Unfallschaden nach über 2 Jahren auszahlen lassen noch möglich? ADAC Rechtschutz+verzwickte Umständ
Guten Abend,
das Thema ist mir etwas peinlich aber ich fange einfach mal an.
Vorweg: Der Wagen war über meinen Stiefvater versichert. Nun läuft der Wagen über mich und gehört auch auf dem Papier mir.
Im Mai 2012 hatte ich einen Unfall. Außer Blechschäden ist zum Glück nichts passiert. Mit ist jemand in die Seite gefahren. Ohne weiter darauf einzugehen, bin ich der Meinung dass ich keine Schuld hatte oder zumindest nur zur Hälfte. Der Unfallgegner und ich waren sogar bei der gleichen Versicherung. Ich habe alles über meine Versicherungsvertreterin abwickeln lassen.
Am folge Tag hatte ich alle notwendigen Dokumente per Mail verschickt und die Vertreterin hatte sie weitergegeben. Ich bin 2 Monate mit dem Schaden umher gefahren da nichts passiert ist trotz mehrfacher Nachfrage.
Im August 2012 hatte ich dann den Wagen reparieren lassen. Mein Onkel, der Autolackierer ist, hat das für mich gemacht so dass ich nur den Lack bezahlen musste. Er hat mir eine Rechnung ausgestellt, wie ich sie auch normalerweise bezahlen müsste.
Im September/Oktober 2012 bekam mein Stiefvater einen Brief dass dem Unfallgegner der Schaden über 1000€ bezahlt wurde. Kurz darauf folgte dann das Schreiben für den im folge Jahr höheren Versicherungsbeitrag.
Mein Stiefvater sagte mir, er hätte mit der Versicherungsdame telefoniert und die meinte ich bekomme nichts. Aber die >1000€ reichen niemals aus um den Schaden am Fahrzeug des Unfallgegners zu begleichen. Naja ich nahm das so hin, wollte im Februar 2013 nochmal nachfragen, bekam aber telefonisch keine Antwort und hatte den Unfall wieder verdrängt. Ich habe recherchiert was zu tun wäre aber eine Lösung konnte ich nicht finden. So teuer wurde es ja doch nicht für mich, außer dass ich ein Jahr 300€ mehr für den Beitrag bezahlt habe.
Seit dem 1.1. habe ich den Wagen auf mich versichert und dazu bin ich auch ADAC Mitglied. Zufällig bin ich auf die ADAC Verkehrsversicherung gestoßen die wohl auch für Standard Mitglieder ist. Diese bietet eine kostenlose Erstberatung an. Das wäre ideal für mich. Ich dachte mir, die ganzen Dokumente mitzunehmen, alles zu schildern und dann einen Tipp zu erhalten, ob es überhaupt noch möglich ist das Geld zu bekommen und wenn ja, wie.
Allerdings denke ich mir, die werden auf ein Zweitgespräch pochen, das wiederum kostenpflichtig sein wird.
Ihr fragt euch sicherlich, wie ich so blöd sein kann erst nach 2 Jahren aktiv zu werden. Wie gesagt, die Kosten hielten sich für mich relativ niedrig, ich habe mich zu sehr auf meine Ex-Vertreterin verlassen die mir im Endeffekt keine Hilfe war und durch andere, für mich wichtigere, Umstände habe ich es verdrängt.
Nun steht mir das Wasser langsam bis zum Hals und ich könnte das Geld, das mir eigentlich zugestanden hätte, ganz gut gebrauchen.
Meine Fragen an euch:
Was haltet ihr von der Geschichte? Habe ich unter Umständen eine Chance auch wenn ich bei der Versicherung nicht mehr bin?
Und habt ihr Erfahrungen mit der ADAC Rechtsschutzversicherung?
Beste Grüße
Timo
Beste Antwort im Thema
Betreff: Verkehrsunfall vom
Ihr VN:
amtl. Kennzeichen:
Sehr geehrte Damen und Herren,
unter Bezugnahme auf die bisherigen Telefonate sowie meinen Ihnen (hoffentlich) vorliegenden Unfallbericht übersende ich Ihnen:
a) den Kostenvoranschlag über die voraussichtlichen Reparaturkosten
b) die Reparaturrechnung
verbunden mit der Bitte um Erstattung.
Hinzu kommen für die Reparaturzeit der Nutzungsausfall für x Kalendertag zu je x € sowie eine einmalige Kostenpauschale von 25,- €.
Bitte überweisen Sie den Gesamtbetrag von € bis - zum 4 Wochen - auf mein Konto.
