Warum jährlicher Ölwechsel?

Hallo,
hab nen Golf 7 Tdi und mache die Ölwechsel selber. immer so nach 20-25000 Km. Dazu brauche ich fast drei Jahre.
Nun heißt es, nach einem Jahr soll man wechseln. Warum? Das Öl wird doch nicht ranzig?
Ich kann nicht glauben, dass Motoröl sich innerhalb von 3 Jahren zersetzt.

Was meint ihr?

100 Antworten

Klar, es ist die böse Automobilindustrie zusammen mit den Werkstätten der Händer und der Ölindustrie, die sich auf den letzten Metern überlegen, wie man dem Kunden nochmal richtig Geld aus der Tasche ziehen kann. Ist dir nicht auch aufgefallen, dass die zuletzt beim Öl pro Liter auch immer mehr verlangen? 🕵🏼‍♂️

Aber jetzt mal im Ernst, nach dem Longlife-Trend der letzten Jahre ist es eine Rückkehr zur "Normalität", v.a. vor dem Hintergrund, dass mit flexiblen Longlifeintervallen im Alltag - ich meine damit nicht den Langstreckenfahrer, der morgens den Motor anmacht und der dann bis 18Uhr quasi keinen Kaltstart mehr hat und währenddessen viele hundert Kilometer fährt - die 30.000km kaum zu schaffen waren (inzwischen verrechnet der BC ja sowas wie Kaltstarts, Streckenlänge, Drehzahl, etc. in der Restreichweite bis zum nächsten Ölwechsel).

☝🏼Es ist durchaus weniger Verschwörung als man denkt. Und ja, Antriebskonpezte wie Hybrid oder gar kleiner gewordene Ölvolumen bringen das Ihre mit in diese Entwicklung.

Zitat:
@EthanolAAM schrieb am 28. Juli 2025 um 22:24:53 Uhr:
☝🏼Es ist durchaus weniger Verschwörung als man denkt. Und ja, Antriebskonpezte wie Hybrid oder gar kleiner gewordene Ölvolumen bringen das Ihre mit in diese Entwicklung.

Irgendwie scheint diese Verschwörung bei der BMW AG noch nicht betreffend meinen Diesel-Renner angekommen zu sein.

Mit dem Vorgänger BMW 330d XD Touring (F31) mit EZ 7/2024 schaffte ich nie mehr als 28tkm/2 Jahre, bevor das CBS den Wagen per Digitalanzeige zum Ölwechselservice aufforderte. Mit dem Nachfolger BMW M340d Touring (G21) mit EZ 12/2022 war dies für den 1. Ölwechselservice erst nach 31tkm/23 Monate bei im wesentlichen gleichen Fahrprofil der Fall.

Da ist auch keine Verschwörung. Die größte Verschwörung ist schlicht und einfach, dass die Hersteller den Kunden auf subtile Weise dazu bewegen wollen, ihre teure Öl-Eigenmarke bei jeder Inspektion einfüllen zu wollen. Das ein Ölwechsel alle 15.000km dem Motor besser bekommt, als alle 30.000km ist auch unstrittig. Die Frage, was der Kunde/Eigentümer des Fahrzeugs will. Mit Longlife-Intervall fängt man sich potentiell schneller Probleme ein, als mit einem herkömmlichen Intervall, was jetzt nicht heißt, dass der Motor bei 100.000km auseinander fällt.

Ist halt einfach erhöhter Verschleiß, der nicht sein müsste. Wenn man sowieso vor hat, das Auto vor 150.000km zu wechseln, ist der Intervall herzlich egal. Auch bis 250.000km wird's irgendwie funktionieren, obwohl da schon die eine oder andere Steuerkette oder Nockenwelle den langen Intervallen zum Opfer gefallen sein wird. Auf jeden Fall ist das noch so wenig, dass es die meisten Kunden einfach nicht betrifft. Will man auf einem Motor aber 300.000km, 400.000km und mehr fahren, dann wär's ratsam von Anfang an kurze Intervalle zu fahren.

