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Verkehrsunfälle 2014 - wieder ein verlorenes Jahr

Themenstarteram 31. Dezember 2014 um 12:26

Hallo zusammen,

nach der Prognose des statistischen Bundesamtes werden in 2014 nahezu unverändert ca. 3350 Getötete im Straßenverkehr zu beklagen sein.

Die letzten Monatszahlen von Oktober 2014 sowie der detailliertere Bericht von September 2014 zeigen den Trend, dass es im ersten Halbjahr zu einem starken Anstieg der Zahl der Getöteten (und Schwerverletzten!) kam (sonniges, trockenes Wetter, mehr Zweiradfahrer) während im zweiten Halbjahr ein deutlicher Rückgang der Zahl der Getöten zu verzeichnen war (feuchtere Witterung, Einfluss des neuen Punktesystems?) - allerdings wird die Zahl der Schwerverletzten vermutlich wieder leicht ansteigen.

Insgesamt sind wir dem Ziel des Verkehssicherheitsprogrammes 2011 - 40% weniger Getötete im Straßenverkehr 2020 im Vergleich zu 2010 - also keinen Schritt näher gekommen.

Im Gegenteil: bei einem "zielführenden" gleichmäßigen Rückgang von knapp 5% p.a. seit 2010 wären in diesem Jahr zum ersten Mal weniger als 3000 Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Die Stagnation bedeutet, dass wir nun zwei bis drei Jahre zurückliegen und ein durchschnittlicher Rückgang von 6,8% p.a. erforderlich ist, um das Ziel <2200 Getötete im Straßenverkehr im Jahr 2020 noch zu erreichen.

Wenn nicht äußere Einflüsse (hohe Kraftstoffpreise, Wirtschaftskrise, zwei schneereiche Winter) wie in den Jahren 2008 - 2010 hinzukommen, und die Einführung von aktiven Sicherheitssystemen in KFZ nicht schnell genug die erwarteten Erfolge zeigt, sind aus meiner Sicht erhebliche verkehrspolitische Anstrengungen erforderlich.

Wie seht Ihr das?

Einen guten Rutsch in ein unfallfreies 2015, südwikinger

Beste Antwort im Thema

Erster "Unsicherheitsfaktor" - es sind Absolutzahlen. Die Verkehrsdichte wird immer höher. Interessant wäre es, die Zahl in Relation zu der Jahreskilometerleistung zu sehen

Zweiter Unsicherheitsfaktor - der Verkehrsteilnehmer an sich. Wenn ich mir überlege, wer so alles unterwegs ist.

Wir müssen doch nur unser geliebtes V&S sehen

180 bei Schneetreiben auf der Autobahn - na aber locker.

120er Limit auf der AB an Unfallschwerpunkten - alles Abzocker, ich kann das locker.

Und ein paar Bier gekippt? - ey, ich kann das locker ab und wo ist der unschlagbare Beweis, dass ich damit - hicks - fahruntauglich bin?

Besoffen beim Driften in den Kreisel gerutscht - ey, isch war das nicht - hicks, ich schwöre.

Cannabis ist auch völlig easy.

Und macht Euch mal locker, Ihr ganzen Regelerotiker und Gutmenschen, Blockwarte und Obrigkeitskriecher. Ihr seid alle nur zu doof und unfähig.

Mal überlegen, was mir dieses Jahr hier in der Umgebung an Schwerverletzten unterkam

Ein Motorradfahrer, durch Fahrfehler im Namlostal - schwerverletzt.

Ein Motorradfahrer mit Sozia - von kurvenschneidender Familienkutsche in der Kurve abgeschossen - 2 Schwerverletzte

Ein Motorradfahrer - nichtblinkender Linksabbieger, überbremst, Sturz - 1 Toter, 1 Schwerverletzter

Eine Fußgängerin - im Dunkeln plötzlich auf die Bundesstraße gegangen - tot.

Eine Fußgängerin - in Tempo20-Zone auf dem Zebrastreifen umgefahren - tot

Ein Radfahrer - fahrend über den Zebrastreifen - auf dem Zebrastreifen umgefaahren . schwer verletzt.

Merkt jemand was? Beim Befolgen der bestehenden Regeln wären alle Unfälle vermeidbar gewesen, lediglich Unfall 1 passierte in freier Wildbahn, aber ebenso durch menschliches Versagen.

Wir brauchen nicht MEHR Regeln oder ANDERE Regeln, sondern eine verschärfte Überwachung und konsequente Ahndung.

