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Vielfahrerauto

Themenstarteram 27. Dezember 2013 um 21:03

Hallo

ein Freund von mir braucht ein neues Auto,

er ist vielfahrer und fährt die Woche 800km zur Arbeit.

Jahreslaufleistung ca. 40.000 km

Welche Autos kann man da empfehlen?

Anforderungen:

-wartungsarm

-günstige Versicherung

-max. 4000€

-Fahrtkosten sollten so niedrig wie möglich sein

-einigermassen Komfortabel

Ich danke euch schon einmal

Beste Antwort im Thema

Ich empfehle meine Kaufberatungen für Fahrzeuge dieser Preisklasse - siehe Signatur!

Ansonsten empfehle ich konkret die üblichen Verdächtigen der Mittelklasse, besonders den Opel Vectra C, den Ford Mondeo Mk3 oder den Citroen C5 sowie den Peugeot 406. Beim Mondeo sind die ab Juli 2003 zugelassenen Modelle besonders nett und ausgereift, sollten im Budget liegen, beim Opel Vectra gab es 2005 ein Facelifting (rundliche Scheinwerfer, rot-weiße Heckleuchten; vorher waren diese rot-gelb, neue Ausstattungslinien). Eventuell auch ein Opel Signum? Ein Auto für Individualisten mit Sinn für preiswerte Betriebskosten und hohe Zuverlässigkeit. Die Fünfgang-Automatikgetriebe im Vectra C jedoch sind nicht "der letzte Schrei", was Haltbarkeit angeht - Citroen und Peugeot verbauen hier robustere Automaten (von ZF aus Friedrichshafen).

Zum C5: Dieser Citroen ist ein wenig auffälliger, aber geräumiger und komfortabler Gleiter der oberen Mittelklasse, mit guter Ausstattung und relativ modernen Motoren. Aber auch mit hohem Wertverlust – was uns freut, denn wir freuen uns beim C5 auf ein Top-Langstreckenauto für Leute, die sich nicht über Markennamen definieren oder es etwas exklusiver mögen. Der hohe Wertverlust ist im schlechten Ruf der Marke Citroen begründet, doch das ist im Falle des fast 4.70 Meter langen C5 unbegründet, liefert der Wagen doch eine sehr manierliche Verarbeitungsqualität, zuverlässige Motoren und hochwertige Alltagswerte wie Platzangebot, Komfort, Ausstattung und grundsätzliche Problemlosigkeit ab. Sieht man vom (seltenen) HPi-Direkteinspritzer ab, kann man mit dem Kauf eines Citroen C5 keinen Fehler machen; interessant sind in der Low-Budget-Klasse vor allem die Limousinen mit kleinem Benzinmotor, denn wenn gelegentlich mal jemand den großen Citroen sucht, dann in aller Regel den Break genannten Kombi. Die unbekannte Limousine ist deutlich preiswerter – für 2.500 Euro ist so etwas drin, fünfstellige Laufleistung, Scheckheft, erste Hand und eine üppige Ausstattung inklusive. Was will man eigentlich mehr? Sodann lautet auch mein Urteil: Sehr empfehlenswert; ein ideales Vielfahrerauto alter Schule!

Oder steht man eher auf "Löwen"? Wenn ja, wäre doch der ausgereifte Peugeot 406, gebaut zwischen 1995 und 2005, eine tolle Option. Der Nachfolger 407 schaffte es doch tatsächlich, qualitativ schlechter zu sein als der Vorgänger – und sicherte sich somit einen Platz in der „Flop Ten“; der alte 406 hingegen fährt sich mit Zuverlässigkeit, befriedigender Verarbeitungsqualität und robuster Technik in die „Top Ten“. 115 PS sind in Ordnung, mehr müssen es gar nicht sein, und angesichts strenger werdender Abgasgesetze empfiehlt sich auch hier vorrangig der Griff zu einem Wagen mit Benzinmotor. Der schon in Basismodellen relativ gut ausgestattete Franzose wird von seinen Besitzern in der Regel recht gut gepflegt und besticht weniger durch Spitzenwerte, sondern durch ein faires Gesamtpaket und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ihn gibt es als Limousine und Break; geräumig sind sie beide. Grundsätzlich ist der 406 ein zuverlässiges Auto und für 3.000 Euro in größerer Stückzahl zu finden; es überwiegen Limousinen. Exemplare nach dem Facelifting 1999 (rote Rückleuchten, Klarglas-Scheinwerfer, Edelholz im Innenraum) sind besonders ausgereift. So ein Peugeot ist empfehlenswert - und weit besser als der unsägliche 407, zudem ein sehr gutes Langstrecken- und Vielfahrerauto.

