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Sternmotor restaurieren, als Generator nutzen

Themenstarteram 22. Juni 2018 um 18:35

Ich gruesse euch liebe Community

Demnaechst bin ich wieder in meinem Brasilien Urlaub, und ein bekannter Fluglotse von mir, hat sich schon bei einem benachbarten Flugzeugfriedhof umgeschaut.

Dort liegen einige Sternmotoren alter Bauart seit Dekaden brach, und einen moechte ich mir davon holen um ein kleines Projekt zu starten.

Da ich hier im "motor" talk bin, hoffe ich, dass mir jemand Tipps geben kann.

Zu meiner Person: Bin gelernter Elektriker, habe Elektrotechnik studiert, und 1 Semester Maschinenbau (davon leider nicht viel haengen geblieben)

Ich moechte mir einen Sternmotor kaufen, die meisten gehen da fuer ca. 600 Euro umgerechnet maximal weg.

Diesen moechte ich dann wieder aufpeppeln und als Stromgenerator nutzen.

Die Teile sind ausserdem verdammt leistungsstark, habe da einen Wright 1820 in Aussicht, genaureres weiss ich aber erst in 2 Wochen.

 

Das ganze hatte ich bereits mit dem 65PS Motor von meinem alten kaputten VW Polo vor, aber sowas ist natuehrlich deutlich interessanter.

Hat jemand bereits Erfahrungen damit gemacht, einen Verbrennungsmotor zu einem Generator umzubauen?

Mit was fuer einer Ausgangsleistung (elektrisch) kann ich realistisch erreichen bei 1300PS Leistung auf der Welle?

Drehzahlerfassung habe ich mir vorgestellt, mit einem Zahnrad an der Welle, und dann mit einem induktiven Naeherungssensor, oder alternativ optisch.

Oder ist fuer so ein Projekt ein 65PS Ottomotor besser geeignet?

Der Sternmotor ist ein Viertakt-Ottomotor, soll dennoch mit Diesel, oder dem billigeren Marinediesel betrieben werden (haben andere bereits auch erfolgreich hingekriegt bei einem R-3350).

Normal wird 100/130-Oktan Treibstoff genutzt.

Weiterhin ist ein Stirnradgetriebe, oder evtl. Planetengetriebe geplant zur Untersetzung auf ca. 1600 U/Min, der Nenndrehzahl des geplanten "Generators", einer Drehstromasynchronmaschine, Kurzschlusslaeufer mit Nebenschlussverhalten, daher optimal zu regeln.

Ich wuerde den Motor gerne auch ein bisschen "aufmotzen" wenn das ginge, ist dies beispielsweise ueber einen Turbolader oder Abgasturbinen mit hydrodynamischer Kupplung machbar?

 

Gibt es da Fachliteratur in die ich mich zu diesem Thema einlesen kann, oder hat jemand Tipps zur Umsetzung?

Toll waeren schon bei aufgeladenen Motor die 1300PS auf der Welle, wenn das unrealistisch ist bin ich fuer Rat offen!

Beste Antwort im Thema

sind schon Ferien?:rolleyes:

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55 Antworten
am 24. Juni 2018 um 10:43

Das machen heute Frequenzumrichter...

Zum Thema: Auch eine Gasturbine ist ein interessantes Ding. Vorallem wenn man sie selbst aus einem alten Turbolader, Ölbrenner und etwas Stahlrohr baut. Meine machte viel Lärm und heiße Luft und gurgelte etwa 100ml Diesel pro Minute.

Grüße,

Zeph

So wenig? Modellbauturbinen mit gerade 20 Kilo Schub saufen fast 1l/min. Deswegen heißen die Dinger auch "Fuel to Noise" Converter. Was daran aber gut ist: Zwei neue Lager und die läuft wieder. Ne Wartung ist bei den simplen radialverdichtern ziemlich billig. Der Sprit ists nicht.

am 24. Juni 2018 um 14:53

Schub hat meine ja auch nicht erzeugt. Die blieb Grad irgendwie so selbst am Leben.

Zum humorvollen Studium des Sternmotors empfehle ich "Werner Beinhart - Das muss Kesseln!". Nebst den Problemen eines Sternmotors gibt's auch gleich den Vorschlag für eine passende Anwendung.

