Spur und Sturz einstellen lassen - Überraschung!
Nachdem ich im Rahmen des Wechsels von Sommer- auf Winterreifen feststellen durfte, dass der linke Vorderreifen innen erheblich abgelaufen war (Stahlfäden kamen zum Vorschein und die Lauffläche löste sich teilweise schon ab), entschied ich mich, den Sturz und die Spur einstellen zu lassen. So geschah es auch. Rückmeldung der Werkstatt, die auch den abgefahrenen Reifen zur Ansicht bekommen hat: Da waren erhebliche Einstellungen notwendig.
Soweit so gut!
Heute, vier Tage nach der Vermessung, suchte meine Frau mit dem Wagen eine Werkstatt auf, wegen Geräusche von dem vorderen Reifen. Die Werkstatt stellte fest, dass das Rad nur noch so eben an den fünf Radmuttern hing. Alle Radmuttern waren lose!
Nach Rücksprache in einem großen Autohaus in Berlin, wie denn Sturz und Spur vermessen wird, wurde mir gesagt, dass zunächst die Räder demontiert werden, um mechanische Beschädigungen auszuschließen (Sichtprüfung). Danach werden die Reifen montiert und vermessen. Für das Einstellen ist eine Demontage nicht mehr vorgesehen.
Mit diesem Wissen rief ich in der Reifenfirma an. Ohne Vorwurf und ohne Vorhaltungen, einfach nur die Information einstellen. Was soll ich sagen! Die Frau an der Annahme wusste sofort, dass die Reifen nicht demontiert wurden und das ich Schuld sei! Ein kurzes Gespräch!
Ergebnis:
Ich kontrolliere selbst die Reifen, wenn ich den Wagen aus der Werkstatt hole! Der Kunde ist immer Schuld! Der Kunde ist immer der Blödmann!
Beste Antwort im Thema
Vertrauen ist gut! Kontrolle ist besser!!
Ähnliche Themen
30 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von floth
Sie ist also 200km nach dem Radwechsel gefahren?
Wurde sie nicht darauf hingewiesen, dass die Schrauben/Muttern nach 50 - 100km auf Festsitz kontrolliert werden sollen?
Das steht natürlich auf der Rechnung.
Aber da ich das normalerweise mache (und es ja auch etwas später getan habe) beschäftigt sich meine Frau mit solchen Dingen nicht.
Frank
Zitat:
Original geschrieben von isaucheinname
.................................Aber es wären die ersten Mechatroniker, die wüssten, wofür ein Drehmomenschlüssel gut ist.....................................
Vielen Dank für die üblichen Pauschalisierungen. Ich habe persönlich in mehreren verschiedenen Werkstätten (markengebunden sowie freie) gearbeitet. Und ausnahmslos
IMMER!wurden Räder, egal ob Stahl oder Alu, mit dem Drehmomet angezogen. Und das
NICHT!nachdem vorher der Schrauber die Dinger angeknallt hat.
Sorry, wenn ich mich aufrege, aber solche Aussagen, und sowas:
Zitat:
Original geschrieben von isaucheinname
Und der Witz dabei: Ich konnte unzählige Male beobachten, wie so eine gelernter Fachmann vorher die Radmuttern-/bolzen mit dem Schlagschrauber auf locker 200 Nm anballerte, dann aber brav mit dem Drehmomentschlüssel (auf 120 Nm eingestellt) an alle 20 noch mal ranging und bei jeder Mutter/jedem Bolzen so lange gedrückt hatte bis es knackt. Da will ich jedes Mal brüllen: Natürlich kanckt es Du Depp! In der dritten Klasse Grundschule bei der Mengenlehre wohl nicht aufgepasst!!
Ja warum machst das dann nicht und schaust nur zu?????
Egal, zurück zum Thema. Aus eigener Erfahrung muß ich sagen, dass bei Autos die nur zur Achsvermessung da waren in den seltensten Fällen die Räder demontiert wurden. Vor der Vermessung wurde, mit angebauten Rädern, die Vorderachse kontrolliert. Dann vermessen und wenn nötig eingestellt. In den meisten Fällen geht auch das ohne Räderdemontage.