Aus der oberen Mittelklasse empfehle ich bis 4.000 Euro vorrangig ein Auto - ein deutsches Produkt, das man ohne Probleme in einem besten Zustand findet. Wer besonders viel Auto für besonders wenig Geld sucht, ist traditionell beim Opel Omega B an der richtigen Adresse. Besonders die Limousine ist eine lohnende Investition; interessant wird der gemütliche Hecktriebler (1994-2004) vor allem durch seine typische Vorgeschichte, denn der Omega gilt als typisches Rentnerauto. Im Klartext bedeutet das: Geringe Jahreslaufleistungen, volle Scheckhefte, gute Pflegezustände und solvente Vorbesitzer, die auch im hohen Fahrzeugalter noch dazu bereit sind, wirklich viel Geld in fachgerechte Wartung und Pflege sowie korrekte Ausführung notwendiger Reparaturen investieren. Ein Omega, der ohne Rücksicht auf Kosten und niedrigen Restwert gehegt und gepflegt wurde, ist eher die Regel als die Ausnahme – und deswegen unbedingt empfehlenswert. Aber eher als Limousine, denn der Caravan ist meist weniger gut erhalten. Die Motoren sind breit gefächert, wirklich empfehlenswert sind nur drei Benziner: Der 2.0 mit 115 PS, der 2.0-16V mit 136 PS (beide bis 1999) und der ab der Überarbeitung gelieferte 2.2-16V mit 144 PS (ab 1999). Die Sechszylinder sind anfällig und durstig, die Diesel erzielen nur rote Plaketten: Das muss nicht sein. Dafür sind die Automatikgetriebe problemlos und kamen auch im 5er-BMW (E39) zum Einsatz, passen überdies gut zum Charakter des Omega B. Die Überarbeitung im Herbst 1999 machte den Opel noch solider; die Verarbeitungsqualität stieg abermals an, Rost ist endgültig kein Thema mehr, und es gab diverse neue Motoren, von denen wir aber den 2.2-16V mit 144 PS bevorzugen sollten – er hält die Unterhaltskosten einigermaßen klein und bringt einen trotzdem vorwärts. Am empfehlenswertesten sind die nach 1999 gebauten Modelle, die auch eine ziemliche Komplettausstattung inklusive Klimaautomatik, Radiosystem, Alufelgen und Holzdekor mitbringen. Für 3.000 Euro einen gepflegten Erste-Hand-Omega mit 144 PS zu finden, sollte kein Problem sein, und so ein Auto ist sehr empfehlenswert. Ein tolles Komfort-Auto mit allen Schikanen. Interessant ist vor allem für Vielfahrer ein Umstand: Man kriegt die Omega B Limousine oft mit sehr geringen Laufleistungen von unter 100.000 Kilometern - ein ideales Vielfahrerauto. Wer einmal die erstklassigen Sitze, die perfekte Verarbeitung und die leichte Bedienbarkeit sowie die robusten Motoren erlebt hat, will nichts Anderes mehr und weiß, warum ich von diesem Opel immer so schwärme.

