W/V126 oder S124 als Familienauto?
Eine ganz theoretische Frage mit erbetener Beantwortung nach persönlichen Geschmack;
Eignet sich ein W/V126 in ähnlich gutem Maße als Familienauto für 2 Kinder im Vergleich zu einem S124
für die (ausgedehnte) Fahrt in den Sommerurlaub - keine Winternutzung und gute technische
Wartung vorausgesetzt?
Oder läge mit einem gut gewarteten 300TE S124 in sehr guter Substanz die Messlatte
in Hinblick auf Familienfreundlichkeit so hoch, dass ein 126er diese in seiner
Funktion als Repräsentationsfahrzeug nicht so ganz erreichen kann?
Müsste es wenn, dann die Langversion mit 8 Zylinder sein um dem TE mit seiner
Variabilität etwas "entgegen setzen zu können"?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Warum? Wegen der Reparaturen? Waren die so teuer oder waren die Teile so schwer zu bekommen?
Das war ein Daimler Double-Six Vanden Plas, den habe ich gekauft, als er drei Jahre alt war und um die 60.000 Kilometer gelaufen hatte. Vollausstattung, insofern es das bei so einem Auto überhaupt gibt, also auch die ganzen Tische und Picknick-Geschirr und solche Gimmicks. War nicht billig, aber das war buchstäblich das einzige Auto, das meine damalige Lebensgefährtin im Straßenverkehr identifizieren konnte, und das dann immer mit einem sehnsüchtigen "ist der schöööön!", darum wollte ich ihr den Gefallen erweisen. Zum Glück hatte ich aber meinen W126 auch noch, sonst wäre ich zu keinem Termin mehr erschienen - dieses Ding hat mich gefühlt nicht ein einziges Mal ohne irgendwelche Ausfälle mehr als 100 Kilometer transportiert. All die kleinen wackligen und quietschigen Details wollte ich ihm ja verzeihen, schließlich hatte ich auch einen Morgan und wusste, dass die Engländer im Automobilbau die wahren Italiener sind, aber es war eben meist so, dass die Karre schlicht stehenblieb: Anlasser, Benzinpumpe, Einspritzpumpe, Motorsteuergerät - ich kann mich glücklicherweise nicht an alle Details erinnern. Hast du bei so einem Ding mal unter die Haube geschaut? Das sieht ungelogen aus wie ein Entwicklungsfahrzeug, in dem eine Granate explodiert ist. Mein damaliger Schrauber, der wirklich genial war, hat sich geweigert, das Auto anzufassen. Das schlimmste Auto meines Lebens. Außen dunkelgrün Metallic, innen créme, zum Niederknien schön.
(Ich füge mal ein exemplarisches Bild aus dem Internet von diesem Motorraum an)
18 Antworten
Die Frage ist prima, hätte fast von mir sein können, da mich diese beiden Modelle unter gleichen Bedingungen ebenfalls interessieren.
Die Hauptfrage ist, denke ich, welcher Urlaubsmensch du bist. Ich bin absolut kein „Freizeitlogistiker“ und lehne den Transport von Utensilien, die ich an jedem Ort vor Ort erwarten kann, ab.
Ich bin deshalb bei dem V126. Zu viert sollte der mit dem „passenden“ Gepäck kein Problem sein.
Ich war mehrfach mit dem V126 mit zwei Paaren (also meine Damalige und ein befreundetes Paar) in Frankreich, Italien und Griechenland unterwegs. Sehr bequem; alles Nötige an Bord. Kein Camping allerdings. 🙂
Ein Freizeitlogistiker bin ich auch nicht. Schon als Kind mochte ich es nicht, wenn auf der Urlaubsfahrt
Jacken / eine Provianttasche im Innenraum deponiert wurden. 😉
Fahrräder würde ich auch nicht mit dem Urlaubsauto transportieren.
Zu meiner Kindheit ging es mit einer 126er Kurzversion in den Urlaub. Der Kofferraum reichte, wenn
auch knapp.
