SZ-Interview: "Wenn ich mich für den König der Straße halte, bin ich nie schuld"
Morgen,
habe gerade einen interessanten Artikel auf sz online gelesen und musste gleich an V&S denken 😁
Deshalb will ich ihn euch nicht vorenthalten. Wer seinen Adblocker nicht deaktivieren will, muss einfach nur die Seite neu laden und dann gleich darauf das Neu laden unterbrechen. Dann kann man es auch so lesen.
https://www.sueddeutsche.de/auto/strassenverkehr-aggression-tempolimit-1.4768123
Beste Antwort im Thema
Das „ich bin nicht schuld“ ist ja nicht nur auf der Autobahn verbreitet.
Die meisten Leute mit mangelndem Realitätsbezug und Selbst-Bewusstsein sehen sich entweder als im Recht, und deshalb zu ihrem Handeln befugt, oder aber, sie sehen sich in der Opferrolle. Im Falle von „die anderen machens ja auch“.
Wer sich nicht nur eigenverantwortlich sondern auch sozial verhält, wird sich bemühen, Regeln zu beachten, die nur dafür gemacht sind, dass das Zusammenleben mit allen Menschen auf Erden funktioniert. Nur ein paar wenige sind der Ansicht, dass das Recht des Stärkeren durchgesetzt werden muss.
Und so wie es manche Diktatoren auch heutzutage noch in manchen Ländern schaffen, so versucht es mancher Autofahrer auf seine Art. Wenn er denn dank PS und Hubraum dazu in der Lage ist. Der eine ist es gewohnt, weil er auch im gesellschaftlichen Leben was zu sagen hat. Der aus welchen Gründen auch immer mehr Macht als der Durchschnitt hat, seinen Willen durchzusetzen. So jemand hat dann auch die entsprechende Karosse, auch hinterm Steuer „ein Macher“ zu sein, nach dem man sich zu richten hat.
Doch, dank unserem Banken-System kann auch der größte Loser einen Sportwagen finanzieren, den er dann die nächsten 72 Monate abstottert und gerade so über die Runden kommt. Diese Leute posten vorher bei MT ihr Nettogehalt und persönliche Situation, weil sie sogar dazu noch zu unfähig sind, herauszufinden, ob sie die überteuerte Karre auch bezahlen können.
Hat man es dann endlich geschafft und sitzt hinterm Steuer, ist man endlich wer. Man muss bei jeder Gelegenheit zeigen, was für ein Held und wie mächtig man jetzt ist. Wohlhabend, und nicht zuletzt sagenhaft talentiert, dass man überhaupt mit so einem Boliden umgehen kann. Im Idealfall während eines wichtigen Telefonats mit Handy am Ohr mit 190 auf der linken Spur. Leute, die weniger PS steuern, gelten als unwert und behindern den Verkehrsfluss bzw. die persönliche Freiheit. Ich glaube, diese Drängler glauben das wirklich.
76 Antworten
Zitat:
@HTC schrieb am 4. Februar 2020 um 07:19:53 Uhr:
Zitat:
@WingZ schrieb am 3. Februar 2020 um 17:35:00 Uhr:
Kannst du das genauer ausführen? Stimme dem nämlich absolut nicht zu.Benutzung der Fahrtrichtungsanzeiger
Sicherheitsabstand einhalten und Geschwindigkeiten richtig einschätzen
Technisches Wissen rund ums Auto
Wissen um rechtliche Regelungen im Straßenverkehr
Reagieren bei GefahrensituationenAlles Beispiele die den meisten Fahrern negativ auffallen und durchaus in der Fahrschule stärker behandelt werden könnten.
Ein Problem kann man am leichtesten abstellen, indem man die Ursache bekämpft und nicht die Auswirkungen, so meine Erfahrung...
HTC
Ohne zu wissen, wie heute die Fahrausbildung abläuft, solche wohlfeile Forderung aufzustellen, halte ich für gewagt. Auch hier sollte doch erst einmal geprüft werden, ob ein Defizit in der Ausbildung überhaupt besteht, bevor ins Blaue hinein das muntere Draufsatteln auf die Schulungsinhalte erfolgt. Bei nächster Gelegenheit wird dann übrigens darüber geklagt, wie langwierig und teuer es heute sei, den Führerschein zu machen.
Alle oben beschriebenen Kritikpunkte kann ich jedenfalls nicht nur bei jüngeren Fahrern beobachten, sondern durchgängig bei allen Altersgruppen. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass Fahranfänger sorgfältiger fahren als der "alte Hase", der sich für den besten und lässigsten Fahrer überhaupt hält und deshalb glaubt, sich von den Regeln der StVO die eine oder andere Ausnahme erlauben zu können, weil er ja auch so alles im Griff hat. "Erziehung ist Vorbild", kann ich den Älteren da als erste Maßnahme nur empfehlen. Also selber das machen, was man von anderen fordert. Das kostet nichts und bringt viel.