Zum weiteren Unfallhergang darf ich Sie bitten, sich die polizeiliche Ermittlungsakte (Anschrift und Aktenzeichen der Polizeidienststelle) anzufordern.
Ich gestatte mir vorsorglich den Hinweis, dass ich Eigentümer des beschädigten PKW's bin, mein Schwiegervater hingegen Versicherungsnehmer und Halter war. Die Erstattung steht daher mir zu. Eine entsprechende Bestätigung nebst vorsorglicher Abtretungser-klärung meines Schwiegervaters füge ich anbei.
Freundliche Grüße
Hansi Nachlässig
Abtretungserklärung
Hiermit bestätige ich, der unterzeichnende Willi Winzig, dass mein Schwiegersohn Hansi Nachlässig Eigentümer der Fahrzeuges XY-WE 123 seit dem (Datum der Zulassung auf den Schwiegervater) ist und trete ich ihm vorsorglich alle Ansprüche, die mir als Halter des Fahrzeuges durch den Verkehrsunfall vom zustehen, ab. Er ist berechtigt, die Ansprüche auf eigene Kosten und in eigenem Namen geltend zu machen.
Ich, Hansi Nachlässig, nehme die Abtretung an.
Ort, Datum und beide Unterschriften
Schreib das einfach ab und fülle die Lücken richtig aus. Ich hoffe, Du hast der Versicherung einen Unfallbericht eingereicht.
Gruß
Peter
P.S: Falls das ein Anwalt für Dich schreibt, bei rund 2.000,- € beträgt sein Honorar (ohne Vergleich, ohne Telefonate mit der Versicherung, nur Schriftverkehr) rund 200,- €.
33 Antworten
Hallo zusammen, heute flatterte endlich ein Brief der Allianz ein, der mich nicht auf einen Schadensersatz hoffen lässt. Text:
,,Die Reguliserung der fiktiven Reparaturkosten erfolgte bereits durch uns. Bitte reichen Sie uns Nachweise ein, dass Nutzungsausfall entstanden ist."
Erst war ich etwas irritiert über den die "fiktive" Rechnung, habe aber herausgefunden dass damit nur der Kostenvoranschlag gemeint ist. Allerdings habe ich ja nie das Geld erhalten und mein Stiefvater auch nicht, von dem keine Kontodaten hinterlegt sind. Oder ist damit etwa gemeint dass dem Unfallgegner das Geld erstattet wurde?
Nutzungsausfall Nachweise...hm klasse. Da habe ich natürlich nichts aber das war mir auch nicht so wichtig.
Aeh die schuld liegt doch bei dir odee nicht ? Wurdest doch hochgestuft also gibs keine zahlung für dich. Oder teilschuld ?
Das weiß ich ja nicht. Eher gesagt bekomme ich dazu keine Auskunft. Laut Polizei müsste das Ganze auf eine Teilschuld hinauslaufen. Auch der gezahlte Betrag an den Unfallgegner deutet auf die halbe Schadenssumme hin. Es gab nur ein Schreiben in dem Stand dass der Betrag X an den Unfallgegner ausgezahlt wurde. Ich habe aber nie erfahren zu wie viel % ich Schuld hatte. Und wie gesagt, am Telefon wollte mir niemand Auskunft geben.
Deutet das Schreiben etwa darauf hin dass ich gar keine Ansprüche habe? Ich denke um einen Anruf werde ich nicht herum kommen auch wenn es sicherlich wieder keine Antwort geben wird.
Hallo, vergangene Woche hatte ich es telefonisch versucht. Der Herr wollte mir keine Auskunft geben. Gestern hatte ich erneut einen Versuch gestartet und eine auskunftsfreudige Dame erwischt. Es wird immer kurioser.
Angeblich erfolgte die Auszahlung bereits im Februar des vergangenen Jahres. 😰 Wie viel ausgezahlt wurde, wollte sie mir aber nicht sagen. Das Geld wurde aber nicht auf mein Konto überwiesen sondern auf das meines Stiefvaters, mit dem sich die Versicherung extra nochmal in Verbindung gesetzt hatte, um an die Kontoverbindung zu kommen. Das würde heißen, entweder hat er mir die Auszahlung verschwiegen und unterschlägt das Geld oder die Kontoverbindung stimmte nicht.
Ich werde meine Mutter beauftragen dem nachzugehen.
Hoffentlich handelt es sich nur um einen Zahlendreher, ob ich das Geld dann nochmal sehen werde? Eine Rückbuchung nach über einem Jahr? Ob das Möglich ist...
In dem anderen Fall wäre ich sehr enttäuscht.