Irgendwo sinngemäß in einer Sign. gelesen - Immer wenn man glaubt, alles idiotensicher gemacht zu haben, machen sie bessere Idioten.

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Regelmässig dieselbe bräsige Debatte. Und ewig derselbe naive Ansatz wo mehr Regeln und mehr Überwachung irgendwas verbessern würden.

Wenn da was grössenordnungsmässig verbessert werden soll, ist der einzige Weg weitere Automatisierung, den Faktor Mensch aus dem Spiel raus zu nehmen. Mensch ist aus diversen Gründen ungeeignet im Verkehr zuverlässig zu funktionieren.

Ansonsten muss man mit der Fehlerquote und ihren Konsequenzen eben leben. Irgendwelche Phantasiewunschziele irgendwelcher Politiker sind da ziemlich egal. Ziele ohne Möglichkeiten sind reines Wunschdenken.

Wie viele relevante Aktionen (Autofahrten, Straßenüberquerungen, ...) gibt es denn in einem Jahr? Ich meine es sind im Schnitt 10 Tote am Tag bei xxx Mio. Verkehrsbewegungen. Nicht sehr viel.

In einem so flexiblen, von außen angreifbaren System wie dem Straßenverkehr ist das Betriebsrisiko halt höher als im Flugverkehr etc. Man kann jetzt natürlich den Herstellern noch weitere Sicherheitsstandards abverlangen, aber das nützt halt nix wenn der Fahrer, Fußgänger, ... sich nicht an die Regeln hält. Neue Systeme verleiten den Nutzer dann wiederum zu weiterer Überschreitung der Limits, es wird alles nur in "extremere" Situationen verschoben.

Wesentliche Dinge wurden in den letzten Jahrzehnten erledigt, irgendwann ist halt ein Grenzwert erreicht. Es wird einfach viel zu teuer, die Sicherheit zu erkaufen. Und die Bereitschaft, dafür zu zahlen ist einfach nicht gegeben, weil bei einem Unfall einfach zu wenig Leute sterben. Im Flugzeug, im Schiff oder Zug ist das was anderes. Das ist medienwirksam und deshalb "finanzierbar". Im Auto sind es aber meist "Einzelschicksale", die bis auf die Betroffenen oder einen kurzen Ausruf der Empörung an irgendwelchen Stammtischen niemanden interessiert.

Zitat:

@martins42 schrieb am 1. Januar 2015 um 14:42:13 Uhr:

Regelmässig dieselbe bräsige Debatte. Und ewig derselbe naive Ansatz wo mehr Regeln und mehr Überwachung irgendwas verbessern würden.

Ein großer Schritt wäre schon bestehende Regeln einzuhalten. Mehr Regeln entstehen in den meisten Fällen entweder durch das nichteinhalten bestehender Regeln oder die "schlauen" Versuche diese zu umgehen, bzw. durch sich fatal auswirkende Fehlverhalten, welches auffällig wird.

Kein Mensch wäre z.b. auf die Idee gekommen Alkohol im Straßenverkehr zu verbieten, wenn nicht viele Unfälle mit Toten und Verletzten durch besoffene Fahrer zu beklagen wären. So ist das mit allen Regeln und Verboten.

Haben wir alles uns selbst zuzuschreiben.

Auch bei mehr Überwachung muss ich Dir wiedersprechen. Würde keine Überwachung des Alkohlverbots mehr stattfinden, würde die Zahl der alkoholbedingten Unfälle sprungartig ansteigen, da aber die Überwachung sehr gering ist, fahren leider noch immer sehr viele VTs angesäuselt durch die Gegend. Das was erwischt wird bzw. einen Unfall verursacht ist nur die Spitze des Eisberges.

Zitat:

@jetsetjohn schrieb am 1. Januar 2015 um 15:24:52 Uhr:

Wie viele relevante Aktionen (Autofahrten, Straßenüberquerungen, ...) gibt es denn in einem Jahr? Ich meine es sind im Schnitt 10 Tote am Tag bei xxx Mio. Verkehrsbewegungen. Nicht sehr viel.

Du würdest anders schreiben wenn Du einen dir nahe stehenden Menschen im Straßenverkehr verloren hättest.

Man könnte es aber auch ganz fies ausdrücken, solange sich nur jeder selbst abschießt, ist alles im Grünen Bereich.

Allerdings ist es auch sehr halbherzig immer nur die Toten zu erwähnen. Manchmal ist das nach einem Unfall noch die beste Lösung, es gibt schlimmere Folgen für die Menschen und deren Umfeld.