Einem muss man sich auch bewusst sein. Jeder, wirklich jeder Autohersteller will Geld verdienen und testet die Grenzen aus, die der Kunde noch akzeptiert. Um nichts anderes gehts. Und hier gibt's dann auch Unterschiede bei den Herstellern. Während ein Passat zu 70% geleast an Firmen geht, verkauft sich ein Corolla eher an Privatpersonen. Entsprechend anders sind die Kundenerwartungen und die Auslegungen des Herstellers. Für den Flottenkunden sind hohe Intervalle und niedrige Wartungskosten in der Haltedauer (typischerweise 5 Jahre) wichtig. Für die Privatperson dann doch eher ein Auto das man über 15 Jahre ohne grobe Ausfälle fahren kann.

Die Auswirkungen von langen Intervallen kann man sich im Internet selbst ergooglen. Und wenn mir 5 Motorenbauer, die wirklich an den (verschlissenen) Maschinen arbeiten, unabhängig von ihrer Herkunft (3 deutsche, 2 Amis, 1 Weißrusse und noch mehr, aber ich kann mir nicht alle ansehen) das gleiche erzählen, dann wird wohl auch was dran sein.

Just my 2 cents,
DerKolben

Zitat:
@EthanolAAM schrieb am 28. Juli 2025 um 22:24:53 Uhr:
Klar, es ist die böse Automobilindustrie zusammen mit den Werkstätten der Händer und der Ölindustrie, die sich auf den letzten Metern überlegen, wie man dem Kunden nochmal richtig Geld aus der Tasche ziehen kann. Ist dir nicht auch aufgefallen, dass die zuletzt beim Öl pro Liter auch immer mehr verlangen? 🕵🏼‍♂️
☝🏼Es ist durchaus weniger Verschwörung als man denkt. Und ja, Antriebskonpezte wie Hybrid oder gar kleiner gewordene Ölvolumen bringen das Ihre mit in diese Entwicklung.

Ja das Antriebskonzept scheint ein Grund zu sein für diese Intervalle. Da die Drehzahl nicht abhängig ist von der Geschwindigkeit, sondern von der Antriebsleistung. Das kann ich mit dem Gasfuss nicht direkt steuern. Da kein Drehzahlmesser vorhanden. Somit kann ein kalter Motor mehr Verschleiss erleiden wenn die Drehzahl hoch ist, max. 4800 U bei meinem Hybrid.

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Zitat:
@DerSprechendeKolben schrieb am 29. Juli 2025 um 14:18:58 Uhr:
Und wenn mir 5 Motorenbauer, die wirklich an den (verschlissenen) Maschinen arbeiten, unabhängig von ihrer Herkunft (3 deutsche, 2 Amis, 1 Weißrusse und noch mehr, aber ich kann mir nicht alle ansehen) das gleiche erzählen, dann wird wohl auch was dran sein.

Wobei US-Automechaniker sogar noch kürzere Ölwechselintervalle empfehlen, damit bspw. ein Toyota-Benzinmotor problemlos seine 300.000 Meilen (= 480.000 km) schafft, ohne Probleme mit Ölverbrauch und/oder Verkokungen zu haben.

Schnell kommen Empfehlungen, dass das Motoröl alle 6 Monate oder alle 5.000 Meilen (= 8.000 km) gewechselt werden sollte, um Motorproblemen vorzubeugen.

Zitat:
@Porhmeus schrieb am 31. Juli 2025 um 09:02:14 Uhr:
Schnell kommen Empfehlungen, dass das Motoröl alle 6 Monate oder alle 5.000 Meilen (= 8.000 km) gewechselt werden sollte, um Motorproblemen vorzubeugen.

Ja. Wobei immer in dem Kontext, dass man mit 10.000mi (~16.000km) auch problemlos die 160.000mi (=256.000km) erreicht. Will man darüber hinaus (was in den großen USA Sinn macht), dann ist es sinnvoll die Intervalle runterzuschrauben. Denn nur so bekommt man den Dreck auch raus, der letztendlich beginnt die Kolbenringe zu verkleben und die Laufbuchsen kaputtzuschaben.

15.000km oder 1x im Jahr sehe in unseren Breiten als sinnvoll an, vielleicht wenn's sehr viel Langstrecke ist, dann 20.000km. Aber 30.000km/2Jahre never ever ist das gut für den Motor.

