Umrüstung neuer Fahrzeuge noch möglich/lohnenswert?

Hallo,

ist es eigentlich noch recht problemlos möglich, fabrikneue Fahrzeuge wie Golf 8, BMW 3er G21 etc auf LPG umzurüsten oder geht das nicht mehr?

Ich las, dass sich etwas mit den Genehmigungen verändert hat und wohl bei einigen neuen Karosserien kein geeigneter Platz für den Tank mehr vorhanden sei.

Man liest hier oft von Beispielen, wo Leute irgendwelche jahrealten Autos haben umrüsten lassen aber praktisch nie von aktuellen Neuwagen (oder Jahreswagen etc.).

Oder hängt es damit zusammen, dass die Umrüstung zwar möglich, aber unwirtschaftlich geworden ist, weil einerseits diese neuen Wagen mit Direkteinspritzung, Zylinderabschaltung etc. auch auf Benzin nur 5-6 Liter brauchen, andererseits die Kosten für die Umrüstung sehr hoch sind und LPG im Verhältnis zu Benzin (zzgl Mehrverbrauch) teuer geworden ist?

32 Antworten

Zu den neuen Karren kann ich leider nichts beitragen da dieser Schrott mir nicht auf den Hof kommt. Diese Geschichten mit ausgelutschten Steuerketten, versiffte AGR Ventile oder auch teilweise sehr hohen Ölverbräuchen. Was mich außerdem noch davon fernhält ist das ich ungern ein Versuchskaninchen sein möchte wo der Kunde testet ob der Motor gasfest ist. Darum habe ich mir einen alten Omega mit 100tsd Kilometer zugelegt und diesen mit einer Prins Vsi 2 ausrüsten lassen. Wenn die "Oma" mal ein Wehwechen hat dann wird dies ebend instand gesetzt. P.s Dacia hätte ich mir evtl. vorstellen können.

Legt man als Referenz mal die Preise von GM Nagel zugrunde, ist man für die Umrüstung eines direkteinspritzenden Vierzylinders erstmal 3.400 Euro los.

Bei der Prins VSI DI 2.0 wird zur Kühlung der Benzininjektoren parallel zum Gas zusätzlich Benzin eingespritzt. Rechne mal konservativ mit einem Liter auf 100 km.
Dann kann man noch aufs Jahr heruntergebrochen ca. 100 Euro für die Gasanlage rechnen. Der TÜV will alle zwei Jahre auch noch 20 Euro für die Gasanlagenprüfung sehen.

Bei einem Auto, das dann statt 8 Liter Benzin (1,80 €) 9,6 Liter LPG (1,15 €) verheizt (wenn der Mehrverbrauch denn bei 20 Prozent liegt, bei mir ging das eher Richtung 25 Prozent), muss man schon ordentlich Kilometer schrubben, damit sich die Investition auch nur amortisiert.

Bei 24.000 km/Jahr bräuchtest du gemäß LPG Amortisationsrechner knapp sieben Jahre/166.000 km ---> lohnt sich auf gut Deutsch also nicht.

Danke. Waren die Umrüstungen früher billiger bzw rechneten sich die Anlagen eher, weil die Motoren mehr gebraucht haben?

Die Rechnung mit 8l ist ja schon großzügig angesetzt. Mein TSI Golf braucht im Schnitt 6,3l. Dann dürfte die Amortisation die 200.000km wohl überschreiten und kein Defekt auftreten. Sonst legt man wohl Geld zu.

KA wie du auf die Rechnung kommst- mit 1,68 für Benzin und 0,97 für Gas komm ich bei 200000km auf ca 5500€ Ersparniss....( den zusätzlichen Benzinverbauch mit einkalkuliert)
Fraglich ob der FSI ansich so lange hält....

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"Lohnen": Das kann sich jeder selber ausrechnen.
Tatsache ist, dass LPG zur Zeit ungewohnt teuer ist. Flüssiggas ist momentan deutlich stärker nachgefragt als üblich, es herrscht Goldgräberstimmung.
Wenn der Liter LPG im Schnitt aus gut 6.000 Datensätzen bei 1,09 € liegt und man E10 für 1,60-1,70 € bekommt, dann ist es offensichtlich, dass die Ersparnis geringer ausfällt.

Üblich war immer ein LPG-Preis von so 45-55 % des Benzinpreises. Jetzt wäre sowas um die ~ 80 ct ein normaler Kurs.

@ventomat121: Mit deinen Verbrauchswerten sieht die Rechnung noch schlimmer aus.

So hätte sich der ganze Spaß erst nach über elf Jahren/274.000 km amortisiert. Das wäre also kompletter Irrsinn. Wenn sich das nicht nach maximal 60.000 km rechnet, kann man das vergessen.

Das Problem ist sicherlich auch, dass die Umrüstkosten für die Direkteinspritzer höher sind. Vor allem anderen kommt hauptsächlich aber zum Tragen, dass LPG früher etwa 40% des Benzinpreises kostete und heute leider über 60%.

Danke euch.

Würdet ihr dann zusammenfassend folgendem zustimmen?:
Eine Umrüstung wäre möglich, durch die hohen Kosten bei Direkteinspritzern, den grundsätzlich geringen Verbrauch dieser Motoren und die mittlerweile recht hohen lpg Preise aber unwirtschaftlich? Ganz im Gegensatz zu den Autos um das Jahr 2000-2005 herum mit 2-2,5l Saugbenzinern, die recht viel verbrauchten und sich relativ einfach umrüsten ließen?

