V50 1.6D Kinetic: Fazit nach 120.000 km
Meistens werden hier ja aktuelle Probleme unserer Autos diskutiert. Da mein V50 jetzt die 120 tkm voll gemacht hat, dachte ich, es ist ein guter Zeitpunkt, mal ein Resümee zu ziehen. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen bei seiner Entscheidung für einen neuen oder gebrauchten V50.
Mein V50 ist ein barentsblauer 1.6D Kinetic, den ich im März 2006 neu gekauft habe. Abgesehen von der Kinetic-Ausstattung waren die einzigen Extras Bordcomputer, Sitzheizung und Metallic. Zusammen mit einem Satz Winterfelgen auf Stahlreifen war mein Budget von 25000 EUR damit ausgereizt.
Zu Volvo gekommen bin ich relativ schnell. Mein vorheriges, erstes Auto war ein Golf IV 1.6 SDI mit 68 PS 🙂 von 1999, den ich bis 125 tkm fuhr. Kein schlechtes Auto, aber nach Überschreiten der 50.000-km-Marke häufte er mehr und mehr Reparaturen an (Fensterheber, Kühler, Motorelektronik). Bei VW wurde ich zudem (als junger Kunde, der eher wie Anfang als Ende 20 aussah) in mehreren Werkstätten derart arrogant und schlecht behandelt, dass ein neuer VW für mich ausgeschlossen war. So war ich Anfang 2006 schon locker auf der Suche nach was Neuem, als mich ein Verwandter in seinem nagelneuen V50 mitnahm und probefahren lies. Das Auto fand ich innen wie außen auf Anhieb genau nach meinem Geschmack - zwei Wochen später hatte ich den Kaufvertrag für meinen V50 unterschrieben 🙂.
Bereue ich das? Nein! Klar, ein bisschen was zu meckern hat man immer (siehe weiter unten), aber ich würde den V50 wieder nehmen.
Was hat mich der V50 seitdem gekostet?
Reparaturen: Null. Der Turbolader wurde nach 55 tkm wegen komischer Geräusche innerhalb der 2 Jahre Garantie getauscht. Seitdem keine Werkstatttermine außer den Inspektionen.
Inspektionen: 320 EUR nach 20/40/80/100 tkm, 600 EUR nach 60 tkm, 1500 EUR nach 120 tkm (RPF, Schluck!).
Diesel: gute 8000 EUR
Wertverlust: ca. 15.000 EUR. Aber nur rechnerisch - für mich ist der Wagen gefühlt mehr wert 🙂
Upgrades: je 500 EUR für Dachspoiler (für die Optik) und Nachrüsten des Tempomats (für die Bequemlichkeit auf langen Strecken), dann nochmal 550 und 230 EUR für zwei Sätze 16''-Alufelgen mit Reifen, die ich dank dieses Forums günstig fast neu bzw. jung gebraucht von privat kaufen konnte. Auf Dauer gefielen mir die 15er Stahlräder ab Werk dann doch nicht. Jetzt sieht das Auto Sommer und Winter gut aus.
Die Inspektionen sind teuer, aber dafür gibt es einen sehr guten Service, Leihwagen umsonst und allgemein ein sehr kundenorientiertes Verhalten. VW war hier vielleicht 20% billiger, aber dafür war ich dann immer unzufrieden.
Zurück zum Auto: Was gefällt mir am V50 auch nach über 4 Jahren noch hervorragend?
1.
Die Sitze - mit 1,93m fahre ich auch 7h-Strecken sehr entspannt. Atmungsaktives Material, sieht edel aus und immer noch wie neu.
2.
Das gesamte Design, insbesondere im Innenraum: freundlich, unaufdringlich, schlicht - immer wieder eine Freude. Mitfahrer staunen immer wieder und fassen ungläubig über das Alu.
Besonders gut gefällt mir, dass der V50 auch in der einfachen Kinetic-Version optisch gut aussieht und nicht durch "Unterscheidungsmerkmale" verunstaltet ist. Es gibt ja Fabrikate, da muss man erst die Nobel-Leder-Tralala-Version kaufen, um ein optisch ansprechendes Auto zu haben.
3.
