Stundenlohn

Hallo,wie sieht es bei denen aus die im Stundenlohn Arbeiten mit Lohnerhöhungen aus wenn die neue Arbeitszeit verortnung in kraft tritt.Ich denke viele kommen doch mit dem derzeitigen Stundenlohn nicht hin.

MFG

23 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Bangbuex


So ein Quatsch hab ich ja lange nicht gelesen !

Fakt ist: Es sind derzeit ca. 12.000 Stellen unbesetzt! Und es gibt ca. 50.000 arbeitslos gemeldete LKW-Fahrer.

Und warum sind die Stellen unbesetzt? Entweder weil die Fahrer die nötige Qualifikation nicht besitzen (ADR-Schein, Staplerschein) oder die Firma so "tolle" Löhne zahlt. Ich hab mit Fahrern gesprochen, denen wurden 900 € Netto plus Spesen angeboten. Und da bleiben die Leute lieber zu Hause und kassieren Hartz4.

In Holland gibt es derzeit 5.500 unbesetzte Stellen. Ich weiß nicht, wie viele Fahrer von bestimmten deutschen Speditionen (Minor als Paradebeispiel) sich schon die Telefonnummer oder Homepageadresse von unserer Firma aufgeschrieben haben. Kaum einer ruft an. Und das, obwohl sie in Holland deutlich mehr verdienen könnten als sie es in Deutschland tun.

Lasst uns mal noch 2-3 Jahre warten und schauen wie es dann in Deutschland mit fähigen Fahrern aussieht. Bei uns haben dieses Jahr rund 10 deutsche Fahrer angefangen. In anderen holländischen Speditionen ist es ähnlich. Man sieht immer öfter, daß auf deutschen Autos osteuropäische Fahrer sitzen.

In meiner letzten BAG-Kontrolle hat mich der Beamte direkt gefragt: Deutscher oder Holländer? Er meinte, es wäre gut zu beobachten: Die Deutschen wandern ab nach NL, B oder DK und die Polen sitzen vermehrt auf deutschen Autos. Willkomen im vereinigten Europa 😁

Gruß Christian

Im März 2007 waren 17.000 Stellen als Kraftfahrer unbesetzt, im Februar waren es noch 16.000 und im Januar 15.000. Das geht aus den Top Ten der gemeldeten Stellen des Arbeitsamtes hervor. Rechnen wir noch die Grauzone ein, dann besteht doch einiges an Bedarf.

Von den Jahren 1999 bis 2005 war die Anzahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Kraftfahrer um 7 % (entspricht 52.068) gesunken, die Arbeitslosenzahl aber um 38 % (entspricht 38.518) gestiegen, davon waren 2005 38,9 % (entspricht 54.756) schon länger als ein Jahr arbeitslos. Es sind also weniger Kraftfahrer in der Zeit arbeitslos geworden, als der Bedarf gesunken ist.

Der Bedarf an Kraftfahrern steigt, wohl aber nur an qualifizierten. Anderseits würde ich für 1.500,- Euro brutto nicht auf'n Bock steigen, egal ob im Fern-, Verteiler- oder Baustellenverkehr. Der Unternehmer bezahlt damit grade mal etwa 3,4 % des Anschaffungspreises seines Fahrzeuges und in vielen Bereichen sogar noch erheblich weniger, dass sein Fahrzeug morgen keinen Totalschaden hat und er überhaupt Umsätze erwirtschaften kann! Mir erscheint das eindeutig zu wenig, angesichts dessen, dass der Kraftfahrer den härtesten Job hat, sein Leben riskiert und auch noch die nachhaltige Beeinträchtigung seines Lebenswertes in Kauf nimmt, weil er durch die Minimalausstattung ein gesteigertes Risiko hat, beruftypische Krankheiten zu bekommen. Der Chef geht, die Berufskrankheiten bleiben bis zum Lebensende!