Zugegeben, es kann Fälle geben, in denen das nötig wird. Meistens wenn die Einstellschrauben vergammelt sind, etc. Dann stand (zumindest bei uns) auf der Rechnung irgendwas von erschwerten Arbeiten, Räder ab/an usw.
Ich habe früher immer das Nachziehen geschwänzt (so in etwa die ersten acht Jahre meines Autofahrerlebens). Passiert ist nie etwas. Trotzdem habe ich mich irgendwann entschlossen das ernstzunehmen.
Bedeutet aber, dass ses in den allermeisten Fällen gut gehen wird.
Dass die Räder werkstattseitig nicht ordentlich festgezogen wurden habe ich noch nicht erlebt, wohl aber, dass ich mich an der Tankstelle mit dem Restdruck aus dem Vorjahr wiedergefunden habe. Einmal hat auch der Azubi die Radzierkappen nicht an allen Stellen richtig festgetreten.
Insofern geht es für mich nach dem Radwechsel immer ab an die Tanke und Reifendruck prüfen. Dass die Räder richtig festgezogen sind weiß ich in der Regel, weil ich beim Anschrauben danebenstehe.
Warum ich meine Räder nicht selbst wechsle:
Weil ich über das Alter, in dem ich mit dem Wagenheber 2x im Jahr auf der Straße die Räder bei meinen Autos gewechselt hab, raus bin. Und eine Hebebühne hab ich nicht. Ausserdem ist Räderwechseln eine stupide Arbeit, die mir keinen Spass macht, da bezahl ich lieber dafür.
Ich gehöre allerdings auch nicht zu den Leuten die das alles immer billigst haben müssen und sehe Dumpingpreise wie € 25.- für den Räderwechsel mit Sorge. Immerhin muss das Auto auf die Bühne, Räder runter, Auflagefläche säubern, Räder rauf, Auto runter, Räder mit Drehmoment nachziehen, Auto von der Bühne, Räder einlagern oder eintüten und ins Auto legen (Lohnnebenkosten, Administration...?) . Ich bin durchaus jemand, der der Kfz-Branche Geld verdienen lässt. Lieber zahl ich für nen Räderwechsel € 40.- und diese anspruchslose Arbeit ist dann aber ordentlich gemacht.
Aber wenn ich jemanden sehe (und ich hab das leider oft gesehen), der die Räder mit dem Schlagschrauber brutalst anknallt und dann mit dem (brav auf 120 Nm eingestellten) Drehmoment noch mal völlig sinnlos an allen 20 Muttern/Bolzen rumhantiert, frag ich mich, was dem in der Ausbildung zu dem Thema vermittelt wurde.
Das Kfz-Handwerk stellt ihre Mitarbeiter vor genügend anspruchsvolle und herausforderne Aufgaben. Ich habe oft genug erleben dürfen, dass hier sehr gute Arbeit geleistet wird. Dass gerade beim Räderwechsel so oft gemurkst wird, liegt evtl. daran, dass diese Arbeit die Fachleute genauso fad finden wie ich.
Btw: Ich hab auch schon mal ne Radkappe abgemacht, weil ich die Räder nach 100 Km nachziehen wollte, die vorher ein Fachmann montiert hatte. Ein Radbolzen fiel mir entgegen, die anderen neunzehn waren wie üblich 2x so fest angezogen, wie das sein sollte.
Das Enstellen der Achsen und der Lenkung ist bei vielen Autos lediglich auf die Spur beschränkt.
Viele Werkstätten haben gar keine Möglichkeit, den Nachlauf, den Sturz oder den Spurdifferenzwinkel mit einem Vorschlaghammer zu korrigieren, weil die KFZ-Hersteller keine Möglichkeit zur Korrektur der Messwerte eingebaut haben.
Oft muss unnötiger Weise der Täger oder der Rahmen oder die Achse getauscht oder gerichtet werden..
Bei Fahrzeugen in denen auch die Räder und Werte der Hinterachse einstellbar sind, wird in manchen Werkstätten wild dran rumgeschraubt, sodass das Fahrwerk unter Spannung steht und die Reifen frisst.
