Warum sinkt die Vollkasko nicht mit dem Fahrzeugwert?
Ich frage mich gerade, warum die VK Beiträge für ein neues 100.000 EUR Auto die selbe Höhe haben wie wenn dieses Auto nach 15 Jahren runtergefahren ist und nur noch einen Wert von z.B. 4.000 EUR hat.
Bei dem alten Auto ist doch das maximale Risiko für die Versicherung ein Witz verglichen mit dem Neuwert? Warum kostet die dann nicht z.B. das Selbe? Klar, dass ein Blechschaden für 1.000 EUR genau so repariert werden muss, aber effektiv verhält sich das alte Auto dann heute wie ein aktuelles Auto, welches sehr günstig in der Anschaffung ist. Vergleichen wir mal eine alte 15 Jahre alte E-Klasse mit einem aktuellen Polo. Die E-Klasse hat einen geringeren Zeitwert als ein aktueller Polo und kostet trotzdem das vierfache an VK.
Warum ist der Fahrzeugzeitwert aus der Kalkulation der Versicherungen nicht berücksichtigt?
43 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von VersVor
Ja, sicher!Zitat:
Original geschrieben von Corsadiesel
Deshalb buhlen alle Versicherer Jahr für Jahr mit einem Riesenwerbeaufwand um neue Kunden, damit sie noch mehr Verluste einfahren können.
Mann oh Mann, Du hast von der Versicherungsbranche so was von keine Ahnung...
......das stimmt, bin ja erst seit 1980 in der Branche zu Haus.
Die Beschaffung von Neukunden zum Ablauf gilt einzig und allein zur Adressenbeschaffung und Einstieg für andere (bessere Schadenquote) Verträge und Marktanteile.
Ohne Fangprämien würden die Direktversicherer gar keine Kunden bekommen. Im Schadenfall sind die Kunden nicht mehr interessant, da sie kosten.
Zitat:
Original geschrieben von VersVor
Ja, sicher!
Deshalb buhlen alle Versicherer Jahr für Jahr mit einem Riesenwerbeaufwand um neue Kunden, damit sie noch mehr Verluste einfahren können.
Mann oh Mann, Du hast von der Versicherungsbranche so was von keine Ahnung...
Corsa Diesel hat absolut Recht.
Am Kfz Geschäft ist nichts verdient.
Aber es ist der Einstiegsmarkt, da man hier jedes Jahr wechseln kann.
Ziel der ganzen Aktionen ist es, den Kunden zu bekommen und dann mit dem restlichen Geschäft zu versorgen.
Kfz ist der Einstieg.
Zitat:
Original geschrieben von Sause4711
Du weißt aber schon, dass Versicherer bei einer combined ratio > 100% immer noch Gewinne machen?
Warum?
Zitat:
Original geschrieben von Sause4711
Du weißt aber schon, dass Versicherer bei einer combined ratio > 100% immer noch Gewinne machen?
Das kommt eben darauf an, wie der K- Bestand gemischt ist und welche Risiken er beinhaltet.
Versuch mal bei einem Direktversicherer einen Ferrari oder Cobra zu versichern.
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Die Aussage hat mit der Bestandszusammensetzung und der Risikopolitik der Direktversicherer mal garnichts zu tun...
Begründe mal deine Aussagen!
Warum sollte ein Versicherer Gewinn machen wenn sein Schadensquote über 100% ist? (Kapitalmarktgewiinne mal außen vor).
Warum soll die Bestandszusammensetzung nichts mit der Risikopolitik zu tun haben?
1. Kapitalerträge und Abwicklungsgewinne
2. Hab' ich nie behauptet
Ich finde die Ausgangsfrage übrigens auch völlig überflüssig - man muss sich auch mal mit einem "is halt so" zufriedengeben.
Ob das nun daran liegt, dass eine Zeitwertkalkulation zu hohen administrativen Aufwand mit sich bringt oder die Statistiken zeigen, dass die durchschnittlichen Schadenhäufikeiten und Schadenhöhen bei alten Fahrzeugen die gleiche Prämienkalkulation wie bei Neuen rechtfertigt, oder, oder, oder...
... ist doch völlig wumpe - ändern wird es hier mit Sicherheit keiner.
Meine Vermutung, die Situation ist wie bei Stromtarifen.
Der Anbieter vertraut darauf, dass der Kunde zu faul ist zu wechseln.
Dass die Versicherungen nichts im KFZ-Bereich verdienen, halte ich für glatt gelogen.
