Unterbodenwäsche
Servus Forengemeinde,
der Winter ist fast vorbei und die ersten Sonnenstrahlen kündigen den Frühling an.
Das letzte Salz verschwindet von den Strassen und der ein oder andere steht mit über dem Kopf geschlagen Händen vor seinem Wagen um die Ausmaße der Symbiose Streusalz und 210er zu begutachten.
Also es wird langsam Zeit den Wagen wieder aus dem Wintermantel zu schälen und ans Sommerkleid zu denken.
Und es ist die Zeit wo sich sämtliche Fachlektüren positiv und negativ zur Unterbodenwäsche bekennen.
Wie ist eure Meinung zu dem Thema Unterbodenwäsche?
Klar,das Salz muss weg, aber der 210er und Wasser und Sauerstoff auf eventl blanken Blech, gerade die Quertraverse vorn oder die Bremsleitungen und die HA.
Mich würde auch interessieren was die Leute die ihr Fzg mit MS oder ähnlichem behandelt haben dazu sagen?
Wie steht ihr zur Unterbodenwäsche und warum?
Lg aus Bayern
Beste Antwort im Thema
Lieber AD - zur Hülf´:
samstagnachtreiter hat es schon gesagt: nach der van´t Hoff-Regel steigt
die Reaktionsgeschwindigkeit mit steigender Temperatur - allerdings werden
manche Reaktionen durch Temperaturerhöhung auch inhibiert.
Nach van´t Hoff gilt bei einer Temperaturerhöhung um 10 °C eine RG-Erhöhung
um ca. 200 % bis 400 %.
Ich mach es wie z. B. DSD: meine Prinzessin wird beim ersten kräftigen Früh-
jahrsregen über nasse Straßen "gescheucht". Und gut ist´s!
Wichtig ist die Pflege - unten, oben, innen -.
Unten: MS-Fett, Fluidfilm und auch Teroson Multi-Wax Spray
Oben: Collinite Super DoubleCoat Auto Wax #476s
Zwischendurch: DODO JUICE Supernatural Acrylic Spritz Protection Detailer
Innen: z. B. Türen ----> Fluidfilm, auch MS
Ich versuche jetzt meine W210Rost-Datei anzuhängen. Vielleicht klappt´s ja.
Gruß vom Harz!
Dacon
32 Antworten
Ich bin gegen die Unterbodenwäsche. Zumindest das was die Waschanlagen verursachen.
Die Wasserstrahlen sind so stark, daß sie an Teile der Elektronik gelangen welche das nicht unbedingt wollen.
Das vorsichtige Herausspritzen der Radhäuser und des Unterbodens mit Hochdruckreiniger OK. Im Motorenbereich wäre ich da, wie schon erwähnt etwas vorsichtiger.
Ich finde der nächste Regen kommt bestimmt und der wird es bei einer flotten Fahrt schon richten.
Ich kenne einige welche nach der Unterbodenwäsche in der Waschanlage Probleme hatten.
Nach dem Winter macht die Unterbodenwäsche Sinn, denn wie du schon richtig gesagt hast:
Zitat:
das Salz muss weg
Während des Winters ist eine Unterbodenwäsche "Rausgeschmissenes Geld" und schadet viel mehr als es nützt.
Alles klar, soweit?
Wer was anderes behauptet, hat imho keine Ahnung wovon er redet.
Dieselspitze
Hallo Medlock , interessantes Thema ! Ich habe noch nie etwas von der Unterbodenwäsche gehalten , das Salz wird von alleine bei Regen abgespült . Ich habe das auch noch nie und bei keinem meiner Fahrzeuge machen lassen . Dem werksseitig aufgebrachten Unterbodenschutz bin ich im vorigen Frühjahr mit Tockeneis zu Leibe gerückt , um zu sehen ,
ob beispielsweise unter dem UBS der Federaufnahmen sich Korrosion gebildet hatte . Pustekuchen - alles war bestens !