Grüße vom Ostelch
Viele Fahrschulen und Fahrlehrer haben ja auch Youtube Kanäle und teilweise frage ich mich echt was die den Leuten beibringen.
Vorausschauendes bzw. vorausplanendes Fahren scheint nicht ganz oben zu stehen. Einer erklärt in mehreren Videos lang und breit das Abbiegen. Mit Ampel, ohne Ampel, links, rechts...
Geschwindigkeit, Gangwahl, Blinker setzen und ganz wichtig ist ja der Schulterblick.
Wenn man aber mal logisch überlegt, kann man sich viele Informationen schon wesentlich früher holen. Sobald die Anweisung kommt "nächste rechts" kann man schon mal den rechten Bereich vor einem abscannen und so schon mal gucken, ob man an der Ecke dann geradeaus fahrende Radfahrer oder so durchlassen muss. Wenn ich an einer roten Ampel warten muss, geht das noch besser. Da kann ich mir wunderbar einen Überblick verschaffen. Aber scheinbar muss ja eine strenge Choreographie aus Blinker, Spiegel- und Schulterblick eingehalten werden. Das führt dazu, dass die Fahrschulen so zögernd abbiegen, weil die Fahrschüler nicht früh genug anfangen zu gucken.
Das dürfte sich mit der mangelnden Erfahrung der Fahrschüler begründen lassen. Man muss halt erstmal einen Ablauf üben bevor man dann früher anfängt zu schauen etc. Da gehts nämlich nicht um "wie nutze ich meine 20 Jahre Fahrerfahrung" um schneller abzubiegen sondern wie lerne ich Autofahren.
Und warum kann man nicht beides kombinieren?
Meiner Ansicht nach ist es auch sicherer, sich möglichst frühzeitig Informationen zu holen, als das erst unmittelbar vor der geplanten Aktion zu tun.
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Zitat:
@PHIRAOS schrieb am 4. Februar 2020 um 10:22:38 Uhr:
Viele Fahrschulen und Fahrlehrer haben ja auch Youtube Kanäle und teilweise frage ich mich echt was die den Leuten beibringen.Vorausschauendes bzw. vorausplanendes Fahren scheint nicht ganz oben zu stehen. Einer erklärt in mehreren Videos lang und breit das Abbiegen. Mit Ampel, ohne Ampel, links, rechts...
Geschwindigkeit, Gangwahl, Blinker setzen und ganz wichtig ist ja der Schulterblick.Wenn man aber mal logisch überlegt, kann man sich viele Informationen schon wesentlich früher holen. Sobald die Anweisung kommt "nächste rechts" kann man schon mal den rechten Bereich vor einem abscannen und so schon mal gucken, ob man an der Ecke dann geradeaus fahrende Radfahrer oder so durchlassen muss. Wenn ich an einer roten Ampel warten muss, geht das noch besser. Da kann ich mir wunderbar einen Überblick verschaffen. Aber scheinbar muss ja eine strenge Choreographie aus Blinker, Spiegel- und Schulterblick eingehalten werden. Das führt dazu, dass die Fahrschulen so zögernd abbiegen, weil die Fahrschüler nicht früh genug anfangen zu gucken.
Aha, der alte Hase weiß es besser. Vielleicht sollte man sich mal an die eigene Fahrschulzeit erinnern, auch wenn das irgendwann im vergangenen Jahrhundert war. 😉 Allein das Sortieren der drei Pedale, Lenken, Maße des Fahrzeugs einschätzen, die Bewegungsabläufe beim Schalten zu lernen, kostet so viel Aufmerksamkeit, dass für deine durchaus zutreffenden Hinweise beim Anfänger noch kein Raum ist. Dann muss man auch noch den übrigen Verkehr, der heute sehr viel dichter ist als "früher", im Auge behalten und selbstverständlich die Verkehrsregeln beachten (und zwar alle und jederzeit!). Da hilft die "Choreographie" um diese Handlungsabläufe zu automatisieren. Routine kann man nicht lernen, man muss sie erfahren. Das gelingt nicht in der Fahrschulzeit.
Grüße vom Ostelch
Zitat:
@PHIRAOS schrieb am 4. Februar 2020 um 10:39:01 Uhr:
Und warum kann man nicht beides kombinieren?
