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Testfahrten/Erlebnisberichte

Polestar 2 2 (V)

Da hier ja schon an verschiedenen Stellen Berichte aufgetaucht sind, würde ich das gern noch mal sammeln.

Bin heute auch den Polestar 2 gefahren (mit Performance Paket). Wenn man bisher von Volvo kommt, fühlt man sich gleich zu Hause. Der fehlende An/Start Knopf irritiert anfänglich, aber das ist sicher schnell vergessen wenn man das Fahrzeug hat. Der Schaltknauf ist ziemlich cool in der Form, der gesamte Innenraum überzeugt. Die Displays sind sehr schnell und noch mal reduzierter in der Darstellung (vgl. Volvo). Die gelben/goldenen Gurte fand ich persönlich sehr schick.

Bei Fahren hab ich gleich erstmal das kriechen ausprobiert. Man muß nur einmal das Gas antippen, dass die Bremse gelöst wird und dann rollt er. Das habe ich bisher bei anderen E-Fahrzeugen vermisst. Der Spurt von 0 mit Kickdown ist sehr beeindruckend (auch wenn es leichtes Torque Steering gibt) und definitiv nicht so nötig ;-)
Ingesamt aber sehr angenehm, fast gar keine Motorgeräusche (vgl. e-tron) und die einstellbare Rekuperation (leicht, stark (one pedal), aus bietet für jeden etwas.

Mich hat das Auto voll überzeugt, aber mittlerweile leider zu klein (Nachwuchs). Das Design ist top, so dass selbst ein XC90 auf einmal nicht mehr ganz so frisch wirkt.

Am Rande stand auch ein Polestar 1, auch der ist eine Augenweide und sieht beim fahren sehr, sehr elegant aus.

Ich bin gespannt was da noch kommt in den nächsten Jahren.

Beste Antwort im Thema

Also gestern war der Tag der Testfahrt und wir wurden wirklich super nett bei Polestar in Düsseldorf empfangen. Angenehm, dass man direkt im Parkhaus von Moll parken kann – für E-Autos sind 4 Ladestationen vor Ort. Es standen dort 2 Polestar 2 und 1 Polestar 1 im Ausstellungsraum zur Besichtigung. Zu den Autos gab es noch einen kleinen Imbiss. Also nettes Ambiente.

Als Vorführfahrzeuge sind 2 P2, einer in weiß und einer in grau –mit Performance Paket – zur Verfügung. Wir waren etwas vor der Zeit und durften nach kurzer Einweisung auch schon früher los. Als Volvofahrer mussten uns nicht viel erklärt werden, da wir auch E-Auto Erfahrung haben, war auch da kein Bedarf. Alles was mit dem Google-Multi-Infotainment-System zusammenhängt erschließt sich und lässt sich über „Hey Google“ per Sprache lösen.

Für mich stand das Fahren im Vordergrund. Entgegen negativer Erwartungen wurde uns der Wagen also überlassen, es gab weder Mitfahrer noch vorgefertigte Route, letztere wurde optional vorgehalten, falls man sich gar nicht auskennt. Somit haben wir das Parkhaus auf der Berliner Allee in Richtung Werstener Kreuz A46 verlassen und sind sehr gemütlich im Verkehr mitgeschwommen. Auf der Autobahn konnte ich dann mal die durchaus brachiale Beschleunigung probieren. Das ist schon beeindruckend, am Ende für mich allerdings ohne Praxisrelevanz. Unserer Route führte uns durchs Neandertal und über Hubbelrath zur A3 um über die A44 wieder in die Stadt zurück zu fahren. Auf dem letzten Teilstück sind dann auch mal ein paar km ohne Tempolimit dabei.

Fazit: Der Wagen bleibt in der engen Auswahl.

Motor und FahrleistungenÜber vieles muss man beim E-Auto ja nicht mehr reden. Die Leistungsentfaltung ist grandios und der Wagen ist eigentlich übermotorisiert. 400 PS und eine Beschleunigung unter 5sek. auf 100 km sind Sportwagenwerte. Der Allradantrieb sorgte stets für eine perfekte Traktion. Die zu Anfangs von mir auf „groß“ eingestellte Rekuperation war mir dann etwas zu viel des guten. Die Bremswirkung fürs One-Pedal-Driving ist in 3 Stufen für jeden Geschmack gut einstellbar.

