Unfall mit rückwärtsfahrendem LKW - wer haftet für Schäden?

Hallo Freunde des Fahrzeugs... 🙂

Heute bin ich mit ein paar "Kampfspuren" aus dem Urlaub zurückgekommen... Folgendes ist passiert:

Ich habe auf einem Parkplatz an der französischen Autobahn hinter einem (abgestellten, Motor aus) LKW für 5 Minuten geparkt. Abstand ca. 3 Meter. Als ich von der Toilette zurückkomme, sehe ich: Der LKW wird angelassen, fährt rückwärts frontal an mein Auto und schiebt es über den Parkplatz. 😰 Mein Gesichtsausdruck in dem Moment war sicher unbezahlbar...

Ergebnis: Vorderer Stoßfänger zerkratzt und innen gebrochen, Austausch bei Peugeot kostet wohl um die 600 €...

Nun ist die Situation ganz Klasse: Ich (deutsches Fahrzeug) vs. polnische Spedition auf französischem Boden. 🙄 Der LKW-Fahrer behauptet, das sei ein LKW-Parkplatz und er könne sich darauf verlassen, dass niemand hinter ihm steht. Ob man dort mit dem PKW nicht parken darf, kann ich heute nicht mehr genau sagen - ich hatte einfach "Druck" und wollte dicht an der Toilette parken... 😉 Außerdem ging ich bisher davon aus, dass LKW-Fahrer vor Fahrtantritt um den Wagen laufen und kontrollieren müssen, dass dort nichts/niemand steht?

Immerhin habe ich ein Unfallprotokoll mit meiner Skizze, das der Fahrer unterschrieben hat. Bilder etc. sind jetzt bei der gegnerischen Versicherung (HUK in Vertretung von InterRisk).

Wie schätzt ihr die Sache ein? Darf der LKW-Fahrer (in Frankreich) ungeprüft rückwärts fahren, wenn es eine LKW-Parkbucht ist? Werde ich in der Konstellation überhaupt Geld sehen, oder vielleicht Teilschuld?

Danke fürs Lesen und viele Grüße! 🙂

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von FabJo



Warscheinlich hat dich der LKW- Fahrer überhaupt nicht im Rückspiegel gesehen.

Moin FabJo,

ein toter Winkel befreit den Fahrer nicht von der Pflicht sich davon zu überzeugen das hinter ihm frei ist 😉

In D bekäme der PKW Fahrer einen "Strafzettel" wegen Falschparkens und der LKW Fahrer müsste für den Schaden aufkommen.

Gruss TAlFUN

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Ich habe gerade ne Bekannten einen Franzosen vorne nach Anditscher repariert.
Kosten ca. 350 Euro.
Die halbe Stoßstange vorne konnten wir dranlassen.

600 Euro sind also durchaus möglich und vorstellbar.

Wenn Dich der Lkw nur wegschiebt, kommt das auch hin.

Setz Dich mal in so nen Hobel und guck Dir mal die toten Winkel der 5-6 Spiegel an, dann weißt Du um was es geht.
War das ein Sattelzug??? Wenn ja, setz Dich mal in so ein Teil rein wenn der leicht abgeknickt steht. Dann hast Du auch wieder ne Vorstellung von wie der Lkw-Fahrer das sieht. Da kann schonmal ein Pkw im toten Winkel verschwinden!!! Je nach Überhang des Aufliegers ist dann auch möglich, daß der Fahrer beim Rückwärtsfahren das Auto übersieht.

P.S. Wenn Du keinen C/CE sowie keine Erfahrung von größeren Fahrzeugen hast, nehme mal ein paar Fahrstunden, das ist hilfreich.
Ich empfehle jedem Neuling auf B auch mal 1-2 Stunden A sowie Mitfahrt bei C/CE zu buchen um Einblicke zu gewinnen.
Da ich CE habe und auch mal aushilfsweise gefahren bin, stehe ich grundsätzlich nicht in Lkw-Buchten.
Sollte dies aber notwendig sein, dann so, daß immer die volle Länge der Bucht frei bleibt. Dazu wird auch mal ein Fahrer angesprochen, der in seinem Zug sitzt, daß ich für wenige Minuten vor oder hinter seinem Fz. stehe, damit dieser informiert ist.