Mann o mann, die Kfz-Werkstätten in der ganzen Republik (oK, mit Ausnahme der Werkstätten in denen ich bis jetzt gearbeitet habe) scheinen hier IMMER! die Räder mit dem Schlagschrauber, höchste Stufe, 200+ NM, anzuziehen. Und Ahnung von Achsvermessungen, speziell wenn mal mehr als nur die Spur einzustellen geht, scheint hier auch niemand zu haben.
Nur wenige Fahrzeuge lassen überhaupt zu den Sturz/Nachlauf einzustellen. Daher beschränkt sich die "übliche" Arbeit auf das Einstellen der Spur - stur nach Vorgabe.
Sobald man einen Bordstein geknutscht hat oder am Fahrwerk rumhantiert (Tieferlegung) solle am Auto ALLES eingestellt werden, auch Sturz und Nachlauf (sofern es eben geht).
Aber bei Dumpingpreisen mancher Betriebe für 40 Euro für eine Vermessung kann man dem Kunden nicht kommen: Übrigens, der Sturz ist aus der Toleranz. Korrektur mit Material/Werkzeug kostet 120 Euro.
Also nur Spur vermessen, der Kunde kriegt seinen Zettel mit Werten die er nicht versteht und geht glücklich nach hause.
Blöd nur, wenn es nachher nicht stimmt ....
Drhmomentschlüssel habe ich persönlich keinen, mache aber trotzdem Radwechsel seit 30 Jahren bei den Fahrzeugen der Familie. Und da war nie was auszusetzen.
Gruß
Hyperbel
Der Radwechsel bei A*U und Co. kostet vielleicht 20€, d.h. bei einem Stundensatz von ca. 80€ hat der Mechaniker nur eine 1/4 Stunde für den ganzen Räderwechsel! Und das mit Auto reinfahren, aufbocken, Reifen ausladen, hinterher Reifen eintüten und einladen, Auto Parken usw (Wie? Auswuchten ist nicht mit drin im Preis?). Das soll mir mal einer vormachen, aber dabei bitte noch alle Radnaben reinigen und noch die Bremsen kontrollieren. Für eine handwerklich fachgerechte Arbeit müßte man mit Sicherheit das 3-fache bezahlen, aber Geiz ist halt geil...
Zitat:
Original geschrieben von Jebo76
Der Radwechsel bei A*U und Co. kostet vielleicht 20€, d.h. bei einem Stundensatz von ca. 80€ hat der Mechaniker nur eine 1/4 Stunde für den ganzen Räderwechsel! Und das mit Auto reinfahren, aufbocken, Reifen ausladen, hinterher Reifen eintüten und einladen, Auto Parken usw (Wie? Auswuchten ist nicht mit drin im Preis?). Das soll mir mal einer vormachen, aber dabei bitte noch alle Radnaben reinigen und noch die Bremsen kontrollieren. Für eine handwerklich fachgerechte Arbeit müßte man mit Sicherheit das 3-fache bezahlen, aber Geiz ist halt geil...
Ganz einfach, es geht hier nur darum, den Kunde in die Werkstatt und das Auto auf die Bühne zu bekommen. Dann wird Dir der freundliche A*U-Mensch ganz nebenbei noch einen "Kostenlosen SSicherheitscheck" anbieten. Und da wird sich herausstellen, dass die Bremsen vorn verschlissen sind, der MSD/ESD undicht sind, die Stoßdämpfer hinüber, und und und und. Dann bekommst Du ein Angebot Dir das alles zu reparieren und schon haben die Ihr Geld wieder rein.
Genauso funktioniert das, egal ob ATU, Pit-Stop oder wie die ganzen Ketten heißen.
Ja, vor allem, weil der Löwenanteil der "gefundenen" Fehler gar nicht existieren wird.
ein günstiger Reifen- / Räderwechsel schafft die Pflicht einer gewissenhaften Arbeit nicht ab. Die Räder müssen gut montiert werden. Auch wenn der Kunde nachzieht / nachziehen muss, müssen die Räder vom Fachmann trotzdem gut montiert werden. Eine schlechte Arbeit in dieser Sache, setzt im schlimmsten Fall Menschenleben in Gefahr und das darf nicht passieren.
