Verständnisfragen zur Gemischregelung
Hallo,
ich versuche mich gerade ein wenig in die Zusammenhänge der Gemischregelung bei "modernen" Benzinern (ohne Turbo) einzulesen. Aber ich bin wohl etwas zu blöd, um es richtig zu verstehen:
1. Falschluft in der Ansaugung:
Man liest ja immer, daß hier der Kraftstoffverbrauch hochgeht und die Abgaswerte (CO?) nicht mehr stimmen, selbst bei kleinsten Lecks.
Nach meinem Verständnis sollte doch aber, wenn etwas Luft vor dem Verbrennen einströmt, die Lambdaregelung einfach ein zu mageres Gemisch als erwartet erkennen und entsprechend nachregeln. Zumindest im normalen Teillastbetrieb sollten doch dadurch, solange sich sie Fuel Trims in der regelbaren Grenze befinden, eigentlich die Abgaswerte stimmen und der Verbrauch normal bleiben, oder wo liege ich hier falsch ??
2. Kat-Funktion bei Volllast
Wenn der Motor bei Vollgas stark anfettet und die Regelung ausschaltet, macht dann der Kat garnix mehr oder nur etwas schlechter. Wenn man bei Vollgas das Lambdasonden-Signal HINTER dem Kat (Monitorsonde) erfassen würde, wäre das dann gleich ein Zickzack wie von der Regelsonde ??
Beste Antwort im Thema
Bei Mini-Lecks mit wenigen Prozent Abweichung der FuelTrims regelt das System sauber nach. bei gröberen Lecks kanns das nicht mehr.
Szenario: Kleines Leck im Ansaugtrakt. Leerlauf -> großer Unterdruck, viel Nebenluft bei wenig Gesamtluftmassenstrom. Großer Fehler, viel Regelbedarf, die Trims laufen. Anderes Szenario: unter hoher Last, Drosselklappe weit offen - kaum Unterdruck, viel "Hauptluft durch den Ansaugkanal" -> somit kleiner Fehler. Diese Fehler können passabel ausgeregelt werden.
Anderes Szenario: Leck im Krümmer/Auspuff, es kommt durch den Venturi-Effekt Frischluft in den Abgasstrom zur Lambdasonde. Diese misst ein" korrektes" Lambda, das Steuergerät tut so als sei die Luft in der Verbrennung vorhanden. Hier geht das Gemisch richtung "fett" zum Teufel, die Abgaswerte stimmen nimmer.
Zur Lambdasonde / Diagnose-Sonde: Monitorsonde ist in der Regel eine Sprungsonde. Bei Vollgas und "fett" sieht die Monitorsonde stumpf fett, kein Gependel der Lambdaschwingung mehr. Es ist für das Steuergerät einfacher, bewusst "etwas fett gefolgt von mager" zu fahren als das Lambda perfekt zu treffen (was nicht geht). Der Kat hat Speicherfunktionen (Aluminium-Siliziumoxide für Kohlenwasserstoffe, Ceroxide für Sauerstoff und ggf. Bariumoxid für Stickoxide) und kann sich somit in gewissen Grenzen selbst versorgen. Zudem dämpft der Speicher die Amplitude und Phase der Schwingung und aus dieser Dämpfung zwischen Eingang (Regelsonde) und Ausgang (Monitorsonde) kann auf den Zustand des Kats geschlossen werden.
28 Antworten
Zitat:
@OO--II--OO schrieb am 30. November 2017 um 08:14:30 Uhr:
Und außerdem gibt's ja auch welche ganz ohne Luftmengen- oder -massenmesser, die errechnen das auch nur aus der Drosselklappenstellung in Verbindung mit Drehzahl und fertig. Evtl. noch ein Unter/Druckfühler mit im Spiel.
Dann kommt ein Temperaturfühler zum Einsatz in Verbindung mit einem Saugdruckrohrsensor im Ansaugkrümmer, aber auch bei Fahrzeugen mit LMM kommt ein Saugdruckrohrsensor zum Einsatz.
MAP braucht man schon für den Zündzeitpunkt. Nur werden die zusammengerechneten Werte (inkl. summierter Fehler) anderer Sensoren von der Genauigkeit (gefordert ca. 1% oder besser für 3-Wege-Kat) niemals mit denen der Lambdasonde vergleichbar sein, glaube ich. Aber glauben ist nicht wissen.
Allein schon der Tatsache geschuldet, dass die Lambdasonde im Auspuff sitzt, kann ein Wert dieser Sonde lediglich zur Korrektur hergenommen werden. Die misst erst, wenn was passiert ist...
MAP braucht man nicht unbedingt zum errechnen des Zündzeitpunktes und Gemischaufbereitung. Die Motronic von Bosch beispielsweise oder die Simos von Siemens kommt auch ohne klar. Die MAP kann ein Faktor sein, muss aber nicht.
Ja, es ging mir um die Genauigkeit und nicht um die Zeit.
Ob der LMM schneller mißt als die Lambdasonde+1/1000 (je nach Drehzahl) Minute Zeitverzögerung, wäre dann auch noch fraglich aber nicht wirklich relevant für die Frage.
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Ähm, ja...
Der MAP hat doch nichts mit dem Zündzeitpunkt zu tun?
Hier ging es darum das über den Unterdruck die Luftmenge ermittelt wird. Also entweder hat man einen Luftmengen/ - massenmesser, Unterdruck oder ALPHA-N Steuerung des Gemisches. Die Lamdasonde kann man ohne Probleme weg lassen, ohne läzft der Motor auch außer das eine Lampe drin leuchtet.
Genau genommen braucht die Motronic 3 Infos um zu laufen.
1. Lastsignal (MAP, Luftmengen oder massenmesser, Alpha-N, usw.)
2. OT erster Zylinder (Geht auch gleichzeitg als Drehzahlsignal).Für die ermittlung der Zündung.
Der rest wird über Kennfelder gemacht. Auch für den Zündzeitpunkt ist nur OT und Drehzahl entscheident.
Alle anderen Werte sind nur Korrekturwerte und dienen nur der Optimierung der Gemischregelung und des Zündzeitpunktes.
MfG
Mike
Genau. Bremsbeläge baut man ja auch nur ein, damit diese Lampe nicht leuchtet. 🙂
Let the games begin...
Für Probleme mit den Bremsen bitte einen neues Thema aufmachen, sonst vermischt sich hier zu viel, den die Bremsen haben nichts mit der Gemischbildung im Motor zu tun.
MfG
Mike
Ironie Sheldon. 😉
Gruß Metalhead
Zitat:
@e30lion schrieb am 5. Dezember 2017 um 13:18:01 Uhr:
Für Probleme mit den Bremsen bitte einen neues Thema aufmachen, sonst vermischt sich hier zu viel, den die Bremsen haben nichts mit der Gemischbildung im Motor zu tun.MfG
Mike
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Aber sicher doch ! Nach dem Bremsen muß man reichlich Gemisch zugeben, wenn man nicht gerade in der Parklücke angekommen ist.
Zitat:
@schelle1 schrieb am 5. Dezember 2017 um 18:25:19 Uhr:
Aber sicher doch ! Nach dem Bremsen muß man reichlich Gemisch zugeben, wenn man nicht gerade in der Parklücke angekommen ist.
Stimmt, da muß ich dir recht geben, und bei reichlich Gas hat das natürlich was mit der Gemischbildung zu tun, habe ich nicht dran gedacht.
MfG
Mike
Hm, steck ich die Lambdasonde ab, geht keine Lampe an und der Motor läuft trotzdem noch... 😁
Bei meinem genauso, nicht jeder hat eine Motorstörungsleuchte.