Mir scheint CNG bei einem Neuwagenkauf auch nur bedingt tauglich und zwar deshalb, weil es so wenige Zapfpunkte gibt und die Autos nur einen Mini-Benzintank haben.
Sollte die eine Zapfsäule in der Nähe mal defekt gehen oder in einigen Jahren wegen mangelnder Nachfrage abgebaut werden… was dann? So ein Auto dürfte unverkäuflich sein, fürs Ausland ungeeignet und man müsste immer einen Reserve Kanister im Kofferraum haben um nach ca 100 km wieder Benzin nachzuschütten.

Wenn es nur wenige CNG-Tankstellen im alltäglichen Aktionsradius gibt, dann macht ein solches Fahrzeug keinen Sinn. Da sollte man schon 2-3 Tankstellen in der Nähe haben.
Ansonsten wurde hier schon berichtet, dass CNG'er auf LPG umgebaut wurden. Versierte Umrüster haben das schon durchgeführt. Wenn man eine Lösung finden will, dann gibt es sie auch.

So bietet z.B. Dacia LPG ab Werk an, ich meine derzeit sogar aufpreisfrei. Attraktives Angebot.
Genauso werden im EU-Ausland bekannte Modelle (Renault, Fiat als Bsp.) ab Werk mit LPG angeboten, auch das ist eine Überlegung.

Zur Zeit ist das LPG, wie bereits gesagt, einfach ungewohnt teuer. Das kann sich beruhigen, zumal es Nachbarländer gibt, wo LPG zum gewohnten Preisabstand zu Benzin verkauft wird. Daher... abwarten.

Na ja, bei CNG würde ich nach einem 1.4 aus dem VW Konzern (Golf, Oktavia, Leon) Ausschau halten. Die wurden bis Mitte 2018 gebaut und haben noch den großen Benzintank mit 50 l drin. Da sind dann auch Gesamtreichweiten von 1100-1300 km drin.

Wenn es rein um einen geringen Verbrauch / um ein sparsames Fahrzeug geht, sind auch die HSD (Hybrid) aus dem Toyota Konzern empfehlenswert.

Es können immer mehr Direkteinspritzer umgerüstet werden. Allerdings sind das meist nur noch die Vierzylindermotoren eines Herstellers, Ausnahmen bestätigen die Regel. Die größeren Sechs-, Acht- und Zwölfzylinder bleiben derzeit außen vor und stünden dann angesichts von Umrüstkosten, die mal eben in Richtung von knapp 5.000 Euro marschieren, verschärft vor dem Amortisationsproblem.

Und die alten und robusten (In der Erinnerung verblassen auch so manche Probleme) Saugrohreinspritzer werden zum einen nicht mehr in nennenswerter Zahl hergestellt oder eben eben seit geraumer Zeit nicht mehr gebaut. Und die, die es noch gibt werden weder mehr noch jünger.

Früher lag der Reiz auch darin, ein Auto mit einem großen Motor und entsprechendem Benzinverbrauch umzurüsten, um dann zum Beispiel einen S 500 zu den Kraftstoffkosten eines Ford Fiesta 1.3i zu bewegen. Das war schon cool. Aber das fällt heute wegen der Kosten und der nicht gegebenen Umrüstbarkeit oft flach.

Nur mal rein vorsorglich für das Protokoll:

Ich arbeite nicht bei der Firma GM Service Nagel, kenne dort keinen und bin auch kein Kunde bei denen. Der Laden ist halt omnipräsent, so dass ich deren Preise zum Vergleich heranzog.

Ob sich das rechnet kann sich jeder bei
https://www.amortisationsrechner.de/
ausrechnen.

Bei 6,4 Liter Benzinverbrauch und 24 tkm komme ich auf fast 9 Jahre Amortisationszeit bei 3400 Euro Umrüstkosten.
Dann würde das Sparen beginnen, wenn denn nicht die Steuer auch noch ansteigen würde...

Gebraucht mit LPG Anlage kaufen für nen 1000er mehr rechnet sich garantiert schöner.

Ist halt ne Frage, wie man Auto fährt.

Wenn man viel fährt, und seine Autos nicht mit dem "Wiederverkaufswert-Blick" kauft, sondern bis zum Schluss fährt, dann lohnt es sich immer (sofern der Motor an Sich haltbar ist).

Sicher, sind die Preisdiffernzen derzeit (manchmal) gerning.
Über die Jahre waren diese aber schon ordentlich.
(z.B. März/April 2022 um 1,-€/Liter weniger für LPG; heute früh 1,82€ E10/1,89€ Diesel zu LPG 1,12€).

Noch dazu ist es egal, wann man tanken fährt, da der LPG-Preis (noch) keine täglichen Schwankungen hat.

Die Preise bei o.g. Umrüster sind schon ordentlich hoch, und 100,-€ im Jahr gebe ich nicht für die Anlage aus.
Am Ende ist es ne weitere/zusätzliche Möglichkeit voran zu kommen.
Wenn man das Geld übrig hat, und nen gescheiten Umrüster in der Nähe(!), dann nur zu.
Wenn man sich das erst "schön" zurecht rechnen muss, dann ist das wohl nicht das richtige.

@ FordFocusDA3: Es lohnt sich eben nicht immer.

Man muss bei konservativer Berechnung auch die Opportunitätskosten in Betracht ziehen. Also die Kosten, die entstehen, wenn sich das Geld in einer anderen Anlageform besser verzinsen würde, etwa in einem ETF oder Ähnlichem.
Und wenn sich die Anlage nach über fünf Jahren noch nicht einmal amortisiert hat, ist das reine Geldverbrennetei.

Darüber hinaus klärt der von DonC erwähnte Amortisationsrechner alle offenen Fragen und bewahrt einen vor eben solchen Pauschalaussagen. Zahlen lügen nicht.

Also kann man sagen, dass die LPG Umrüstungen ein Auslaufprodukt sind, weil mit neuen Autos nicht mehr wirtschaftlich darstellbar?

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