Andere Alternativen wie den Audi 100 C4 (erster A6) kann man auch sicher empfehlen, hier ist aber die Sicherheitsausstattung geringer als etwa im Omega B ab 1999 oder im Citroen C5. Ich denke, speziell als Vielfahrer ist es wichtig, ein Auto mit Sicherheitstechnik halbwegs moderner Art zu haben - deswegen empfehle ich bei der C-Klasse W202 nachfolgend auch die späten Baujahre mit vier Airbags und weiterem Zubehör. Da kann der Audi, auch wenn das Grundkonzept fast jünger ist, leider nicht mithalten. Wer dennoch den A6/100 C4 haben will, macht einen prima Kauf. Es gibt nämlich noch zahlreiche gute Fahrzeuge, teils aus erster Hand, für wenig Geld zu kaufen, da der Audi 100 kaum nachgefragt wird. Dabei ist er ein hervorragendes Fahrzeug mit hoher Zuverlässigkeit und bester Alltagstauglichkeit. Viele Audi 100 stammen aus pflegendem, langjährigem Besitz, dem es wichtiger ist, qualifizierte Wartung durchzuführen, als irgendwelche sinnlosen Spoiler und Scheibenfolien zu montieren.

Wer einen komfortablen Wagen sucht, kommt aber nie an Mercedes vorbei: C- und E-Klasse (W202, W203, W210) sind für 4.000 Euro im Rennen.

Der W202 (1993-2000) ist ein sehr zuverlässiger Wagen und ein Mercedes alter Schule: Solide, genügsam, wartungsarm, zuverlässig, gut verarbeitet. Oft gibt es die 202er noch aus erster Hand, da sie lange Jahre als erste Wahl älterer Herren gegolten haben. Die beste Alltagswahl ist ein C180 mit 122 PS und Automatikgetriebe - für 4.000 Euro kommt man beim W202 sehr weit. Empfehlenswert ist die Classic-Selection-Ausstattung (Baujahr 1999/2000), mit Alufelgen, Metallic-Lack, Klimaanlage/-automatik, elektrischen Fensterhebern, Radio MB Audio 10CC RDS und weiterem Kleinzubehör. Wenn man danach gezielt sucht, wird man was Feines finden. Ansonsten: Classic, Esprit oder Elegance sind handelsübliche Varianten. Elektroprobleme sind unbekannt, Rost ist ein Thema, aber rostarme oder sogar rostfreie Autos sind möglich, wenn man bis zu 4.000 Euro für eine solche C-Klasse auszugeben gedenkt.

Wenn du einen Mercedes W203 bis 4.000 Euro suchst, findet sich immer etwas Schönes, teils auch aus erster Rentnerhand mit Scheckheft und allem Zubehör, meist wie beim 202er eine Classic-Ausstattung (die reicht auch aus; beinhaltete ab Werk bis auf Radio, Klimaanlage und Metallic-Lack alles Wesentliche - und diese Extras hat eigentlich jeder Mercedes W203). Die modellgepflegten Limousinen ab April 2004 werden für 4.000 Euro noch sehr selten sein. Die davor gebauten Modelle sind im Finish schlechter als die 202er, können abartig rosten - und ich empfehle sie trotzdem, denn man kann durchaus das Glück haben, rostarme oder rostfreie Autos zu finden. Schön zu bedienen und auch sehr robust sind die Automatikgetriebe, die ich bei Mercedes eher denn die Handschalter empfehlen mag.

Müsste ich mich zwischen 202 und 203 entscheiden, würde ich spontan den älteren W202 bevorzugen. Er ist zwar eine fast 30 Jahre alte Entwicklung, aber wer damit kein Problem hat, macht einen sehr guten Kauf und kriegt ein sehr standfestes Auto, einen der besten Low-Budget-Gebrauchtwagen überhaupt. Die letzten Baujahre 1999/2000 bieten einen guten Kompromiss aus alter, robuster Technik und halbwegs moderner Sicherheit- und Komfortausstattung.