Im Alltag fahre ich einen 220E, 124, für Ausflüge und alle schönen Autofahrten habe ich einen 300SE, 126.
Beide sind sehr gut gewartet und in sehr gutem Zustand.
In guter Absicht habe ich einen 300TE, S124 dazu gekauft - denn der 220E hat keine Klimaanlage und ich
wollte mir auf Sommerfahrten einfach nicht anhören, dass es ja so warm im Auto ist.
Das Fahrwerk und alles Andere am TE wurde gemacht - der ist jetzt also auch fitt.
Mein 126er mit hellem Innenraum erschien mir als Liebhaberfahrzeug mit der Option zum Kindertransport
geeignet - nur dachte ich, der TE sei praktischer, auch das modernere Auto.
Ein neueres Auto kommt für mich nicht in Betracht, weil ich entweder vor der Elektronik zu viel Respekt habe
oder das all zu moderne Fahrgefühl mir nicht mehr gefällt - bin der Alt-Mercedes-Cruiser-Fahrer. 😉
Gestern habe ich den Folgesitz nach der Sitzschale für meinen 8 Monate alten Sohn in den 126er eingebaut
und war erschrocken, wie wenig Platz da bis zum Beifahrersitz ist - mein Kind wird ja noch größer! 😉
Heute werde ich mal diesen Kindersitz in den TE einbauen.
Danke für die ersten Reaktionen - finde ich spannend! 🙂
Der Kindersitz passt selbst in unseren W220 nicht optimal rein. Es bleibt immer das Gefühl, dass mehr Platz besser wäre.
Ich glaube auch nicht, dass der S124 es da deutlich besser kann.
Ich denke aber, dass es eine S-Klasse in der Langversion deutlich besser kann. Wäre hier meine Empfehlung. 🙂
Alternativ Augen zu und durch. Die Zeit mit den Kindersitzen geht auch vorbei bzw. wechselt ja in kurzen Abständen.
Ich hatte von 96-2005 einen W126 300SE kurz als Familienauto mit 2 kleinen Kindern.
Der Kofferraum war immer groß genug (auch ein Sprinter wäre von meinen Damen bis unter die Decke gefüllt worden), deshalb wurde er immer voll.
Ich fand es ein Traumauto. Und mein billigstes obendrein: 1996 mit 120tKM gekauft für 16tDM , 2005 mit 320tKm verkauft für 4t€ .
Also 4000€ Wertverlust in 9 Jahren. Keine Reparaturen ausser Bremsen Reifen Batterie.
Der 6 Zylinder läuft butterweich und der Verbrauch um die 10l.
Jetzt fahre ich S500 4-matic lang 2011 vollste Ausstattung. Auch wunderschön. Auch mit Familie 2 große Mädels (ca 180) ich 192cm. Die Langversion ist besser in der Beinfreiheit. Kofferraum ist gleich.
AHK kann ich aber für Fahrräder ect. empfehlen.
Wie du in meiner Beschreibung siehst, der E420 war eine Katastrophe. Auch als Familienauto zu kurz hinter meinem Sitz.
Da war der W126 kurz besser.
Zitat:
@S-ahne Klasse schrieb am 16. April 2020 um 11:25:59 Uhr:
Ich hatte von 96-2005 einen W126 300SE kurz als Familienauto mit 2 kleinen Kindern.
...
Also 4000€ Wertverlust in 9 Jahren. Keine Reparaturen ausser Bremsen Reifen Batterie.
Der 6 Zylinder läuft butterweich und der Verbrauch um die 10l.
Mehr braucht man zur Qualität nicht zu sagen!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ansonsten Frau und Kinder verkaufen, dann passt alles - neben dem Geldbeutel auch der Wagen. 😁
Viele Grüße
Jörg H. und Blau Bär
Der S124 wird kaum nennenswert mehr Platz im Fußraum bieten als der kurze 126er.
Immerhin hat mein TE schwarzes Leder und kein hellgraues Leder wie mein 126er.