Zitat:
Original geschrieben von bear1600
ein günstiger Reifen- / Räderwechsel schafft die Pflicht einer gewissenhaften Arbeit nicht ab. Die Räder müssen gut montiert werden. Auch wenn der Kunde nachzieht / nachziehen muss, müssen die Räder vom Fachmann trotzdem gut montiert werden. Eine schlechte Arbeit in dieser Sache, setzt im schlimmsten Fall Menschenleben in Gefahr und das darf nicht passieren.
Es wäre schön wenn alle die hier fordern, daß es nicht passieren darf in ihrem Job nie einen Fehler machen. Ein klein wenig Bewusstsein des Einzelnen um die Sache sollte schon dabei sein. Dann können auch mal Pannen passieren, die nicht direkt mit dem Leben eines Menschen bezahlt werden müssen.
Zitat:
Original geschrieben von happymax
Ganz einfach, es geht hier nur darum, den Kunde in die Werkstatt und das Auto auf die Bühne zu bekommen. Dann wird Dir der freundliche A*U-Mensch ganz nebenbei noch einen "Kostenlosen SSicherheitscheck" anbieten. Und da wird sich herausstellen, dass die Bremsen vorn verschlissen sind, der MSD/ESD undicht sind, die Stoßdämpfer hinüber, und und und und. Dann bekommst Du ein Angebot Dir das alles zu reparieren und schon haben die Ihr Geld wieder rein.Zitat:
Original geschrieben von Jebo76
Der Radwechsel bei A*U und Co. kostet vielleicht 20€, d.h. bei einem Stundensatz von ca. 80€ hat der Mechaniker nur eine 1/4 Stunde für den ganzen Räderwechsel! Und das mit Auto reinfahren, aufbocken, Reifen ausladen, hinterher Reifen eintüten und einladen, Auto Parken usw (Wie? Auswuchten ist nicht mit drin im Preis?). Das soll mir mal einer vormachen, aber dabei bitte noch alle Radnaben reinigen und noch die Bremsen kontrollieren. Für eine handwerklich fachgerechte Arbeit müßte man mit Sicherheit das 3-fache bezahlen, aber Geiz ist halt geil...
Genauso funktioniert das, egal ob ATU, Pit-Stop oder wie die ganzen Ketten heißen.
Und die Mechaniker, die es schaffen dir dann zusätzliches zu verkaufen erhalten oben drauf noch einen Provision, da der normale Lohn nicht reicht um jeden Monat Butter auf dem Brot zu haben.
Das auch Fachwerkstätten gern die Radschrauben oder Radmuttern mit dem Schlagschrauber anknallen, sodass der Drehmomentenschlüssel knackt ohne ihn weiter drehen zu müssen, ist kein Problem der "Neuzeit".
Viel mehr versucht man auf Kosten der Konen der Felgen, Schrauben und Muttern auf "Sicherheit" zu gehen, da der Kunde nicht innerhalb der nächsten Tage zum Nachziehen der Muttern oder Schrauben erscheint..
Zitat:
Original geschrieben von Hartgummifelge
Das auch Fachwerkstätten gern die Radschrauben oder Radmuttern mit dem Schlagschrauber anknallen, sodass der Drehmomentenschlüssel knackt ohne ihn weiter drehen zu müssen, ist kein Problem der "Neuzeit".
Viel mehr versucht man auf Kosten der Konen der Felgen, Schrauben und Muttern auf "Sicherheit" zu gehen, da der Kunde nicht innerhalb der nächsten Tage zum Nachziehen der Muttern oder Schrauben erscheint..
da muss ich dir völlig Recht geben.
Denn ich wechsle meine Räder zu 95 % auch selber und drehe immer wenns knackt noch ein wenig weiter.
Wenn ich die Räder demontiere, die in der Werksatt / Reifenhändler montiert wurden, dann gehen die Radschrauben immer deutlich einfacher los als die die ich selbst angezogen habe. Ich würde sagen ich drehe immer ca 10-15 % fester an als Vorgabe. Und trotzdem habe ich schon einmal fast ein Rad verloren, habe aber das Schlagen im Vorfeld wahrgenommen und angehalten. Wobei ich vermute, daß ich genau dieses Rad nicht nachgezogen habe als ich das Auto abgelassen habe. Menschlicher Irrtum halt. Auch ich mache Fehler.