Wartungsfreundlichkeit und Einfachheit als Kaufkriterien

Hallo,

bei mir steht bald ein Autokauf an und ich möchte bei dem neuen Wagen kleinere Reparaturen selbst machen können. Ich suche also ein Auto, mit möglichst einfacher Technik, möglichst wenig Elektronik und wo man Dinge wie Zündkerzen noch selbst wechseln kann. Außerdem möchte ich möglichst wenig bevormundet werden, z.B. soll der Bordcomputer (wenn überhaupt vorhanden) nicht ständig wegen der nächsten Inspektion nerven. Das sind nur Beispiele, aber Ihr versteht was ich meine. Ich will selbst entscheiden dürfen.

Meine Frage nun: werden derartige Kriterien irgendwo systematisch in Tests erfasst und gelistet, oder muss ich das für jedes in Frage kommende Fahrzeug individuell recherchieren?

Welche Marken und Modelle kommen meiner Vorstellung entgegen?

Ich bin dankbar für jeden Hinweis!

Dan

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Nein, die Bevormundung ist aktuell sogar in den einfachsten Fahrzeugklassen angekommen. Beispiele aus einem aktuellen VW Up und einem 2011er Fiat Panda:

- Bremsen und Gas geben gleichzeitig nicht möglich (manchmal nötig, um z.B. die Bremsen von Flugrost zu befreien)
- Motordrehzahl im Stand begrenzt
- Bei nicht angelegtem Gurt piept und blinks es (nervig beim Parken)
- Ansprechverhalten des Motors indirekt, sehr lahm und stark gefiltert (elektrisches Gaspedal funkt dazwischen)
- Schaltanzeige gibt unsinnige Vorgaben (5. Gang bei Tempo 30)
- Inspektionsanzeige akustisch und optisch

Dazu kommen beim Fiat noch Scherze wie eine Anfahrhilfe durch automatisches Gasgeben (wirkt manchmal durch die u.U. stark aufheulende Drehzahl so, als hätte man einen wild zuckenden rechten Fuß) oder eine Kühlmitteltemperaturanzeige, die entweder völlig fehlt, oder aber nicht mehr die Temperatur anzeigt, sondern nur noch in der Mitte steht, um anzuzeigen, dass die Temperatur OK ist. Auch das automatische Nachwischen des Wischers ist gut gemeint, aber in der Praxis unangenehm, weil es nicht immer nötig ist und nicht nur quietscht, sondern auf Dauer auch die Scheibe verkratzt.

Die Wartungsfreundlichkeit nimmt auch immer mehr ab. Das bloße Wechseln einer Scheinwerferlampe braucht manchmal einen ganzen Werkzeugkoffer plus Verbandskasten, weil man nicht nur Scheinwerfer und / oder Stoßfänger und teilweise sogar Räder abmontieren muss, sondern sich dabei oftmals noch die ganzen Griffel aufreißt.

Insgesamt gesehen habe ich bei neueren Fahrzeugen immer mehr den Eindruck, dass diese für Depperln gemacht sind und dass sich die Ingenieure immer weniger drum scheren, ob die Wartung einfach möglich ist. Man traut dem Fahrer offenbar nichts mehr zu.

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1 beitrag und nie wieder gemeldet............

Wer braucht den TE? 😁

Zitat:

@KadettilacKS schrieb am 8. September 2015 um 16:58:50 Uhr:


... wenn ich nur an dieses blöde Luftdruck Gedöns was seit 2014 Pflicht ist denke, kannst nicht mal kurz die Räder abmachen und nach den Bremsen gucken...

Das stimmt nicht ganz. Luftdruckcheck ist zwar Pflicht, aber es wird nicht vorgeschrieben wie das gemacht werden soll.

Bei vielen Autos wird das nämlich durch die bereits vorhandenen ABS/ESP Drehzahlsensoren erfasst und dann werden keine zusätzlichen Sensoren in den Felgen benötigt.

Also gibt es auch 2015 Autos ohne Sensoren in den Felegn, wenn der Hersteller es denn will. Die gesetzliche Pflicht ist jedenfalls nicht schuld.

Zitat:

@slv rider schrieb am 9. September 2015 um 07:58:27 Uhr:


1 beitrag und nie wieder gemeldet............

Das hat nach einem Tag aber noch nichts zu bedeuten.

Es gäbe zwar ein Auto, dass man auch heute noch als Neuwagen kaufen kann, welches außer der wohl unvermeidlichen Motorelektronik keinerlei Bevormundung mit sich bringt, aber erstens ist das eher kein Auto für den Alltag sondern eigentlich nur ein Spielzeug und zweitens kostet es mindestens gute 25.000,- € nackt.

Aber da der TE ja weder Verwendungszweck noch ein Budget angegeben hat... 😉

fachwissen und spezialwerkzeug brauchte man auch schon früher. mit kerzenwechsel und einmal gegentreten war es damals auch oft nicht getan. aber wenn er meint....

Tja was soll ich sagen. Fahre derzeit einen Golf 3 und will auch wieder gebraucht kaufen. Hatte gehofft, dass es da übersichtliche Test Tabellen gibt wie bei anderen Produkten auch. Aber beim Autokauf geht es anscheinend in erster Linie ums Image, dann kommen vllt. die Kosten.

