Vorbeugender Korrosionsschutz ?!

Mercedes CLK 209 Coupé

Hallo,

kann vielleicht jemand aus bzw. mit entsprechender Erfahrung berichten, an welchen Stellen man beim W209 den werksseitigen Korrosionsschutz (also Unterbodenschutz + Hohlraumkonservierung) eventuell überprüfen und gegebenenfalls nachbessern sollte ?

Wenn man diese Stellen kennt, dann könnte man ja gezielt nur dort nacharbeiten ohne gleich das gesamte Auto wegen der Hohlraumkonservierungs-/Unterbodenschutzbehandlung zerlegen zu müssen ?!

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Beste Antwort im Thema

Hallo nochmal,

es ist so, wie Du es bereits vermutet hast. Man hat mich zwar nicht vom Hof gejagt ... *grins* ... aber letztlich hat man mir abgeraten. Ich war zuerst bei einer kleinen 1-Mann-Werkstatt, welche nach der Mike Sanders Methode arbeitet. Der Mann, welcher auch Oldtimer restauriert war sehr freundlich und hätte mir, wenn ich darauf bestanden hätte, auch den Wagen mit Sanders "zugekleistert". Allerdings hat er mir auch sehr schön aus seiner langjährigen Erfahrung heraus erklärt, was letztlich damit verbunden ist. Wie schon von mir selber vermutet und wie man auch im Internet lesen kann, hilft das Sanders Fett zwar sehr gut gegen Korrosion, allerdings ist es, da es ein Fett ist, eben auch eine grosse Sauerei und Drecksammler. Bei alten Autos kein Problem. Aber als er meinen relativ neuen (nur ca. 22000km) brillantsiberfarbenen CLK gesehen hat, stand für ihn eigentlich schon fest, dass man so ein Auto nicht "zufetten" sollte, denn es liegt nun einmal in der Natur des Sanders-Fetts, dass es überall hinkriecht und auch aus allen Poren wieder rauskommt, was sich auf hellem Silber sicherlich nicht allzugut macht und auch nicht ohne einen gewissen Aufwand wieder zu entfernen ist. Er kannte sogar einen CLK-W209-Cabrio Fahrer, welcher sich die ganze Suppe hat wieder entfernen lassen, was ein riessen Aufwand war. Wenn überhaupt, empfahl er mir, würde er selbst nur ein Wachs benutzen, wobei dieses meistens lösemittelhaltig ist und im Gegensatz zum Fett austrocknet. Er benutzt für solche "Sonderfälle" dann immer das Wachs von Würth. Er hat mich also alles andere als "übers Ohr gezogen", sondern sehr ausführlich und kompetent beraten, ohne dabei nur seinen eigenen Profit zu sehen. Denn im Prinzip hätte er ja in mir einen "willigen" Kunden gehabt, mit welchem er den "schnellen Euro" hätte machen können.

Ich habe mich danach auch noch in einer zweiten Werkstatt, welche das Teroson-Wachs zur Konservierung benutzt, erkundigt, aber auch dort hat man mir (was ich ebenfalls sehr gut fand, da man solche Werkstätten eher seltener findet) von meinem Vorhaben abgeraten. Nach einem längeren Gespräch über die Vorgehensweise,sagte der Mitarbeiter mir dann (unter der Hand) auch ganz offen, dass er es bei meinem sehr gut erhaltenen und rostfreiem Fahrzeug nicht machen würde, denn selbst an den Problemstellen (wie Radhäuser etc.) würde eine Fett- oder Wachsbehandlung beim W209 nichts bringen, da dass Problem nicht der fehlende Rostschutz, sondern die Konstruktion selber ist. Zum Beispiel scheuern die innereren Radhausschalen (insbesondere wenn sich darin der Schmutz gesammelt hat) wie Schmirgelpapier auf dem Lack und lösen diese mit der Zeit immer mehr ab, bis der erste Rost entsteht. Fett oder Wachs bringen da gar nichts, sagte er, sondern eher, dass man zwischen Innenradhaus und Metall ein wenig Gummimasse (Kautschuk o.ä.) aufbringt, so dass es nicht mehr scheuern kann.

Ansonsten, so sagte mir auch der erste Mann in der Sanders-Werkstatt, könne ,man auch selbst vorm Winter die kritischsten Stellen mit etwas Fluid-Film oder Würth-Wachs etwas behandeln. Ob dies jedoch auf Dauer viel bringen wird, ist aber fraglich...aber es "beruhigt" zumindest ;-). Vielleicht werde ich also selber ein wenig "Hand" anlegen. und die Radhäuser, insbesondere hinter den umgelegten Kanten. mit etwas Fluid-Film behandeln.