Nein würde ich nicht, da ich das schon habe. Und das nicht nur im Straßenverkehr. Soviel dazu.

Irgendwie habe ich auch geahnt, dass dieses Argument kommt. Aber es ist nunmal so, dass es ein Betriebsrisiko gibt. Da kommt man nicht drum herum. Höhere Strafen bringen auch nichts. Die Todesstrafe hat ja in den USA und anderen Ländern auch keinerlei positive Wirkung in Bezug auf Straftatsvermeidung.

Es ist nunmal so, dass IMMER eine Kosten/Nutzen Rechnung gemacht wird. Und es ist ja nunmal so, dass der Verkehr schon ziemlich sicher ist. Irgendwelche Idioten wird es immer geben, die andere in Gefahr bringen, und selbst wenn alles autonom fährt, werden immer noch irgendwelche Leute vor die Autos rennen, da es nunmal Individualverkehr ist und die Straßen nicht wie Flughäfen oder irgendwelche Bahngleise eingezäunt werden (können). Man muss sich eben damit abfinden, dass Menschen im Verkehr verletzt oder getötet werden. Alle weiteren Verbesserungen der Statistik werden nur mit sehr hohem, monetären Einsatz zu erreichen sein, falls überhaupt.

Aber dann werden hier im V&S wieder endlose Diskussionen z.B. über Sinn und Unsinn von Reifendruckkontrollsystemen losgetreten, in denen sich alle über die hohen Kosten und die entsprechenden Mehrkosten aufregen.

Es gibt bestimmte Lebensrisiken. Und selbst wenn man an die Vernunft von 99,99% der Leute appelieren kann, gibt es immer noch 0,01% die das nicht interessiert. Und wenn man mal nachrechnet, mit sagen wir am Tag 250 Mio. Situationen die potentiell tödlich ausgehen können (Überquerung Zebrastreifen, Abkommen von der Straße, ...), dann sind es bei 10 Toten am Tag gerade mal 4*10^(-8)% der Situationen die tödlich ausgehen. Was willst denn da noch besser machen? Selbst wenn es noch 1000 Verletzte am Tag gibt wird es schwierig da sehr viel dran zu ändern.

Wenn man jetzt noch ganz "fies" weiterrechnet ohne die Menschlichkeit zu berücksichtigen, könnte man auch noch nachrechnen ob es billiger ist die Verletzten in kauf zu nehmen, oder in allen Autos irgendwelche Systeme einzubauen. Ich bin mir ziemlich sicher wie das Ergebnis aussieht. ;)

Es ist nunmal so, dass jeder im Endeffekt auf sein eigenes Wohl aus ist denn das ist menschlich.

Zitat:

@jetsetjohn schrieb am 1. Januar 2015 um 18:20:09 Uhr:

Nein würde ich nicht, da ich das schon habe. Und das nicht nur im Straßenverkehr. Soviel dazu.

Irgendwie habe ich auch geahnt, dass dieses Argument kommt.

Ok, dann können wir uns ja die Hand reichen.

Aber ich sehe es bis heute nicht das ein besoffener LKW Fahrer vor über 25 Jahren eine Kollegin und sehr gute Freundin einfach über den Haufen gefahren hat.

Ich sehe das nicht als allgemeines Betriebsrisiko. Das war ein vermeidbarer Unfall sowie in meinen Augen die meisten Unfälle vermeidbar sind.

Unfälle und der Verlust lieber Menschen sind immer eine Tragödie, da gibt es nichts drüber zu diskutieren! Da stimme ich dir voll und ganz zu.

Allerdings wüsste ich leider nicht, wie man solche Unfälle, wie in deinem Fall vermeiden kann. Ja klar wäre dieser Unfall vermeidbar gewesen in der Theorie. Aber wie will man jemanden davon abbringen besoffen, unter Drogen etc. ein ein Auto zu steigen. Da helfen weder Regeln noch Strafen etwas. Selbst technischen Systemen würde ich zum heutigen Zeitpunkt da ihre Funktionalität absprechen, insbesondere wenn es um die zuverlässige Erkennung von Drogenmissbrauch geht. Aber auch wenn es hart klingt, und das tut es leider, ich sehe das leider als Betriebsrisiko an. Es gibt ja auch unabhängig vom Straßenverkehr zig möglichkeiten, von Besoffenen, Kriminellen oder einfach nur Pechvögeln dahingerafft zu werden. :(

Zitat:

@jetsetjohn schrieb am 1. Januar 2015 um 18:35:41 Uhr:

Unfälle und der Verlust lieber Menschen sind immer eine Tragödie, da gibt es nichts drüber zu diskutieren! Da stimme ich dir voll und ganz zu.