Um reelle Zahlen hier einzubauen, hab' ich meine Zahlen nochmals recherchiert, um auch tatsächlich aktuelle Werte hier anzugeben. Da war ich dann beim BGL.
Die haben dort tatsächlich ein Zahlenwerk online, welches mich regelrecht erschüttert hat. Demnach fällt auf einen Fahrer im Durchschnitt 64.150,- Euro Umsatz/Jahr! Wie kann sowas wirtschaftlich sein???? Mann, schickt mal die Hälfte der Fahrer nach Hause! Geh' ich nach anderen Angaben des BGL, dann betragen die Personalkosten für Fahrer, ohne Spesen, im Regionalverkehr 42,26 % der Kosten und im Fernverkehr 30,82 %, das Mittel davon wäre 36,54 %. Geh' ich jetzt mal vom Umsatz aus, dann dürfte ein Fahrer im Jahr max. 23.440,- Euro kosten. Für den Fahrer würde sich durchschnittlich ein Brutto von 1.563,- Euro im Monat ergeben, was aber nicht sein kann, da die zusätzlichen Belastungen eines Arbeitgebers vom Brutto betrachtet, nicht nur rd. 25 % ausmachen.

Bei solchen Zahlen gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie entsprechen nicht der Wirklichkeit oder die Transportbranche ist kaufmännisch verdammt krank. Im letzteren Fall - und das entspricht eigentlich auch meinen Erfahrungen - müßte bei den Firmen aufgeräumt werden und nicht bei den Fahrern! Mich hat sowieso immer gewundert, warum es keine einzige ordentliche Kalkulationssoftware gibt, welche die Disposition in ihrer Arbeit unterstützen könnte. Die Berechnungen der meisten existierenden Software ist sowas von pauschal, dass da nie ein brauchbares Ergebnis bei rumkommen kann!

Das verleitet mich auch dazu, eine andere Erfahrung hier mal zu erwähnen. Es gibt Unternehmer, die schaffen es mit Fahrzeugen in Minimalausstattung nicht zu überleben, während andere mit Luxusausstattung sehr gut leben können. Im Fernverkehr macht die Luxusausstattung schon mal zwischen 40.000,- und 80.000,- Euro Mehranschaffungskosten aus!
Man könnte jetzt behaupten, die Unternehmer mit Luxusausstattung tricksen, was das Zeugs hält. Dem muss ich aber entgegen halten, dass niemand 80.000,- Euro so zusammentricksen kann! Meine Erfahrung lässt mich vielmehr vermuten, dass es am Knowhow und der daraus resultierenden Einstellung liegt. Wenn man keinen wirklichen Überblick über die Kosten- und Ertragsstrukturen seines Unternehmens hat und die sind im Transportgewerbe vielgliedrig, man also nicht informiert ist - und das sind leider sehr viele Transportunternehmer - dann weiß man nicht so recht, wie man handeln soll. Was macht man dann, wenn man ein schlechtes Ergebnis hat?!? Man drückt die Kosten und zwar auch nur die, von deren Existenz man tatsächlich kennt. Hierzu gehören halt mal die Fahrzeug- und die Lohnkosten. Dass man sich damit aber andere laufende Kostenstrukturen einhandelt - in der Regel ungünstigere - und sich im Ergebnis keine andere Situation ergibt, das merkt man erst hinterher und die Folge ist: Man geht den schlechten Weg weiter und reduziert die Fahrzeug- und Lohnkosten. Dass aber auch mehr Potential in der Disposition liegen kann, wird ein solcher Unternehmer nie erkennen.
Es gibt aber auch andere Unternehmer, die ihre Kostenstrukturen im Überblick haben und wissen, wie die Auftragsakquise optimiert werden kann. Die kommen mit einem 80.000,- Euro teureren Fahrzeug klar und können ihre Fahrer gut bezahlen und haben selbst noch ein gutes Ergebnis.

Nur: Was wäre zu verändern? Den Einstieg in die Unternehmerschaft erschweren, so dass nur noch jemand mit logistischem BWL-Studium ein Transportunternehmen gründen kann?!? Da bin ich dagegen. Auf diese Weise darf der Zugang nicht erschwert werden.
Mir sind aber schon Unternehmer untergekommen, die zwar erfolgreich die Unternehmerprüfung gemacht haben, aber weder die Kosten im Überblick hatten, noch Aufträge akquirieren konnten und ansonsten eigentlich auch keinen Plan hatten. Wenn wir so etwas schon haben, dann sollte die Qualität besser sein!

