 Und dann fliegen diese Teile nach Feindkontakt weg und der Fahrer brennt bessere Zeiten auf den Kurs als Vorher.
Hin und wieder zeig sich eben das Windkanal und Rennstrecke zwei verschiedene Welten sein können.
17 Antworten
100 N --> ca. 10 kg Gewicht auf der HA, ohne 10 kg im Kofferraum zu haben oder was ist sonst mit der Frage gemeint?
je nach Aerodynamik des Fahrzeugs, wird das "Gewicht", also die Abtriebskraft, mit dem es auf die Straße drückt bei steigenden Geschwindigkeiten etwas geringer. Die ersten Audi TT hatten da so ein Problem und deswegen ab Werk schon ein extra Tilter Gewicht im Heck. Hatte aber bekanntermaßen nicht gereicht, weswegen noch ein Spoiler dran kam.
Tendenziell hat ein PKW von der Seite gesehen meistens etwas mit einem Flugzeugflügel gemein: die Luft, welche übers Auto geht, muß einen längeren Weg zurücklegen, als die unter dem Auto, Was oben Unterdruck erzeugt. Genauer gesagt gibt es bei klassischer PKW Form vorne Staudruck (Abtrieb) durch den Luftwiderstand und der Unterdruck entsteht hinten, was das Heck leichter macht und die Fahrstabilität verringert.
Faktisch ist ein Spoiler nur relevant, wenn man mit hohen Geschwindigkeiten um die Kurve möchte.
Zitat:
@spacechild schrieb am 7. November 2017 um 10:20:47 Uhr:
Faktisch ist ein Spoiler nur relevant, wenn man mit hohen Geschwindigkeiten um die Kurve möchte.
... absolut korrekt.
Ich meine, dass in der "Sport Auto" der "Auftrieb" gemessen wird. Und der ist nicht unerheblich. Ein Spoiler wirkt dem entgegen.
Und wie bereits gesagt: Nur interessant bei Hochleistungsfahrzeugen und/oder auf der Rennstrecke.
der "Stevie"
Kleine Spoiler können schon große Kräfte erzeugen. Frage ist aber, ob das bei unseren alltags-Fahrzeugen Sinn macht. Meiner Meinung nach nicht. Und alleine stehe ich wohl nicht mit der Meinung da.
Wenn man als Pendler jeden Tag hunderte Kilometer mit 180km/h auf der Bahn unterwegs ist, kann dies sogar einen deutlichen Mehrverbrauch an Sprit erzeugen. Alles, was Kräfte erzeugt, erhöht auch den Luftwiderstand.
MfG
Zitat:
@steviewde schrieb am 7. November 2017 um 11:02:01 Uhr:
... absolut korrekt.
Ich meine, dass in der "Sport Auto" der "Auftrieb" gemessen wird. Und der ist nicht unerheblich. Ein Spoiler wirkt dem entgegen.
Und wie bereits gesagt: Nur interessant bei Hochleistungsfahrzeugen und/oder auf der Rennstrecke.
Oder bei Fahrzeugen mit verkorkster Aerodynamik wo Design über Fahrsicherheit ging, siehe Audi TT erste Serie.
Das ganze Spoilergeschichte muss übrigens genaustens berechnet und ausgelegt werden (macht wohl kein 200€-GFK-Heckflügel-Hersteller aus China), sonst wirkt das oft eher Kontraproduktiv und verschlechtert eher die Aero als dass es nützt.
Im Motorsport werden wochenlang Windtunneltests wegen Kleinteilen durchgeführt. Das könnte kein Endkunde bezahlen.
In der Automobilinstrie übrigens auch. Dort geht das aber nur, weil anschließend auch Millionen der Autos verkauft werden und die Kosten somit auf alle Autos umgelegt werden können.
Vielleicht bringt der Verbau unten im Bild ein paar Zentner auf die Hinterachse?😁
In den 70ern wurde auch damit experimentiert, im Heck Turbinen einzubauen, die das Auto regelrecht an den Boden saugten. Da gab es mal Bilder von einem blauen Rennauto, der Hersteller/Rennstall fällt mir aber im Moment nicht ein.
Gruß
electroman
Zitat:
@Passarati-Turbo schrieb am 7. November 2017 um 16:32:35 Uhr:
Im Motorsport werden wochenlang Windtunneltests wegen Kleinteilen durchgeführt. Das könnte kein Endkunde bezahlen.
😁 Und dann fliegen diese Teile nach Feindkontakt weg und der Fahrer brennt bessere Zeiten auf den Kurs als Vorher.