Der 124er wirkt zudem etwas robuster, etwas weniger feingliedrig als der 126er, der das aber alles machen würde,
denke ich.
Habe mir zur Not sogar einen originalen Dachträger für den 126er hingelegt - für den Fall der Dachbox
und für den Fall, dass ich mich zwischen TE und 126er entscheiden müsste. :/
Ich hab auch mal aus Spass nach guten 126er Langversionen mit V8 geschaut.
Da ist man ab 16T€ dabei und weiter geht es dann mit der Instandsetzung der Technik/ mglw. Karosserie/ Elektrik.
Denn ich glaube nicht, dass man einen V126 als V8 zu kaufen bekommt, der technisch topp gewartet ist.
Dazu kommt, dass ich meinen 300SE sehr gern mag und mit ihm emotional viel verbinde.
Daher kann ich mir auch nicht vorstellen, den zu verkaufen.
Es ist jedenfalls ein bisschen beruhigend für mich zu lesen, dass der W220 auch etwas mehr Platz
für den Kindersitz subjektiv bieten könnte. Damit fühle ich mich nicht so allein. 😉
Kennt ihr das; man hat ein sehr gutes Auto - merkt aber mit der Zeit; der größere Motor oder die längere
Karosserie hätte doch besser gepasst - hätte man gleich danach gesucht?
Doch jetzt hat man sein Auto und weiß, dass es für sich genommen gut ist und wäre bei dem Gedanken,
es zu verkaufen und wieder von vorn anzufangen, mit Reparieren, bzw. mit dem Nichteinspielen der
getätigten Aufwendungen beim eigenen Fahrzeug im Verkaufsfall, auch nicht so glücklich.
Habt ihr mal ein Auto verkauft, was ihr heute lieber behalten / wieder hättet?
Zitat:
@W124W126 schrieb am 16. April 2020 um 12:07:38 Uhr:
Habt ihr mal ein Auto verkauft, was ihr heute lieber behalten / wieder hättet?
Wer nicht 😁 ...bei mir gäbe es da schon einige Modelle, 560SEL AMG, 190E 2.3-16V, Audi V8 4.2 Quattro Exclusiv, 325i Coupe E36, CLK55 AMG W208, Corvette C6 Z06 und eventuell noch welche, die mir jetzt nicht einfallen.
Zitat:
Habt ihr mal ein Auto verkauft, was ihr heute lieber behalten / wieder hättet?
Ich bedauere retrospektiv alle Verkäufe (außer dem eines Daimler Doublesix, der mir den Lebensmut aussaugte wie ein Vampir). Meine schmerzhaftesten Verkäufe waren aus heutiger Sicht: 450SEL 6.9, Carrera 2.7 RS und W124 500E der ersten Generation.
P.S.: und dann war da noch der M635CSI ... soifz.
Zitat:
@W124W126 schrieb am 16. April 2020 um 12:07:38 Uhr:
Habt ihr mal ein Auto verkauft, was ihr heute lieber behalten / wieder hättet?
Nur eins... Der SAAB 97 den ich 1976 verkauft habe. Die Tochter des Käufers hat ihm immernoch!
Allen anderen waren nach mir autoverwertungsreif....
Moin,
ein kurzer Abriss meiner Fahrzeuge bzw die Erfahrungen- passt recht gut zu deinen Fragen.
Unser "Zustand " damals : 2 Erwachsene , 1 Kind, gerne und oft verreist, einige Koffer und Taschen dabei.
Ich lasse die Motorisierungen mal außen vor da es nur um den Platz geht.
Wir hatten einen 126 SE und einen 126 SEC, sowie damals einen Scorpio Kombi und ein Volvo Oldtimer. Davor hatten wir einen W124 Limo.
