Valvetronic und Zukunft

Hi, Valvetronic ist ja ein sehr interessantes Konzept, nur irgendwie wurde und wird es ja kaum in die Motoren verbaut, damals 2001 in den kleinen 4Zylinder, und nu in die neueren V8 und glaube auch im 3,0R6 mit 215PS?(x25i)?
Auch sonst hört man nicht mehr viel, nur immer Direkteinspritzung... Schade
Mfg Steffen

Beste Antwort im Thema

Genau Noris, ich als Audi- und Mercedesfahrer finde natürlich BMW, alle Dinge, die mit BMW zusammenhängen und natürlich auch seine Fahrer total doof und uncool; deswegen komme ich hier ins feindliche Forum, stänkere mal ein bisschen herum und mache BMWs Technik runter... 🙄

Zum Thema:

Wenn man das Konzept der Valvetronic verstanden hat und sich das alles mal überlegt, kommt man sogar ohne weitere Erklärung darauf, dass es nicht besonders viel bringt (hatte ja auch nicht geschrieben, dass es NICHTS bringt).
Die kleine Kraftstoffersparnis hat man nur im Teillastbetrieb (ist zugegeben i. d. R. natürlich auch der häufigste Betriebsfall).
Der Hauptanteil der von BMW angegeben 10%igen Spritersparnis (also Normverbrauch) wurde aber durch den Einsatz von Motorölen nach LL01-FE erreicht, welche einen herabgesenkten HTHS-Wert haben. Solche Öle führen auf den Prüfständen und den Prüfmethoden nach der entsprechenden Norm tatsächlich zu einer kleinen Spritersparnis; aber eben nur da, also auf dem Papier.

Mehr zum Thema hier (etwas weiter unten im Beitrag). Auch wenn Sterndocktor aus der Mercedes-Ecke kommt, kann er das sicherlich trotzdem sehr gut beurteilen. Kein Ingenieur erfindet ständig das Auto neu...

Hatte aber auch nur auf jockobos Frage geantwortet, warum die Valvetronic wieder eingeschlafen ist.

Hätte natürlich aber auch in Noris Manier schreiben können, dass die Valvetronic deshalb nichts bringt, weil BMW-Fahrer eh nur Volllast fahren... (lass' doch vielleicht in Zukunft solche dümmlichen Bemerkungen, wir wollen hier ja diskutieren, und nicht sticheln)

MfG, Lappos

P.S.: Selbst als derzeitiger MB-Fahrer würde ich, wenn ich mir jetzt einen neuen Wagen zulegen wollte, wahrscheinlich zu einem BMW greifen.

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Zitat:

- Bei einem Elektronik-Aussetzer schwere Motorschäden möglich.

Nö, wieso? Stell dir vor, du würdest bei einem Motor mit Nockenwelle diese ausbauen. Damit wären alle Ventile immer geschlossen.

Sollte die Elektrik ausfallen, gehen einfach alle Ventile zu und der Motor aus. Fertig. Das würde dann auch passieren, wenn man den Motor abstellt. Oder dachtest du, die Ventile werden per Elektromagnet

geschlossen

?

Dass die 12V Sannung nicht ausreichen würden, stimmt aber so auch nicht. Bei 12 V Gleichspannung ist das Anziehen des Magneten tatsächlich ungünstig. Aber durch einen Wechselrichter kann der Magnet auch mit Wechselspannung betrieben werden, womit das wunderbar und ohne Spannungserhöhung funktioniert.

MfG, Lappos

Zitat:

Original geschrieben von lappos



Zitat:

- Bei einem Elektronik-Aussetzer schwere Motorschäden möglich.

Nö, wieso? Stell dir vor, du würdest bei einem Motor mit Nockenwelle diese ausbauen. Damit wären alle Ventile immer geschlossen.
Sollte die Elektrik ausfallen, gehen einfach alle Ventile zu und der Motor aus. Fertig. Das würde dann auch passieren, wenn man den Motor abstellt.

Nö😁, auch das Valeo-System hat offensichtlich (wie damals schon bei BMW) nicht wie bei einer mechanischen Nockenwelle nur eine simple Schließfeder, sondern 2 Federn die das Ventil im stromlosen Zustand in einer Mittelstellung halten.

Ist auf dem Bild von Valeo gut erkennbar.

Zitat:

Oder dachtest du, die Ventile werden per Elektromagnet geschlossen?