FahrwerkDer Wagen hat das Standardstahlfahrwerk verbaut. Es ist recht sportlich abgestimmt und für uns, die wir vom XC90 mit Lufawe kommen eine große Umgewöhnung. Mein Wunsch wäre eine etwas weichere Abstimmung, allerdings kann ich dem Fahrwerk keine unangenehme Eigenschaft zusprechen. Man spürt halt die Bodenunebenheiten, wechselnde Beläge oder auch den schlecht eingesetzten Gullydeckel. Das ging komplett ohne Poltergeräusche ab und ermöglicht eine der Motorleistung angemessene sportliche Fahrsituation. Ich konnte keine störenden Einflüsse vom Antrieb in der recht leichtgängigen Lenkung

AssistentenLike Volvo – Punkt. Etwas anders als in meinem XC90 musste die regelmäßige Lenkradbewegung deutlicher ausfallen, einfach nur leicht ruckeln hätte nicht gereicht. Zum Ende der „Freizeit im PA“ gibt es dann einen „3-2-1-Gong“ den man nicht wirklich überhören kann. Spurführung und ACC-Qualität sind auf bekanntem Volvo-Niveau. Die 360° Kamera funktioniert gut.

BedienungAuch hier ein „Like Volvo“ und wer damit gut zurecht kommt, dem wird der Polestar gefallen. Ich konnte bis auf bei den Tasten am Multifunkionslenkrad keine Abweichungen feststellen. Und diese ist durch das veränderte Anzeigenmanagement bedingt: Es gibt 3 Standardanzeigen im Cockpit, die man mit einer Multifunktionstaste durchschalten kann, für den Tripmonitor mit Zeit, Verbrauch und Tempo gibt es eine gesonderte Taste.

Die Anzeigen im Cockpit sind klasse, sehr fein und scharf. Die gebotenen Modi „Fahren, Assistenten und Navi“ haben eine gute Aufteilung, sinnvolle Gestaltung und ermöglichen für mich alle wichtigen Informationen. Das ist - zum Glück - etwas mehr mehr als im SPA und - zum Glück – nicht so extrem flexibel wie im Audi.

Sitze und PlatzverhältnisseFür mich neben dem Fahrwerk die wichtigste offene Frage für die Testfahrt. Die Sitze sind klasse und vorne ist es „like Volvo“ ich fühlte mich direkt sehr wohl. Die passende Sitzposition ist schnell gefunden und der vegane Stoffsitz fühlte sich sehr angenehm an.

Man sitzt vorne „eingebunden“ ins Auto und die etwas höhere Mittelkonsole empfinde ich als angenehm. Auch die Breite der Konsole, wie auch die Schulterbreite, inkl. Abstand zur Tür passen. In einigen Videos wird der Platz fürs rechte Knie thematisiert – ich kann das verstehen. Da sollte jeder genau prüfen, ob die Stelle zum Anlegen des Knies angenehm oder zu eng fürs eigene Empfinden ist. Meine Frau sah das kritisch, ich komme damit gut zu Recht.

Die Rückbank ist ausreichend für einen Wagen in der Baugröße und sowohl Kopf- als auch Beinfreiheit für Menschen bis 1,80m kein Problem. Wer dringend einen 4- oder 5-Personen Reisewagen braucht, sollte seine Bedürfnisse einmal genau checken. Übrigens konnte ich – entgegen Äusserungen im Netz – gut unter dem Vordersitz abstellen. Die Kopffreiheit ist dank des Glasdaches gut. Da dieses Panoramadach ja keine Möglichkeit zur Öffnung hat und auch kein Rollo zum verdunkeln, bin ich mal gespannt, was zur Klimasituation zu sagen sein wird. Wir hatten26°C und empfanden es nicht als störend.

Der Kofferraum ist jetzt nicht riesig. Wir sind aber nur noch 2 Personen und eine Fellnase, die wahrscheinlich auf dem Rücksitz Platz nehmen würde. Aber auch im Kofferraum fände Herr Paul genügend Platz um den rückwärtigen Verkehr zu verfolgen.