Übrigens hätte der Fahrer nicht solo rückwärts fahren dürfen. Aber die Kosten für einen zweiten Fahrer sind leider nicht drin (so wie in Indien oder Südamerika und anderen Regionen)

Da die beteiligten Fahrzeuge jeweils in einem anderen Land zugelassen sind, gilt wohl das Tatortprinzip, also Anwendung von französichem Recht.

www.adac.de/.../...3%BCr%20Auslandsunf%C3%A4lle%20Frankreich_37951.pdf

O.

Wo sind denn hier die Trucker die aus der Realität berichten können? In meinem Job habe ich genug RÜCKwärts fahrende LKW jeglicher Größe erlebt wo es weit und breit niemanden gab der den Kollegen eingewiesen hat. Und, es ist egal WO er Rückwärts setzt, ob an der Rampe oder auf einem Parkplatz. Soweit zum Thema Theorie und er MUSS sich einweisen lassen. Die Realität sieht nun mal anders aus. Und ... es muss kein LKW sein, es reicht ein VW-Transporter mit nur 2 Außenspiegel. Mir oft genug passiert: Ich gucke in den rechten Spiegel, ich gucke in den linken Spiegel, ich gucke in den rechten Außenspiegel und will zurücksetzen. Just in dem Moment läuft ein Fußgänger hinter dem Wagen vorbei ... und nu'?
Oder, ich parke mit dem FORD Transit, den ich gleich wieder fahre, aus einer Parklücke aus. Den hinter mir stehenden PKW kann ich nicht sehen, weil der Transit breiter als ein PKW ist.
JEDER von euch, der meint, ein Trucker müsste sich einweisen lassen, ist wahrscheinlich noch nie LKW gefahren ... Auch wenn der Trucker sich Sekunden vor dem zurück setzen vergewissert hat, das hinter ihm alles frei ist ... Bis der am Steuer sitzt, kann sich die Situation längst verändert haben.
In der Urlaubsreisezeit hauptsächlich, kann man auf fast jedem Autobahnparkplatz immer wieder das gleich erleben. Da parken PKWs ganz unbekümmert hinter einem Sattelzug, obwohl man klar den für LKW reservierten Platz auch als Blindfisch erkennen könnte. Ein kleinerer LKW kann den Platz nun nicht (mehr) zum parken nutzen und stellt sich u.U. Verkehrswidrig irgendwo in die Ausfahrt, was wiederum dem PKW Fahrer bei der Ausfahrt vom Parkplatz sauer aufstößt. Das er aber an dem Dilemma eine Mitschuld hat ... ist ihm nicht klar.
Mein Vorschlag an alle PKW Fahrer die demnächst in Urlaub fahren: Stellt euch NIE hinter einen LKW auch wenn die Lücke gerade nur für eine PKW ausreicht. Vielleicht muss der LKW zum ausparken zurück setzen, weil ein Kollege vor ihm steht. Ein bisschen mehr mitdenken wäre nicht falsch in dem Moment.
Trotzdem wünsche ich ALLEN eine gute und sichere Fahrt!
P.S. Auch in Frankreich sind nicht nur Deutsche und französische Trucker unterwegs. Und, den Osteuropäischen Truckern ist es total egal, ob sie einen Einweiser benötigen, nach Gesetz ...

Zitat:

Original geschrieben von Bootsmann22


JEDER von euch, der meint, ein Trucker müsste sich einweisen lassen, ist wahrscheinlich noch nie LKW gefahren ...

LKW gefahren bin ich schon reichlich, aber genau daher weiss ich dass er sich einweisen lassen muss!

Geht es schief, kein Einweiser, dann ist halt klar wer für den Schaden aufkommen muss. Ob an der Rampe oder auf einem LKW-Parkplatz.

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Zitat:

Original geschrieben von Moers75


LKW gefahren bin ich schon reichlich, aber genau daher weiss ich dass er sich einweisen lassen muss müsste!

