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Themenstarteram 9. September 2008 um 20:17

Bei Auffahrunfällen ist fast immer der Auffahrende schuld – fast immer. Das Kammergericht Berlin entschied, dass bei einer unerwarteten Vollbremsung des Vordermanns dieser alleine für den Crash haftbar sein kann.

In dem Anwalt-Suchservice mitgeteilten Fall hatten zwei Fahrzeuge an einer roten Ampel warten müssen. Als es grün wurde, bemerkte der in erster Position stehende Autofahrer dies zunächst nicht. Sein Hintermann betätigte deshalb die Hupe. Daraufhin fuhr der andere zwar an, bremste dann aber im Kreuzungsbereich ohne ersichtlichen Grund abrupt ab. Der Hintermann, der damit nicht gerechnet hatte, fuhr auf ihn auf.

Später stritten beide um die Unfallschuld. Der Vordermann behauptete, er habe bremsen müssen, um zu überprüfen, ob von links aus einer bevorrechtigten Straße Querverkehr käme. Der Auffahrende sei an dem Unfall schuld, da er zu wenig Abstand gehalten habe bzw. zu schnell gefahren sei. Der andere vertrat dagegen den Standpunkt, dass der Vordermann schuld sei, da dieser ohne Grund scharf gebremst habe.

Das Kammergericht Berlin entschied den Fall zugunsten des Auffahrenden (Urteil vom 10.09.2007;

Der Vordermann habe keinen begründeten Anlass zu einer Vollbremsung gehabt, zumal überhaupt kein Querverkehr geherrscht habe. Um zu überprüfen, ob von links Verkehr kam, so die Richter, hätte auch ein kurzer Blick in diese Richtung ausgereicht. Ein Anlass zu einer Vollbremsung könne auch nicht darin gesehen werden, dass der Mann angehupt wurde, als er infolge seiner Unaufmerksamkeit die Straße blockierte, obwohl die Ampel für ihn grünes Licht zeigte.

Der Hintermann habe dagegen nicht damit rechnen müssen, dass der Vorausfahrende plötzlich und ohne erkennbaren Grund anhalten würde. Im Großstadtverkehr müssten die an einer Lichtzeichenanlage in zweiter Position stehenden Fahrer Geschwindigkeit und Sicherheitsabstand nicht so einrichten, dass sie jederzeit wegen eines verkehrsbedingten Bremsens des Vorausfahrenden anhalten könnten. Dies gelte zumindest dann, wenn sie - wie hier - mit dessen plötzlichem Anhalten nicht zu rechnen brauchten. Der Vordermann, so das Urteil, habe die Kollision durch sein in jeder Hinsicht verkehrswidriges Verhalten allein verschuldet.

 

Quelle: Autokiste

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von ThePilot

den danach vermöbeln ist so ziemlich das dümmste was man machen kann, spricht von noch weniger Mitdenken als der Auffahrende. Wenn mir einen auffährt dann hoffentlich so das ich gesunde aussteuge, mein Auto kann man ersetzen die Wirbelsäule nicht!

Diese Ansicht kann ich nicht zu 100% teilen.

Denn einmal war ich mit ´nem Kollegen auf der Bahn mit 230 km/h unterwegs und da meinte so ´ne BMW-Pflaume mit eingeschlateter Pyro-Technik, womit man bequem ganz Manhattan hätte ausleuchten können, einen Mindestabstand von ca. 70 cm einzuhalten. Wir konnten zumindest seine Scheinwerfer zum Schluss nicht mehr hinter uns sehen. Als er dann an uns vorbei war wollten wir auch schon direkt die nächste Abfahrt runter, unser Vordermann sah es wohl, riss seinen Vehikel ebenfalls von der Bahn, meinte uns auf der Abfahrt auf 0 abzubremsen und uns als Vollspastis zu bezeichnen. Mein Kollege (not very amused) ist wortlos raus aus dem Auto, 2 mal Ding-Dong und der Vollpfosten lag nun in Embrional-Stellung längst neben seinem führerlosen BMW.

Also ein "Vermöbeln" in solchen Situationen kann ich dann aber doch schon noch verstehen.

