Vom Bremsen...

Ich hab das mal von nem Thema in der Nachbarschaft aufgegriffen..

Damals, als ich noch klein war, hieß es in der Fahrschule: 80% Vorderbremse und 20% die hintere. Bei Notbremsungen die Vordere, wenn es merklich nicht reicht- die hintere dazu nehmen, vorsicht in Kurven und immer sachte..

Danach richte ich mich trotz 17 Jahren Pause dazwischen und lege noch immer beachtlich kurze Bremswege trotz alter Möhre hin. Ebenso treffe ich aber Leute mit jüngeren Bikes, die es zB schon mal schaffen, auf einer Tour mit viel Berg ab und Kurven, die hintere Bremse zum Kochen zu bringen oder die sich in Kurven langlegen weils hinten ausbricht..

Komisch...

Also bitte, gesucht werden Tipps für Fahrer von Maschinen

OHNE ABS.

Wie gehts am besten?
Was sollte man vermeiden?
Warum kommt es noch so häufig zu solchen Eskapaden?

Beste Antwort im Thema

Wechselt der Belag von grau auf grün, Popo hoch und Kupplung ziehn.....😁

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Zitat:

Original geschrieben von Dessie


Hmm...
also ich hab gestern so nen verunfallten Kleinwagen neuester Generation gesehen..

Seither sorge ich mich darum, die Stadtreinigung bezahlen zu müssen wenn ich mal durch so ein Dingens mit meinem Eisenschweinchen durchfahre...

Moderne Autos sind ja keine solchen Panzer mehr wie in den 80ern/90ern..sondern man bemüht sich ein unfallbedingtes Zerknittern durch berechnete Konstruktionen und Airbags für die Insassen schützend zu gestalten. Wie aber sieht es nun mit solchen Überlegungen für die Unfallgegener aus?
So spontan nachgedacht ( endlich - wenigstens einmal im Leben..) erinnere ich lediglich zahlreiche Berichte die dies  für Unglücke mit anderen PKW oder Fußgängern schildern. Mit Motorrädern aber keinen einzigen.

Das ist zwar auch OT aber diese Diskussion hat ja inzwischen eine Richtung eingeschlagen, die es interessierten nur noch begrenzt möglich macht ihr zu folgen und den Stuß von kompetenten Aussagen zu trennen...

Kennt jemand entsprechende Testberichte? Hat einen Link dahin?

Image

Auch Backe... sowas hatte ich befürchtet..

Habe gerade etwas dazu gelernt. Moderne PKW und moderne Motorrader haben in etwa denselben
minimalen Bremsweg so um die 40 Meter aus 100 Km/h...Grummel, Danke, Sampleman...

Wenn die durchschnittliche Familienklitsche in den Tests nicht nach 36m steht, ist das quasi schon ein Mangel für die Tester.
Die modernen PKWs stehen unter Testbedingungen inzwischen fast alle nach spätestens 38m.
Das ist unter Umständen für ältere PKW und Motorräder ein Problem, wenn der neue Benz vor einem den Notbremsassistenten anwirft und nach 34m steht, während man selbst satte 10 Meter mehr braucht. Unter optimalen Bedingungen.

Die BMW K12R stand im Motorradtest schon nach 37m. Da zeigt sich der Vorteil des langen Radstands.
Darunter wird es bei Motorrädern wohl nicht gehen.

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Mhm...
Nach der Formel D = 1/2 g t² + V0t
bekomme ich einen Bremsweg von 35,5 m für eine negative Beschleunigung g von -10 m/s² aus 100 Km/h. Für den freien Fall wären das (g=-9,81) 36 m!

Ihr sagt, moderne Sportwagen liegen bei 34 m Bremsweg oder sogar darunter....

Das heisst, moderne Sportwagen bremsen erheblich besser als der freie Fall.
Die Entwicklung schreitet voran, demnächst können unsere armen Reflexe da nicht mehr
mithalten.

Zitat:

Original geschrieben von moppedsammler



Aber, wie ich gerade erkennen muss, nützt die beste Bremse zuweilen nichts.