Meiner Ansicht nach ist es auch sicherer, sich möglichst frühzeitig Informationen zu holen, als das erst unmittelbar vor der geplanten Aktion zu tun.
Weil du bereits mit der Bedienung des Fahrzeugs genug beschäftigt bist um dir selbst noch zu überlegen wann der Schulterblick sein muss oder wie du dir schneller Überblick verschaffst. Das scheinen manche hier über die Jahre irgendwie zu vergessen.
Zitat:
@Ostelch schrieb am 4. Februar 2020 um 10:40:21 Uhr:
Zitat:
@PHIRAOS schrieb am 4. Februar 2020 um 10:22:38 Uhr:
Viele Fahrschulen und Fahrlehrer haben ja auch Youtube Kanäle und teilweise frage ich mich echt was die den Leuten beibringen.Vorausschauendes bzw. vorausplanendes Fahren scheint nicht ganz oben zu stehen. Einer erklärt in mehreren Videos lang und breit das Abbiegen. Mit Ampel, ohne Ampel, links, rechts...
Geschwindigkeit, Gangwahl, Blinker setzen und ganz wichtig ist ja der Schulterblick.Wenn man aber mal logisch überlegt, kann man sich viele Informationen schon wesentlich früher holen. Sobald die Anweisung kommt "nächste rechts" kann man schon mal den rechten Bereich vor einem abscannen und so schon mal gucken...
Aha, der alte Hase weiß es besser....
Grüße vom Ostelch
Ja.. ..der "alte Hase" Spruch zieht doch immer wieder. 😉
Phiraos hat Recht, die Frage was beigebracht wird kann man durchaus stellen. Ich habe es schonmal woanders erwähnt, tue es gern aber nochmal.
Die Tochter vom Spezl hat den Mopedschein gemacht (50ccm).
Bei ihrer Fahrerei sind uns mehrere Sachen aufgefallen - eins aber ganz besonders. Sie fuhr mitten auf der Straße, und insgesamt war ihre Fahrweise doch recht, nun, sagen wir mal, aggressiv. Nicht im Sinne von Gewalt, sondern nur die Fahrweise.
Auf unsere Frage, ob sie nicht mal ein Gang runterschalten sollte (nicht beim Moped), beantwortete sie folgendermaßen: Mein Fahrlehrer sagte: Die Straße gehört dir wie allen anderen. Du bist genauso wie alle anderen. Du hast die gleichen Rechte... 🙄
Na sauber... …ist zwar so gesehen nicht direkt falsch, aber ja wohl völlig daneben.
Anstatt ihr zu sagen: Du hast nur 2 Räder, du bist langsam, du hast keine Knautschzone. Du bist, solltest du in einen Konflikt geraten der, der als erstes tot ist. Also fahr defensiv, pass auf, verzichte lieber einmal auf dein "Recht", brems lieber einmal, wie später im Graben, im Heli, oder auf der Bahre zu liegen.
Ja.. ..wie sagte doch der "alte Hase" ?
Trau..
Schau..
Wem..
Gruß Jörg,
der schonmal im Heli lag...
Zitat:
@63er-joerg schrieb am 04. Feb. 2020 um 12:5:20 Uhr:
Ja.. ..wie sagte doch der "alte Hase" ?
Trau..
Schau..
Wem..
Da ich ja auch ein "alter Hase" bin, mache ich das auch. Deshalb traue ich auch niemandem nur weil er ein alter Hase ist.😉
Grüße vom Ostelch
Zitat:
@WingZ schrieb am 4. Februar 2020 um 11:03:15 Uhr:
Zitat:
@PHIRAOS schrieb am 4. Februar 2020 um 10:39:01 Uhr:
Und warum kann man nicht beides kombinieren?
Meiner Ansicht nach ist es auch sicherer, sich möglichst frühzeitig Informationen zu holen, als das erst unmittelbar vor der geplanten Aktion zu tun.
Weil du bereits mit der Bedienung des Fahrzeugs genug beschäftigt bist um dir selbst noch zu überlegen wann der Schulterblick sein muss oder wie du dir schneller Überblick verschaffst. Das scheinen manche hier über die Jahre irgendwie zu vergessen.
Ich denke das verlangt keiner in den ersten paar Fahrstunden, aber spätestens zur Prüfung sollte die Bedienung des Fahrzeugs in den Grundzügen sitzen. Aber ich bleibe dabei, dass die vorausschauende Verkehrsbeobachtung viel mehr trainiert werden sollte. Das ist gerade im dichteren Stadtverkehr sehr wichtig.