Grüße,
DerKolben

Zitat:
@DerSprechendeKolben schrieb am 31. Juli 2025 um 09:47:34 Uhr:
15.000km oder 1x im Jahr sehe in unseren Breiten als sinnvoll an, vielleicht wenn's sehr viel Langstrecke ist, dann 20.000km. Aber 30.000km/2Jahre never ever ist das gut für den Motor.

Da bin ich ganz deiner Meinung!

Ich fahre aktuell im Avensis einen 1.8er Benzin-Motor und habe das Öl stets alle 15.000 km oder nach 1 Jahr wechseln lassen.

Zur Zeit stehe ich bei 136.000 km; kontrolliere alle 1500 km den Ölstand (gemäß Kilometerzähler Trip A) und schütte alle 3000 km eine Dose Keropur-G in den Tank (gemäß Trip B), um das Einspritzsystem sauber zu halten.

Bisher konnte ich keinen Ölverbrauch und auch keinen Leistungsverlust feststellen; der Motor läuft zuverlässig wie ein Uhrwerk.

Zugegeben, mein Auto sieht selten Kurzstrecken -> vllt. ist das auch der Grund, warum der Motor neben den anderen Pflegemaßnahmen noch so fit ist.

Naja, 136 000 km ist nichts besonderes.

Hättest jetzt 336 000 gesagt, dann...

Gruß jaro

Seh ich ähnlich. Bei 136tkm erwarte ich das eigentlich von so ziemlich jedem Motor (und gerade bei Toyota), dass der bei regelmäßiger Wartung ordentlich und ohne Auffälligkeiten läuft.

Mein Ford bekommt aller 15tkm neues Öl (also 2x im Jahr), hat jetzt 190tkm gelaufen und ist komplett unauffällig.

Bei meinen vorherigen Jeep und Dodge gab es aller 8-10tkm frisches Öl, die hatten bei Verkauf aber auch um die 300tkm runter.

Alle zwei Jahre, sind bei mir dann so insgesamt 15 tkm

....und da zeigt die Service Anzeige noch eine Restlaufzeit von bis zu 19 tkm an. Könnte also rein rechnerisch das Öl vier Jahre fahren 🤔

Zitat:
@Darkling schrieb am 31. Juli 2025 um 11:58:14 Uhr:
Seh ich ähnlich. Bei 136tkm erwarte ich das eigentlich von so ziemlich jedem Motor (und gerade bei Toyota), dass der bei regelmäßiger Wartung ordentlich und ohne Auffälligkeiten läuft.

Bevor ich zu Toyota gewechselt bin, hatte ich nur VWs wie Golf, Polo und Up!.

Bis auf den Up! haben alle ab 100.000 km Öl gebraucht (mind. 200 ml auf 1000 km), so dass ich bei Langstrecken immer eine Ölflasche im Kofferraum mitgeführt habe, die auch schnell leer wurde.

Bei meinem Toyota musste ich bisher noch keinen einzigen Tropfen nachfüllen, was aus meiner Sicht sensationell ist.

Und alle Motoren werden bei mir getreten, wenn sie warm sind -> den Avensis habe ich nachts oft ewig bis Vmax ausgereizt (215 km/h, obwohl nur 200 km/h als Vmax eingetragen sind) und auch nach solchen Orgien -> kein Ölverbrauch. 👍

Was hat das mit dem jährlichen Ölwechsel zu tun?

Die Häufigkeit des Ölwechsels hat etwas mit Verschleiß zu tun. Und Ölverbrauch hängt vom Verschleiß ab. Und mit hat's direkt was mit dem Thema zu tun.

Das würde bedeuten, dass er mit den VWs, außer dem Up! viel längere Intervalle gefahren hat.

Der User möge mich korrigieren, aber es liest sich für mich so, als würde er es eher an der Marke des Fahrzeugs festmachen.

Das bedeutet nur, dass ein kleiner Saugbenziner mit Saugrohreinspritzung und mit geringer Leistung robuster ist auf lange Intervalle.

Und ja, VW gehört ja zu den Marken die Long Life Intervalle forcieren.

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