Jo, werden elektrisch geöffent und elektrisch geschlossen.

Den Trick mit den 2 Ventilfedern macht man übrigens um den elektrischen Leistungsbedarf (die ja nicht ganz leichten Ventile müssen bei hoher Drehzahl in sehr kurzer Zeit bewegt werden) etwas zu reduzieren.

Zitat:

Dass die 12V Sannung nicht ausreichen würden, stimmt aber so auch nicht. Bei 12 V Gleichspannung ist das Anziehen des Magneten tatsächlich ungünstig. Aber durch einen Wechselrichter kann der Magnet auch mit Wechselspannung betrieben werden, womit das wunderbar und ohne Spannungserhöhung funktioniert.

Bei 12V, egal ob Gleich- oder Wechselspannung sind einfach hohe Spitzenströme nötig.

vor ca. 16 jahren fuhren schon die damaligen f1 fahrzeuge (anfangs renault) mit hydropneumatischer ventilsteuerung, da wären ja keine probleme mit dem 12v bordnetz vorhanden, aber warum dies nie in die serie ging?

Zitat:

Original geschrieben von andy900


vor ca. 16 jahren fuhren schon die damaligen f1 fahrzeuge (anfangs renault) mit hydropneumatischer ventilsteuerung, da wären ja keine probleme mit dem 12v bordnetz vorhanden, aber warum dies nie in die serie ging?

Soweit ich weiss aber nie ohne Nockenwelle - die Pneumatik ist nur da um die Ventile schell genug zu schliessen da normale Federn in der benötigten Spannungsklasse wohl zu hart und damit anfällig wären(auch heute noch).

Soweit ich jetzt über verschiedene Ventilsteuersysteme Bescheid weiss sind diese doch eigentlich nicht auf minimierten Spritverbrauch sondern eine homogene Drehmonententfaltung ausgelegt - kannt ich von meinem Civic mit Vtec so dass der Anzug sowohl "untenrum" alsauch "obenraus" für die Hubraumklasse tiptop war.

MfG

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Hydropneumatisch ist auch nicht elektromagnetisch...

Zitat:

Original geschrieben von ICBM



Soweit ich jetzt über verschiedene Ventilsteuersysteme Bescheid weiss sind diese doch eigentlich nicht auf minimierten Spritverbrauch sondern eine homogene Drehmonententfaltung ausgelegt -

Richtig.Die ganzen Nockenwellenverstellungen dienen dazu den Drehmomentverlauf zu optimieren da die Steuerzeiten der Ventile entweder auf Drehmoment im unteren Drehzahbereich oder hohe Leistung im Oberen ausgelegt werden müssen.Um diesen Zielkonflikt,den BMW vor Valvetronic nicht in den Griff bekam,zu minimieren wurde die Nockenwellenverstellung erfunden.Bei niedrigen Drehzahlen werden sie so verdreht das das Drehmoment maximiert wird und bei Höheren liegt der Fokus bei der PS-Leistung.

Das dabei der Verbrauch etwas sinken kann liegt daran das man mit diesen Motoren mit etwas niedrigeren Drehzahlen fahren kann als es ohne diese Technik bei vergleichbaren Fahrleistungen möglich war.Wer den Unterschied spüren will sollte mal eine Vergleichsfahrt mit den kleinen 6-Zylindern ohne Valvetronik machen.Da geht unter 3000-4000 Umdrehungen relativ gesehen gar nichts.

Gute Erklärung - der Vanos... 😉

in vier wochen erscheint in der neuen MTZ-Juli (liegt über dem auto-blöd-niveau) eine zusammenfassung mit dem titel:

"valvetronic - erfahrungen aus sieben jahren"

wer interessiert ist, kurze PN...ich schicke dann per pdf den artikel rüber.

so, artikel sind verfügbar....etwa 11MB groß.

die, die ihre mailad hinterlassen haben, müssten schon was bekommen haben.

Ja vielen Dank

Zitat:

Original geschrieben von peepshow


so, artikel sind verfügbar....etwa 11MB groß.

die, die ihre mailad hinterlassen haben, müssten schon was bekommen haben.

Vielen Dank für die super Artikel!