Grüße,

Zeph

Zitat:

@viktor12v schrieb am 24. Juni 2018 um 12:00:30 Uhr:

Zitat:

@jupdida schrieb am 24. Juni 2018 um 08:50:02 Uhr:

 

meine Säge tut gute Dienste und "hackt" sogar trockene Eichenwurzelballen ohne einknicken durch :D

hat 11kw=15PS die gute ( war halt grad kein anderer Motor greifbar) ;):rolleyes::eek::D

Gut das wir nicht in einen ElektorForum sind,

die würden dich steinigen, wenn du den 11 kW Motor direkt einschaltest.

Ohne Stern-Dreieck-Schalter. :D

Bei 380V Nennstrom 22A in Dreieck, geht schon, da sollte dann schon die passende Sicherung davor sein. Die nächste Schwachstelle sind dann die Schaltkontakte im Schalter, die dann wegbrennen.

hi,

ja, war ne Notlösung mit dem Einschalter, sollte nur einmal zum Testen sein bis ich nen Stern-Dreieck beibekomme.

Allerdings ist es so Problemlos gelaufen das die Notlösung zum Dauerfall wurde.

Es ist noch nie ne Sicherung gesprungen ( sind 25A Schmelzeinsätze "träge" drinn)

Und der Schalter is ne "dauerhafte Leihgabe der Firma zum Nulltarif ( da aus Schrott gerettet)", übrigens hat die ganze Säge gerade 100€ gekostet, 25 fürn befreundeten Dreher für die Welle, 75 fürs neue Sägeblatt. Der Rest ist aus dem Firmenschrottkübel und halt 3 Samstage Arbeit von mir.

 

Zitat:

@ttru74 schrieb am 24. Juni 2018 um 17:23:30 Uhr:

Zitat:

@viktor12v schrieb am 24. Juni 2018 um 12:00:30 Uhr:

 

Gut das wir nicht in einen ElektorForum sind,

die würden dich steinigen, wenn du den 11 kW Motor direkt einschaltest.

Ohne Stern-Dreieck-Schalter. :D

Bei 380V Nennstrom 22A in Dreieck, geht schon, da sollte dann schon die passende Sicherung davor sein. Die nächste Schwachstelle sind dann die Schaltkontakte im Schalter, die dann wegbrennen.

am 25. Juni 2018 um 4:35

Zitat:

@GaryK schrieb am 24. Juni 2018 um 13:04:12 Uhr:

So wenig? Modellbauturbinen mit gerade 20 Kilo Schub saufen fast 1l/min. Deswegen heißen die Dinger auch "Fuel to Noise" Converter. Was daran aber gut ist: Zwei neue Lager und die läuft wieder. Ne Wartung ist bei den simplen radialverdichtern ziemlich billig. Der Sprit ists nicht.

Genau genommen um die 2l/min. Allerdings hab' ich so eine 20kg-Turbine auch schon gekoppelt mit Arbeitsturbine gefunden. Die hat an der Welle satte 170PS! Finde ich nicht schlecht für ein Ding das kaum 20kg hat und dermaßen einfach ist. Mein Traum ist immer noch, zwei dieser Turbinen zu bauen und damit dann einen kleinen Gardenpuller (<500kg) anzutreiben.

Grüße,

Zeph

Zitat:

@jupdida schrieb am 24. Juni 2018 um 21:16:47 Uhr:

hi,

ja, war ne Notlösung mit dem Einschalter, sollte nur einmal zum Testen sein bis ich nen Stern-Dreieck beibekomme.

Allerdings ist es so Problemlos gelaufen das die Notlösung zum Dauerfall wurde.

Es ist noch nie ne Sicherung gesprungen ( sind 25A Schmelzeinsätze "träge" drinn)

Und der Schalter is ne "dauerhafte Leihgabe der Firma zum Nulltarif ( da aus Schrott gerettet)", übrigens hat die ganze Säge gerade 100€ gekostet, 25 fürn befreundeten Dreher für die Welle, 75 fürs neue Sägeblatt. Der Rest ist aus dem Firmenschrottkübel und halt 3 Samstage Arbeit von mir.

