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Tank entrosten und versiegeln

Themenstarteram 12. Dezember 2009 um 18:10

Eine CBR 600 F von 1987 und eine XJ 550, ein paar Jahre älter, habe ich zu bearbeiten. Die Tanks sind innen extrem rostig. Von Betonmischern, Grobkies und Bleischrot halte ich nicht viel, Letzteres habe ich an einer GPX 600 R schon mal mit geringem Erfolg ausprobiert.

Jetzt habe ich mir mal die website von ammon technik angeschaut, hier gibt es kreem rot (1K) und das Zwei - Komponenten Material Kreem weiß.

Irgendwo habe ich schon mal vernommen, dass die Anwendung keinesfalls so einfach ist, wie das beschrieben wird, insbesondere, wenn was von dem Entrosterzeugs auf den Lack gerät.

Wer hat Erfahrung mit solchen Arbeiten und was würdet ihr empfehlen ?

Gruß vom sammler

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 9. Januar 2010 um 14:02

Jetzt hör mal auf zu drängeln, titus, alter Mann ist ja kein D-Zug. Das ist mein 2000. post, der will gut überlegt sein...:D

Okee... ich bin fertig. Sieht sehr gut aus und ich bin zufrieden. Ich stell Euch mal eine kleine Fotoserie rein, nachmachen empfohlen, ist ein wenig zeitaufwändig, aber macht auch Spaß und das Ergebnis ist befriedigend. Mein Ulmer Freund und Kollege, für den ich das gemacht habe, hätte übrigens beim Profi dafür 160 Euro bezahlt. So gings für ein Drittel, das Kreem Set (rot) für kleine Tanks kostet mit Porto 50 Euro... (www.tanksiegel.de)

Bild 1: "Benzin" ablassen

Bild 2: Tanköffnungen fest verschließen (in den Einfüllstutzen passte der Stöpsel von der Spüle)

Bild 3: Tankreiniger zum Entfetten (Hier nach Abgießen)

Bild 4: Tank schützen

Bild 5: Entroster einfüllen

Bild 6: Nach Entrosten spülen und trocknen

Bild 7: Sieht gut aus (ich hätte fotografieren sollen, was da rauskam :rolleyes: )

Bild 8: Versiegelung anrühren (Hier: Kreem rot)

Bild 9: Einfüllen, Tank schwenken, bis einem die Arme abfallen, überschüssigen Rest ablassen

Bild 10: Innerhalb der nächsten 2-3 Stunden immer wieder drehen, dass sich keine Pfützen bilden, einen Tag (24 Std) ablüften lassen und alles mit dem Heißluftgebläse nochmals auf etwa 80 Grad erhitzen - Fertig

mindestens 8 Tage warten, bis man Sprit einfüllt.

Auf was man achten sollte: Den Tank gut schützen, das rote Zeugs ist hartnäckig, Handschuhe (Latex) tragen. Beim Einfüllen der heißen Lauge (Reiniger) und Säure (Entroster) sehr vorsichtig hantieren, Brille !

Auf der hp von den Ammon - Fritzen ist ein Video mit einem Horex Tank. Toll. Moderne Tanks lassen sich eben nicht bis an den Rand füllen. Ich habe den Tank etwas mehr als halbvoll gemacht, alles je eine halbe Stunde einwirken lassen (mit Tauchsieder Temperatur auf 60 Grad halten), Stöpsel auf den Tankstutzen und umdrehen, nochmal eine halbe Stunde. Geht einwandfrei.

Auch hat der Yamaha Tank nur einen Benzinhahnauslauf und den in der Mitte. Es ist ziemlich mühsam, den letzten Rest von dem überschüssigen Tanksiegel da rauszubekommen. Umso wichtiger ist das ständige Wenden und Drehen, bis das Zeugs einigermaßen fest ist und nicht mehr läuft (2-3 Stunden)

Pfützen bekommen nach dem Trocknen irgendwann Risse und dann löst sich das Siegel ab.

