Tschüss XC40, tschüss Volvo - oder auf Wiedersehen?
Hallo Zusammen,
nachdem ich jahrelang eine gute Quelle für Mercedes Langzeitmietwagen hatte, die letzten Sommer leider versiegt ist, brauchte ich auf die Schnelle was anderes - oder sagen wir, ich dachte zu brauchen.....
Daß sich die Corona-Lage zum Herbst/Winter so verschlimmert und sich immer noch hält, hätte ich nicht gedacht. Unter dem Strich wäre es sinnvoller gewesen im Winter für die wenigen längeren Fahrten tageweise was zu mieten, um die Liebhaberfahrzeuge nicht benutzen zu müssen - hinterher ist man immer schlauer.
Von allen offiziellen Langzeitmietprogrammen hat mir das von Volvo am Besten gefallen, auch wenn der Abo Ansatz nicht davon ausgeht, daß man das Auto von vorn herein nur 7 Monate fahren will, gehen tut das ja.
Allerdings brauchte ich was "sofort Verfügbares" und da sah es Mitte/Ende August 2020 mau aus. Ich fahre nicht gerne Frontantrieb und hatte zuvor immer sehr kräftig motorisierte Mercedes. V90 oder zur Not auch V60 wäre mir am liebsten gewesen, war aber nix da ausser V60 D3 mit Frontantrieb.
Ein guter Freund fährt nen XC40 T5 als Alltagsauto. Volle Hütte incl. adaptivem Fahrwerk. Da bin ich das Jahr zuvor mal mitgefahren und war positiv überrascht. XC40 war als D4 mit Allrad in R-Design zu haben, also habe ich den kurzentschlossen genommen.
In den gut 7 Monaten bin ich nun nur knapp 10Tkm gefahren. Die ersten 4Tkm waren in den ersten 4 Wochen. Auch danach machte er hauptsächlich Strecken >100km. Für die Stadt haben wir noch was Kleineres. Ich war positiv beeindruckt wie gut und komfortabel und leise das Auto im Autobahnbetrieb fuhr. Trotzdem fällt mir der Abschied nicht allzu schwer. Gestört haben mich:
- Der hohe Verbrauch: Langzeitdurchschnitt 8,8l/100km ist zuviel für nen 2Liter Diesel. Mein Schwager fährt seinen X3 mit 2Liter Dieselmotor und ähnlicher Leistung mit 6,5 -7,0 und das mit deutlich höherem Stadt-Anteil. Meine 3Liter Diesel bei Mercedes brauchten mit deutlich mehr Leistung in deutlich größeren Autos 7,3l - 7,7l/100km bei meinem Fahrprofil und waren auch teilweise mit deutlich über 180 unterwegs.
- Fehlender Fahrspaß im Stadtverkehr durch rappeligen Dieselmotor und riesigem Wendekreis. Ab 100km/h ist die Geräuschkulisse absolut in Ordnung. Beim Anfahren in der Stadt, fand ich die Geräuschkulisse grausam.
- Die 180km/h Begrenzung: Das Auto fährt so stabil und sicher auf der Autobahn. Das hat mich echt begeistert - vor allem in Relation zur Fahrzeugklasse. Aber so lange wir noch keine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung haben, fühle ich mich da gegängelt und bin auch in die eine oder andere blöde Situation gekommen (auf der linken Spur verhungert und unabsichtlich rechts jemand in ner Lücke abgeklemmt). Ich fahre selten schneller als 160-180. Trotzdem nervt es.
- Die Assistenten sind sehr schreckhaft, auch wenn man sie weniger scharf einstellt. Steht z.b. in einer Linkskurve am rechten Straßenrand ein Auto, spricht oft der Kollisionswarner mit Bremseingriff an, obwohl mehr als genug Platz ist.
- Die Lackqualität hat mich enttäuscht. Das Auto hatte schon bei der Übernahme Waschanlagen-Spuren wie ein 3 Jahre alter Gebrauchtwagen.
Es gab auch viel was mich begeistert hat. Das Schlüsselkonzept mit den hinterlesbaren Profilen und vor allem der kleine tastenlose Schüssel. Hab die anderen gar nicht benutzt.
Morgen wird er zurück gegeben. Wenn das Fahraufkommen wieder zu nimmt, wird es kein Volvo mehr. Hauptsächlich wegen der 180km/h Begrenzung. Wenn wir irgendwann ne allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung haben - es wird kommen, eher früher als später - denke ich nochmal darüber nach.
Es liegt mir fern über Volvo abzulästern , andere Fahrzeuge haben auch ihre Nachteile. Dies ist nur meine unmaßgebliche Empfindung/Meinung.
Ich wünsche den Volvo-Fans allzeit knitterfreie Fahrt und bedanke mich nochmal herzlich für all die Tipps und die Hilfe über die Zeit. Vor allem in den ersten Wochen habt ihr mir sehr geholfen, meinen Volvo zu mögen - wenn ich mal wieder zu blöd war ihn zu bedienen :-)
Viele Grüße
Karlheinz
20 Antworten
Zitat:
@renesomi schrieb am 29. April 2021 um 21:28:26 Uhr:
Zitat:
@Gravitar schrieb am 29. April 2021 um 11:28:40 Uhr:
Mir liegen Coupés und Limousinen auch eher, da gibt es halt Nachteile im Gebrauchsnutzen und bei den Kosten. Solange aber Platz nicht hohe Priorität hat, geht vieles mit denen auch sehr gut. Wenn aber ein CLA bei gleicher Motorisierung und schlechterer Ausstattung nach Abzug von Rabatten etwa 8.000Euro mehr kostet als ein XC40 ist in meiner Welt der Bogen der Verhältnismäßigkeit überspannt. Ich kaufe immer und lease nicht. Ein V60 wäre für mich auch eine Alternative gewesen, er hätte 4.000Euro mehr gekostet ohne tatsächlichen Zusatznutzen.Eigentlich schauen viele nicht auf den einzelnen Euro und müssen das evtl. auch nicht, ich möchte allerdings in meiner Auswahl keine Marktpreise sondern Produktpreise bezahlen. Mehr Kosten sollten dann also auch substanziell Mehrwert bedeuten, da denken viele anders. Bei Spaßfahrzeugen wie meinem V12 Biturbo bin ich da nicht konsequent, er wird aber wohl auch nicht ersetzt, ich nutze ihn viel zu wenig.