Zitat:

@jupdida schrieb am 24. Juni 2018 um 21:16:47 Uhr:

Zitat:

@ttru74 schrieb am 24. Juni 2018 um 17:23:30 Uhr:

 

Bei 380V Nennstrom 22A in Dreieck, geht schon, da sollte dann schon die passende Sicherung davor sein. Die nächste Schwachstelle sind dann die Schaltkontakte im Schalter, die dann wegbrennen.

Nicht`s ist beständiger, als ein funktionierendes Provisorium. :D :D :D

Zitat:

@Zephyroth schrieb am 24. Juni 2018 um 08:57:50 Uhr:

Sternmotoren sind typischerweise die Krönung des vollmechanischen Verbrennungsmotorbaus. Die Dinger nutzen Höhenvergaser mit jeder Menge mechanischen Stellgliedern um die Höhenkorrektur hinzubekommen. Ich kenne die Probleme die diese Sternmotoren beim Tractor Pulling aufwerfen. Unglaublich stark, wenn sie laufen, aber eben auch die Diven unter den Motoren.

Wenn man glaubt, man kauft so ein Ding und bekommt es schnell zu laufen, der irrt sich. Gerade als Stationärmotor ein Riesenproblem, denn die Dinger sind auf alles, nur nicht das ausgelegt. Schon für den Tractor-Betrieb muß man einen Großteil der Reglungen am Vergaser stilllegen, nur damit die Höhenkorrektur nicht reinpfuscht. Eine saubere Drehzahlregelung für einen Generatorbetrieb hingegen, sehe ich keine Chance. Umstellung auf Diesel sowieso nicht.

Grüße,

Zeph

Alles korrekt, was Zeph schreibt.

Noch ergänzend dazu:

Ich kann es mir nicht, und zwar überhaupt nicht vorstellen, das da ein Wright R1820 mal eben rumliegt, um für ca. 600 den Besitzer zu wechseln. Die Motoren sind zT ca. 70 Jahre alt, und jeder der mit Motoren was zu tun hat, wünscht sich sowas.

Sollte da tatsächlich was "rumliegen", so werden das Fragmente sein.

Teile gibt keine, und wenn da etwas fehlt, dann dient so ein Fragment höchstens noch als Wandschmuck. Ein R1820 saß zB in der B17, und die Startleistung war 1300 PS (Startleistung = nur wenige Minuten nutzbar), sonst hatte er 1000 PS - das reicht aber locker um einen Generator wo sonst 65 PS drannehängen, in die Umlaufbahn zu schießen.

Sollte man tatsächlich einen lauffähigen 9 Zyl. R1820 bekommen, die Betonung liegt hier auf: Sollte !! Dann hat man jede Menge Spass vor sich, um ihn richtig ans laufen zu bekommen, und zu halten. Nicht umsonst sind diese Dinger die höchste Kunst der Kolbenmotore, obwohl teils über 70 Jahre alt.

Gruß Jörg.

am 26. Juni 2018 um 11:06

Bekäme ich einen Sternmotor in die Hand, wäre das einzige Ziel ihn zum Laufen zu bringen. An dem würde ich mich erfreuen. Damit ist man auch vollauf beschäftigt. Ich habe vor kurzem eine Doku über die Martin Mars als Feuerlöschflugzeug gesehen. Diese Maschine hat 112 Zylinder! Ja, richtig gehört! Vier 4-reihige 28-Zylinder Sternmotoren, die auch das größte Problem darstellen. Alle 100h ist eine komplette Überholung notwendig, jede Woche tauschen sie die Motoren mit den noch vorhandenen durch, damit sich alle 12 vorhandenen Motoren gleichmäßig abzunutzen.

Die 600$ halte ich schon für realistisch. In einem armen Land, wo sowieso niemand was mit den Motoren anfangen kann, ist das viel Geld. Da wechselt so ein Motor schnell den Besitzer. Aus Russland beispielsweise bekommt man vollfunktionstüchtige Isotov TV2/3-Gasturbinen um die 2000€.

Ah, hier sieht man auf was man sich einlässt, wenn man so einen R-1820 restaurieren will:

https://www.youtube.com/watch?v=H5uRUt0Jww8

Grüße,

Zeph

Doch, solche Dinger gibts schon zu kaufen, teils (vor allem als russischer Lizenzbau) bezahlbar.

