Typ2 wird gerade abgeschafft? Ladesituation wird immer schlechter für ältere Elektro-Autos

Hallo allesamt

Ich fahre seit 2018 einen Mercedes-Hybrid von 2017. Nach der ersten Enttäuschung, dass er nicht mal ansatzweise die elektrische Reichweite von 31 km erreicht, habe ich mich jedoch schnell mit dem Auto angefreundet, bin ihn jetzt 7 Jahre gefahren und würde ihn eigentlich gerne noch weitere 10 Jahre fahren.

Ich habe verschiedene Phasen durchgemacht

  • kostenlose Lademöglichkeiten
  • wegen des Eichamtes Pauschaltarife, die sich für mein Auto nie gelohnt haben
  • den Anstieg der Tarife, diverse Blockiergebühren

Nun kommt etwas neues dazu. Typ2-Lademöglichkeiten werden entfernt. Wenn die Ladesäulen ein Upgrade bekommen, gibt es keine Typ2-Lademöglichkeit mehr. Dabei war vieles davon mal EU-gefördert.

Ja, mit den neuen Autos können die Ladesäulenbetreiber mehr Umsatz machen, aber deshalb soll ich mein Auto nicht mehr elektrisch laden? Ja, es hat nur die Kapazität eines Renault Twizzy mit einer ähnlichen Ladegeschwindigkeit (0,5C). Um den Akku zu schonen, lade ich normalerweise mit unter 2kW (1,7 kW = 8Ax220V). Und ja, ich fahre damit auch regelmäßig mit Benzin. Jedoch hätte ich ohne das Wechseln zu Elektro keinen Verbrauch von 4,6 l/100km auf den letzten 17500 km. Da waren diverse Fahrten mit Anhänger genauso dabei wie Langstrecke. Solche Fahrten natürlich fast ausschließlich mit Benzin. Ohne elektrische Unterstützung wäre das Auto bei ca. 8-9l/100km .

Nun meine Frage - wird das normal, dass man Autos so schnell wie Handys wechseln soll? Was kommt in ein paar Jahren? Werden nach den Typ2-Autos in 3-5 Jahren die 400V-Austos stillgelegt?

Nun meine weniger polemische Frage - weiß jemand, ob es dagegen auch Widerstand gibt? Gibt es eventuell irgendwelche Frankenstein-Tools, die es ermöglichen ein Typ2-Auto an CCS anzuschließen? Klar, die bräuchten einen Wechselrichter und sollten trotzdem kein Vermögen kosten. Würde es überhaupt funktionieren, an einer 150 kW-Säule mit nicht mal 2kW zu laden?

Mal sehen, ob jemand dazu Meinungen, Ideen oder ähnliche oder andere Erfahrungen hat.

40 Antworten

Mein Arbeitgeber sollte nur als Beispiel dienen, das ich selbst zum anfassen nahe habe. Natürlich machen das auch andere Firmen sowie Städte. Beispielsweise:

Stadtwerke Stuttgart melden 360 neue AC-Lader in sechs Parkhäusern

https://www.electrive.net/2025/05/20/stadtwerke-stuttgart-melden-360-neue-ac-lader-in-sechs-parkhaeusern/

Stadtwerke Duisburg betreiben mehr als 300 Ladepunkte

https://www.electrive.net/2025/08/18/stadtwerke-duisburg-betreiben-mehr-als-300-ladepunkte/

Laternenladen in Berlin: Ubitricity baut Infrastruktur aus

https://ecomento.de/2025/05/12/laternenladen-in-berlin-ubitricity-baut-infrastruktur-aus/

Projektbilanz: Rund 2.800 Ladevorgänge an Kölner Ladebordsteinen

https://www.electrive.net/2025/05/08/projektbilanz-rund-2-800-ladevorgaenge-an-koelner-ladebordsteinen/

Es ist also mitnichten so, daß AC-Infrastruktur bzw. Typ 2 verschwinden wird, auch wenn der örtliche Eindruck ein anderer sein mag.

Acht Jahre ist natürlich kein Alter, die Kiste hat wahrscheinlich keine Stückzahl, sonst würde es das sicherlich irgendwas in Richtung Retrofit geben.

Beim Prius ist das ja schon sehr schön. Aber du bist doch sicherlich nicht der Einzige, ich würde da schon am Ball bleiben.

@OpenSourceFan schrieb am 28. August 2025: Mir geht es natürlich um die Einkäufe, wo man selbstverständlich auch mit älteren Autos hinfährt. Warum soll man da mit alten Autos plötzlich nicht mehr laden? CCS ergibt immer Sinn, wenn man ein entsprechendes Auto hat, was übrigens viel seltener laden muss als ein altes. [...] Es geht aber nicht nur um mein Auto, sondern um alle älteren Autos wie Zoe, Smart, Twizzy oder so manchen e-Up.

Morgen...!

Der e-Up konnte schon seit 2013 mit CCS geordert werden. Ein nachträglicher Einbau ist auch möglich.