Solange es geht, bleibe ruhig bei deinen großen Motoren und schnellen Fahrzeugen. In vielen Jahren wirst du mal deinen Enkeln erzählen, dass es mal eine Zeit gab, da konnte man selbstbestimmt und eigenverantwortlich hinfahren, wann und wohin man wollte, man durfte seine Geschwindigkeit frei wählen und du bist auch schon über 300km/h selbst gefahren. Sie werden ihre Augen weit aufreißen und es nicht für möglich halten.....
Gruß
Gravitar
Ich glaube, die Enkel werden sich „bedanken“ für die Klimaprobleme, die unter unserer Mitwirkung entstanden sind und die wir hinterlassen werden.
Das werden sie zweifelsohne, nicht viele sind aber durch eigenes Handeln bereit, die Konsequenzen zu mehr Verantwortung zu übernehmen. Verzicht auf Urlaube, Verzicht auf Wohnmobile, Verzicht auf Fleisch, Reduktion des Warmwasserverbrauchs, Reduktion der beheizten Zimmer im Winter, nur ein Kfz in der Familie, konsequentes Nutzen des Fahrrades bei Entfernungen bis 10km, konsequentes Umziehen bei Arbeitsplatzentfernung >20km, Unterlassen von unnötigen Besuchen von Freunden und Familienangehörigen, wenn eine Anfahrt mit Kfz erforderlich ist...... ich könnte diese Liste noch über 2 Seiten ergänzen, etwas schnelleres Fahren ist da fast bedeutungslos aber natürlich ebenso unkorrekt. Wir haben es in der Hand!
Gruß
Gravitar
Also über den Verbrauch meines XC40 D3 kann ich mich beim besten Willen nicht beklagen. Er hat zwar viele andere Macken aber der Verbrauch ist m. E. sehr annehmbar. Ich fahre ihn aktuell mit echten 5,7 l (Anzeige am Board-Computer 5,4 l). 60 % Landstraße, 30 % Stadt und 10 % Autobahn (allerdings nie schneller als 130 km/h).
Zitat:
@206driver schrieb am 30. April 2021 um 08:05:13 Uhr:
Zitat:
@HD-tj schrieb am 28. April 2021 um 16:08:54 Uhr:
Unter spritmonitor bekommt mann auch den Verbrauch mehr als bestätigt. (Da sind noch einige deutlich tiefer)
Wenn man bei spritmonitor.de nachschaut, dann findet man doch aber auch viele Diesel XC40 (egal ob "Diesel" oder "Diesel mit AdBlue" Angabe) mit einem höheren Verbrauch.
Ja genau das ist genau richtig. Denn die Vergleichbarkeit ist extrem schwierig! Und warum, weil jeder sein Auto anderst bewegt. Ich behaupte 25-35% deines Spritverbrauch hängen an deinem Gasfuß.
wenn du Elektroautofahrer bist oder wirst wird dies dir noch deutlicher.
Das hat aber alles nichts mit kriechen auf der Straße zu tuen. Nur durch gleichmäßiges und Vorrausschauendes Fahren sind 10-15% Einsparung drin. Ab 130-140wird es dann etwas anders. Aber nach meiner Erfahrung ist es bei normalen Verkehr auf den Straße oder Autobahn eh fast nicht möglich auf dauer darüber hinaus zu kommen.
Aus eigener Erfahrung weis ich dass ich auf eine Strecke von 350km nur ca. 5-7min langsamer bin aber rund 1-1,2l weniger Verbrauch auf 100 km habe.
Bei Spritmonitor lasse ich die ersten 7-10 Fahrzeuge außer betracht und dann weis ich was mit dem Fahrzeug möglich ist. Hinten sie die den Knall nicht gehört haben.
Das sehe ich auch so. Im Alltag ist das so.
Wegen wenigen Minuten wird da viel verschleudert.
Aber dennoch nehme ich mir das Recht raus, auf Langstecken mal schneller fahren zu dürfen.
Aber wie bemerkt, das macht keinen Sinn wenn man eine Gas/Bremse Orgie anstrebt.
Und das Resultat bleibt, Verbrauch da sogar im Rahmen.
Differenzieren muss man verstehen!
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Im Test bei Auto Motor und Sport 11/2020 verbraucht der XC40 D4 7,7l, aufgeschlüsselt auf Pendler 7,5l, Eco mit 6,0l und Sportfahrer 10,2l .
Würde mich bedeuten, dass ich ihn eigentlich auf der Autobahn mit 120-140km/h unter 6l fahren müssen könnte.
Im Test fahren die Fahrer meist insgesamt etwas sportlicher als ich.
Daher fand ich den Bericht von Karlheinz sehr interessant!