So. Post Nr. 2000 vom sammler. Ich hoffe, ihr seid zufrieden. :cool:

edit: Etwas Wichtiges habe ich vergessen: Den Stöpsel von der Spüle wieder zurücklegen. Sonst gibbet mecker von Schatzi... :o

 

+7
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Die Innennähte bekommst Du aber auch nicht mit den Chips 100% sauber. Da geht ohne Chemie gar nichts. Ansonsten rostet´s nach einiger Zeit wieder. 

Frohes Schaffen und Gruß.

Das hab ich auch nie gesagt... und von Phosphorsäure etc. geschrieben ;) 

Aber Doc,

was ist los, 04.26 Uhr und 05.02 Uhr ??? Ist Dein Bett durchgerostet? - Um diese Zeit schlaf ich noch. Ja, ich weiß, wenn man Frühschicht hat, muß man dann schon früher raus. Aber das Problem hab ich nicht mehr.

Das mit der Phosphorsäure hab´ich schon gelesen. Ist aber ´ne Schweinearbeit. Säurefeste Schutzkleidung, Augen- und Mundschutz. Da mußt Du das Schneider aber weit zur Seite stellen.:p

Gruß.

Wir haben wieder, die Nacht zum Tag gemacht, ich nehm mein Frühstück, abends um Acht.... ;)

Mein Schneider is gaaaanz sicher in meinem Wohlstandserker aufgeräumt :D

 

Joa, a bisserl aufpassen muss man schon, das ist korrekt.

 

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc

Joa, a bisserl aufpassen muss man schon, das ist korrekt.

Bitte nicht so untertreiben. Verätzungen sind was ganz Hässliches. Handschuhe, feste, möglichst eng anliegende Arbeitskleidung aus mit möglichst hohem Naturfaseranteil und am allerwichtigsten eine ordentliche Schutzbrille sind absolute Pflicht. Darüber hinaus sollte man bei der Arbeit mit größeren Säuremengen sicherstellen, dass man in möglichst kurzer Zeit (Sekunden, nicht Minuten!) eine funktionierende Dusche erreichen kann.

Schwere Verletzungen an den Händen führen leider nach wie vor sehr sehr oft zu mehr oder weniger verkrüppelten Händen - und leider auch nicht selten zu Amputationen. Und für die Augen kann die moderne Medizin garnix machen, was man da mit Chemikalien kaputt macht, bleibt kaputt.

Danke, jenhls, das kann man nicht deutlich genug sagen, wie heikel solches Teufels-Zeugs sein kann. Und Verdünnen solchen Teufelszeugs ist mitunter auch gar nicht so trivial; wie hieß das noch in der Schule, "schüttet man Wasser in die Säure, passiert das Ungeheure", oder war's umgekehrt ?? Jessaes, hab's vergessen. Jedenfalls es kann einem ins Gesicht sprudeln, wenn man's falsch macht, also alleine schon das Verdünnen ist sehr heikel. Zum Glück wird sowas ja gar nicht verkauft, sondern meines Wissens nur in Gebinden von Rostlösern/Rostumwandlern etc., wohl mit Bindemitteln drin und hochverdünnt, dass eben nix schlimmes passiert, aber wehe da ist mal was falsch gemacht worden...aber ich bin kein Chemiker, davon verstehe ich eigentlich nix, habe nur auch schon Chaoten rumhantieren sehen.

Nur eines darf ich vielleicht noch anfügen: Säure hat meines Wissens keine Oberflächenspannung mehr, wie Wasser sie hat, deswegen kriecht das Teufelszeug durch die Haut bis zum Knochen usw....und dann können eben die schlimmen Folgen resultieren, wie jenhls sie beschrieb, alleine schon von den Dämpfen, wenn's nicht superhochverdünnt ist, und je nachdem welche Säure es ist, kann auch mal schon 1% hoch konzentriert sein. Genaueres weiß ich nicht, wie gesagt, bin da Laie auf dem Alchimisten-Gebiet. Aber es weiß ja jeder, winzige Spritzer-Tröpfchen der stark verdünnten Batteriesäure, mit der wohl jeder schonmal rumhantiert hat, brennen gleich riesige Löcher in die Klamotten. Phosphorsäure zählt zu den mittelstarken Säuren, (phosphorige Säure wäre schwächer), wie ich las, ob das jetzt stärker oder schwächer als Batteriesäure ist, weiß ich nicht, hängt natürlich noch von der jeweiligen Verdünnung ab.

