Unsichtbare Schäden nach Auffahrunfall

Hallo zusammen,

ich würde mich über Erfahrungen und Einschätzungen freuen, denn tatsächlich musste ich mich bislang so gar nicht mit potentiellen Unfallschäden herumschlagen.

Mir ist heute auf dem Heimweg aus dem Urlaub keine 200m vor meiner Haustür (natürlich!) jemand hinten drauf gefahren. Tatsächlich ein leichter Rempler, ich hab's im Auto mehr gehört als gespürt. Ausgestiegen, geguckt, bei ihm hat es vorne eine Abdeckung unter dem Scheinwerfer rausgehauen, an meinem Heck ist original nichts zu sehen. Keine Kratzer, keine Beulen, nichts sieht schief aus. Die Einparksensoren funktionieren auch noch, taten immerhin 100m weiter beim Parken ihren Dienst.

Nun hört und liest man allenthalben davon, dass sich unter der Stoßstange so einiges an Schäden tummeln kann, auch wenn von außen wenig zu sehen ist. Der Schrauber meines Vertrauens sprach am Telefon, den brauche er sich nicht angucken, so wie ich das beschreibe, ist da nichts. Wär ja schön.

Das Auto habe ich gerade mal zwei Jahre. Ich habe ausgesprochen wenig Leidenschaft für Autos, ein Kratzer wäre mir sehr egal, solange es nicht gerade aussieht, als habe ein wütender Exfreund versucht, meinen Lack neu zu dekorieren. Was ich möchte, ist, dass ein Auto mich sicher von A nach B bringt und möglichst keine Dauerbaustellen hat, die mich dauernd beim Schrauber auf den Hof rollen lassen. Und dann fahre ich meine Kisten, bis sich keine Reparatur mehr lohnt. Mir geht es also absolut nicht darum, einer gegnerischen Versicherung noch ein paar Tacken abzuringen. Ich will lediglich nicht riskieren, jetzt zu leichtsinnig zu sein und später über irgendeinen versteckten strukturellen Schaden zu stolpern.

Sollte man das nochmal prüfen lassen? Oder sind Autos dann so sehr aus Zucker auch wieder nicht, dass ich da ernsthaft besorgt sein müsste?
Und wenn man jemanden nach Schäden suchen lässt, wer zahlt das überhaupt, wenn das Ergebnis auf "alles fein" lautet? Wo kein Schaden, da ja kein Versicherungsfall? (Wie gesagt. In 20 Jahren Führerscheinbesitz verschont geblieben)

28 Antworten

Zitat:

@Moewe schrieb am 5. September 2024 um 10:23:58 Uhr:


Joar, die Antwort "den hab ich doch nicht getroffen" wirkte weniger streitlüstern als planlos.

Er behauptet, den Schaden nicht verursacht zu haben. Der Streit ist damit schon da. Und wenn er dann seiner Versicherung gegenüber ebenfalls behauptet, den Schaden nicht verursacht zu haben, gibt es garantiert Probleme bei der Regulierung.

Zitat:

@aditreiber schrieb am 5. September 2024 um 13:10:19 Uhr:



Zitat:

@Moewe schrieb am 5. September 2024 um 10:23:58 Uhr:


Joar, die Antwort "den hab ich doch nicht getroffen" wirkte weniger streitlüstern als planlos.

Er behauptet, den Schaden nicht verursacht zu haben. Der Streit ist damit schon da. Und wenn er dann seiner Versicherung gegenüber ebenfalls behauptet, den Schaden nicht verursacht zu haben, gibt es garantiert Probleme bei der Regulierung.

Na, ICH weiß auch noch nicht, ob er den (bzgl. des Reflektors) verursacht hat. Sollte das Thema werden, wird da ein Fachmann seine Einschätzung abgeben müssen. Ich halte es rein logisch für möglich, dass ein Reflektor nicht direkt getroffen werden muss, um durch die allgemeine Krafteinwirkung (Zugkräfte, Stauchungen, Spannung...) zu reißen. Gleichzeitig: Wer kontrolliert schon täglich seine Reflektoren, ich kann genauso wenig beschwören, dass der nicht schon nen Monat so aussieht.
Vielmehr ist die Möglichkeit, dass der Riss im Reflektor vom Unfall stammen könnte für mich vor allem ein Indikator dafür, dass da doch größere Kräfte am Werk gewesen sein mögen, als zunächst angenommen. Wie gesagt bin ich bei kleineren Schönheitsmängeln ja entspannt. Bei Sicherheits- und Funktionsbeeinträchtigungen dann nicht mehr. Wenn also der Riss auch nur vom Unfall stammen KANN ist es zunächst für mich ein Hinweis darauf, dass ich das Heck doch gerne genauer untersucht haben will. Bevor der Reflektor nur die Spitze eines unangenehmen Eisbergs ist.

Frische Risse sehen aber anders aus als welche die schon eine Ewigkeit vorhanden sind
Genauso sieht es mit Schürfungen und Kratzer aus, da sich die Beschädigten Bauteile mit Straßenstaub und Umweltverschmutzungen zusetzen.

Zitat:

@Moewe schrieb am 5. September 2024 um 13:21:19 Uhr:


Vielmehr ist die Möglichkeit, dass der Riss im Reflektor vom Unfall stammen könnte für mich vor allem ein Indikator dafür, dass da doch größere Kräfte am Werk gewesen sein mögen, als zunächst angenommen.

Ich habe mir das Photo ein deinem Thread im Versicherungsforum angeschaut - der Moderator hat den je geschlossen, so daß ich hier meinen Senf dazu geben muß.

Ich weiß nicht, um welches Fahrzeug es sich handelt, aber solche Spaltmaße sind bei modernen Fahrzeugen absolut unüblich, nicht mal bei Billigherstellern wie Dacia sollte man sowas finden.