Geräusch und KomfortLeise, leise, leise – so ist E-Mobilität halt. Die Geräusche vom Fahrwerk sind auch recht gut weggefiltert und die Windgeräusche hört man natürlich etwas früher, als im Diesel. Das einige Tester aber auf der BAB „gar keine“ Windgeräusche gehört haben, wird am Gehör oder an anderen Faktoren gelegen haben. Ab 120 km/h gibt es sie und bei 180 km/h natürlich umso mehr. Allerdings sind die Windgeräusch wegen der Abwesenheit von Verbrennungs- und anderen Geräuschen aus dem Antriebsstrang eher zu hören.

Der Komfort ist wirklich gut und für mich ist die einzige Frage, ob ich wieder etwas tiefer sitzen möchte und ob mir das Fahrwerk dann nicht zu straff ist. Das Interieur macht einen prima Eindruck – über Formen und Farben will ich mich hier nicht weiter auslassen.

InfotainmentKlasse – auch wenn ich mich damit nicht so sehr auseinandergesetzt habe. Das Auto an sich stand im Vordergrund. Die Navigation und die Sprachbedienung waren auf einem hohen Niveau. Ob jetzt eine konkrete Funktion nicht gefunden oder etwas nicht genau und schnell zu finden ist, sollte man bei einer ausführlichen und mehrstündigen Begegnung mit dem System herausfinden. Dafür sind „eine Stunde“ und flüchtig sich damit auseinandersetzen die falschen Parameter.

Auf jeden Fall ging „Fahre uns nach…“ direkt und auch „Temperatur runter“ oder ähnliches. Die Anzeige auf dem Tablet ist sehr übersichtlich und dank der Anzeigengröße auch schnell und sicher zu erreichen.

PreisDer Preis ist als Kaufpreis schon eine Ansage und das meine ich positiv. Die aktuell zu bestellenden Fahrzeuge sind ja quasi „Vollausstattung“ und dann noch unter 60 T€ sehr attraktiv. Die Leasingraten muss man dann als Rate verstehen und nicht den L-Faktor gewichten, da der Polestar ja im Direktvertrieb ohne Händler(-margen) erfolgt.

Meine WahlIch gebe mir noch etwas Zeit und schaue mir noch ein paar andere Fahrzeuge an. Beim P2 würde ich auf Magnesium mit schwarzem Innenraum gehen, meine Frau fand den ausgestellten in schwarz mit hellerem (blau/grau) Polster besser. Mal sehen was es wird.

Nachtrag: Besten Dank an die Truppe, die uns eine sehr angenehme Begegnung mit dem Auto und der Marke ermöglichte. Wenn doch die Autoverkäufer immer so freundlich und geschult wären.

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Zitat:

@JürgenS60D5 schrieb am 16. April 2021 um 16:48:53 Uhr:


Ich hatte vorhin um 13:00 Uhr geschaut, da war noch nichts. Jetzt sehe ich dass zumindest der Polestar Test drive Braunschweig angelegt ist.. Es wird.

Habe am Mittwoch einen Termin in BS. Bin gespannt. 🙂

Gestern abend bin ich ca. 1h mit einem Polestar 2 "Non-Performance" gefahren. Ernsthafte Kaufabsichten hatte ich nicht, ich wollte einfach nur die Gelegenheit zum Ausprobieren & Vergleichen mit meinem Tesla nutzen. Und endlich mal wieder etwas "Volvo-ähnliches" fahren. 😉

Jaaa, was soll ich schreiben ... fangen wir mit den positiven und ggü. dem Model 3 besseren Punkten an: Das Abrollverhalten auf kurzen Querfugen ist etwas weicher/komfortabler als beim Tesla, was ich auch genauso erwartet hatte. Allerdings wollte ich zum Vergleich den Reifendruck prüfen (wird beim Tesla in Bar angezeigt), was mir beim P2 nicht gelang. Im Service-Menü gab es nur grüne Anzeigen mit dem Hinweis "Alles OK". Details zum konkreten Luftdruck fand ich leider nicht. Somit kann ich nicht ganz ausschließen, dass es an einem etwas geringeren Reifendruck lag. Der Tesla fährt mit 3bar.

Die Innengeräusche beim P2 sind (auch wie erwartet) etwas leiser als im Tesla, sowohl Abroll- als auch Windgeräusche. Ebenso die Fahrwerksgeräusche bei Überfahren grober Unebenheiten wie bspw. unsauber eingelassener Kanaldeckel. Der Unterschied war aber geringer als vermutet und fällt nur im direkten Vergleich auf.