Langer Rede kurzer Sinn, also mit den handelsüblichen Rostumwandlern (nicht mit Rostentferner, das ist evtl. vielleicht was anderes) vom Baumarkt habe ich schon viel rumgepanscht, bis auf sehr dreckige Hände, die man Tage-lang nicht sauber kriegt, kein Problem, solange man's nicht in die Augen kriegt.

Themenstarteram 20. Dezember 2009 um 13:03

Mööönsch, jetzt bekomm' ich aber langsam Angst... aber lieben Dank für die mahnenden Worte, zuweilen bin ich da schon ein wenig Bruder Leichtfuss...:rolleyes:

Ich werd's beachten. Gestern ist der Tank vom Kollegen angekommen, den der sammler mal wieder für umme macht, dafür gibts aber für den Vergaser, der dabei ist und ins US-Bad muss, nen leckeren Malt, ich hoffe Max, da hat Dich schon ein Kollege aus Ulm kontaktiert...:D

"Erst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure" - harlekin, so ging der Spruch. Ist zwar so rum 36 Jahre her, aber ein bißchen was weiß ich noch.

Und nicht nur bei der Säure...

Ich wollte mir mal (auch schon 30 Jahre her) nen Lackabbeizer selbst herstellen, aus Wasser und Natriumhydrogencarbonat... (ja ich glaub das wars...) also ein Gurkenglas voll Wasser, ordentlich von den weißen Körnchen rein und mit dem Pinsel schon mal umgerührt.

Während ich fassungslos zuschaute, wie sich die Borsten meines Pinsels als klebrige Masse an der zu behandelnden Lackfläche auflösten, knallte es hinter mir... das Gurkenglas hielt der Hitze der darin kochenden Lauge nicht stand...

Ich werd das nie vergessen, Gott sei dank ist das im Freien passiert.

 

:D:confused::D, dann hatte ich den Spruch ja doch richtig in Erinnerung, nur anders ausgedrückt. :D

Und wichtig ist natürlich auch noch, dass man diese Gurkengläser und ähnliche Behältnisse dann auch immer

penibel und korrekt beschriftet; nicht dass man's vergisst und sich es dann auf's Brot schmiert oder sonstwas

dummes damit macht.:D:rolleyes::)

Themenstarteram 6. Januar 2010 um 21:43

Sodele... der Tank ist sauber... und wie !

 

Ich habe das Set von Ammon, kreem rot verwendet.

 

Zunächst hab ich den Tank überall aufgemacht (Deckel, Benzinhahn raus und Füllstandsgeber raus) und dann ein paar Tage lang trocknen und ablüften lassen. Der blättrige Rost hat sich dadurch teilweise gelöst und konnte mit dem Staubsauger rausgeholt werden, den Rest habe ich zunächst mit heißem Wasser rausgespült.

 

Dann bin ich dem Tank mit tatkräftiger Hilfe von twinspark2000 zunächst mit Reiniger und danach mit Entroster zu Leibe gerückt. Ein schönes Bild, der große Spaghetti-Topf auf der mobilen Herdplatte in der Werkstatt um 10 Liter der jeweiligen Brühe auf 65 Grad zu bringen, dann rein damit bzw. wieder raus.

Die Öffnungen für den Benzinhahn und den Füllstandsgeber wurden mit extra hergestellten Aluplatten und den originalen Dichtungen verschlossen, in das Loch des Einfüllstutzens passte ganz genau - der Badewannenstöpsel, den ich beim Rumdrehen mit einem Stück Panzerband gesichert habe.

 

Das Ergebnis lässt sich sehen: Rostfrei und mit einer hellgrauen Oxidschicht überzogen stellt sich fast die Frage, ob man da überhaupt noch versiegeln soll. Da ich das Zeugs nun aber schon mal da habe, wird auch versiegelt. Das mach ich morgen, wenn der Tank völlig ausgetrocknet ist. Danach gibts Bilder...

am 6. Januar 2010 um 21:51

Aber vor den Bildern den Spaghetti-Topf wieder brauchen.... und Nudeln kochen.:D:p

Gruß.