MfG André

Dass es nachträglich wirtschaftlich möglich ist, wusste ich nicht. Er war aber auch nur ein Beispiel. Ich hätte auch einige PHEV oder andere Pionierfahrzeuge aufschreiben können.

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Niemand schafft AC (= überwiegend Typ2) ab. Es geht ganz eindeutig weiter aufwärts im Bestand an öffentlichen Ladepunkten (siehe Bild, letzter Balken =1.1.25). Richtig ist, dass der Ausbau an neuen Ladepunkten bei DC (= überwiegend CCS) von der Anzahl her AC seit ein paar Jahren überholt hat.

Aber an alles Fronten wird es insgesamt besser und nicht schlechter. Dabei kann natürlich auch ein Einzeleindruck mal schlecht sein, das kann man nicht ausschließen, wenn die geliebte Ladestation umgestellt wird.

Aber an Supermärkten gehören einfach CCS Lader hin. Selbst zu Zeiten, wo der Strom noch für lau war, war ich echt am kämpfen, ob ich für die gut 2kWh in knapp 20 Minuten Einkauf (7,4kW Lader) das Kabel auspacke.

Der TE hat nur einen 3,6kW Lader und redet davon, dass er am Backstein die Ladeleistung runter regelt. Sprich der hat eine normale Steckdose zum Laden. Wofür dann noch öffentlich laden? Zumal öffentlich laden mal auch finanziell gar keinen Sinn mehr macht bei einem PHEV.

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Doch. Natürlich ergibt das zumindest für mich Sinn. Wenn ich Elektro und Benzin mische, komme ich weiter als die serielle Summe. Ich mache das auch nicht mit einem Ladeziegel, sondern stelle das im Bordmenü ein. Wenn ich das nicht machen würde, wie so viele andere, dann wäre der Akku inzwischen genauso hin, wie bei einigen anderen. 16A verträgt der alte Akku nicht ohne größere Degradation.

Sinn ergibt immer die Lademöglichkeit, die man benutzen kann. Die Ladesäulenbetreiber sind vor Jahren gefördert worden und bauen das nun trotzdem ab, obwohl ich nicht der einzige bin, der noch Typ2 lädt.

Deshalb hätte ich auch kein Problem damit gehabt, während meines Einkaufs irgendeinen Frankensteinadapter (CCS auf Typ2 oder Schuko mit Wechselrichter) da dranzupappen - vor allem, weil die anderen Säulen dort eh nicht alle belegt sind. Ich stehe mit dem Auto dort genauso lange, wie die anderen Autos auch. ;-)

Aber gut, ich habe inzwischen meine Antworten. So etwas gibt es offensichtlich nicht und ich habe zumindest mal hier geguckt, ob es anderen auch so geht. Offensichtlich nicht so vielen. Der Supermarkt weiß inzwischen auch, dass er zumindest nicht die noch vorhanden Typ2-Lademöglichkeiten einfach abstellen sollte. Naja - ich suche mir etwas anderes und kaufe dort vermutlich seltener bis gar nicht mehr ein.

Es stehen Immer noch irgendwo die Tripellader von zum Beispiel EnBW in der Gegend rum, wir haben einen zum Beispiel an einem Café. Ist halt Mittlerweile auch eine Frage der Lebensplanung.

Ich bin zum Glück 2017 daran vorbeigeschrammt einen 225xe zu kaufen, dann wurde der Akku zwar besser (2018) aber gleichzeitig der Auspuff größer; Da wusste ich, der Quatsch macht einfach keinen Sinn mehr.

Es war halt eine Übergangs-Technologie, in allererste Linie für die Automobilindustrie.

@OpenSourceFan

Nur um noch ein wenig zu differenzieren:

Einige Supermärkte bieten eigenen Ladesäulen an, Aldi, Lidl, Kaufland zum Beispiel.

Edeka, Rewe und DM (glaube Penny auch) kooperieren zumindest hier im Süden mit EnBW.

Die haben sicherlich keinen Einfluss darauf, welche Art von Ladesäule dorthin kommt und welche Anschlüsse genau. Die einzelnen Filialbetreiber wird das auch nicht interessieren - das Thema ist an EnBW outgesourced.

Abgesehen davon stehen überall noch die Bürgermeistersäulen rum.

Zitat:
@OpenSourceFan schrieb am 2. September 2025 um 02:17:07 Uhr:
Doch. Natürlich ergibt das zumindest für mich Sinn. Wenn ich Elektro und Benzin mische, komme ich weiter als die serielle Summe. Ich mache das auch nicht mit einem Ladeziegel, sondern stelle das im Bordmenü ein. Wenn ich das nicht machen würde, wie so viele andere, dann wäre der Akku inzwischen genauso hin, wie bei einigen anderen. 16A verträgt der alte Akku nicht ohne größere Degradation.
Sinn ergibt immer die Lademöglichkeit, die man benutzen kann. Die Ladesäulenbetreiber sind vor Jahren gefördert worden und bauen das nun trotzdem ab, obwohl ich nicht der einzige bin, der noch Typ2 lädt.
Deshalb hätte ich auch kein Problem damit gehabt, während meines Einkaufs irgendeinen Frankensteinadapter (CCS auf Typ2 oder Schuko mit Wechselrichter) da dranzupappen - vor allem, weil die anderen Säulen dort eh nicht alle belegt sind. Ich stehe mit dem Auto dort genauso lange, wie die anderen Autos auch. ;-)
Aber gut, ich habe inzwischen meine Antworten. So etwas gibt es offensichtlich nicht und ich habe zumindest mal hier geguckt, ob es anderen auch so geht. Offensichtlich nicht so vielen. Der Supermarkt weiß inzwischen auch, dass er zumindest nicht die noch vorhanden Typ2-Lademöglichkeiten einfach abstellen sollte. Naja - ich suche mir etwas anderes und kaufe dort vermutlich seltener bis gar nicht mehr ein.