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Zitat:

@aditreiber schrieb am 5. September 2024 um 18:37:09 Uhr:



Zitat:

@Moewe schrieb am 5. September 2024 um 13:21:19 Uhr:


Vielmehr ist die Möglichkeit, dass der Riss im Reflektor vom Unfall stammen könnte für mich vor allem ein Indikator dafür, dass da doch größere Kräfte am Werk gewesen sein mögen, als zunächst angenommen.

Ich habe mir das Photo ein deinem Thread im Versicherungsforum angeschaut - der Moderator hat den je geschlossen, so daß ich hier meinen Senf dazu geben muß.

Ich weiß nicht, um welches Fahrzeug es sich handelt, aber solche Spaltmaße sind bei modernen Fahrzeugen absolut unüblich, nicht mal bei Billigherstellern wie Dacia sollte man sowas finden.

Ein Ford Fiesta, BJ 2017, EZ 2018, gute 80000 runter. Also weder runter gerockt noch Billighersteller. Zumindest würde ich nen Fiesta in der Kategorie "solider Mittelklasse-Kleinwagen" einordnen, genau wie meinen vorigen Polo.

Aber vielen Dank für die Einschätzung, ich selbst kann da wie gesagt nur drauf starren, irritiert ne Augenbraue hochziehen und denken, dass mir das seltsam aussieht.

Laß halt einen Gutachter den Schaden beurteilen. Alles andere ist Orakelei.

Zitat:

@aditreiber schrieb am 5. September 2024 um 19:40:18 Uhr:


Laß halt einen Gutachter den Schaden beurteilen. Alles andere ist Orakelei.

Das ja gerade der Punkt.
Ich neige zu "better safe than sorry". Weiß aber auch, dass das gelegentlich etwas sehr übervorsichtig wirken kann. Wenn ich aber merke, mir kommt das nicht alleine auffällig vor, hab ich nen externen Gradmesser, wie überzogen oder nicht ich wohl gerade reagiere, wenn ich sage "Das schaut mal besser der Profi an".
Deshalb macht das für mein Hirn schon Sinn, wenn andere sagen "Nä, sieht komisch aus", weil ich dann souveräner den ganzen Kladderadatsch einleiten kann, ohne mich zu fragen, ob ich wohl einen an der Marmel hab.

Lange Rede kurzer Sinn, entweder Begutachten lassen und die gegnerische Versicherung belasten oder einfach weiterfahren, nach dem Motto ich sitze ja im Auto und was hinten ist, ist mir egal.
Man kann es sich schon schwer machen, obwohl eigentlich alles klar ist.

Wie @aditreiber bereits anmerkt … es ist nun alles „Orakelei“ …

Schaden entstanden = Schaden zeitnah melden!

Hier geht es ja um Fakten, sprich um einen entstandenen Fahrzeugschaden, nicht um eigene Gefühle, Empfindlichkeiten oder charakterliche Eigenschaften anderer Menschen etc.
Solch eine Sache sollte vom Verursacher an seine Versicherung gemeldet, und der Schaden beim Vertragshändler / Werkstatt geprüft werden.
Der Wagen wird sehr wahrscheinlich keinen massiven Schaden aufweisen, doch steht einem ja entweder eine Reparatur oder ein Schadensersatz zu.
Da ist die Höhe des Schadens auch erstmal zweitrangig.

Zudem - Irgendwann sind die Tage eines treuen Gefährten gezählt und man möchte den Wagen veräußern.
Das funktioniert meist besser, wenn Schäden sauber behoben wurden und man mit reinem Gewissen verkaufen kann.

Nur meine Meinung - nein, eher Überzeugung 🙂

Na, Interesse, wie es hier weiter ging?

Man kommt aus dem Staunen nicht raus. Hab den Wagen in der Werkstatt anschauen lassen.

Ergebnis: Der gesprungene Reflektor könnte vom Aufprall sein, muss nicht. "Was kostet das Teil denn?" "So 25€" "Komm, da sind mir meine Nerven aber mehr wert, als mich deshalb zu streiten, gerade, wenn es nicht eindeutig zuzuordnen ist. Das machen wir beim nächsten TÜV mit und gut ist"
Ansonsten nix zu finden.

Viel spannender:
"Sagmal, hast du den als Unfallwagen gekauft?" "Na DAS wüsste ich aber. Nein, ganz sicher nicht" "Da wurde was dran gemacht, man sieht etwas ungleichmäßige Spaltmaße (das, das ich auch gesehen hatte), das Auspuffrohr ist etwas originell geformt und Sprenkel vom neu Lackieren an den unlackierten Teilen. Alles nicht sicherheitsrelevant, wird dir keinen Ärger machen, aber da war mal jemand dran"

Na schau mal einer an.

So sehr es nicht meine Art ist, aus so einer Geschichte Geld zu machen, wenn nix los ist, so extrem ungerne lasse ich mich umgekehrt bescheißen. Damit bin ich also noch nicht fertig (Jap, der ist beim Ford-Händler gekauft, nicht privat bei Kleinanzeigen oder dergleichen)

So hat jeder seine Ansichten zu einen nicht selbst verschuldeten Heckunfall. Da du ja der/die Entspannte/r bist ist die Welt ja in Ordnung.

Wir sind neugierig:
Was sagt denn der „bescheissende“ Fordhändler??? …

Einen Auspuff verbiegen, kriegt man auch mit, rückwärts gg. die Bordsteinkante hin, das muss nicht unbedingt von einem Unfall sein.
Gruß jaro

Und warum sollte man wegen einem verbogenem Auspuff etwas lackieren? Da wird schon bissl mehr gewesen 😉

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