Hab bislang 600 Euro im Jahr bezahlt,
nachdem ich meiner Versicherung ein Gegenangebot über 250 Euro gemailt habe,
wurde mein Tarif auf 350 Euro gesenkt.
Und das ist immer noch kein Billigtarif, hab die Daten verglichen (Grobe Fahrlässigkeit, Wildschaden, Marderschaden, etc.).
Gerade habe ich in der Süddeutschen ein Artilel zu dem Thema entdeckt.
Zitat:
Die eigene Versicherungsentscheidung sollten Autofahrer regelmäßig überprüfen. Der Wert eines Fahrzeugs sinkt im Laufe der Jahre - je nach Modell kann das sehr schnell gehen. Und bei einem Auto, das gerade noch 3000 Euro wert ist, steht eine Versicherungsprämie von 1000 Euro in keinem Verhältnis.
Dieses Beispiel verdeutlicht den Irrsin, den offenbar niemand hinterfragt.
Zitat:
Original geschrieben von juschi2
Gerade habe ich in der Süddeutschen ein Artilel zu dem Thema entdeckt.www.sueddeutsche.de/.../...ann-welcher-schutz-sinnvoll-ist-1.1746442-2
Zitat:
Original geschrieben von juschi2
Dieses Beispiel verdeutlicht den Irrsin, den offenbar niemand hinterfragt.Zitat:
Die eigene Versicherungsentscheidung sollten Autofahrer regelmäßig überprüfen. Der Wert eines Fahrzeugs sinkt im Laufe der Jahre - je nach Modell kann das sehr schnell gehen. Und bei einem Auto, das gerade noch 3000 Euro wert ist, steht eine Versicherungsprämie von 1000 Euro in keinem Verhältnis.
Genau das meine ich, es soll jeder Verbraucher selber entscheiden, wie lange er die VK versichern will.
Zitat:
Original geschrieben von Corsadiesel
Genau das meine ich, es soll jeder Verbraucher selber entscheiden, wie lange er die VK versichern will.
Wird denn jemand zu einer VK gezwungen wenn er sein Auto nicht finanzieren lassen will? Was bringt die Feststellung dieser Trivialität?
Ich meinte, wenn Jemand sich ein KFZ neu kauft und Bar bezahlt und er trotzdem ein dickes Bankkonto hat, brauch er keine VK.
Wenn Jemand sich ein neues KFZ kauft, es Bar bezahlt aber kein dickes Bankkonto hat und sein KFZ VK versichert, sollte er z.B. nach 5 Jahren überlegen, je nach Wiederbeschaffungswert, ob er noch VK versichern will (dabei die Differenz zur TK Prämie beachten).
Aus meiner Erfahrung (im Kundenkreis) haben einige ihre VK in TK gewandelt oder ganz herausgenommen und 4 Monate später ist ein VK Schaden passiert.
Du kannst Dir sicherlich vorstellen, wie die Kunden über sich selber geärgert haben.
Um auf die Eingangsfrage einzugehen: die Versicherer haben in Ihrer Kalkulation schlicht eine andere Berechnungsgrundlage und zwar Typklassen, anstatt Zeit- oder Wiederbeschaffungswert.
Die Typklassen berücksichtigen stark vereinfacht gesagt die Schadenzahlungen je Modell auf die Anzahl verteilt. Nun müsste theoretisch die Typklasse in der Kasko mit der Zeit niedriger werden, da die Autos ja weniger wert sind. Warum tun sie das nicht oder nur marginal? Weil die Reparaturkosten auf die Anzahl der Vollkasko versicherten Fahrzeuge nicht dramatisch sinkt. Das hängt zum einen mit steigenden Reparaturkosten zusammen und zum anderen mit einer negativen Risikoselektion. Diese bedingt, dass nur noch die exponierteren Risiken eine Vollkasko einkaufen. Gut zu sehen am Beispiel Motorräder: hier ist die Vollkasko (gerade im Vergleich zur Teilkasko) unverhältnismässig teuer, da schlicht nur sehr teure Fahrzeuge entsprechend versichert werden. Somit hasst Du wenig versicherte Risiken mit hohen Zahlungen im Schadenfall.
@Sause
Kapitalerträge und Abwicklungsgewinne sind auch in der KFZ-Versicherung sehr überschaubar geworden, so dass imho die Zeiten der Tariferhöhungen noch länger anhalten werden.
Hi,
bei der Aussage, dass es weiterhin steigen wird, wiederspreche ich dir auch garnicht. Ich gehe davon aus, dass du meiner Aussage, dass Versicherer auch bei einer combined ratio > 100% Geld verdienen können, auch nicht wiedersprichst... 😉
Gruß vom Sause