Gruß Ich

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Passt nicht wirklich in "Veranstaltungen", oder ? ;)

Davon angesehen stimmt es natürlich dass derjenige der mit "Strafabsicht" bremst schon alleine die Schuld/Kosten zu tragen hat, das ist aber erstmal so wie es schon lange praktiziert wird und keine Neuheit.

Für zukünftige Fälle sagt das aber trotzdem nichts, denn es wird darauf hinauslaufen was das Gericht glaubt.

Jede Mediale hat zwei Seiten, so richtig das auch sein mag wenn es einer wirklich extra macht, so problematisch dass es viele die selbst schuld beim Auffahren waren, versuchen werden als Argument zu nutzen.

Andererseits will ich gar nicht laut meckern, wenigstens hat man hier nicht die beliebten 50:50 gemacht wenn man nicht weiter weiß, womit man meist eine Person zu unrecht bestraft, die erhöhte Prämie haben dann damit gleich zwei.

das ist doch schon ewig so das nicht immer der Hintermann bei einem Auffahrunfall schuld ist? Das hat man mir schon 2002 in der Fahrschule beigebracht und ich denke selbst da war es keine Neuigkeit ;)

Seitdem die allgemeine Betriebsgefahr, schadensmindernd angerechnet wird, sollte es sowieso keine 100%ige Schuld beim Verursacher geben. Stichwort: Auffahren auf ein abgestelltes Fahrzeug.

Muss mich dem Gericht hier anschließen! Vor allem für Betrüger mit älteren Autos käme diese Taktik dann ja gerade recht, einfach mal scharf bremsen, damit der hintere draufknallt und man kann sich noch schön 1000 Euro rauszahlen lassen für ne Schrottmühle.

Zitat:

Original geschrieben von ThePilot

das ist doch schon ewig so das nicht immer der Hintermann bei einem Auffahrunfall schuld ist?

Naja, grundlose Vollbremsung ist aber der einzige Fall der mir bekannt ist! Im Gefahrenfall gibt es nur eine Richtung die interessant ist, und das ist nun mal vorne!

am 10. September 2008 um 8:58

Das hier ist aber ein sehr spezieller Einzelfall, da der Richter bestimmt mitbekommen hat, dass der Vorfahrende in der Beschleunigugssituation von er grünen Ampel mit Vorsatz gebremst hat, weil er sich durch das Anhupen im Ego gekratzt gefühlt hat. Und darum ist es auch vollkommen legitim.

In den meisten Fällen wird nachwievor der der drauffahrenden Schuld sein, weil die meistens nun mal gepennt haben, einfach zu dicht dran waren oder beides :).

am 10. September 2008 um 9:33

:mad: bei diesen "Dichtauffahrern" denk ich immer... Wenn Du mir jetzt hinten reinknallst.. :D Dann hol ich Dich aus der Karre :D :( eigentlich nicht zum lachen aber bei manchen Zeitgenoßen frag ich mich wie die noch rechtzeitig bremsen wollen :(

Zitat:

Original geschrieben von Heiko190E

:mad: bei diesen "Dichtauffahrern" denk ich immer... Wenn Du mir jetzt hinten reinknallst.. :D Dann hol ich Dich aus der Karre :D :( eigentlich nicht zum lachen aber bei manchen Zeitgenoßen frag ich mich wie die noch rechtzeitig bremsen wollen :(

Manche schlafen auch am Steuer.

am 10. September 2008 um 11:04

Zitat:

Original geschrieben von PAYNE1982

 

Manche schlafen auch am Steuer.

:( :mad: UND... willste damit jetzt Dicht auffahren rechtfertigen? Wo 70 steht und man schon fast 90 fährt...

 

..geht jetzt nicht gegen Dich :)

Aber manche Zeitgenossen vergessen das heißt HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT! Also bei 70 darf man höchstens 70 fahren aber manfrau wird durch dichtes auffahren genötigt ...fast täglich :(

Jetzt kommt wieder eine 50 Seitige Diskussion wie schnell man wann fahren darf... Lass euch einfach nicht provozieren und provoziert nicht zurück!

na da wurde mal ein gutes urteil gegen die oberlehrermentalität gefällt ;)

wenn du dich bedraengt fuehlst, mach Fenster runter und wink ihn vorbei, sofern ueberholen dort erlaubt ist. Ist ja sein gutes Recht sein Benzin fuer 2 Sekunden Vorsprung zu verheizen :).