Ich hab es mal korrigiert...

Zitat:

Geht es schief, kein Einweiser, dann ist halt klar wer für den Schaden aufkommen muss. Ob an der Rampe oder auf einem LKW-Parkplatz.

Das ist (leider) so. Aber in den allermeisten Fällen müsste sich der arme Fahrer seinen Einweiser selber schnitzen. Zu meinem Glück habe ich in meiner aktiven Kieskutscher-Zeit 2/3 meiner Fahrten ohne Anhänger absolviert. Zu 99 % musste ich ohne Einweiser rückwärts fahren (natürlich nicht ohne mich vorher zu vergewissern, dass zumindest unmittelbar vor dem Einsteigen zum Rückwärtsfahren hinter mir frei ist). Dann habe ich aber das Rangieren versucht gleich bei der Wahl des Anhalteplatzes zu berücksichtigen. Wenn es doch einmal gar nicht anders ging und ich z.B. rückwärts aus einer unübersichtlichen Einfahrt auf eine viel befahrene Straße rangieren musste, hatte ich manchmal das Glück das ein Passant Einweiser (oder besser Sicherungsposten) spielte, ansonsten halt mit halber Schrittgeschwindigkeit rückwärts tasten und darauf vertrauen, dass man reingelassen wird...

DANKE HANNES warst schneller ...... 😁

Zitat:

Original geschrieben von Moers75



Zitat:

Original geschrieben von Bootsmann22


JEDER von euch, der meint, ein Trucker müsste sich einweisen lassen, ist wahrscheinlich noch nie LKW gefahren ...
LKW gefahren bin ich schon reichlich, aber genau daher weiss ich dass er sich einweisen lassen muss!

Geht es schief, kein Einweiser, dann ist halt klar wer für den Schaden aufkommen muss. Ob an der Rampe oder auf einem LKW-Parkplatz.

Wenn schon zitieren dann auch bitte richtig! Denn, die Theorie schreibt einen Einweiser vor. Bei der Bundeswehr kann man das schön beobachten. Da fährt kein LKW Rückwärts ohne das jemand da steht der guckt.

Nur, in der Realität ist es nun mal so, dass die meisten Trucker alleine unterwegs sind und kaum ein hilfreicher Mitarbeiter oder PKW Fahrer in der Nähe ist der einweisen hilft. Du darfst nun gerne das Gegenteil behaupten und kannst meine Erfahrungen aus mindestens 35 Jahren Berufsleben nicht auslöschen. 😉

Hier kannst du das schön bei einem Metallhandel beobachten. Da stehen Morgens Sattelzüge auf der Straße und müssen nun (meist im dunkeln) Rückwärts in die hell erleuchte Halle zurück setzen. Am Halleneingang steht dann ein gelangweilter Mitarbeiter und schaut sich das Spektakel an OHNE einzugreifen.
Sollte ich noch mal so eine Situation antreffen, helfe ich dem Trucker, egal ob mein Wagen so lange auf der Straße steht. Denn, die anderen Autofahrer profitieren ja davon und gucken nur dumm aus der Wäsche. Das da mal einer auf die Idee käme zu helfen ... Eher fällt der Mond ins Meer ... 🙁 DAS ist die Realität und nicht das was in irgendeinem Handbuch steht!

Das Bild zeigt den Blind spot , Toten winkel.
https://www.google.com/search?...
Rudiger

Zitat:

Original geschrieben von Bootsmann22


Sollte ich noch mal so eine Situation antreffen, helfe ich dem Trucker, egal ob mein Wagen so lange auf der Straße steht.

das ist unter Umständen kein guter Plan. Für falsche Einweisungen gerätst Du möglicherweise in die Haftung.

Zitat:

Original geschrieben von Bootsmann22


Wo sind denn hier die Trucker die aus der Realität berichten können?

Na hier, nur habe ich eine Rückfahrkamera und es ist richtig sicher damit hier kann man auf den Tankstellen die ich beliefere zurücksetzen und bis 28,5cm auffahren 😉 Es ist wirklich eine Erleichterung für uns zu sehen was hinter einem passiert.