Sorry, dass ich dir nicht abkaufe, dass du nur beim Einkaufen und Co. lädst. Zwar fährst du wenig, aber wenn ich deine Verbrauchsangaben daher nehme, ergibt sich dann doch ein ca. 45% Anteil rein elektrisch. Bei ca. 10.000km/Jahr, sind das rund 4.500km rein elektrisch oder 900kWh (bei unterstellten 20kWh/100km, was sehr wenig ist). Da bist du nahe 1h Ladezeit am Tag (bei 3,6kW). Bei deinen propagierten 8A, statt 16A, sind wir schon bei knapp 2h/Tag ... letzteres stellt mit eigener Schuko-Steckdose natürlich gar nicht so das Problem dar, jeden Tag so lange einzukaufen? Echt jetzt?

Und auch wenn ich dir dein Auto erklären muss (das nach 8 Jahren), so kannst du diese Einstellung im Bordmenü zwar treffen, aber die gilt nicht für Typ2 laden, sondern nur für das Laden über den Ladeziegel an Schuko-Steckdose (das gibt es, um marode Steckdosen nicht zu überlasten). Die Ladegeschwindigkeit mit 3,6kW = ca. 0,6C, ist total moderat bei deinem Akku. Laden und entladen sind bei der Geschwindigkeit ähnlich schädlich. Normal gefahren liegt man bei dem kleinen Akku aber schnell bei 4C beim Entladen. Das ist zu viel und das macht den kaputt.

P.S.:
Deinen "Frankensteinadapter" wird es nicht geben. Viel zu teuer, viel zu unhandlich. Lebe mit den immer mehr werdenden Typ2 Ladepunkten, aber lebe auch damit, dass es sichtbar noch mehr werden bei CCS Ladepunkten.

Viel gerechnet, hohes Sendungsbewusstsein, wenig Erkenntnis. Sorry.

Natürlich lade ich an einer Typ2-Dose mit geringerer Geschwindigkeit, wenn ich das einstelle. Ich kann es doch am Ladesäulen-Display ablesen, ob ich mit 1,7/1,8 kW oder 2,2/2,3 kW lade.

Andere C350e-Fahrer haben bestätigt, dass der Akku degradiert, wenn er mit höherer Leistung geladen wird (mit Mercedes-Diagnose ausgelesen). Dabei ist es egal, ob er noch im Rahmen der Spezifikation wäre. Ist er aber nicht, wenn 0,5C-Zellen verbaut sind und die Ladung bei 3,6 kW keine 2 Stunden dauert. Ab 13A nimmt ein noch recht guter Akku schon leicht schaden. Ich vermute, dass 10A bei höherem Alter auch problematisch sind. Ich lade damit jedenfalls recht selten und dann möglichst auch nicht voll.

Den maximalen Ladestrom kann man im Menü basierend auf dem Ladestrom einer Schuko-Steckdose einstellen. Dafür war das eventuell auch gedacht, um das Haushaltsstromnetz nicht zu überlasten (16A, 13A, 10A, 8A).

Ich soll den kleinen Akku in 15 min leerfahren? Nein. Mache ich nicht. Das größere Problem wäre wohl eher die Rekuperation, aber da fahre ich ganz selten längere Berge hinab und wenn ich doch größere Mengen rekuperiere (bergab, Autobahnabfahrt, ...), achte ich darauf, dass ich möglichst schnell irgendwo auch wieder etwas Energie verbrauche.

Und natürlich lade ich zu Hause. Übrigens normalerweise bei 6A. Das stelle ich auch wirklich am Ladeziegel ein.

Ich habe bei 85 000 noch die ersten Bremsen, die Reifen kamen dieses Jahr das erste mal neu, aber nicht weil das Profil zu niedrig war (noch ca. 4 mm), sondern weil die Reifen Risse bekommen hatten. Die Bremsscheiben hinten wurden mir beim Service nun angekündigt, aber noch nicht gewechselt.

Die Winterreifen kamen 2018 beim Kauf zwar neu, hatten aber die falsche Dimension. Die hatten deshalb nicht so lange gehalten und hatten schon vor 2-3 Jahren angefangen, hinten zu rutschen (Heck brach regelmäßig aus). Mein Auto hat ja immerhin 600 Nm und bis zu 279 System-PS.

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