Der Grund ist: Man kann (außer 500kg schwere Wohnzimmertische daraus zu bauen) eigentlich nichts damit anfangen.

Es gab zigtausende davon, die Dinger wiegen in der Gsamtheit eine Tonne und sind ohne irgendeinen praktischen Nutzen zu haben eineinhalb Meter groß.

Ersatzteile gibts nicht im Eisenwarenladen und brauchen kann man sie eigentlich zu nichts mehr.

Ob sich wirklich jeder sowas wünscht?

Teuer sind die mit Kampfeinsätzen, die eine nachvollziehbare Historie haben (Log-Buch), mit denen sich ihre Bombereinsätze nachvollziehen lassen (wenn auch nicht aus praktischen, sondern aus ganz anderen Gründen).

Dass die NoNames für 600 Dollar den Besitzer wechseln glaube ich allerdings auch nicht.

Vielleicht einzelne Trümmer, aber keine Kompletten oder gar funktionierenden Motoren.

Da geht die Post ab ;-)

 

Bei Interesse oder noch mehr Interesse

Geil! Was macht der da die erste Minute? Dreht der den Motor ohne Zündung durch zwecks Schmierstoffverteilung oder was passiert da? Habe von sowas gar keine Ahnung.

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 26. Juni 2018 um 13:58:02 Uhr:

Geil! Was macht der da die erste Minute? Dreht der den Motor ohne Zündung durch zwecks Schmierstoffverteilung oder was passiert da? Habe von sowas gar keine Ahnung.

Das ist schlecht zu sagen.

Diese Motore sind Diven, wenn die nicht mögen...

...schlechte Gemischeinstellung zb wäre eine Möglichkeit.

Das ist doch noch harmlos, such mal bei YouTube nach R3350, oder Curtiss Wright, oder radial engine :D

 

@Matsches,

jeder wünscht sich sowas wohl nicht, aber wer mit Motoren was zu tun hat und sowas mag, für den ist ein Sternmotor das höchste. Den Continental 9 Zyl. (Bild) hatten wir bei einem unserer Oldtimertreffen. Eine Schau ! Der Typ hat auch noch einen R3350, der ist sogar lauffähig, aber noch nicht so richtig :D ich durfte ihn aber schonmal hören !

Die russischen oder auch Japan-Nachbauten gibt es vllt schon noch zu kaufen, ich jedenfalls habe allerdings noch kein Angebot gefunden. Sicher wurden da viele tausende von gebaut, aber die meisten eben auch wieder zerschossen, versenkt, oder zerschellt.

Gruß Jörg.

 

 

Continental-9-zyl

Wobei es heute noch "neue" Sternmotoren im Hobbybereich gibt - siehe den Verner Dreizylinder unter https://www.youtube.com/watch?v=1V66j-9FqTM bzw. https://vimeo.com/147057503

Zuletzt hieß es "an der Haltbarkeit wird gearbeitet", soll mittlerweile wenigstens für den Hobbybereich der Klasse "fliegender Campingstuhl" taugen.

Am Sternmotor ist ja an sich auch nichts verkehrt.

Er war bei den Flugzeugen gut unterzubringen. Für die Luftkühlung geradezu ideal. Wegen der Luftkühlung ist er auch leicht.

Dafür hat man einige mehr oder weniger auf den Kopf gestellte Zylinder, was insbesondere die Schmierung nicht vereinfacht.

Hängt von der Anwendung ab ob die Vor- oder Nachteile überwiegen. Aber für die damalige Anwendung überwogen wohl die Vorteile.

am 27. Juni 2018 um 9:59

Der Sternmotor kann seine Vorteile eigentlich nur im Flugzeug ausspielen, wo es (wie du schon geschrieben hast) auf Gewicht und hohe Leistung ankommt. Nebenbei kann man am Sternmotor einen kompletten Masseausgleich durchführen, was der Laufruhe zugute kommt. Auch dies spielt im Flugzeugbau eine Rolle, denn was nicht vibriert muß nicht massiv gestützt werden.

Grüße,

Zeph

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