Viel wichtiger ...und das sagten BEIDE Meister (!) ....ist jedoch, dass man nach einer "Salz-Fahrt" im Winter den Wagen möglichst schnell wieder abwäscht, wobei man insbeondere auch den Schlitz zwischen Schweller und Tür sehr gut reinigen sollte, da sich dort der Schmutz/Salz sammelt und den Lack dazwischen beschädigen kann, was wiederum zu Rost führen kann. Wenn man sich daran hält, dann sollte der Wagen mit dem vorhandenen Rostschutz auf jeden Fall 8-10 Jahre ohne Rost durch den Verkehr kommen ... was letztlich auch mein Ziel ist.

Meine Benühungen, den Wagen noch vor dem ersten Rost, bereits einer noch intensiveren Rostvorsorge zu unterziehen, sind also "gescheitert" bzw. hat man mir von wirklich kompetenter Seite (da bin ich mir sicher!) davon abgeraten.

Soviel zum Thema Rost beim CLK W209 !

P.S.: Die Rostvorsorge beim CLK W209 soll übrigens ab ca. Baujahr Anfang 2003 wesentlich besser als bei den Vorgängermodellen sein. Von "Rostlauben" kann man beim W209 nicht mehr reden ! :-)

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In der Betriebsanleitung steht drin, das man den Unterbodenschutz regelmäßig kontrollieren soll. Ich denke mal einmal im Jahr wäre das gut. Ich verwende einen Unterbodenschutz auf Wachskomponente mit Kriechfähigkeiten. Vorher den Unterboden extrem sauber waschen, gut abtrocknen lassen und dann mittels Saugpistole das Wachs aufbringen. Zur Verbesserung der Hohlraumkonservierung kann man m.E. nichts besser machen. Es sei denn, man nutzt ein System wie damals mit DINOL, aber wer kennt die Bohrpunkte????

Keine weiteren Antworten ? Heisst das, Korrosion beim W209 ist kein Thema ?

...wäre ja gut !

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Zitat:

@kandesbunzler schrieb am 9. September 2015 um 20:35:36 Uhr:


Keine Antworten ? Heisst das, Korrosion beim W209 ist kein Thema ?

...wäre ja gut !

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Naja, wenn du meine Antwort nicht lesen kannst, dann nehme ich sie wieder raus. Sorry

Korrosion ist ein ernstes Thema beim 209. Das macht bei mir aber ein guter Spezi, daher kann ich keine direkten Tipps geben. Wenn du den CLK von unter siehst, wirst du sehen wo es Not tut.

Zitat:

@Mainhattan Olli schrieb am 9. September 2015 um 22:16:20 Uhr:


Korrosion ist ein ernstes Thema beim 209. Das macht bei mir aber ein guter Spezi, daher kann ich keine direkten Tipps geben. Wenn du den CLK von unter siehst, wirst du sehen wo es Not tut.

d.h. Du würdest empfehlen, dass man zusätzlich zum werksseitigen Korrosionsschutz, das Auto nach Möglichkeit nochmals einer kompletten Unterbodenschutz- und Hohlraumversiegelung zuführen sollte, oder eher nicht ?

Vielleicht gibt es ja auch nur ganz bestimmte Stellen, welche man "nachbehandeln" sollte ?

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Zitat:

@kandesbunzler schrieb am 9. September 2015 um 22:37:31 Uhr:



Vielleicht gibt es ja auch nur ganz bestimmte Stellen, welche man "nachbehandeln" sollte ?

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Moin!

Mittels Druckbecherpistole "Fett" mit Kriechfähigkeit auf den Unterboden und in Hohlräumen auf- und einzubringen ist bei keinem Fahrzeug unträglich, gerade wenn es ganzjährig gefahren wird und/oder nicht in der Garage/unter einem Carport steht.

Nachdem du die Kunststoffverblendungen vom Unterboden abgeschraubt hast, könntest du mangelhafte Stellen sehen, die einer Nachbehandlung bedürfen... mit was? Lass dich in einem Kfz.-Laden (nicht unbedingt Auto teile ungerne) beraten, was DU letztlich selber verarbeiten kannst und auch ins Budget passt. Von Kondenswasser gern genommene Räume sind die Heckklappe, die Motorhaube, die Türen (da frag Bitte jemand der das schonmal gemacht hat ... denn, schwupps ist der Ablauf zugefettet und ein Türpool entsteht) und angefressen von Steinschlägen die Radläufe.

Die Holme könntest du natürlich auch noch fetten, aber da kenne ich beim CLK 209 die Zugänge nicht.

PS: Eine Standard Unterboden- und Hohlraumkur kostet etwa 400€ durch den Fachmann. Regionale Preisunterschiede sind möglich.

LG
Dabido

DANKE für alle Antworten !

Was würdet Ihr wählen und wenn ja, warum gerade das ?

"Mike Sanders Fett" ? ...oder... TEROSON-Wachs ? ...oder... Seilfett ?