80000 Euro?

Für bessere Aussattung? Was soll das denn sein?

fragt f

Zitat:

Original geschrieben von Christian74


Fakt ist: Es sind derzeit ca. 12.000 Stellen unbesetzt! Und es gibt ca. 50.000 arbeitslos gemeldete LKW-Fahrer.

Und warum sind die Stellen unbesetzt? Entweder weil die Fahrer die nötige Qualifikation nicht besitzen (ADR-Schein, Staplerschein) oder die Firma so "tolle" Löhne zahlt.
Gruß Christian

Lieber Christian

Du sagst es !

Also fehlen nicht Fahrer sondern anständige Bedingungen.
Selbst wenn wie du schreibst alle offenen Stellen besetzt würden blieben dann ja immer noch 38000 Fahrer übrig die keiner sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung als Kraftfahrer nachgingen. Demnach herscht ein Überangebot.
Und demnach ist die Behauptung : Es fehlen Fahrer falsch.

Aber wir haben ja Europa.

Bangbuex

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@trailerman
Seit diesem Jahr sind die Preise bei Scania moderater geworden, aber zuvor hast Du für einen Scania schon alleine mehr bezahlt, weil es ein Scania war. Dann noch ein paar Extras und schon warst Du mal bei 180.000,- Euro, während Du mit einem Standardfahrzeug einer anderen Marke schon mit rd. 100.000,- Euro dabei bist. Trotzdem kostet die Design Edition mit größtem Motor derzeit 138.000,- Euro, der Mercedes soll noch etwas mehr kosten. Ich meine einen Betrag um die 30.000,- Euro mehr in Erinnerung zu haben.
Abgesehen jetzt von den Top-Modellen, hast Du für beispielsweise eine ordentliche Bestuhlung, Windleitteile, Multimedia, Küchenausstattung (Kaffeemaschine, Kühlschrank, Mikrowelle) und Standklima auch zwei bis drei Duzend Tausender mehr investiert. Mach' noch 'ne Telematik rein und schon ist ein weiteres Duzend Tausender weg. Beantwortet das Deine Frage?

@Bangbuex
Da schließe ich mich voll und ganz an! Es gibt genug Fahrer, nur einerseits minderqualifiziert, andererseits aber auch nicht bereit, dort zu arbeiten, wo der Bedarf nach Fahrern ist, wenn sie nicht schon körperlich kaputt für den Beruf sind. Unabhängig davon, dass sie vom Amt vermutlich mehr Geld bekommen. Umso mehr finde ich es kritisch, wenn ich hier in dem Forum lese, dass viele Fahrer es nicht als notwendig erachten, sich weiter zu bilden.

@Christian74
Wir können doch nicht alle ins Ausland gehen, nur um Arbeit zu haben! Zumal zuhause ja Arbeit vorhanden wäre. Jeder soll ins Ausland gehen. Die Architekten, die Bauarbeiter, die Kellner, die Kraftfahrer, die .... wie weit soll das gehen? Und nicht in jedem Beruf kann man im Ausland weiterhin Deutsch reden oder sich auf Englisch beschränken.
Mir scheint es sinnvoller, den Ursachen für unsere heutige Situation auf den Grund zu gehen und diese zu beseitigen. Das Personal aus den osteuropäischen Ländern scheint mir dabei aber nicht die Ursache, sondern das Symptom zu sein! Symptome zu bekämpfen wäre nicht das Richtige.