Der Motor: Dass der 1.6D keine Rakete ist, war mir klar. Aber er bringt mich souverän überall hin. Bei 30 tkm /a, davon das meiste auf der AB, fühle ich mich sehr gut motorisiert. Mein Reisetempo ist in der Regel 120, auf längeren Strecken auch mal 140-160 - dafür genügt der Motor. Abgesehen von Phasen starker Last, in denen er etwas knurrig wird, ist der Motor im Dauerbetrieb angenehm ruhig. Im Schnitt gibt er sich bei defensiver, aber nicht schleichender Fahrweise mit 5,5l / 100 km zufrieden. Vor der Montage des Dachspoilers waren's sogar eher 5,2 - aber das ist mir die Optik wert 🙂
4.
Die Flexibilität: Für einen relativ kompakten Kombi kann der V50 sehr variabel beladen werden. Für lange Regale klappt man den Beifahrersitz um, die Ladeöffnung hinten ist groß genug, um eine originalverpackte Waschmaschine problemlos einzuladen. Diese Flexibilität ist für mich wichtiger als das reine Litermaß des Kofferraums.
5.
Das Fahrwerk: Ich empfinde den V50 als sehr handlich und sicher in der Steuerung, trotzdem komfortabel.
6.
Im Winter: Sehr schnell ansprechende Heizung, Sitzheizung und Scheiben-Beschlag-Befreiung. Eine Kleinigkeit, aber wichtig.
7. Sehr leicht zu wechselndes Abblendlicht. Keine Selbstverständlichkeit.
8. Sehr leicht abwaschbare Sitzbezüge mit toller Haptik. Ich lege öfter mal dreckiges Outdoor-Zeug auf die Rückbank - die sieht immer noch aus wie neu.
9. Die Farbe. Passt perfekt zum Auto.
Was nervt?
1. Die Kofferraum-Abdeckung: Unsinnige Konstruktion, wurde ja ab 2008 verbessert.
2. Das Halogen-Abblendlicht ist sehr funzelig. Mit Philips Nightguide drin ist es nicht grandios, aber ok.
Was würde ich heute anders machen bei der Bestellung?
Ich wäre nicht ganz so sparsam und würde mir High Performance Sound und Verbundglasseitenscheiben gönnen. Beim C30 der OHL haben wir das nachgeholt. Und Xenon wäre für mich heute ein Muss - es kostet ja nicht mehr so exorbitant viel Aufpreis wie vor 4 Jahren. Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Kinetic-Sitze damals schon recht schick waren und den Dala recht ähnlich. Heute jedoch hat Kinetic sehr grobe, dunkelschwarze Sitze, die mir nicht so gefallen.
Soweit mein insgesamt positives Fazit nach 4 1/2 Jahren und 120 tkm. Wird mein nächster wieder ein V50? Schwer zu sagen. Zufrieden bin ich, aber abgesehen von Verbundglas, HP Sound und Xenon hätte ein neuer V50 nichts, was mein alter nicht schon hat. Wenn ich schon 15-25.000 EUR drauflege, will ich irgendwie ein neues Spielzeug 🙂 Also werde ich ihn erstmal sehr zufrieden weiterfahren und dann in 1-2 Jahren schauen, was der Markt hergibt.
Beste Antwort im Thema
Meistens werden hier ja aktuelle Probleme unserer Autos diskutiert. Da mein V50 jetzt die 120 tkm voll gemacht hat, dachte ich, es ist ein guter Zeitpunkt, mal ein Resümee zu ziehen. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen bei seiner Entscheidung für einen neuen oder gebrauchten V50.
Mein V50 ist ein barentsblauer 1.6D Kinetic, den ich im März 2006 neu gekauft habe. Abgesehen von der Kinetic-Ausstattung waren die einzigen Extras Bordcomputer, Sitzheizung und Metallic. Zusammen mit einem Satz Winterfelgen auf Stahlreifen war mein Budget von 25000 EUR damit ausgereizt.
Zu Volvo gekommen bin ich relativ schnell. Mein vorheriges, erstes Auto war ein Golf IV 1.6 SDI mit 68 PS 🙂 von 1999, den ich bis 125 tkm fuhr. Kein schlechtes Auto, aber nach Überschreiten der 50.000-km-Marke häufte er mehr und mehr Reparaturen an (Fensterheber, Kühler, Motorelektronik). Bei VW wurde ich zudem (als junger Kunde, der eher wie Anfang als Ende 20 aussah) in mehreren Werkstätten derart arrogant und schlecht behandelt, dass ein neuer VW für mich ausgeschlossen war. So war ich Anfang 2006 schon locker auf der Suche nach was Neuem, als mich ein Verwandter in seinem nagelneuen V50 mitnahm und probefahren lies. Das Auto fand ich innen wie außen auf Anhieb genau nach meinem Geschmack - zwei Wochen später hatte ich den Kaufvertrag für meinen V50 unterschrieben 🙂.