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Ich stelle meine Antwort nochmal neu rein....................In der Betriebsanleitung steht drin, das man den Unterbodenschutz regelmäßig kontrollieren soll. Ich denke mal einmal im Jahr wäre das gut. Ich verwende einen Unterbodenschutz auf Wachskomponente mit Kriechfähigkeiten. Vorher den Unterboden extrem sauber waschen, gut abtrocknen lassen und dann mittels Saugpistole das Wachs aufbringen. Zur Verbesserung der Hohlraumkonservierung kann man m.E. nichts besser machen. Es sei denn, man nutzt ein System wie damals mit DINOL, aber wer kennt die Bohrpunkte????

Für den Unterbodenschutz eignet sich ein schnellkriechendes Wachs. Ich muss nochmal davor warnen die Hohlraumkonservierung selber durchzuführen. Schon wie mein Vorredner schreibt, es können sehr schnell Wasserabläufe "zugewachst" werden. Nur ein Speziallist kennt die neuen Bohrpunkte, so wie früher bei DINOL!!!

Ich hatte mir vor 30 Jahren einen W201 190E-Unikat auf Rohkarosse aufgebaut und habe die Hohlraumkonservierung selber gemacht mit dem Erfolg, dass er schneller gerostet hat, als ab Werk.

Ich werde es wohl machen lassen. Habe jetzt jedoch die Wahl zwischen "Mike Sanders-Fett", "TEROSON-Wachs", "Seilbahn-Fett" und "ELASKON" ... und weiss nicht so richtig, was davon das beste ist bzw. für welches ich mich letztlich entscheiden soll !?

Preislich sind alle ja so ziemlich ähnlich !

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Zitat:

@kandesbunzler schrieb am 10. September 2015 um 19:31:27 Uhr:


DANKE für alle Antworten !

Was würdet Ihr wählen und wenn ja, warum gerade das ?

"Mike Sanders Fett" ? ...oder... TEROSON-Wachs ? ...oder... Seilfett ?

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Wie auch von

@ditroi9076

bereits beschrieben, reicht eine Kontrolle und leichtes Nachbessern auf Kaltwachsbasis aus.

Um das "professionell" durchzuführen musst du das jeweilige Fett/Unterbodenwachs auf 60-80 Grad C erhitzen und mittels Druckbecherpistole und Sonde (Luftkompressor ca. 8 Bar ... Baumarktware reicht nicht wirklich) aufbringen. Das sollte wirklich geübt worden sein.

Die gesamte Ausstattung nebst Material in der einfachen Ausführung würde in der Anschaffung etwa so viel Kosten, wie die Ausführung durch eine Fachfirma, was dann 3-4 Jahre hält.

Btw: mein CLK ist jetzt 9 Jahre und ich habe mal an den Radläufen mit Dröhnspray gearbeitet...das war's. Kein Rost o.ä.

Als Niva - Veteran empfehle ich Mike Sanders, ABER NICHT zur Kaltverarbeitung!

LG
Dabido

Hast Du das Mike Sanders auch am Unterboden verwendet ?
Frage nur, da ich gelesen habe, dass dann da der ganze Dreck hängenbleibt und sich mit dem Fett vermischt. Trotzdem Mike Sanders ?

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P.S.: Habe vorher nen W208 gefahren und bin daher in puncto Rost etwas "nervös" ;-)

Zitat:

@kandesbunzler schrieb am 10. September 2015 um 21:13:00 Uhr:


Ich werde es wohl machen lassen. Habe jetzt jedoch die Wahl zwischen "Mike Sanders-Fett", "TEROSON-Wachs", "Seilbahn-Fett" und "ELASKON" ... und weiss nicht so richtig, was davon das beste ist bzw. für welches ich mich letztlich entscheiden soll !?

Preislich sind alle ja so ziemlich ähnlich !

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War zu langsam beim Schreiben 😉

Gute Entscheidung mit dem Machen lassen!

Kleiner Tip: Schau mal in den diversen Lada / Niva Foren... da werden immer wieder mal gute Firmen genannt....und du hast Gewährleistung!

Zitat:

@kandesbunzler schrieb am 10. September 2015 um 21:32:47 Uhr:


Hast Du das Mike Sanders auch am Unterboden verwendet ?
Frage nur, da ich gelesen habe, dass dann da der ganze Dreck hängenbleibt und sich mit dem Fett vermischt. Trotzdem Mike Sanders ?

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Nein! Das Fett kannst du noch hinter die Innenkotflügel aufbringen und ist vorrangig nur für Hohlräume gedacht. Das mit dem Dreck stimmt. Gibt extra Unterbodenspray, welches du auch wieder erhitzen musst...

LG

PS : Berichte doch mal nach...

...extra Unterbodenspray von Mike Sanders ??

P.S.: Mach ich !

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