Zur E-Klasse W210 sei gesagt: In der Regel hat man für 3.000 Euro die freie Auswahl, ich konzentriere mich hier auf die Limousine bis zur Modellpflege im Jahre 1999. Wer hier einen gepflegten und gut erhaltenen E200, idealerweise aus erster Hand von betagten Fahrern und mit komplettem Scheckheft, findet, der kann sofort zugreifen. Die frühen Baujahre sind die tendenziell bessere Wahl, weil nach dem Facelifting erstmals diverse Elektro-Schwierigkeiten auftraten - zwar sind diese gemessen an anderen Modellen jener Jahre (z.B. Opel Vectra B) nicht dramatisch, man kann das aber vermeiden. Ob es eine Automatik oder ein Handschalter, ein Classic, Elegance oder Avantgarde, ein Smaragdschwarzer oder Rauchsilberner wird, sei Geschmackssache, wichtiger ist indes der gepflegte und rostarme/rostfreie Allgemeinzustand (ja, so etwas gibt es). Der 136 PS starke E200 ist eine zuverlässige Geschichte und macht in der Regel wenig Stress, wenn auch wenig Spaß, aber dafür hat man bei ihm die Chance, am ehesten ein wirklich schön erhaltenes Fahrzeug zu bekommen, und das zählt beim W210 vorrangig. Fakt ist, dass diese E-Klasse auch für heutige Maßstäbe ausgezeichnet fährt, federt und lenkt – ein schönes Fahren mit viel Gemütlichkeit nimmt dem Fahrer viel Hektik ab; W210-fahren beruhigt einfach. Wer einen älteren Mercedes der E-Klasse fährt, hat in der Regel außer Rost wenig Probleme mit seinem Wagen – und zum Kundendienst muss niemand mehr in die Vertragswerkstatt. Bei halbwegs scheckheftgepflegten Fahrzeugen wird zudem immer noch Kulanz bei Rost gewährleistet. Was will man eigentlich mehr? Im Falle von kompakteren Ausmaßen vielleicht einen W202, die C-Klasse also, die technisch ähnlich gestrickt ist und auch nur den Rost als Schwachstelle kennt (die aber nicht unbedingt dramatisch ist). Für 3.000 Euro kommt man sehr weit. Die beiden wurden immer schlechter gemacht, als sie in Wirklichkeit sind – und sind sehr empfehlenswert!

15 weitere Antworten
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15 Antworten
am 27. Dezember 2013 um 21:07

braucht er eine grüne plakette?

Themenstarteram 27. Dezember 2013 um 21:26

Nein :)

am 27. Dezember 2013 um 21:37

Zitat:

Original geschrieben von Warenbuffet

Nein :)

das ist schon mal gut, denn das erweitert die auswahl beträchtlich.

zumindest kann ich dir sagen, was ich nicht empfehlen kann:

problematisch sind die 1.6l diesel von psa.

die wurden nicht nur bei citroen und peugeot verbaut sondern auch bei ford, volvo und mazda.

hier kommt es aufgrund verkokter ölleitungen überdurchschnittlich oft zu turboladerschäden.

Das kann man so pauschal natürlich nicht sagen. Bei PSA selbst sind diese Schäden weit aus seltener.

am 28. Dezember 2013 um 8:42

Zitat:

Original geschrieben von 206driver

Das kann man so pauschal natürlich nicht sagen. Bei PSA selbst sind diese Schäden weit aus seltener.

dann könnte es daran liegen, dass...

a) bei der adaption in den anderen autos geschlampt wurde

b) die fahrer gerne heizen (gerade der focus hat einen hohen firmenwagenanteil)

Bekannt ist, dass Ford für sich und seine Kunden (Mazda, Volvo etc.) ein anderes Öl freigegeben hat (oder hatte) als PSA. Es kann natürlich auch sein, dass bei Ford und Co. andere Komponenten zum Einsatz kamen (wobei ich das eher weniger vermute).

am 28. Dezember 2013 um 8:54

das mit dem öl wäre durchaus denkbar.

solche probleme sind auch mit den longlifebrühen bei vag bekannt.

die autos werden geleast und dann sollen die wartungsintervalle so lang wie möglich sein.

schäden treten dann nach ablauf der garantie beim nächsten auf.