Was mit auch sehr gut gefiel, war die große Heckklappe mit der Fußgesten-Steuerung. Sehr praktisch und funktionierte einwandfrei. Auf den ersten Blick erscheint der Stauraum hinten durch die bessere Beladungsmöglichkeit größer als im Tesla, was er aber gemessen m.W. nicht ist. Und sehr schade: Das Staufach unter der Ladefläche ist deutlich kleiner als im Model 3. Dazu der ebenfalls kleinere Frunk-Stauraum führt zu einem insgesamt geringeren Fassungsvermögen. Urlaub mit 3 Personen & Hund für 2 Wochen im Ferienhaus würde für mich mit dem P2 sehr eng bis nicht möglich. Mit dem Model 3 ist das kein Problem. Zudem der P2 kaum Ablagen im Innenraum hat, die klobige Mittelkonsole gibt nur wenig Stauraum und der Mitteltunnel hinten erlaubt kein Abstellen von weiterem Gepäck an der Stelle. Damit kommen wir zu den aus meiner Sicht negativen Punkten ...

Ich habe ungewöhnlich lange gebraucht, um überhaupt mit meinen vollschlanken 1,88m eine vernünftige Sitzposition zu finden. Ungewohnterweise musste ich den Sitz ein gutes Stück hochstellen, um einen akzeptablen Blick nach vorne zu haben. Diese Instrumentenhutze aka "klassischer Tacho" hat mich einfach gestört und ich hatte ständig das Gefühl, mich leicht aus dem Sitz heben zu müssen, um einen guten Blick nach vorne zu haben. Nach knapp 2 Jahren Tesla bin ich dsbzgl. offenbar schon für klassische Instrumentenanordnungen "versaut" 😉

Zudem mir mein Knie bereits nach 15 Minuten weh tat, da ich Dauerkontakt mit der sehr hoch aufbauenenden Mittelkonsole/-Tunnel hatte. Wo man dort auf längeren AB-Fahrten mit "PilotAssist" sein Knie ablegen soll, ist mir ein Rätsel. Für mich alles viel zu überladen und eng. Der Tesla gibt mir ein erheblich besseres Raumgefühl. Und das nicht nur vorne. Auch hinten hatte ich bei auf mich eingestelltem Fahrersitz wenig Knie- und vor allem sehr wenig Kopffreiheit. Außerdem stört der breite Mitteltunnel auch hinten, man kann die Beinpositionen seitlich nicht so leicht wechseln wie im Model 3.

Verarbeitungstechnisch macht der P2 von außen und innen auf den ersten Blick einen besseren Eindruck als der Tesla (auch wie erwartet). Die Türen sind "Volvo-like", das Gefühl und das Geräusch beim Schließen richtig "satt". Allerdings hat der P2 auch keine rahmenlosen Scheiben, die diesen massiven Eindruck reduzieren würden (=> Tesla). Innen war ich von der Materialauswahl etwas enttäuscht. In den unteren Bereichen nur Hartplastik mit Softlack, statt aufgeschäumter Kunststoffe (Mitteltunnel, Türfächer, Handschuhfach) wie im Model 3. Dazu die für mich schwitzigen Stoffsitze, die aber zumindest recht bequem geformt sind und eine Sitzauflagenverlängerung haben.

Nun aber zum wichtigsten ... dem Fahreindruck: Davon war ich am stärksten enttäuscht! Anfangs war ich mir nicht sicher, ob man mir nicht schon einen der neuen, reinen Fronttriebler gegeben hatte (=> Nein, war die Allrad-Version). Der Wagen fährt sich unter Last und in schnellen Kurven wie ein stark motorisierter Fronttriebler. Spürbares Ziehen in der Lenkung, Untersteuern, sogar leichte Traktionsprobleme an der Vorderachse bei Vollstrom auf leicht regennasser Fahrbahn. Sowas kenne ich vom M3 LR AWD überhaupt nicht. Zudem der "Punch" des P2 beim Beschleunigen ebenfalls nicht an den des Tesla herankommt. Der P2 zieht mehr als das er schiebt. Ein völlig anderes Fahrgefühl im Vergleich zum heckbetonten Tesla, der sich aber im Vergleich zum P2 viel leichter und vor allem neutraler schnell fahren lässt auf kurvigen Landstraßen. Auf der Autobahn war ich nur kurz. Dort fällt der Unterschied nicht ins Gewicht.