Der SEC war - nachdem meine Tochter so 5-6 Jahre alt war - hinten einfach zu klein. Zu diesem Zeitpunkt war der W124 gerade gegangen - wegen Rost. Der 126 SE war normalerweise groß genug, aber hinten ist doch wirklich nicht viel Platz wenn die vorderen Leute den Sitz aufgrund ihrer Größe weit nach hinten fahren. Der Platz hinten war im Ford Scorpio doch wesentlich größer - eigentlich überall größer. Da es unsere Alltagshure war , war er nicht so prädestiniert für Urlaubsfahrten ( eher als Zugfahrzeug vor dem Pferdehänger )
Daraufhin legten wir uns einen W140 SE zu - perfekt.
Fazit : 126 SEC - zu wenig Platz, W124 ca gleicher Platz wie im W126 aber deutlich schlechtere Sitze, W126 SE hinten eigentlich zu wenig Platz ( wie der W124 ), W140 war das Optimum für alle Beteiligten.
Daher für dich : einen W126 SEL oder einen W140.
Der W140 ging vor 3 Jahren wegen seinem Zustand aber ich "fürchte" es kommt wieder einer ins Haus. Ich empfinde ihn als optimale Reiselimousine egal ob vorne oder hinten, vom Sitz und Sicherheitsgefühl, vom Kofferraum her oder auch auf Langstrecke ( dh 12 std im Auto ).
Was bis heute geblieben ist - siehe Signatur.
Das schlechteste Auto diesbezüglich ist übrigens mein W218 CLS - but thats a totally different story.
Welchen Verkauf ich bereue ?? Ganz klar den Verkauf unseres Porsche 911 Carrera 3,2 und den den W140.
Gruß
Zorc
Zitat:
@TimJones schrieb am 16. April 2020 um 20:29:43 Uhr:
Zitat:
Habt ihr mal ein Auto verkauft, was ihr heute lieber behalten / wieder hättet?
Ich bedauere retrospektiv alle Verkäufe (außer dem eines Daimler Doublesix, der mir den Lebensmut aussaugte wie ein Vampir).
Warum? Wegen der Reparaturen? Waren die so teuer oder waren die Teile so schwer zu bekommen?
Danke im Voraus!
Viele Grüße
Jörg H. und Blau Bär
Zitat:
Warum? Wegen der Reparaturen? Waren die so teuer oder waren die Teile so schwer zu bekommen?
Das war ein Daimler Double-Six Vanden Plas, den habe ich gekauft, als er drei Jahre alt war und um die 60.000 Kilometer gelaufen hatte. Vollausstattung, insofern es das bei so einem Auto überhaupt gibt, also auch die ganzen Tische und Picknick-Geschirr und solche Gimmicks. War nicht billig, aber das war buchstäblich das einzige Auto, das meine damalige Lebensgefährtin im Straßenverkehr identifizieren konnte, und das dann immer mit einem sehnsüchtigen "ist der schöööön!", darum wollte ich ihr den Gefallen erweisen. Zum Glück hatte ich aber meinen W126 auch noch, sonst wäre ich zu keinem Termin mehr erschienen - dieses Ding hat mich gefühlt nicht ein einziges Mal ohne irgendwelche Ausfälle mehr als 100 Kilometer transportiert. All die kleinen wackligen und quietschigen Details wollte ich ihm ja verzeihen, schließlich hatte ich auch einen Morgan und wusste, dass die Engländer im Automobilbau die wahren Italiener sind, aber es war eben meist so, dass die Karre schlicht stehenblieb: Anlasser, Benzinpumpe, Einspritzpumpe, Motorsteuergerät - ich kann mich glücklicherweise nicht an alle Details erinnern. Hast du bei so einem Ding mal unter die Haube geschaut? Das sieht ungelogen aus wie ein Entwicklungsfahrzeug, in dem eine Granate explodiert ist. Mein damaliger Schrauber, der wirklich genial war, hat sich geweigert, das Auto anzufassen. Das schlimmste Auto meines Lebens. Außen dunkelgrün Metallic, innen créme, zum Niederknien schön.
(Ich füge mal ein exemplarisches Bild aus dem Internet von diesem Motorraum an)