und dann ist es wieder mal das böse downsitzing und der böse turbo:eek:

Mein Gedanke:

Audi A4 B5 1.9TDI

Einfache, bewährte Technik, der B5 hat bis auf die Vorderachse keine wirklichen Schwächen und selbst das lässt sich in den Griff bekommen. Auto sowie Motor kann jeder Hinterhof Schmied reparieren. Und wenn was sein sollte gibts Teile und ganze Motoren für kleines Geld zu Hauf. Dazu sehr sparsam zu bewegen. Und man findet auch welche mit guter Ausstattung, dass die 40.000km erträglich werden. z.b. Klimaautomatik, Tempomat, Sitzheizung...

Nachteil: rote Plakette

Ggf. auch einen 1.6er oder 1.8er Benziner mit Gasumbau.

Themenstarteram 28. Dezember 2013 um 14:28

Wie siehts mit dem A4 B6 aus? Mit dem 1.9 TDI Motor?

Passt der denn ins Budget? Ich denke für 4.000€ findet man da nichts gescheits.

Ich empfehle meine Kaufberatungen für Fahrzeuge dieser Preisklasse - siehe Signatur!

Ansonsten empfehle ich konkret die üblichen Verdächtigen der Mittelklasse, besonders den Opel Vectra C, den Ford Mondeo Mk3 oder den Citroen C5 sowie den Peugeot 406. Beim Mondeo sind die ab Juli 2003 zugelassenen Modelle besonders nett und ausgereift, sollten im Budget liegen, beim Opel Vectra gab es 2005 ein Facelifting (rundliche Scheinwerfer, rot-weiße Heckleuchten; vorher waren diese rot-gelb, neue Ausstattungslinien). Eventuell auch ein Opel Signum? Ein Auto für Individualisten mit Sinn für preiswerte Betriebskosten und hohe Zuverlässigkeit. Die Fünfgang-Automatikgetriebe im Vectra C jedoch sind nicht "der letzte Schrei", was Haltbarkeit angeht - Citroen und Peugeot verbauen hier robustere Automaten (von ZF aus Friedrichshafen).

Zum C5: Dieser Citroen ist ein wenig auffälliger, aber geräumiger und komfortabler Gleiter der oberen Mittelklasse, mit guter Ausstattung und relativ modernen Motoren. Aber auch mit hohem Wertverlust – was uns freut, denn wir freuen uns beim C5 auf ein Top-Langstreckenauto für Leute, die sich nicht über Markennamen definieren oder es etwas exklusiver mögen. Der hohe Wertverlust ist im schlechten Ruf der Marke Citroen begründet, doch das ist im Falle des fast 4.70 Meter langen C5 unbegründet, liefert der Wagen doch eine sehr manierliche Verarbeitungsqualität, zuverlässige Motoren und hochwertige Alltagswerte wie Platzangebot, Komfort, Ausstattung und grundsätzliche Problemlosigkeit ab. Sieht man vom (seltenen) HPi-Direkteinspritzer ab, kann man mit dem Kauf eines Citroen C5 keinen Fehler machen; interessant sind in der Low-Budget-Klasse vor allem die Limousinen mit kleinem Benzinmotor, denn wenn gelegentlich mal jemand den großen Citroen sucht, dann in aller Regel den Break genannten Kombi. Die unbekannte Limousine ist deutlich preiswerter – für 2.500 Euro ist so etwas drin, fünfstellige Laufleistung, Scheckheft, erste Hand und eine üppige Ausstattung inklusive. Was will man eigentlich mehr? Sodann lautet auch mein Urteil: Sehr empfehlenswert; ein ideales Vielfahrerauto alter Schule!