Ich fahr auch meistens zu schnell, weil ich meist zu spaet aufstehe und zu spaet losfahre, aber mittlerweile habe ich gelernt, dass Ueberholen meistens nichts bringt, ausser hohen Benzin und Oelverbrauch. Es gibt natuerlich Ausnahmen (30 bei 50, Trecker, LKW, Mopeds boh! :)).

Zitat:

bei diesen "Dichtauffahrern" denk ich immer... Wenn Du mir jetzt hinten reinknallst.. :D Dann hol ich Dich aus der Karre :D :( eigentlich nicht zum lachen aber bei manchen Zeitgenoßen frag ich mich wie die noch rechtzeitig bremsen wollen

Ich erlebe das z.Zt. täglich... und zwar nicht wenn freie Bahn ist (da bin ich selbst schnell unterwegs) aber wenn Schleicher vor mir sind und ich nicht überholen kann... na gut, da muss ich dann mal hinter einem Schleicher eine Zeit lang hinterherfahren, lustig wirds dann wenn von hinter dann immer irgendein **** meint MIR im Kofferraum fast hängen zu müssen, obwohl ich ja einfach nicht schneller kann (sieht man ja das vor mir ein Schleicher ist).

 

In 95% der Fälle sinds übrigens lästige VW-Fahrer... Letztens ist mir dadurch schon fast einer reingeknallt, innerorts ich in der Kolonne gefahren, der hinter mir meinte mir im Kofferraum hängen zu müssen und schlagartig bremste die Kolonne ab und der hinter mir der zu nah auffuhr musste dann nach rechts neben mir!!! panisch ausweichen weil er fast in mich reinwäre... vw passat - hätte der mir mein heck zerstört dann hät ich ihn ausm wagen gezogen und vermöbelt, und zwar richtig!

 

Warum 45-75 PS VWs immer meinen irgendwelche >200 PS Sportwagen bedrängeln zu müssen ist mir rätselhaft... wohlgemerkt, sobald ich freie Bahn hab sehen die sowieso nur meine immer schneller entfernenden Rücklichter :D :D

Na den Passat gibts auch mit 300PS ;) Da wirst du Mühe haben ihm die Rücklichter zu zeigen... Kenne das Phänomen mit Lieferwagen, Audi A4 Vertreterkutschen und den Passat Ausendienstlern im Stress. Hatte damals 286PS unterm Arsch und trotzdem die Fraktion im Kofferraum, aber ich kanns nicht ändern wozu alo Stress machen? den danach vermöbeln ist so ziemlich das dümmste was man machen kann, spricht von noch weniger Mitdenken als der Auffahrende. Wenn mir einen auffährt dann hoffentlich so das ich gesunde aussteuge, mein Auto kann man ersetzen die Wirbelsäule nicht!

Zitat:

Original geschrieben von ThePilot

den danach vermöbeln ist so ziemlich das dümmste was man machen kann, spricht von noch weniger Mitdenken als der Auffahrende. Wenn mir einen auffährt dann hoffentlich so das ich gesunde aussteuge, mein Auto kann man ersetzen die Wirbelsäule nicht!

Diese Ansicht kann ich nicht zu 100% teilen.

Denn einmal war ich mit ´nem Kollegen auf der Bahn mit 230 km/h unterwegs und da meinte so ´ne BMW-Pflaume mit eingeschlateter Pyro-Technik, womit man bequem ganz Manhattan hätte ausleuchten können, einen Mindestabstand von ca. 70 cm einzuhalten. Wir konnten zumindest seine Scheinwerfer zum Schluss nicht mehr hinter uns sehen. Als er dann an uns vorbei war wollten wir auch schon direkt die nächste Abfahrt runter, unser Vordermann sah es wohl, riss seinen Vehikel ebenfalls von der Bahn, meinte uns auf der Abfahrt auf 0 abzubremsen und uns als Vollspastis zu bezeichnen. Mein Kollege (not very amused) ist wortlos raus aus dem Auto, 2 mal Ding-Dong und der Vollpfosten lag nun in Embrional-Stellung längst neben seinem führerlosen BMW.

Also ein "Vermöbeln" in solchen Situationen kann ich dann aber doch schon noch verstehen.

Gruß Ich

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