Bereue ich das? Nein! Klar, ein bisschen was zu meckern hat man immer (siehe weiter unten), aber ich würde den V50 wieder nehmen.
Was hat mich der V50 seitdem gekostet?
Reparaturen: Null. Der Turbolader wurde nach 55 tkm wegen komischer Geräusche innerhalb der 2 Jahre Garantie getauscht. Seitdem keine Werkstatttermine außer den Inspektionen.
Inspektionen: 320 EUR nach 20/40/80/100 tkm, 600 EUR nach 60 tkm, 1500 EUR nach 120 tkm (RPF, Schluck!).
Diesel: gute 8000 EUR
Wertverlust: ca. 15.000 EUR. Aber nur rechnerisch - für mich ist der Wagen gefühlt mehr wert 🙂
Upgrades: je 500 EUR für Dachspoiler (für die Optik) und Nachrüsten des Tempomats (für die Bequemlichkeit auf langen Strecken), dann nochmal 550 und 230 EUR für zwei Sätze 16''-Alufelgen mit Reifen, die ich dank dieses Forums günstig fast neu bzw. jung gebraucht von privat kaufen konnte. Auf Dauer gefielen mir die 15er Stahlräder ab Werk dann doch nicht. Jetzt sieht das Auto Sommer und Winter gut aus.
Die Inspektionen sind teuer, aber dafür gibt es einen sehr guten Service, Leihwagen umsonst und allgemein ein sehr kundenorientiertes Verhalten. VW war hier vielleicht 20% billiger, aber dafür war ich dann immer unzufrieden.
Zurück zum Auto: Was gefällt mir am V50 auch nach über 4 Jahren noch hervorragend?
1.
Die Sitze - mit 1,93m fahre ich auch 7h-Strecken sehr entspannt. Atmungsaktives Material, sieht edel aus und immer noch wie neu.
2.
Das gesamte Design, insbesondere im Innenraum: freundlich, unaufdringlich, schlicht - immer wieder eine Freude. Mitfahrer staunen immer wieder und fassen ungläubig über das Alu.
Besonders gut gefällt mir, dass der V50 auch in der einfachen Kinetic-Version optisch gut aussieht und nicht durch "Unterscheidungsmerkmale" verunstaltet ist. Es gibt ja Fabrikate, da muss man erst die Nobel-Leder-Tralala-Version kaufen, um ein optisch ansprechendes Auto zu haben.
3.
Der Motor: Dass der 1.6D keine Rakete ist, war mir klar. Aber er bringt mich souverän überall hin. Bei 30 tkm /a, davon das meiste auf der AB, fühle ich mich sehr gut motorisiert. Mein Reisetempo ist in der Regel 120, auf längeren Strecken auch mal 140-160 - dafür genügt der Motor. Abgesehen von Phasen starker Last, in denen er etwas knurrig wird, ist der Motor im Dauerbetrieb angenehm ruhig. Im Schnitt gibt er sich bei defensiver, aber nicht schleichender Fahrweise mit 5,5l / 100 km zufrieden. Vor der Montage des Dachspoilers waren's sogar eher 5,2 - aber das ist mir die Optik wert 🙂
4.
Die Flexibilität: Für einen relativ kompakten Kombi kann der V50 sehr variabel beladen werden. Für lange Regale klappt man den Beifahrersitz um, die Ladeöffnung hinten ist groß genug, um eine originalverpackte Waschmaschine problemlos einzuladen. Diese Flexibilität ist für mich wichtiger als das reine Litermaß des Kofferraums.
5.
Das Fahrwerk: Ich empfinde den V50 als sehr handlich und sicher in der Steuerung, trotzdem komfortabel.
6.
Im Winter: Sehr schnell ansprechende Heizung, Sitzheizung und Scheiben-Beschlag-Befreiung. Eine Kleinigkeit, aber wichtig.
7. Sehr leicht zu wechselndes Abblendlicht. Keine Selbstverständlichkeit.
8. Sehr leicht abwaschbare Sitzbezüge mit toller Haptik. Ich lege öfter mal dreckiges Outdoor-Zeug auf die Rückbank - die sieht immer noch aus wie neu.