Oder steht man eher auf "Löwen"? Wenn ja, wäre doch der ausgereifte Peugeot 406, gebaut zwischen 1995 und 2005, eine tolle Option. Der Nachfolger 407 schaffte es doch tatsächlich, qualitativ schlechter zu sein als der Vorgänger – und sicherte sich somit einen Platz in der „Flop Ten“; der alte 406 hingegen fährt sich mit Zuverlässigkeit, befriedigender Verarbeitungsqualität und robuster Technik in die „Top Ten“. 115 PS sind in Ordnung, mehr müssen es gar nicht sein, und angesichts strenger werdender Abgasgesetze empfiehlt sich auch hier vorrangig der Griff zu einem Wagen mit Benzinmotor. Der schon in Basismodellen relativ gut ausgestattete Franzose wird von seinen Besitzern in der Regel recht gut gepflegt und besticht weniger durch Spitzenwerte, sondern durch ein faires Gesamtpaket und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ihn gibt es als Limousine und Break; geräumig sind sie beide. Grundsätzlich ist der 406 ein zuverlässiges Auto und für 3.000 Euro in größerer Stückzahl zu finden; es überwiegen Limousinen. Exemplare nach dem Facelifting 1999 (rote Rückleuchten, Klarglas-Scheinwerfer, Edelholz im Innenraum) sind besonders ausgereift. So ein Peugeot ist empfehlenswert - und weit besser als der unsägliche 407, zudem ein sehr gutes Langstrecken- und Vielfahrerauto.

Aus der oberen Mittelklasse empfehle ich bis 4.000 Euro vorrangig ein Auto - ein deutsches Produkt, das man ohne Probleme in einem besten Zustand findet. Wer besonders viel Auto für besonders wenig Geld sucht, ist traditionell beim Opel Omega B an der richtigen Adresse. Besonders die Limousine ist eine lohnende Investition; interessant wird der gemütliche Hecktriebler (1994-2004) vor allem durch seine typische Vorgeschichte, denn der Omega gilt als typisches Rentnerauto. Im Klartext bedeutet das: Geringe Jahreslaufleistungen, volle Scheckhefte, gute Pflegezustände und solvente Vorbesitzer, die auch im hohen Fahrzeugalter noch dazu bereit sind, wirklich viel Geld in fachgerechte Wartung und Pflege sowie korrekte Ausführung notwendiger Reparaturen investieren. Ein Omega, der ohne Rücksicht auf Kosten und niedrigen Restwert gehegt und gepflegt wurde, ist eher die Regel als die Ausnahme – und deswegen unbedingt empfehlenswert. Aber eher als Limousine, denn der Caravan ist meist weniger gut erhalten. Die Motoren sind breit gefächert, wirklich empfehlenswert sind nur drei Benziner: Der 2.0 mit 115 PS, der 2.0-16V mit 136 PS (beide bis 1999) und der ab der Überarbeitung gelieferte 2.2-16V mit 144 PS (ab 1999). Die Sechszylinder sind anfällig und durstig, die Diesel erzielen nur rote Plaketten: Das muss nicht sein. Dafür sind die Automatikgetriebe problemlos und kamen auch im 5er-BMW (E39) zum Einsatz, passen überdies gut zum Charakter des Omega B. Die Überarbeitung im Herbst 1999 machte den Opel noch solider; die Verarbeitungsqualität stieg abermals an, Rost ist endgültig kein Thema mehr, und es gab diverse neue Motoren, von denen wir aber den 2.2-16V mit 144 PS bevorzugen sollten – er hält die Unterhaltskosten einigermaßen klein und bringt einen trotzdem vorwärts. Am empfehlenswertesten sind die nach 1999 gebauten Modelle, die auch eine ziemliche Komplettausstattung inklusive Klimaautomatik, Radiosystem, Alufelgen und Holzdekor mitbringen. Für 3.000 Euro einen gepflegten Erste-Hand-Omega mit 144 PS zu finden, sollte kein Problem sein, und so ein Auto ist sehr empfehlenswert. Ein tolles Komfort-Auto mit allen Schikanen. Interessant ist vor allem für Vielfahrer ein Umstand: Man kriegt die Omega B Limousine oft mit sehr geringen Laufleistungen von unter 100.000 Kilometern - ein ideales Vielfahrerauto. Wer einmal die erstklassigen Sitze, die perfekte Verarbeitung und die leichte Bedienbarkeit sowie die robusten Motoren erlebt hat, will nichts Anderes mehr und weiß, warum ich von diesem Opel immer so schwärme.