Das Rekuperationsgefühl ist auch ein anderes als beim Tesla: Er rekuperiert erst nur schwach (kleiner 1s), bis er dann richtig einbremst. Für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Dazu die Lenkung: Deutliches Spiel um die Mittellage (Einstellung war auf Standard), dagegen lenkt sich der Tesla viel präziser und feinfühliger, ohne dass es ihm an sauberem Geradeauslauf mangeln würde oder das Lenkverhalten zu "spitz" wäre. Die mechanischen Bremsen habe ich genau wie beim Model 3 kaum benötigt und kann somit darüber nichts aussagen.

Der Verbrauch lag auf meiner 1h Runde bei knapp 23 kWh/100km bei hauptsächlich Überland und Stadtverkehr mit einem kurzen AB-Stück mit ca. 130-140 km/h. Außentemperatur war 15° Grad mit leichtem Nieselregen. Der Wagen hatte Sommereifen 19 Zoll, 245er Breite. Klima war eingeschaltet auf 21 Grad. Sitzheizung war ja nicht nötig, siehe oben 😁

Noch was zum Infotainment: Ich konnte nur Radio hören. Spotify war nicht installiert (was man wohl über den Appstore nachholen kann). Der Hifi-Sound bei Radioempfang (vermutlich DAB) war eher mäßig ggü. dem des Tesla. Sehr dumpf und mit wenig Stereobreite. Aber das wird wohl an den Einstellungen gelegen haben. So schlecht kann es nun auch nicht sein, HK-Systeme habe ich aus den Volvo in besserer Erinnerung.
Die Bedienung ist sicher eine Frage der Gewöhnung, so richtig warm geworden bin ich damit nach der kurzen Zeit aber nicht. Gut gefallen haben mir die großen Schaltflächen für die Assi-System. Das ist im Tesla kleinteiliger. Allerdings stellt man es auch nur einmal ein und fingert selten während der Fahrt daran herum.
Was mir aber während der ganzen Fahrt ziemlich auf den Zeiger ging, war die zappelnde Navi-Kartendarstellung. Mehrmals war er anscheinend der Meinung, dass ich gerade irgendwo abgebogen sein müsste und hat die Kartenorientierungsrichtung für ca. 1s verloren, um sich dann schnell wieder einzupendeln. Sowohl im Centerdisplay als auch in der Karteneinblendung in der Tachoeinheit. 🙄

Alles in allem war ich enttäuscht. Vor allem vom wenig agilen Fahrverhalten und dem geringeren Raumangebot bzw. engeren Raumgefühl. Die Themen Verbrauch und Ladeinfrastruktur wurden bereits an anderer Stelle ausreichend diskutiert.

Trotz allem eine interessante Erfahrung. Danke an Volvo & Polestar.

Danke, das ist ein sehr aufschlussreicher Fahrbericht geworden.

Den Fahreindruck kann ich bestätigen, vor allem das Untersteuern ist sehr unangenehm und so etwas hatte ich noch mit keinem Sportwagen davor. Wenn er anfängt zu rutschen macht man eben gar nix mehr, außer warten und hoffen daß die Straße breit genug ist, bis er sich wieder gefangen hat.

Ich bin ja Allradskeptiker und meine der hat gehörig Anteil am Fahrverhalten.

Nein ein gut abgestimmter Allrad ist jedem 1-Achser meilenweit überlegen. Es hat schon seinen Grund warum alle Ralley-Fahrzeuge noch Vorstellung des quattro auf Allrad umgestellt wurden. Er wird vmtl. eine volvotypische Abstimmung haben und die verhindert immer ein Querfahren, da dann die Schutzfunktionen im Falle wenn am Besten greifen können.

Volvo-typische Abstimmung trifft es wohl sehr gut. Wer also von dort kommt und nicht einen Sportwagen erwartet, der ist bei P2 gut aufgehoben. 😉

Vermutlich fährt der Polestar2 überwiegend mit Frontantrieb und der Hinterradantrieb schaltet sich nur bei Bedarf zu.