Grüße
Sascha

Bin jetzt auch endlich mal dazu gekommen, die MTZ-Juli-Ausgabe zu lesen. Dort heißt es in dem genannten Artikel:

"Weitere Potenziale für niedrigen Kraftstoffverbrauch in Verbindung mit hohen spezifischen Leistungen sowie Synergien zur Emissionsreduzierung lassen sich in der Kombination der Valvetronic mit homogener Direkteinspritzung und Turboaufladung erschließen."

Das klingt so, als würde aktiv an der Sache gearbeitet. Möglicherweise fällt die technische Überarbeitung (TÜ) des N54-Motors hier recht umfangreich aus. Die homogene Direkteinspritzung braucht auch keinen Piezo-Injektor, deshalb wäre denkbar, dass BMW sich hier wieder - vor allem aufgrund der aktuellen Sparbemühungen - auf Kosteneffizienz besinnt und der teure Piezo-Injektor wieder rausfliegt und stattdessen ein gutes, bewährtes, günstiges Magnet-Mehrlochventil eingesetzt wird. Naja, schau mer mal...

Zitat:

Original geschrieben von EAA


Bin jetzt auch endlich mal dazu gekommen, die MTZ-Juli-Ausgabe zu lesen. Dort heißt es in dem genannten Artikel:

"Weitere Potenziale für niedrigen Kraftstoffverbrauch in Verbindung mit hohen spezifischen Leistungen sowie Synergien zur Emissionsreduzierung lassen sich in der Kombination der Valvetronic mit homogener Direkteinspritzung und Turboaufladung erschließen."

Das klingt so, als würde aktiv an der Sache gearbeitet. Möglicherweise fällt die technische Überarbeitung (TÜ) des N54-Motors hier recht umfangreich aus. Die homogene Direkteinspritzung braucht auch keinen Piezo-Injektor, deshalb wäre denkbar, dass BMW sich hier wieder - vor allem aufgrund der aktuellen Sparbemühungen - auf Kosteneffizienz besinnt und der teure Piezo-Injektor wieder rausfliegt und stattdessen ein gutes, bewährtes, günstiges Magnet-Mehrlochventil eingesetzt wird. Naja, schau mer mal...

Ja kann man fast so deuten, aber vermutlich nicht für den europäischen Markt.

In der USA hat man mit diesem Konzept mehr Erfolg.

Achja, der X35i und 740i Motor hat genau etwas so ähnliches, homogene Direkteinspritzung und leichte Direkteinspritzung.

Der N54 Motor wird nicht weiter überarbeitet werden, als er jetzt schon ist. Es wird einen Nachfolger mit Mono-Turboaufladung und Strahlgeführter Direkteinspritzung mit Magerbetrieb geben und halt den 740i.

Weil jetzt den die aktuellen 3l Direkteinspritzer vom Markt zu nehmen, wo sie nun endlich funktionieren, wäre fraglich...

Zitat:

Original geschrieben von pfarrer


Ja kann man fast so deuten, aber vermutlich nicht für den europäischen Markt.
In der USA hat man mit diesem Konzept mehr Erfolg.

Warum?

Zitat:

Original geschrieben von pfarrer


Achja, der X35i und 740i Motor hat genau etwas so ähnliches, homogene Direkteinspritzung und leichte Direkteinspritzung.

Was ist eine "leichte" Direkteinspritzung nach deinem Verständnis?

Zitat:

Original geschrieben von pfarrer


Der N54 Motor wird nicht weiter überarbeitet werden, als er jetzt schon ist. Es wird einen Nachfolger mit Mono-Turboaufladung und Strahlgeführter Direkteinspritzung mit Magerbetrieb geben und halt den 740i.

Woher nimmst du die Gewissheit? Woher stammt die Information?

Deine Annahme würde der BMW-Aussage des MTZ-Artikels widersprechen: "[...] lassen sich in der Kombination der Valvetronic mit homogener Direkteinspritzung und Turboaufladung erschließen"

Sorry der Satz sollte so lauten:
Achja, der X35i und 740i Motor hat genau etwas so ähnliches, homogene Direkteinspritzung und leichte Turboaufladung 😉

Der Nachteil der Valvetronic ist, dass sie bei normaler Saugrohreinspritzung nicht im Magerbereich arbeiten kann.
Direkteinspritzung kann das. BMW hat beim alten 760i schon gezeigt, dass man beides miteinander kombinieren kann. Also das was in den Artikel genannt wurde, ist schon erschienen. Nur ist halt der Vorteil von Valvetronic in Verbindung mit strahlgeführter Direkteinspritzung sehr gering.

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