Andere Alternativen wie den Audi 100 C4 (erster A6) kann man auch sicher empfehlen, hier ist aber die Sicherheitsausstattung geringer als etwa im Omega B ab 1999 oder im Citroen C5. Ich denke, speziell als Vielfahrer ist es wichtig, ein Auto mit Sicherheitstechnik halbwegs moderner Art zu haben - deswegen empfehle ich bei der C-Klasse W202 nachfolgend auch die späten Baujahre mit vier Airbags und weiterem Zubehör. Da kann der Audi, auch wenn das Grundkonzept fast jünger ist, leider nicht mithalten. Wer dennoch den A6/100 C4 haben will, macht einen prima Kauf. Es gibt nämlich noch zahlreiche gute Fahrzeuge, teils aus erster Hand, für wenig Geld zu kaufen, da der Audi 100 kaum nachgefragt wird. Dabei ist er ein hervorragendes Fahrzeug mit hoher Zuverlässigkeit und bester Alltagstauglichkeit. Viele Audi 100 stammen aus pflegendem, langjährigem Besitz, dem es wichtiger ist, qualifizierte Wartung durchzuführen, als irgendwelche sinnlosen Spoiler und Scheibenfolien zu montieren.

Wer einen komfortablen Wagen sucht, kommt aber nie an Mercedes vorbei: C- und E-Klasse (W202, W203, W210) sind für 4.000 Euro im Rennen.

Der W202 (1993-2000) ist ein sehr zuverlässiger Wagen und ein Mercedes alter Schule: Solide, genügsam, wartungsarm, zuverlässig, gut verarbeitet. Oft gibt es die 202er noch aus erster Hand, da sie lange Jahre als erste Wahl älterer Herren gegolten haben. Die beste Alltagswahl ist ein C180 mit 122 PS und Automatikgetriebe - für 4.000 Euro kommt man beim W202 sehr weit. Empfehlenswert ist die Classic-Selection-Ausstattung (Baujahr 1999/2000), mit Alufelgen, Metallic-Lack, Klimaanlage/-automatik, elektrischen Fensterhebern, Radio MB Audio 10CC RDS und weiterem Kleinzubehör. Wenn man danach gezielt sucht, wird man was Feines finden. Ansonsten: Classic, Esprit oder Elegance sind handelsübliche Varianten. Elektroprobleme sind unbekannt, Rost ist ein Thema, aber rostarme oder sogar rostfreie Autos sind möglich, wenn man bis zu 4.000 Euro für eine solche C-Klasse auszugeben gedenkt.

Wenn du einen Mercedes W203 bis 4.000 Euro suchst, findet sich immer etwas Schönes, teils auch aus erster Rentnerhand mit Scheckheft und allem Zubehör, meist wie beim 202er eine Classic-Ausstattung (die reicht auch aus; beinhaltete ab Werk bis auf Radio, Klimaanlage und Metallic-Lack alles Wesentliche - und diese Extras hat eigentlich jeder Mercedes W203). Die modellgepflegten Limousinen ab April 2004 werden für 4.000 Euro noch sehr selten sein. Die davor gebauten Modelle sind im Finish schlechter als die 202er, können abartig rosten - und ich empfehle sie trotzdem, denn man kann durchaus das Glück haben, rostarme oder rostfreie Autos zu finden. Schön zu bedienen und auch sehr robust sind die Automatikgetriebe, die ich bei Mercedes eher denn die Handschalter empfehlen mag.

Müsste ich mich zwischen 202 und 203 entscheiden, würde ich spontan den älteren W202 bevorzugen. Er ist zwar eine fast 30 Jahre alte Entwicklung, aber wer damit kein Problem hat, macht einen sehr guten Kauf und kriegt ein sehr standfestes Auto, einen der besten Low-Budget-Gebrauchtwagen überhaupt. Die letzten Baujahre 1999/2000 bieten einen guten Kompromiss aus alter, robuster Technik und halbwegs moderner Sicherheit- und Komfortausstattung.