Und endoskopisch war in den Schwellern noch gut die Werksversiegelung mit Wachs erkennbar - auch kein Rost ! Der
einzige Rost fand sich an den Schellen der Hydraulikleitungen (waren schon die zweiten) , am Differential und an ein paar Schrauben der Hinterachse .Die angerosteten Teile wurden ausgetauscht (das Diff. jedoch nicht ! 🙂😁 ) , und der abgestrahlte Unterboden mit Mike Sander - Heißfett konserviert . Im Sommer tropfte übrigens gar nichts auf den Garagenboden !😉 Ich inspiziere übrigens meinen Unterboden mindestens 4x/Jahr : 2x beim Radwechsel und mind . 2x beim Ölwechsel , Wartungsdienst oder Reparaturen . Alle 2 Jahre wird der Fettauftrag kontrolliert und ggf. erneuert .
Selbst wenn in der Fettschicht ein paar Salzkristalle stecken sollten , macht das gar nichts .
Hallo Medlock,
An sich wird der Unterboden nach den ersten Regenfahrten im Frühling ganz gut gereinigt. Das ist nicht das Problem, sondern die festen Schlammansammlungen an allen möglichen schwer erreichbaren Stellen, die dann für ewige Feuchte und damit für Rost sorgen.
Ich versuche diese Stellen dann im Zuge der Umrüstung auf Somerreifen mit meinem Kärcher zu erreichen. Wenn ich ganz sicher gehen will, schraube ich auch schon mal die eine oder andere Verkleidung ab.
Gruß Marko
Hallo Marko ,
das Problem mit dem Dreck an den wirklich wichtigen Stellen bekommt man aber nur mit erheblichem Aufwand in den Griff -dazu musst du sowohl die Räder als auch die Innenkotflügel abbauen . Dahinter sitzen nämlich einige nette Feuchtbiotope ! Bei mir allerdings auch MS !🙂😁😉
Hallo DSD,
so ist es, deshalb habe ich es oben auch erwähnt, was ich mache.
Weitere Beispiele für ein hartnäckige Biotope: Untere Federaufnahmen, Treibstoffeinfüllstutzensystem, Integralträgeroberseite, Radläufe innen usw. usw.
Verkleidung unterm Motor hab ich schon lange entfernt. Jetzt kommt auch die wöchentliche Unterbodenwäsche überall hin.
Hatte noch nie Elektroprobleme, bin meinen E200 vorher genauso gefahren, auch ohne Probleme.
Weg mit der Verkleidung, dann trocknets auch besser. Ausserdem liegt dann der Querträger nicht in der Salzlake.
Der Winter ist noch nicht vorbei !
Auch im März gab es jedes Jahr noch eine Portion Schnee und damit Salz auf den Straßen.
Und immer genau dann, wenn keiner mehr damit gerechnet hat und die Super-Optimisten schon die Sommerreifen montiert hatten.
Also, gemach, gemach...
Ich halte es so, daß ich den ganzen Winter über zwischen den einzelnen Schmuddelwetterphasen das Fahrzeug gründlich abdampfe. Auch in den Radkästen, nicht jedoch im Motorraum.
Und Ende April kommen dann alle Unterbodenverkleidungen herunter und mein Freundlicher macht eine Unterbodenwäsche mit dem Dampfstrahl und anschließend werden kritische Stellen behandelt und nachkonserviert.
Kostet zwar ein paar EUR, aber es lohnt sich !
Das Salz muss weg bzw. zumindest reduziert werden, soviel ist klar. Das "neue", stark weiß färbende Kalziumchlorid haftet jedoch besonders hartnäckig an den Oberflächen. Relativ weiche Schutzschichten wie das Mike Sanders Heißfett verbieten den Einsatz eines Hochdruckstrahlers aus der Nähe, auch bereits poröse festere Dichtmassen werden durch den aggressiven Strahl sicher noch weiter geschädigt.
Mein persönliches Fazit: Eine ausgiebige Fahrt nach länger anhaltendem Regen sollte alle mit Streusalz in Kontakt geratenen Flächen ausreichend spülen, mehr kann man nicht sinnvoll tun.
Das Ausräumen von "Drecknestern" am Übergang von Kotflügeln und Schweller ist natürlich die Kür, eine entsprechend glatte und günstige Konstruktion mit Ablaufmöglichkeit wäre natürlich wünschenswert.