9. Die Farbe. Passt perfekt zum Auto.
Was nervt?
1. Die Kofferraum-Abdeckung: Unsinnige Konstruktion, wurde ja ab 2008 verbessert.
2. Das Halogen-Abblendlicht ist sehr funzelig. Mit Philips Nightguide drin ist es nicht grandios, aber ok.
Was würde ich heute anders machen bei der Bestellung?
Ich wäre nicht ganz so sparsam und würde mir High Performance Sound und Verbundglasseitenscheiben gönnen. Beim C30 der OHL haben wir das nachgeholt. Und Xenon wäre für mich heute ein Muss - es kostet ja nicht mehr so exorbitant viel Aufpreis wie vor 4 Jahren. Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Kinetic-Sitze damals schon recht schick waren und den Dala recht ähnlich. Heute jedoch hat Kinetic sehr grobe, dunkelschwarze Sitze, die mir nicht so gefallen.
Soweit mein insgesamt positives Fazit nach 4 1/2 Jahren und 120 tkm. Wird mein nächster wieder ein V50? Schwer zu sagen. Zufrieden bin ich, aber abgesehen von Verbundglas, HP Sound und Xenon hätte ein neuer V50 nichts, was mein alter nicht schon hat. Wenn ich schon 15-25.000 EUR drauflege, will ich irgendwie ein neues Spielzeug 🙂 Also werde ich ihn erstmal sehr zufrieden weiterfahren und dann in 1-2 Jahren schauen, was der Markt hergibt.
17 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Corsadiesel
Da ich eher ein konseratives Styling mag, kommt natürlich nur der Sedan in Frage.
Vor 6 Jahre wollte ich mir auch ein S40 kaufen.
Dann habe ich der Zugang zum Kofferraum mal angeschaut, und ein V50 bestellt.
Der Kofferraum ist OK, aber die Durchtrittsöffnung ist so klein, dass mann sich fragen muss ob es reicht.
Zitat:
Original geschrieben von Corsadiesel
@janmdl
nein, fahre mindestens 20 km am Stück, offtmals im Durchschnitt 40km, 1x die Woche mehr als 100km.Richtig (vernümpftig) wäre da sicher ein Benziner, aber ich liebe nun mal das Drehmoment im unteren Drehzahlbereich, welches nur ein Diesel liefert. Außerdem verbrauch der Diesel im Stadtverkehr auch nicht die Welt.
Natürlich bin ich nicht ständig über 160 km/h unterwegs, aber wenn die Gelegenheit sich bietet, fahre ich auf der BAB schon mal nach Tacho 180 / 200km/h, wenn der Verkehr es zuläßt und ich schnell von A nach B kommen will.
Ok, das ist ja ein klares Fahrprofil. Dann solltest du einen 2.0D nehmen. Feiner Motor, laufruhig und spontan ansprechend - die 136 PS fühlen sich eher nach 150 an.
Zitat:
Original geschrieben von janmdl
Ok, das ist ja ein klares Fahrprofil. Dann solltest du einen 2.0D nehmen. Feiner Motor, laufruhig und spontan ansprechend - die 136 PS fühlen sich eher nach 150 an.Zitat:
Original geschrieben von Corsadiesel
@janmdl
nein, fahre mindestens 20 km am Stück, offtmals im Durchschnitt 40km, 1x die Woche mehr als 100km.Richtig (vernümpftig) wäre da sicher ein Benziner, aber ich liebe nun mal das Drehmoment im unteren Drehzahlbereich, welches nur ein Diesel liefert. Außerdem verbrauch der Diesel im Stadtverkehr auch nicht die Welt.
Natürlich bin ich nicht ständig über 160 km/h unterwegs, aber wenn die Gelegenheit sich bietet, fahre ich auf der BAB schon mal nach Tacho 180 / 200km/h, wenn der Verkehr es zuläßt und ich schnell von A nach B kommen will.
Danke für Deine Info.
Ja glaube auch, der 2.0 ist besser, weil ich liebe einen ruhigen Motor, der souveren die Kraft entfaltet. Ob er 110 oder 150 PS ist nicht so wichtig, Hauptsache Drehmoment.
Ich denke auch, der 1.6er ist zu klein für das Gewicht des S40. Kraft wird wohl aus der Drehzahl kommen, aber dann wird wohl auch der Verbrauch steigen.