@ScaniaChris:

Ich meine, 80 Kiloeuro, verteilt auf - sagen wir mal - sechs Jahre, in einen qualifizierten Fahrer investiert, davon hat der Transportunternehmer mehr als von den ganzen Trallafitti, was die Lkw-Hersteller für ihre aufgemopperten "Edition(s)" haben wollen. Da ist viel zu viel Zeug bei, was der Chauffeur zum Arbeiten und Leben nicht braucht. Und überteuert ist es dazu. Und teilweise gefährlich wie Bullbar oder glatte Ledersitze. Zur Preispolitik von Scania will ich im Detail nichts sagen, da spricht die Entwicklung beim Marktanteil für sich. Ich kann mich immer bekugeln, wenn ich diese Pfingstochsen-Zugmaschinen sehe - und hinten dran hängt ein 20 Jahre alter Curtainsider, wo man durch Plane und Boden Zeitung lesen kann.

gruß f

Da hast Du recht mit deinen Ausführungen.

Stell dich mal zu Fahrern wenn sie sich was erzählen,sie sind die grössten können alles machen keinen fehler nur der Chef und die Dispo haben keine Ahnung.
Wenn einer mit denkt,selbstkrietisch ist und mit dem Material was er zur verfüng hat sorgsam um geht soll er auch sein gutes Geld bekommen.
Das sagen aber alle wenn Du sie einstellst.Also sollten den Taten nach der Lohn angeglichen werden.Das heisst nicht fahren bis die Augen zufallen,alles soll ordentlich laufen.Nix verdient man als Chef wenn jede Woche ein Spiegel,eine Stossstange oder die Summe der Selbst Beteiligung den verdienst nach unten drücken.

Schaut euch doch die Frachtpreise an,dagegen die Diesel kosten und der Fahrer soll auch gutes Geld pünktlich bekommen.

Musst ja nichtmal ein Auto kaufen,Langzeitmieten mit festen kosten gibt es auch zu genüge und die ausstattungen sind auch gut.Sollen ja dananch noch was bringen auf dem Markt.
Was nützt aber ein neues schickes Auto wenn der der drinnen sitz und arbeitet wie auch Wohnt das ganze ding verdrecken lässt.Agumente wie keine zeit gibts nicht.gans klar,es gibt genung zeit ,nicht jeden tag aber genug in der woche.

So wenn ich das verkehrt sehe,dann bitte eure erfahrungen.

Für gute Arbeit soll es immer auch gutes Geld geben.

Da schließ ich mich meinen Vorrednern an. Es geht nicht darum jeden Schnick-Schnack im Auto zu haben, sondern das was nützlich ist, was funktioniert und auch zu Leistungserhaltung beiträgt. Holzkisten als Fahrersitz müssen genausowenig sein, wie ein fehlender Kühlschrank. Es liegt in der Ausgewogenheit. Ein vernünftiges (hier ist von Vernunft die Rede, nicht von Luxus) Fahrzeug und ein ordentlich bezahlter Kraftfahrer, dazu noch rechtliche Sicherheit, keine Drohkulisse und schon sind alle glücklich.
Warum gibt es eigentlich keine eingebauten Staubsauger?

Die Langzeitmieten sind bei der heutigen Preissensibilität gar nicht verkehrt! Damit hat man die Kosten gedeckelt und weiß stets womit man kalkulieren kann. Zumindest bei Scania - dort weiß ich es halt - wird bei Langzeitmiete die Maschine nach Kundenwunsch ausgestattet.
In diesen Paketen zur Langzeitmiete ist ja regelmäßig auch Ersatz drin, wenn das Fahrzeug mal liegen bleibt. Kein Fahrzeug, das in der Werkstatt steht, bringt Geld, sondern kostet nur.

Müssen wir nur noch eine Lösung für die Disponenten und Transportunternehmer finden.

Moin

wir werden warten müssen bis sich alle Mitgliedstaaten an "Europa" angeglichen haben.
Ich bin sicher das sich dann alles einränken wird.
Allerdings werden dann schon viele von uns in Rente oder unterm Grabstein sein.

Fakt ist :
Solange es vom Amt annähernd gleich viel "Belohnung" für Nichtstun, wie für Entlohnung für Arbeit gibt, wird eine große Anzahl an qualifiziertem Personal zu Recht zu Hause bleiben.

Bangbuex

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