Hin und wieder zeig sich eben das Windkanal und Rennstrecke zwei verschiedene Welten sein können.
Zitat:
@Sir Donald schrieb am 7. November 2017 um 16:55:09 Uhr:
😁 Und dann fliegen diese Teile nach Feindkontakt weg und der Fahrer brennt bessere Zeiten auf den Kurs als Vorher.
Hast du eine Quelle für deine Behauptung?
Hin und wieder in der DTM oder F1 der Fall gewesen. Da fliegt das Karbon und die Fahrer sind schneller als der Rest des Feldes. Da können die fehlenden Teile doch nicht so wichtig gewesen sein wie erwartet wurde.
Wenn die Aerodynamik durch einen Unfall beeinträchtigt wurde sollten die Kisten doch deutlich Langsamer werden statt mitzuhalten oder sogar Schneller zu werden?
Zitat:
@Passarati-Turbo schrieb am 7. November 2017 um 17:37:41 Uhr:
Zitat:
@Sir Donald schrieb am 7. November 2017 um 16:55:09 Uhr:
😁 Und dann fliegen diese Teile nach Feindkontakt weg und der Fahrer brennt bessere Zeiten auf den Kurs als Vorher.Hast du eine Quelle für deine Behauptung?
Da gibts doch genügend von.
Schumi ist doch auch öfters mal, mach dem nen kleines Bauteil weggeflogen ist, das ganz neu entwickelt war und ca. 1 bis 1 1/2 Zehntel bessere Rundenzeiten bringen sollte, dann ohne dieses im Schnitt 2 Zehntel schneller gefahren.
Der Windkanal berücksicht halt keine diversen Luftbewegungen, die wetterbedingt sind, die zusätzlich mitunter durch das Rennen verursacht werden, als auch variierende Asphalttemperaturen durch unterschiedlich alte Bodenbeläge, inkl. unterschiedliche Sonneneinstrahlung.
Und holprige Bodenunebenheiten dürften auch noch ihr Wörtchen dabei mitreden, wie exakt die Wirkung diverser kleine Bauteile umgesetzt, oder gar ins Gegenteil verdreht wird.
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 7. November 2017 um 20:21:40 Uhr:
Zitat:
@Passarati-Turbo schrieb am 7. November 2017 um 17:37:41 Uhr:
Hast du eine Quelle für deine Behauptung?
Da gibts doch genügend von.
Und noch mehr Behauptungen ohne Beweise. (Wie deine)
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 7. November 2017 um 20:21:40 Uhr:
Schumi ist doch auch öfters mal, mach dem nen kleines Bauteil weggeflogen ist, das ganz neu entwickelt war und ca. 1 bis 1 1/2 Zehntel bessere Rundenzeiten bringen sollte, dann ohne dieses im Schnitt 2 Zehntel schneller gefahren.
Und das lag natürlich nur an dem Bauteil und nicht an Schumis fahrerischen Können?
Auf was genau willst du eigentlich hinaus? Dass alle am besten 4 Eckige Pappkartons fahren, weil sich der Sinn einer Aero dir nicht erschließt?
Ein Spoiler soll den Abtrieb an der HA erhöhen, damit das Fahrzeug stabiler fährt. Im PKW Bereich bringt das für Kurven wenig, da man dafür auch Abtrieb an der VA bräuchte und somit vorne nen Splitter usw.
Ein Spoiler bringt Abtrieb und kostet dafür aber Widerstand und bremst somit das Fahrzeug.
Auf der Rennstrecke heißt das höhere Kurvengeschwindigkeit oder höhere Geradengeschwindigkeit, je nach Kurs.
😁 Da will wohl Einer nicht einsehen das Rennstrecke eine andere Welt ist als der Windkanal oder die Simulation am Computer.
Aber das zb in der F1 immer wieder mal erfolgversprechende Neuteile noch während des Trainings wieder durch die Alten ersetzt werden weil Sie nicht den Vorteil bringen den Sie versprachen sollte sich rumgeschwiegen haben.
In allen hochtechnischen Rennserien zeigt sich das aufwendige Neuentwicklungen in der Praxis nicht das bringen was erwartet wurde.
Und gerade aerodynamische Teile sind ein Thema für sich. Im Windkanal oder in der Simulation kann man nicht Alles prüfen, deswegen sind Testfahrten immer noch nötig. Aber da man aus Kostengründen die Testmöglichkeiten stark beschnitten hat ist das Training oder das Rennen der Zeitpunkt der Wahrheit und überall kommt es vor das nach Kontakten kleine Teile fliegen ohne das es die Zeiten verschlechtert, was es müsste.