Steuerkette/Zahnriemen- womit hat man wirklich weniger Kopfschmerzen?

Hallo,

bin in letzter Zeit sehr viel am recherchieren und vergleichen etc. weil deimnächst ein neuer Gebrauchtwagen her soll. Und da stößt man doch immer wieder auf die Frage "Soll ich nen Auto mit Kette oder Riemen nehmen"? Von den Herstellern werden Ketten natürlich als wartungsarm bzw. wartungsfrei dargestellt. Die Realität sieht ja leider anders aus. Gerade bei VW, Opel etc. ist es doch keine Seltenheit die Kette bei 100.000 o. ä. wechseln zu müssen oder?

Was sagt ihr? Was findet ihr besser? Wo seht ihr Vorteile? Ist der Zahnriemen wirklich leichter zu wechseln als die Kette (wenn mans selbst macht) ? Ist der Kettenwechsel wirklich so viel teuerer wenn man es die Werkstatt machen lässt? Mit wie viel € kann man jeweils im Vergleich bei Riemen und Kettenwechsel rechnen, wenn wir von ähnlichen Motoren reden? Ich rede nur von der Arbeit... Material macht da ja nicht viel aus.

LG.
Benny

Beste Antwort im Thema

Nicht das Medium ist die Antwort, die Konstruktion ist es. Zahnriemen oder Kette könnten beide so ausgeführt werden, dass diese länger als ein Motorleben halten oder wartungsfrei sind jenseits von 300Tkm. Sind sie aber nicht. Ich musste schmunzeln, weil der TE von VW und Ford sprach. Genau da ist immer alles auf Verschleiß konstruiert und nur der Himmel (oder der Ingenieur) kann beantworten an welchen Teilen wieder gespart wurde im Design, danach der Zulieferer erpresst, der Preis dreimal gedrückt und weiter am Material gespart wurde.

Tatsächlich wäre Nockenwelle unten mit Stösselstangen eine uralte Lösung, die kostet aber in der Herstellung 30€ mehr. Und das x eine Million Motoren reduziert das Gehalt vom Vorstand. 😁

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dann ist dein letzter IAA - besuch aber ziemlich lange her, denn heute bekommen alle motoren diese fahrradkettchen - zumindest unter den europäern

Zitat:

@abm_70 schrieb am 7. Juli 2020 um 12:24:07 Uhr:


dann ist dein letzter IAA - besuch aber ziemlich lange her, denn heute bekommen alle motoren diese fahrradkettchen - zumindest unter den europäern

Nein, das war 2017 und, wie gesagt, mit steigender Zylinderzahl wurde die Kette dicker.

Gruß Metalhead

sehr interessant, ist mir so noch nie aufgefallen...aber duplex hat du nicht mehr gesehen, oder?

Doch, der V8 hatte die IMHO noch.

Gruß Metalhead

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ach so, chevrolet. Dann hatte ich ja doch recht mit meiner aussage, daß man unter europäern selbst bei v8 - Motoren nur noch kett - chen vorfindet.

Bei MB waren die 4ender M271 schon auf Simplex umgestellt, wo die zeitgleichen 6 und 8ender M272/M273 noch Duplex hatten, aber ob das bei den aktuellen Generationen auch noch so ist, weiß ich nicht.

Fassen wir also vielleicht mal den Stand zusammen. Die Antwort auf die Eingangsfrage ist: keins von beiden. Denn wenn die eine Technik der anderen absolut überlegen wäre, würde man die andere nur noch im Museum finden. Auch die Konstrukteure tun sich keine "Kopfschmerzen" einfach so ohne Not selbst an. Und auch ihren Kunden nicht.

Wenn die Erbsenzähler zu viel Macht haben, sparen sie jede denkbare Konstruktion kaputt. Wenn die Ingenieure zu viel Macht haben, sind alle Beteiligten über kurz oder lang pleite, weil die Autos entweder viel zu teuer werden, oder nach wenigen Jahren der Absatz auf Null geht, weil die Autos ohne Fremdwirkung unkaputtbar geworden sind.

Zitat:

@Timmerings Jan schrieb am 08. Juli 2020 um 00:13:25 Uhr:


Wenn die Ingenieure zu viel Macht haben, sind alle Beteiligten über kurz oder lang pleite,

Siehe den Ur-Mini.
Von diversen Herstellern gebaut, jeder der Chefs musste zum Sir ernannt werden und alle waren stolz wie Bolle. Dumm nur, wenn jedes verkaufte Auto mehr kostet als es einbringt.
Die Jungs wissen schon, wie man es es nicht machen soll und das in erstaunlicher Perfektion. Erst haben sie die Autoindustrie an die Wand gefahren und jetzt machen sie das Gleiche mit dem ganzen Rest. 😁

Hier noch mal die Bilder die ich damals von den Ketten gemacht habe.
4 u. 6 Zyl. kann man das gar nicht wirklich erkennen, aber die V8-Kette erkennt man deutlich als stärker dimensioniert.

Gruß Metalhead

Img-20170915
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Zitat:

@metalhead79 schrieb am 8. Juli 2020 um 22:23:26 Uhr:


Hier noch mal die Bilder die ich damals von den Ketten gemacht habe.
4 u. 6 Zyl. kann man das gar nicht wirklich erkennen, aber die V8-Kette erkennt man deutlich als stärker dimensioniert.

Gruß Metalhead

Die ist stärker dimensioniert, hat aber auch lax gesagt das doppelte zu leisten wie beim R4.

Doppelt oder gar viermal so viele Nockenwellen, doppelt so viele Ventile, vielleicht noch eine Ausgleichswelle dazu und wesentlich mehr Lauflänge.

Ob sie dadurch also haltbarer ist kann man optisch nur anhand ihrer Dimensionen nicht beurteilen.

Naja, die Nockenwelle dreht ja nicht 50% schwerer nur weil 50% mehr Zylinder dran hängen.
Würde schon sagen daß die 6ender haltbarer sind als die 4ender.

Gruß Metalhead

Zitat:

@metalhead79 schrieb am 9. Juli 2020 um 13:23:50 Uhr:


Naja, die Nockenwelle dreht ja nicht 50% schwerer nur weil 50% mehr Zylinder dran hängen.

Das nicht. Aber z.B. weil die doppelte Anzahl Ventilfedern geöffnet werden möchten.
Unterm Strich weiß ich aber nicht ob Achtzylinderketten jetzt per se haltbarer sind oder nicht.
Das müsste man detailliert betrachten.

Zitat:

@Matsches schrieb am 9. Juli 2020 um 13:56:13 Uhr:


Das nicht. Aber z.B. weil die doppelte Anzahl Ventilfedern geöffnet werden möchten.

Ja schon, aber doch auch nicht gleichzeitig sondern nur mir höherer Frequenz (evtl. sogar besser für die Kette weil die Belastung gleichmäßiger ist). Der Peak an auftretenden Kräften dürfte ziemlich gleich sein.

Gruß Metalhead

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