Meine Frau legt mir gerade den Regionalteil des heutigen SchwaBo auf den Schreibtisch: Ich zitiere:

"Gegen 17:45 Uhr (Anm: Gestern) war der Dornstetter (Anm.: Gemeinde im Kreis FDS) von Glatten her stadteinwärts gefahren. Hinter ihm, so teilt die Polizei weiter mit, fuhr ein weiterer Motorradfahrer, mit dem zusammen er eine kleine Tour unternommen hatte.
Auf der Gegenfahrbahn war ein 57-jährige Frau aus dem Kreis FDS mit ihrem Auto unterwegs. Sie fuhr zunächst rechts an den Straßenrand und bog dann offenbar direkt vor dem Motorradfahrer links in Richtung Schrebergärten ab. Der 33-Jährige, nach Angaben der Polizei ein sehr erfahrener Motorradfahrer, prallte mit seinem Fahrzeug frontal gegen das Auto, dessen Fahrerin ihm die Vorfahrt genommen hatte. Bremsspuren gab es nach Auskunft der Polizei so gut wie keine. Der Bekannte des tödlich verletzten Motorradfahrers erlitt einen Schock. "

Ich glaube, der SLV-Rider hat eine weise Entscheidung getroffen.

Soweit ich weiß hatte der Verunglückte eine S1000rr(hat ABS, oder?). Hinterlässt diese überhaupt Bremsspuren?

Weil dort steht "So gut wie keine Bremsspuren".

Zitat:

Original geschrieben von Lewellyn


Dabei pfeift beim schnellen Einkuppeln auch gerne mal das Hinterrad, reduziert dabei aber Tempoüberschuss deutlich. Wenn man mit rechnet, ist das kein Problem.

Ajo, muss sagen das ich bei meinem neuen Motorrad beim "fliegen lassen" die AHK (nein, keine Anhängerkupplung) zu schätzen gelernt habe. Wenn man mit so einem leichten Einzylinder mal flott 2 Gänge runter schaltet und die Kupplung los lässt würde normal das Hinterrad übel zu stempeln anfangen. Das passiert nun eben nicht mehr, die Bremswirkung ist aber noch recht gut.

Wobei ich meine alte 990er auch mal zum stempeln gebracht hab weil ich etwas zu viel runtergeschaltet hatte. 😉

Damals bei der Dakar hatte ich das ständig. Fast vor jeder Kehre bergab rutschte der Hinterreifen. Einzylinder + Federweg halt.

Nur einmal in Frankrich auf einer frisch geteerten Strasse war der Grip so stark, dass der Hinterreifen wieder erwarten nicht pfiff. Ich wäre fast übern Lenker gegangen, so war die Bremswirkung. 😰

Zitat:

Original geschrieben von TDIBIKER


Mhm...
Nach der Formel D = 1/2 g t² + V0t
bekomme ich einen Bremsweg von 35,5 m für eine negative Beschleunigung g von -10 m/s² aus 100 Km/h. Für den freien Fall wären das (g=-9,81) 36 m!

Ihr sagt, moderne Sportwagen liegen bei 34 m Bremsweg oder sogar darunter....

Das heisst, moderne Sportwagen bremsen erheblich besser als der freie Fall.
Die Entwicklung schreitet voran, demnächst können unsere armen Reflexe da nicht mehr
mithalten.

Grundsätzlich ist es ja kein Problem, etwas schneller zu beschleunigen oder abzubremsen als die normale Erdbeschleunigung. Es gibt sogar (einige wenige) Serienautos, die eine Querbeschleunigung von über 1g hinbekommen. Und moderne Formel-1-Rennwagen erreichen bis zu 4g in der Kurve (rate mal, warum die Fahrer alle solche Stiernacken haben) Continental ist angeblich im Laborversuch schon bei Bremswegen von weniger als 30 m für einen Golf angekommen. Die tricksen inzwischen schon mit solchen Sachen, dass sie bei Notbremsungen den Sturz der Vorderräder verstellen etc.

Allerdings hat man gerade bei Motorrädern irgendwann geometrische Grenzen, bei denen sich das Motorrad dann überschlägt. Und anders als bei Pkw, wo ein ABS so abgestimmt werden kann, dass es ziemlich viel Schlupf zulässt, muss ein Motorrad-ABS etwas konservativer abgestimmt werden, denn sein Hauptnutzen liegt nicht (wie beim Auto) im Erhalt der Lenkfähigkeit, sondern in der Verhinderung eines Sturzes. Zu den von mir genannten Vergleichszahlen für die Motorradbremswege ist zu sagen, dass es für die 38 Meter bei der R1 natürlich neben optimalen Bedingungen auch einen Künstler am Lenker braucht, während bei einer ABS-Gurke stumpfes Zuknallen reicht. Ich würde mich beim Versuch einer Notbremsung auf einer R1 ohne ABS vermutlich entweder aufs Maul packen oder deutlich länger als 50 m brauchen.

Zitat:

Original geschrieben von sampleman



Ich würde mich beim Versuch einer Notbremsung auf einer R1 ohne ABS vermutlich entweder aufs Maul packen oder deutlich länger als 50 m brauchen.