Jedenfalls Danke für die Anregungen und "Anteilnahme" ;-)

Kann mich den Vorrednern größtenteils anschließen.
Bei meinem Astra und dem Avensis meiner Frau kann man die Wartungserinnerung noch per "Geheim-Kurzwahl" zurücksetzen und den Gurtwarner des Avensis auch, der Astra hat so einen Mist gar nicht erst.
Ab 2009 kann man bei Toyota den Wartungswarner nicht mehr alleine zurücksetzen, also soviel dazu.
Wie gesagt, meiner ist von 2002 und hat alles, was mir den Alltag erleichtert wie Klimaaut., Tempomat, ABS etc. und ein Motor, wo man an alles drankommt und selbst machen kann.
Die schlimmste Sache in drei Jahren jetzt war eine gebrochene Feder hinten links zur Hauptuntersuchung und das war mit 40 Euro für die beiden Federn sowie 45 Minuten Mietwerkstatt erledigt. Acht Euro pro Stunde nehmen die und Werkzeug hatte ich selbst mit.
Mehr brauche ich privat nicht.

cheerio

in das geforderte raster fallen fast nur autos bis baujahr max. 2005, eher älter. und "nackte" modelle ohne jegliche elektronik (außer einspritzung) sind dann schon wieder so alt, daß der rost ein problem wird. dann muß man nach vollverzinkten suchen, alte audis oder auch astra g und wie beschrieben golf4.
mein alter astra hatte eigentlich bis auf verbrauchsanzeige und e-fesnter hinten alles, was ich an komfortelektrik für nötig gehalten habe. einfache klima, e-fenster und funkschlüssel. mehr brauchte ich eigentlich nicht.
aber bei neuwagen sieht es da ganz duster aus. selbst nackte dacia haben da wohl mehr als befürchtet von dem elektroterror an bord.

Egal wie lange mein E46 noch durchhält, danach kommt wieder mit nur ein Auto max. Baujahr 2005.
Rost ist bei gewissen Modellen kein Problem.

Und es wird wahrscheinlich nie mehr etwas, unter 6 Zylinder. Ich bin von der Haltbarkeit und der Laufruhe sehr überzeugt, das es auch gern über 6 Zylinder sein kann. Ein Motor, der ganz alten Schule ohne technischen Schickschnack. In diesem Aspekt, sind uns die Amis deutlich überlegen. Das ist meine Meinung. Siehe aktuelle Fahrzeuge: Dodge Hellcat etc (<5l Hubraum).

Zitat:

@Renegolf347 schrieb am 9. September 2015 um 21:25:00 Uhr:


Und es wird wahrscheinlich nie mehr etwas, unter 6 Zylinder. Ich bin von der Haltbarkeit und der Laufruhe sehr überzeugt, das es auch gern über 6 Zylinder sein kann. Ein Motor, der ganz alten Schule ohne technischen Schickschnack. In diesem Aspekt, sind uns die Amis deutlich überlegen. Das ist meine Meinung. Siehe aktuelle Fahrzeuge: Dodge Hellcat etc (<5l Hubraum).

Naja, 5 Liter Hubraum, Verbrauch ab 20 Liter und eine Leistung wie ein Europäischer 4-Zylinder.

Ob das wirklich das wahre ist?

und wieder die alten Vorurteile rausgeholt, wahrscheinlich ohne sowas jemals gefahren zu sein.
1979 Chevy Caprice, 5,7l (350 cui): 12-14l
1978 Oldsmobile 98 regency (402 cui): 15-16l.
Und das war vor 30 Jahren.
20 Liter Verbrauch hast du höchstens wenn dein Tank undicht ist oder du auf den Dragstrip gehst 😉

mfg

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 9. September 2015 um 22:01:00 Uhr:


und wieder die alten Vorurteile rausgeholt, wahrscheinlich ohne sowas jemals gefahren zu sein.
20 Liter Verbrauch hast du höchstens wenn dein Tank undicht ist 😉

mfg

Der alte Mustang meines Schwagers erfüllt genau diese Vorurteile.

V8, riesen Durst, wenig Leistung...😉

ABER Geilen Sound!😁

Es gab in den 70ern eine Phase, wo die Autos wirklich leistungsarm waren und gesoffen haben wie doof; das war der damaligen Umweltpolitik (Abgasnormen) geschuldet. 7,4l mit 150 PS? War nicht unmöglich, leider.
Aber abseits dessen waren das durchaus vergleichbare Autos. Ein W126 heimischer Produktion hat keinen Deut weniger verbraucht 😉

Aber langsam wird es wohl etwas OT.

mfg

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 9. September 2015 um 22:21:11 Uhr:


Es gab in den 70ern eine Phase, wo die Autos wirklich leistungsarm waren und gesoffen haben wie doof; das war der damaligen Umweltpolitik (Abgasnormen) geschuldet. 7,4l mit 150 PS? War nicht unmöglich, leider.
Aber abseits dessen waren das durchaus vergleichbare Autos. Ein W126 heimischer Produktion hat keinen Deut weniger verbraucht 😉

mfg

Jo, hast recht.

Aber im allgemeinen waren die damaligen Amis mit den Europäern nicht vergleichbar.

Da waren Welten dazwischen.

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