Bei meinem 210er sind die Rostblasen interessanterweise nicht im Frühling sondern im Frühsommer "aufgesprungen". Anscheind hat im Winter noch die nötige "Zündenergie" für die verwerfliche Kettenreaktion gefehlt, das Salz aber bereits in kleinsten Lackschäden den Boden vorbereitet.
Zitat:
Bei meinem 210er sind die Rostblasen interessanterweise nicht im Frühling sondern im Frühsommer "aufgesprungen". Anscheind hat im Winter noch die nötige "Zündenergie" für die verwerfliche Kettenreaktion gefehlt, das Salz aber bereits in kleinsten Lackschäden den Boden vorbereitet.
Faustregel aus der Chemie: Eine Temperaturerhöhung um 10° verdoppelt die Reaktionsgeschwindigkeit der Korrosion.
Klingt plausibel, Aktivierungsenergie und so.
Oder ist es nur die Leitfähigkeit des beteiligten Wassers, die mit steigender Temperatur besser wird? Wo ist User Ferrocen oder Dacon, zur Hülf'!?
Heute hab ich meine beiden 211er von unten gesehen ... nüscht braunes. Sind nun doch schon 4,5 Jahre alt, da war der Vorgänger schon locker 3x auf Entzug. 😎😎😎😎😎😎😎😁
Hallo zusammen,
bei meinem Auto gibts keinen Wintermantel oder Sommerkleid. Ist und bleibt das gleiche Fahrzeug, muss aber auch durch den harten Winter durch. Ja, der schafft das locker 🙂
Deshalb hab ich meine Schätzchen mit Fluidfilm-Produkten unterschiedlicher Konsistenz eingeschmiert. Habe vor, das zweimal im Jahr zu wiederholen, und zwar sinnigerweise nach dem Winter und im Spätherbst.
Zwischendurch mach ich ab und zu mal eine Unterbodenwäsche, entweder mit Kärcher oder in der SB-Waschanlage. Kärcher ist mir allerdings lieber, da kommt dann sicher kein zu harter Strahl in die Radkästen, der das gute Fett entfernen könnte (sind ja zugeschmiert).
Warum? Tja, denke mir einfach, dass das bisher anhaftende Salz doch zwischendrin mal runter sollte. Ausserdem sieht man gleich, ob und wo es gammelt, und kann nachkonservieren. Dann stinkts wieder schön in der Garage 😁
Bisher klappt das so ganz super, und weder 210 noch ML haben Rost angesetzt.
Lieber AD - zur Hülf´:
samstagnachtreiter hat es schon gesagt: nach der van´t Hoff-Regel steigt
die Reaktionsgeschwindigkeit mit steigender Temperatur - allerdings werden
manche Reaktionen durch Temperaturerhöhung auch inhibiert.
Nach van´t Hoff gilt bei einer Temperaturerhöhung um 10 °C eine RG-Erhöhung
um ca. 200 % bis 400 %.
Ich mach es wie z. B. DSD: meine Prinzessin wird beim ersten kräftigen Früh-
jahrsregen über nasse Straßen "gescheucht". Und gut ist´s!
Wichtig ist die Pflege - unten, oben, innen -.
Unten: MS-Fett, Fluidfilm und auch Teroson Multi-Wax Spray
Oben: Collinite Super DoubleCoat Auto Wax #476s
Zwischendurch: DODO JUICE Supernatural Acrylic Spritz Protection Detailer
Innen: z. B. Türen ----> Fluidfilm, auch MS
Ich versuche jetzt meine W210Rost-Datei anzuhängen. Vielleicht klappt´s ja.
Gruß vom Harz!
Dacon
Klasse Dacon, danke Dir! Enmal Grün von mir.
Deine sehr vollständige Liste hatte ich Stück für Stück zum grössten Teil schon abgearbeitet.
Da mein 320 an den meisten kritischen Stellen wie Federtelleraufnahmen, HA-Träger, Türdichtungen, Haube, Batteriefach, Radläufe, Kofferraumntlüftung usw. noch wie neu aussieht, war die Einschmier-Aktion bisher gut zu machen. Wenn auch wegen der unterschiedlichen FF-Konsistenzen in mehreren Schritten.