Themenstarteram 6. Januar 2010 um 22:00

Sch... Stefan, jetzt hab ich die Phosphorsäure schon aus dem Topf rausgewaschen. Sonst hätt' ich Dich doch glatt zum Spaghettiwickeln eingeladen, für ein ganz besonderes Geschmackserlebnis. :D

Nun denn, die Fotos sind ja schon aufm Chip, muss ich nur noch sortieren. Falls es überhaupt jemanden interessiert .. :rolleyes: 

Gratuliere :)

 

Versiegeln immer machen - ohne ist das nicht lange ohne Rost. 

Zitat:

Original geschrieben von moppedsammler

Sch... Stefan, jetzt hab ich die Phosphorsäure schon aus dem Topf rausgewaschen. Sonst hätt' ich Dich doch glatt zum Spaghettiwickeln eingeladen, für ein ganz besonderes Geschmackserlebnis. :D

Nun denn, die Fotos sind ja schon aufm Chip, muss ich nur noch sortieren. Falls es überhaupt jemanden interessiert .. :rolleyes: 

Aber selbstverständlich, mich interessiert das Thema brennend, da ich gerade wieder einen Benzinzank für eine weitere RD 250 aufbereite. Rostkur innen habe ich bereits mit Hammerite Rostlöser im Heißbadverfahren gemacht, leider hatte der nach der Kur innen blitzeblanke Tank nach der Heisslufttrockung am nächsten Tag schon wieder leichten Flugrost - das Ergebnis also für die weitere Versiegelung nicht mehr geeignet - also auf ein Neues.:D

Auf die Bilder bin ich gespannt, und hör auf den Doc und versiegel den Tank wenn er halten soll, denn da wo kein Benzin die Oberfläche dauerhaft bedeckt rostet das Ganze schnell auch wieder.

Zitat:

Original geschrieben von titus95

Aber selbstverständlich, mich interessiert das Thema brennend, da ich gerade wieder einen Benzinzank für eine weitere RD 250 aufbereite. Rostkur innen habe ich bereits mit Hammerite Rostlöser im Heißbadverfahren gemacht, leider hatte der nach der Kur innen blitzeblanke Tank nach der Heisslufttrockung am nächsten Tag schon wieder mit leichtem Flugrost - das Ergebnis also für die weitere Versiegelung nicht mehr geeignet - also auf ein Neues.:D

 

Auf die Bilder bin ich gespannt, und hör auf den Doc und versiegel den Tank wenn er halten soll, denn da wo kein Benzin die Oberfläche dauerhaft bedeckt rostet das Ganze schnell auch wieder.

Hallo Titus,

 

Tipp am Rande, falls noch Bedarf besteht: Den Tank zu 2/3 mit Splitt befüllen, Bimspulver hinzu (ist für den Druckaufbau des Splittes innerhalb des Reinigungsprozesses erforderlich), 1 Liter Compound hinzu (damit es danach nicht wieder rostet), Wasser hinzu und gut geschützt in einem Betonmischer (Tipp vom Sammler) rotieren lassen.:)

 

Sämtlicher Rost wird zuverlässig entfernt. Die Tankwand wird blank. Bezugsquellen für das Rezept kann ich dir nennen.

 

Gruß Frank

 

Hallo frankatbike,

danke für deinen Tipp, die grobe Reinigungsmethode (im Betonmischer) brauchte ich bei dem recht gut erhaltenen Tank nicht anwenden. Die Prozedur mit dem Hammerite Rostlöser hat ja auch funktioniert, aber irgendein chemischer Bestandteil muss wohl gefehlt habe sonst wäre er nicht sofort (über Nacht) wieder korrodiert.:confused:

Den ersten Tank meiner aktuellen RD habe ich für teueres Geld innen sandstrahlen, aber leider nicht versiegeln lassen. Bei fast immer recht vollem Tank kann ich bisher auch kaum neuen Rost entdecken. Trotzdem war das Nichtversiegeln wahrscheinlich ein Fehler.

Deshalb tendiere ich dahin ebenfalls den Tank mit so einem Komplettsystem wie es der Moppedsammler angewendet hat zu entrosten und zu versiegeln.

Gruß Titus

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