Der Polestar 2 ist kein Sportwagen, lediglich etwas sportlicher abgestimmt, zumindest mit dem Performance Pack und dem dann verbauten Öhlins Fahrwerk.
Bei über zwei Tonnen Leergewicht und entsprechend (zu)viel Lenkwinkel, dabei möglicherweise noch vom Gas gehen, und jedes Auto untersteuert.
Unter Last, das sollt bei richtiger Linienwahl und Geschwindkeitsgestalltung eigentlich immer der Fall sein, ist der Polestar 2 sehr neutral und schwenkt, wenn man es wirklich provoziert, leicht mit dem Heck aus, wunderbar im Motor 1 Video zu sehen und gut beschrieben https://youtu.be/sZ77atl7jCY

Zitat:

@nolam schrieb am 13. Mai 2021 um 13:47:20 Uhr:


...und der Mitteltunnel hinten erlaubt kein Abstellen von weiterem Gepäck an der Stelle.

Ist halt keine reine Elektroplattform.

Zitat:

@TomOldi schrieb am 13. Mai 2021 um 18:09:12 Uhr:


Der Polestar 2 ist kein Sportwagen, lediglich etwas sportlicher abgestimmt, zumindest mit dem Performance Pack und dem dann verbauten Öhlins Fahrwerk.
Bei über zwei Tonnen Leergewicht und entsprechend (zu)viel Lenkwinkel, dabei möglicherweise noch vom Gas gehen, und jedes Auto untersteuert.
Unter Last, das sollt bei richtiger Linienwahl und Geschwindkeitsgestalltung eigentlich immer der Fall sein, ist der Polestar 2 sehr neutral und schwenkt, wenn man es wirklich provoziert, leicht mit dem Heck aus, wunderbar im Motor 1 Video zu sehen und gut beschrieben https://youtu.be/sZ77atl7jCY

Kann ja sein, das sich die Performance Variante stark von dem von mir gefahrenen "Nicht-Performance" unterscheidet.

Aber soviel leichter ist der Tesla nun auch nicht. Und die Gewichtsverteilung dürfte ebenfalls vergleichbar gut (50/50) sein. Ebenso der tiefe Schwerpunkt. Man spürt einfach die deutlich frontbetonte Abstimmung beim P2, während der Tesla eher heckorientiert abgestimmt ist. Das wirkt sich auch auf die Lenkung aus. War selbst überrascht, wie frappierend der Unterschied ist. Dabei hilft es wahrscheinlich sehr, beide Fahrzeuge auf der selben Strecke direkt hintereinander fahren zu können.

Gewicht gemäss AMS Test im letzten Heft
P2 Performance 2156kg, M3 Performance 1853kg

Ein erheblicher lUnterschied dürfte auch die Bereifung sein.
Der normale Polestar 2 kommt mit Michelin Primacy 4, der Performance mit Conti Sportcontact 6.
Die M3 kommen gerne mit Michelin PilotSport 4S, oder Pirelli P Zero.
Der Primacy 4 ist auf Komfort und geringen Rollwiderstand ausgelegt, die anderen deutlich sportlicher.

Mein Model 3 LR AWD ist im Fzg.Schein mit 1931 kg angegeben. Ich weiß aber nicht, wieviel der P2 Non-Performance wiegt. Dessen Schein habe ich nicht gelesen bei der Probefahrt.

Reifen sind bei mir 18 Zoll 235er Michelin PilotSport in der Akustik-Version drauf. Somit etwas schmaler und mehr Querschnitt als beim P2.

Zitat:

@nolam schrieb am 13. Mai 2021 um 19:44:56 Uhr:


Mein Model 3 LR AWD ist im Fzg.Schein mit 1931 kg angegeben. Ich weiß aber nicht, wieviel der P2 Non-Performance wiegt. Dessen Schein habe ich nicht gelesen bei der Probefahrt.

Reifen sind bei mir 18 Zoll 235er Michelin PilotSport in der Akustik-Version drauf. Somit etwas schmaler und mehr Querschnitt als beim P2.

LR AWD ist mit der neuen Batterie? Die wäre ja schwerer, als die bisherige.
Polestar mit und ohne Performance Pack sind mehr oder weniger identisch, die Felgen sind angeblich etwas leichter, die Stossdämpfer werden sich nichts nehmen, die grössere Bremse könnte ein paar Gramm schwerer sein und die gelben Gurte spielen auch keine Rolle.