Dann belassen wir unsere Diskussion bitte dabei.

Die Subjektivierung des Themas auf persönliche Schicksale ist nutzlos, am Ende geht es immer nur um eine gesellschaftliche/politische Aufwand/Nutzen Abschätzung, letztlich welcher Zusatzaufwand dem Wähler und Konsumenten verkaufbar ist.

Und die notorischen Regelbrecher sind auch nicht durch mehr Kontrollen bedrohbar, da sie in ihren gestörten Selbstbild nicht davon ausgehen, erwischt zu werden.

Nochmal: Mensch als Prozessbestandteil taugt nicht für so einen Grad an Betriebssicherheit, wie man hier in den Raum stellt.

am 1. Januar 2015 um 18:33

Eigentlich ist alles wunderbar.

a) Es gibt eh' viel zu viele Menschen.

b) Ich wundere mich jeden Tag, dass es nicht an jeder Ecke kracht. Die Leute machen schon irgendwas richtig, auch wenn's überhaupt nicht so aussieht.

am 1. Januar 2015 um 18:55

Zitat:

@Captain_Hindsight schrieb am 1. Januar 2015 um 19:33:20 Uhr:

Eigentlich ist alles wunderbar.

a) Es gibt eh' viel zu viele Menschen.

b) Ich wundere mich jeden Tag, dass es nicht an jeder Ecke kracht. Die Leute machen schon irgendwas richtig, auch wenn's überhaupt nicht so aussieht.

Die angebliche Überbevölkerung halte ich für ein immer wieder aufgewärmtes Gerücht. Oder kannst du dazu entsprechende Quellen liefern?

am 1. Januar 2015 um 19:13

Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 1. Januar 2015 um 18:24:53 Uhr:

Zitat:

@jetsetjohn schrieb am 1. Januar 2015 um 18:20:09 Uhr:

Nein würde ich nicht, da ich das schon habe. Und das nicht nur im Straßenverkehr. Soviel dazu.

Irgendwie habe ich auch geahnt, dass dieses Argument kommt.

Ok, dann können wir uns ja die Hand reichen.

Aber ich sehe es bis heute nicht das ein besoffener LKW Fahrer vor über 25 Jahren eine Kollegin und sehr gute Freundin einfach über den Haufen gefahren hat.

Ich sehe das nicht als allgemeines Betriebsrisiko. Das war ein vermeidbarer Unfall sowie in meinen Augen die meisten Unfälle vermeidbar sind.

Nicht nur die meisten Unfälle sind vermeidbar sondern alle,leider weis man die Ursache immer erst hinterher.Wenn ich zB. vorher schon weis das mein Reifen Heute platzt und ich deswegen einen Crash baue wechsel ich Ihn halt vorher,aber leider weis ich das nicht.Deswegen wechsel ich aber trotzdem nicht vorsorglich vor jeder Fahrt alle Reifen. Genau das ist das "allgemeine Betriebsrisiko", das man leider nicht ganz ausschließen kann und dazu gehöhren auch besoffene Fahrer denen man trotz strengster Alkohol Verbote immer noch begegnen kann.

am 1. Januar 2015 um 20:15

Zitat:

@Useraccount schrieb am 1. Januar 2015 um 19:55:18 Uhr:

Zitat:

@Captain_Hindsight schrieb am 1. Januar 2015 um 19:33:20 Uhr:

Eigentlich ist alles wunderbar.

a) Es gibt eh' viel zu viele Menschen.

b) Ich wundere mich jeden Tag, dass es nicht an jeder Ecke kracht. Die Leute machen schon irgendwas richtig, auch wenn's überhaupt nicht so aussieht.

Die angebliche Überbevölkerung halte ich für ein immer wieder aufgewärmtes Gerücht. Oder kannst du dazu entsprechende Quellen liefern?

Das ist mein persönliches Empfinden, da brauche ich keine Quellen ;)

Obs zuviel Menschen gibt sei mal dahin gestellt.

Ich wuerde sagen die sind einfach zu ungleichmaessig verteilt

am 1. Januar 2015 um 20:23

Zitat:

@forfourfahrer schrieb am 1. Januar 2015 um 21:21:01 Uhr:

Obs zuviel Menschen gibt sei mal dahin gestellt.

Ich wuerde sagen die sind einfach zu ungleichmaessig verteilt

Stimmt! in den Läden vor den Feiertagen waren es eindeutig mal wieder zu viele :D

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