Zitat:

Original geschrieben von Moers75



Zitat:

Original geschrieben von einsdreivier


Wenn augenscheinlich doch nichts weiter kaputt ist, finde ich großartige "was wäre wenn" und "was könnte ich noch alles tun, um irgendwie und irgendwann an die 600 € zu kommen" Diskussionen irgendwie am Thema vorbei.
Da will ich mal hören was du von dir gibst wenn dir einer ins Auto fährt. Ach nur 600€, die zahle ich selber, mach dir keinen Stress? Wer's glaubt ... 🙄

Wenn der TE was von 80 € für das Ersatzteil schreibt und der Händler eh nur für einen Haufen Geld die Schürze wechselt... blöd werd ich da sein dem Händler 600 € in die Hand drücken und mich ewig mit einer polnischen Versicherung rumärgern... und ja, wenn´s am Ende alles in allem 200 € kosten würde, das wäre auch für mich viel Geld.

Hatte aber auch schon einmal einen Frontschaden mit ein wenig Panzertape repariert und später eine gebrauchte Frontschürze drangebaut. Der Händler wollte auch über 1.000 €, davon war ich dann weit entfernt.

Genau genommen gehört das sowieso in das Versicherungsunterforum. 😉

Zitat:

Original geschrieben von Kai R.



Zitat:

Original geschrieben von Bootsmann22


Sollte ich noch mal so eine Situation antreffen, helfe ich dem Trucker, egal ob mein Wagen so lange auf der Straße steht.
das ist unter Umständen kein guter Plan. Für falsche Einweisungen gerätst Du möglicherweise in die Haftung.

... ich bin vielleicht alt und bald dement aber noch lange nicht blöd und mache das auch nicht zum ersten mal. 😉

Aber danke für deine Fürsorge ... 😛

Zitat:

Original geschrieben von TAlFUN


ein toter Winkel befreit den Fahrer nicht von der Pflicht sich davon zu überzeugen das hinter ihm frei ist 😉

Im Grunde sicher richtig,

aber:
1.) Wenn (!) es ein reiner LKW-Parkplatz war, hätte jeder LKW-Fahrer einen hinter sich parkenden anderen LKW aus seinem Rückspiegel wahrgenommen. Er muß nicht zwingend damit rechnen, daß sich ein sich nicht dorthin stellen dürfender Pkw so "dämlich" dahinter platziert, daß er nicht gesehen werden kann;

andererseits:
2.) Kein Fahrzeugfahrer darf rückwärts fahren, wenn er in rückwärtige Fahrtrichtung keine Übersicht hat, notfalls muß er sich einweisen lassen; (nein, nicht in die Klinik);

Ob es für den TE billiger gekommen wäre, wenn der Parkplatzbetreiber den unberechtigt (?) abgestellten Pkw umgehend kostenpflichtig umgesetzt hätte, darf bezweifelt werden.

Die Situation vor Ort könnte evtl. eine durch den Parkplatzbetreiber betriebe Videoüberwachung präzisieren.

Du könntest übrigens mal schauen, ob die Stelle an der der Unfall passiert ist, über Google Street View einzusehen ist 😉 Hab gerade mal geguckt und die Street View Autos sind in Frankreich wohl auch auf Raststätten gefahren ^^

Zitat:

Original geschrieben von Wauhoo



Zitat:

Original geschrieben von TAlFUN


ein toter Winkel befreit den Fahrer nicht von der Pflicht sich davon zu überzeugen das hinter ihm frei ist 😉
Im Grunde sicher richtig,

aber:
1.) Wenn (!) es ein reiner LKW-Parkplatz war, hätte jeder LKW-Fahrer einen hinter sich parkenden anderen LKW aus seinem Rückspiegel wahrgenommen. Er muß nicht zwingend damit rechnen, daß sich ein sich nicht dorthin stellen dürfender Pkw so "dämlich" dahinter platziert, daß er nicht gesehen werden kann;

Nope - da könnte auch gerade ein Fußgänger unterwegs sein. Blind rückwärts fahren geht nicht.

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