Zur E-Klasse W210 sei gesagt: In der Regel hat man für 3.000 Euro die freie Auswahl, ich konzentriere mich hier auf die Limousine bis zur Modellpflege im Jahre 1999. Wer hier einen gepflegten und gut erhaltenen E200, idealerweise aus erster Hand von betagten Fahrern und mit komplettem Scheckheft, findet, der kann sofort zugreifen. Die frühen Baujahre sind die tendenziell bessere Wahl, weil nach dem Facelifting erstmals diverse Elektro-Schwierigkeiten auftraten - zwar sind diese gemessen an anderen Modellen jener Jahre (z.B. Opel Vectra B) nicht dramatisch, man kann das aber vermeiden. Ob es eine Automatik oder ein Handschalter, ein Classic, Elegance oder Avantgarde, ein Smaragdschwarzer oder Rauchsilberner wird, sei Geschmackssache, wichtiger ist indes der gepflegte und rostarme/rostfreie Allgemeinzustand (ja, so etwas gibt es). Der 136 PS starke E200 ist eine zuverlässige Geschichte und macht in der Regel wenig Stress, wenn auch wenig Spaß, aber dafür hat man bei ihm die Chance, am ehesten ein wirklich schön erhaltenes Fahrzeug zu bekommen, und das zählt beim W210 vorrangig. Fakt ist, dass diese E-Klasse auch für heutige Maßstäbe ausgezeichnet fährt, federt und lenkt – ein schönes Fahren mit viel Gemütlichkeit nimmt dem Fahrer viel Hektik ab; W210-fahren beruhigt einfach. Wer einen älteren Mercedes der E-Klasse fährt, hat in der Regel außer Rost wenig Probleme mit seinem Wagen – und zum Kundendienst muss niemand mehr in die Vertragswerkstatt. Bei halbwegs scheckheftgepflegten Fahrzeugen wird zudem immer noch Kulanz bei Rost gewährleistet. Was will man eigentlich mehr? Im Falle von kompakteren Ausmaßen vielleicht einen W202, die C-Klasse also, die technisch ähnlich gestrickt ist und auch nur den Rost als Schwachstelle kennt (die aber nicht unbedingt dramatisch ist). Für 3.000 Euro kommt man sehr weit. Die beiden wurden immer schlechter gemacht, als sie in Wirklichkeit sind – und sind sehr empfehlenswert!

Themenstarteram 29. Dezember 2013 um 18:50

Würde an einen 530d Touring

EZ 11/2005 mit 230.000€ zu 5500€ kommen.

Den Mehrpreis von 1500€ währe mit das Auto eigentlich echt wert.

Wie sieht es denn hier aus als Langstreckenauto?

Was machen die Motoren bei anständiger Wartung und Pflege?

Schecheftgepflegt etc. ist das Auto aufjedenfall.

Mit freundlichen Grüßen

Servus,

schau mal hier:

http://www.motor-talk.de/.../kaufentscheidung-530d-t4665876.html?...

und hier

http://www.motor-talk.de/faq/bmw-5er-e60-e61-q29.html

Die BMW R6 sind zwar an sich gute Motoren, speziell der E61 gehört aber nicht gerade zu den Glanzleistungen aus München, man spricht quasi von einer titellosen Saison :D

Die Defekte können durchaus ins Geld gehen, ich würde abklären, was bei dem 530d schon gemacht wurde (falls vh. Panoramadach, Niveauregulierung, Kabelbaum Heckklappe, Ansaugbrücke, Turbolader).

Ansonsten eigentlich sehr feines Auto, mit dem auch mit etwa 7l/100km unterwegs sein kann.

Viel Erfolg,

Der Johannes

5,5k erscheinen mir extrem wenig für einen E61 aus 05.

Da bekommt man eigentlich nur Kernschrott.

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