Hallo

Tja, da hilft nur üben, üben üben oder aufhören.
Mal ernsthaft:
Nehmen wir mal an ein Herr Stoner oder Rossi würden eine Vollbremsung mit einer R1 machen und hätten einen Bremsweg 38 Metern.
Nun kommt der Fischmanni und hat einen um 12 Meter + längeren Bremsweg? Der würde sich eintüten lassen.

Zitat:

Original geschrieben von Fischmanni



Zitat:

Original geschrieben von sampleman



Ich würde mich beim Versuch einer Notbremsung auf einer R1 ohne ABS vermutlich entweder aufs Maul packen oder deutlich länger als 50 m brauchen.
Hallo

Tja, da hilft nur üben, üben üben oder aufhören.
Mal ernsthaft:
Nehmen wir mal an ein Herr Stoner oder Rossi würden eine Vollbremsung mit einer R1 machen und hätten einen Bremsweg 38 Metern.
Nun kommt der Fischmanni und hat einen um 12 Meter + längeren Bremsweg? Der würde sich eintüten lassen.

Hm, ist das jetzt ein Joke oder dummes Gelaber? Auf einer Rennstrecke ist es relativ einfach, perfekt zu bremsen, weil man die Strecke und die Bremspunkte genau kennt und weil kaum unerwartete Verkehrssituationen auftreten. Außerdem besteht bei denen das Fahren im Grunde nur aus Vollgas und Vollbremsung. Da kommt eben keine blonde Mini-Fahrerin mit Smartphone am Ohr von links und nimmt dir die Vorfahrt. In der freien Natur sieht das ganz anders aus. Da sind Vollbremsungen im Regelfall Notbremsungen, weil irgendwas unerwartetes passiert ist. Du kannst dich dann gern eintüten lassen. ich habe mir statt dessen ein Motorrad mit ABS gekauft.

Zitat:

Original geschrieben von Dessie


Also bitte, gesucht werden Tipps für Fahrer von Maschinen

OHNE ABS.

Wie gehts am besten?
Was sollte man vermeiden?
Warum kommt es noch so häufig zu solchen Eskapaden?

Damit meine ich im übrigen auch die grundsätzliche Emfehlung, ABS zu kaufen oder einfach den Diskussionsdauerbrenner darum.

Es gibt reichlich Möpps ohne ABS, deren Fahrer will ich hier ansprechen, von ihnen möchte ich Tipps und Erfahrungen.

..oO( achwas, ich mach das anders..

So Leute..
raus hier, da gehts lang
http://www.motor-talk.de/forum/abs-t4195179.html

;-)

@dessie.....
probieren will ich dass mit dem verlassen der Fahrban nicht- dennoch sollte man dass mal in Gedanken durschspielen!
das AUa mit auf die Nase fliegen ist wesentlich kleiner als das AUA - beim FEINDKONTAKT....

obwohl ich NIE beim Bund war...
habe ich doch gesehen wie dass KRADMELDER "üben" - auch im Realverkehr... - da fallen dir Die Zähne aus dem Mund!

Alex

Enduro-training ist sicher hilfreich um Gefahrensituationen auch auf Asphalt im Strassenverkehr zu meistern. Bremsen zählt im Gelände weniger als der unbändige Wille dahin zu kommen, wo man die einzige Öffnung sieht z.B. zwischen zwei Eichen.

Ich habe keine Ahnung, was heutzutage in Fahrschulen vermittelt wird...
(Ich persönlich musste 1980 im Januar auf dickem Glatteis eine Vollbremsung mit einer R 45 machen.
Weil ich mich dabei nicht aufs Maul gelegt habe war der Lappen mein)
...aber der Blick ist extrem wichtig.
Nie auf die Anhängerkupplung vor Dir schielen, wenn Du sie vermeiden willst.
Nie auf den Asphalt direkt vor dir gucken (ob er glitschig aussieht oder nicht, dass ist dann eh zu spät)
Sondern auf die Lücke in die Du hinein willst.

Das "mentale Springen" hab ich früher auch öfters geübt. So im Fahren den "Hechtsprung" durchgespielt. In der Hoffnung, dass man da nn über den PKW hinwegspringt, bevor man sitzend mit dem Kopf gegen den Dachholm knallt.
Das Problem ist, das meist der Hechtsprung gar nicht mehr möglich ist, da man ja vorne überbremst und schon auf der Schnauze liegt, bevor man einschlägt.

Zumindest war das bei meiner Schreckbremsung damals so, dass ich schneller lag, als ich mental folgen konnte.

Trotzdem sollte man das mal in Gedanken durchspielen, den Hechtsprung. Kann ja mal sein...

Oder Goldwing mit Airbag fahren, der baut einem dann eine Sprungschanze. Doof nur, wenn es kein Golf sondern ein Sprinter ist...

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