PilotSport ist natürlich eine ganz andere Nummer, als der Premacy, wenn es um die Fahrdynamik geht. Da hat Tesla beim M3, für Europa, schnell reagiert und auch Reifen gewählt, welche den möglichen Fahrleistungen entsprechen.

Fairerweise muss aber gesagt sein, dass der Premacy für den Normalverbraucher eine sehr gute Wahl ist, wie auch der SportContact 6 beim Performance Pack.

Zitat:

@nolam schrieb am 13. Mai 2021 um 13:47:20 Uhr:


Gestern abend bin ich ca. 1h mit einem Polestar 2 "Non-Performance" gefahren.

Danke, @nolam, für deinen ausführlichen Bericht! Aber mich verwundert da schon, wie unterschiedlich die Eindrücke sein können.

Ich persönlich empfand die Fahreigenschaften/Straßenlage des Polestar 2 als spürbar besser als beim Model 3 LR, und das ist auch das Fazit, das ich aus diversen Vergleichsvideos von Autotestern mitgenommen habe (weiß leider nicht mehr, wo ich das jeweils gehört hatte, aber das wurde in mindestens drei dieser Videos konsistent so gesehen).

Und das mit dem Innenraum ist wohl einfach Geschmackssache. Mir persönlich hat dieses offene im M3 einfach nicht gefallen, im P+2 hat sich das Auto einfach um mich geschmiegt - kommt meinem Geschmack einfach viel näher. Das Problem mit dem Knie haben viele beschrieben - das scheint wirklich schlecht gelöst zu sein, auch wenn ich persönlich damit kein Problem hatte. Wahrscheinlich ist es irgendwie auch vom Körperbau abhängig. Wo ich dir aber vollkommen Recht geben muss, sind die Ablagemöglichkeiten. Dieser dicke Schaltknauf in der Mitte der Konsole mit toter Fläche drumherum mag ja nett aussehen, aber ist wirklich totale Platzverschwendung. Nicht mal eine Sprudelflasche bekommt man irgendwo unter. Für mich neben dem fehlenden Head-Up-Display das größte Manko des P+2.

Zum Kofferraum: Nachdem ich die Kofferraumklappe öffnete, war das M3 binnen Sekunden von meiner Liste der Kandidaten gestrichen. Mag sein, dass man in den Tesla ein paar Liter mehr hineinbekommt, aber dieses winzige Loch zur Durchladung geht für mich einfach gar nicht. Darin bekommt man ja nicht einmal ein kleines Schränkchen, eine Matratze oder ähnliches transportiert. Da wird ein Anhänger ja praktisch zur Pflicht. (Was den Urlaub anbetrifft: Ich habe nach über 20 Jahren Familienurlauben mit drei Kindern und unterschiedlichsten Autos die Erfahrung gemacht, dass es fast egal ist, wie groß der Kofferraum ist: Er ist immer randvoll, und man bekommt immer irgendwie alles wirklich wichtige unter. 😉 )

Man sieht wieder einmal, wie unterschiedlich Bedürfnisse sein können. 🙂 Gut, dass es inzwischen immer mehr Auswahl bei den Stromern gibt!

Ja, finde ich auch gut, das es mittlerweile immer mehr Auswahl gibt. Jeder findet für seinen Geschmack das passende. Oft gibt es auch kein besser oder schlechter ... nur ein "anders". 🙂

Trotzdem muss ich sagen, das für mich der Fahreindruck doch schon sehr stark unterschiedlich ausfiel. Und das hätte ich eben so deutlich nicht erwartet bei zwei E-Autos der gleichen Leistungs- und Antriebsklasse. Und auch Preisklasse. Für mich verschiedene Ansätze bzw. Fahrdynamik-Konzepte.

Andererseits: Wenn man im normalen Alltag mit dem Polestar unterwegs ist und es entspannt angehen lässt (was ich auch mit dem Tesla meistens tue ...), dann erfreut man sich bestimmt am komfortablen Fahrgefühl und den etwas geringeren Innengeräuschen.

Somit euch weiterhin viel Spaß mit den Polarsternen. 😎

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