Zitat:
@PHIRAOS schrieb am 04. Feb. 2020 um 13:1:53 Uhr:
Aber ich bleibe dabei, dass die vorausschauende Verkehrsbeobachtung viel mehr trainiert werden sollte. Das ist gerade im dichteren Stadtverkehr sehr wichtig.
Dass das wichtig ist, steht außer Frage. Dass es gelehrt wird, wohl auch. Woher weißt du denn, dass das nicht ausreichend trainiert wird? Spätestens wenn die Prüfung bestanden und der Führerschein ausgehändigt ist, sieht man doch niemandem an, ob er Anfänger ist oder jemand, der immer so seine Probleme mit dem Autofahren haben wird (woran auch noch so viele Unterrichtsstunden nichts ändern). Einem Fahrschulwagen sieht man es nicht an, in welchem Stadium der Ausbildung der Schüler gerade ist. "Viel mehr" kann man für vieles einfach mal wünschen und fordern. Fragt sich nur, ob es auch mach- und bezahlbar ist und zu besseren Ergebnissen führt. "Viel hilft viel" stimmt eben nicht immer.
Grüße vom Ostelch
Zitat:
@Ostelch schrieb am 4. Februar 2020 um 13:17:57 Uhr:
Zitat:
@PHIRAOS schrieb am 04. Feb. 2020 um 13:1:53 Uhr:
Aber ich bleibe dabei, dass die vorausschauende Verkehrsbeobachtung viel mehr trainiert werden sollte. Das ist gerade im dichteren Stadtverkehr sehr wichtig.Dass das wichtig ist, steht außer Frage. Dass es gelehrt wird, wohl auch. Woher weißt du denn, dass das nicht ausreichend trainiert wird? Spätestens wenn die Prüfung bestanden und der Führerschein ausgehändigt ist, sieht man doch niemandem an, ob er Anfänger ist oder jemand, der immer so seine Probleme mit dem Autofahren haben wird (woran auch noch so viele Unterrichtsstunden nichts ändern). Einem Fahrschulwagen sieht man es nicht an, in welchem Stadium der Ausbildung der Schüler gerade ist. "Viel mehr" kann man für vieles einfach mal wünschen und fordern. Fragt sich nur, ob es auch mach- und bezahlbar ist und zu besseren Ergebnissen führt. "Viel hilft viel" stimmt eben nicht immer.
Grüße vom Ostelch
Der Punkt ist, und ich glaube darauf will Phiraos hinaus, wenn jemand in den Straßenverkehr "entlassen" wird, sollte er in der Lage sein, ein Auto zu fahren und zu beherrschen. Das sind die mindesten Punkte.
Ein Fahrer(in) der/die immer Probleme haben wird, wird auch immer Konflikte haben. Besonders heute, im Gegensatz zu früher, ist richtig was los auf den Straßen. Wenn man sich anschaut (dabei braucht man NICHT darauf achten, ob es ein Fahrschulwagen ist), wie manche durch die Gegend eiern, wird einem Schlecht.
Das eine Ausbildung "nur" eine Ausbildung ist, ist klar.
Das die Erfahrung mit dem Fahren kommt, ist auch klar.
Grundsätzliches sollte aber schon passen.
Ich denke, das meint er.
Gruß Jörg.
Zitat:
@63er-joerg schrieb am 04. Feb. 2020 um 13:54:41 Uhr:
Das eine Ausbildung "nur" eine Ausbildung ist, ist klar.
Das die Erfahrung mit dem Fahren kommt, ist auch klar.
Grundsätzliches sollte aber schon passen.
Ich denke, das meint er.
Wer wollte dem widersprechen?
Grüße vom Ostelch
Nichts neues aus dem Bericht.
Da ist die Untersuchung aus Finnland sinnvoller. Resumé der Untersuchung: Fahrer von Audi, Mercedes und BMW (ja genau diese Marken) sind egosistische Wichtigtuer, denen es an Anstand und Empathie mangelt und die sich nur für sich selbst im Straßenverkehr interessieren. Oftmals auch im Zusammenhang mit dem Schlagwort SUV.
Da kann man noch so viele Studien anführen, aber eines ist und bleibt doch klar: Der Deutsche Autofahrer ist der beste der Welt:
Zitat:
@Volvoluder schrieb am 4. Februar 2020 um 17:06:14 Uhr:
Da kann man noch so viele Studien anführen, aber eines ist und bleibt doch klar: Der Deutsche Autofahrer ist der beste der Welt:
😁😁😁
Ich würde übrigens niemals behaupten, dass ICH der beste Autofahrer der Welt bin!
Bin ja kein Angeber.
Aber Platz 2 ist auch nicht schlecht, oder...
😛