Spritpreis steigt und steigt...

Heute gesehen: Super E10 = 1,659 €

Laut Experten könnte 1,80-1,90 € der Liter bis Mitte das Jahres erreicht werden, wenn dann der Ölboykott gegen den Iran beginnt.

Was meint ihr, wie der Höchstpreis dieses Jahr ausfällt?

Beste Antwort im Thema

wie definiert ihr denn "dumm"?

die frage hat nen konkreten hintergrund:

ich baue gerade ein haus und war, wie viele andere auch, der meinung das die jungs vom bau nicht gerade intelligent sind.
fleissig natürlich, malocher auch klar...aber schlau?

ABER:
ich war so frei mir mal die detailbaupläne schicken zu lassen, man will ja wissen was da gemacht wird.

😕😕😕

ich als stukadierter BWL heinzfred-irgendwas, als akademiker, schlau, gebildet...total toll...habe NULL KOMMA NIX verstanden.
diese "weniger schlauen" auf der baustelle konnten mir aber die pläne erklären und mir alles zeigen.

klar kann man als halbwegs intelligenter mensch solche pläne ansatzweise lesen, wirklich verstehen kann man sie aber nicht!
(spätestens bei den statischen auflagen, bewehrung im betonguss etc., hört es echt auf!)

ich denke eher wir machen in vielerlei hinsicht was völlig falsch:

- wir haben ein schubladendenken. wer studiert hat und sich artikulieren kann...ist schlau
- wer auf dem bau steine schleppt ist dumm
- gymnasium ist schlau, hauptschule ist dumm

ich kann aus der erfahrung von vielen vorstellungsgesprächen und einstellungen nur sagen:
zeugnisse sind für den kamin. tolle noten mittels auswendig lernen kann jeder, das hat mit intelligenz mal gar nix zu tun.

unser problem ist im grunde recht einfach:

1. wir geben mehr geld für rettungswege irgendwelcher krötenwanderungen aus, als für die bildung unserer kinder
(überspitzt, ich denke aber man versteht was gemeint ist)
2. wir schaffen uns eine nebengesellschaft von hartz IV empfängern, weil wir in diesem bereich in vielen punkten einfach die augen verschliessen.
(1. es gibt tatsächlich für manche einzelfälle keinen grund zu arbeiten. die gestiegenen energiekosten und die hohen wohnkosten fressen alles weg, was man theoretisch (!) mehr hat, als ein hartzer/ 2. die regierung stockt geringverdiener auf, damit sie das leben bestreiten können. das ist NICHTS ANDERES als die subvention von unerhörten niedriglöhnen! die unternehmen freut es, der steuerzahler zahlt es...und es wird nicht weniger, sondern mehr werden /3. wir werfen alles nach 12 monaten in einen topf. wer 25 jahre eingezahlt hat, wird nach 12 monaten genauso (!) versorgt, wie jemand der nie einen finger krum gemacht hat. (ich kenne praxisbeispiele! mit 57 gekündigt, 40 jahre (!!!!) eingezahlt und steht nach 12 monaten finanziell auf der gleichen stufe wie ein 20 jähriger der keine lust hat und noch nie nen cent eingezahlt hat)/ 4. mit "integration" meinen wir immer, wer auch immer darauf gekommen sein mag, das WIR uns den gästen hin öffnen und anpassen. umgekehrt kannman das aber nicht verlangen. so nen mist gibt es NUR in deutschland. ein bekannter ist nach norwegen ausgewandert...die halten es ganz anders: der gast muss sich auch dem gastgeber anpassen. das ist auch völlig legitim, handhabt man auf jeder privaten geburtstagsfeier nicht anders! warum sollen wir denn irgendwelchen radikalen idioten ihre religionsfreiheit gewähren und zeitgleich unsere normalen gegebenheiten ändern? das konnte mir noch keiner erklären. bei der religion ist eine anpassung, natürlich nur einseitig, pflicht, bei der kulturellen integration aber nicht? ich kenne arabische menschen, die in deutschland einfach nur ihre tradition wahren (was auch ok ist), sich aber im bereich bildung gar nicht anpassen wollen. da werden mädchen von der schule fern gehalten, weil es sich ja traditionell (irgendwo in der wüste seit 500 jahren praktiziert) nicht gehört, dass frauen eine bildung erhalten. erstaunlicherweise wissen die aber im detail wie man seine "rechte" im deutschen sozialstaat durchsetzen kann. pflichten werden aber nicht auferlegt? verstehe wer will, ich nicht. das ist NICHT ausländerfeindlich gemeint, es umschreibt aber eine absurde politik. wir in deutschland lassen es zu, das eingebürgerte ausländer "traditionell" frauen von der bildung fern halten? zahlen aber alle sozialleistungen und beschweren uns über mangelnde fachkräfte? das ist BIZZAR. (es gibt statistiken dazu...bei manchen staatsangehörigkeiten liegt die hartz IV quote bei 80%! das hat sicherlich nichts damit zu tun, dass diese menschen dümmer sind, als andere!))
3. wenn wir auch nur einen bruchteil der gelder, die wir (erwiesen) für bankenrettungen in griechenland, die bevölkerung hat NICHTS davon, denen geht es mit rettungsgeldern schlechter als vorher(!!!), in unser bildungssystem stecken würden, hätten wir viele probleme gar nicht. (beispiel: mir wurde, privater kontakt, zugetragen, dass eine schule mict büchern aus dem jahrgang 1987 (!) unterrichten muss, da die benötigten 20tsd euro durch das land NRW abgelehnt wurden. in der gleichen stadt wurde zeitgleich für 120tsd euro (die sechsfache summe) eine künstlerische gestaltung eines kreisverkehrs feierlich eröffnet. da liegen, übrigens brandgefährlich, nun nen paar "design steine" im kreisverkehr...von wegen der besseren optik. (da fragt man sich echt ob unsere komunen sie noch alle stramm haben)
4. der liebe soli: die stadt dresden ist schuldenfrei. die stadt gelsenkirchen ist hoch verschuldet und schließt munter schulen, öffentliche bibliotheken usw.. ZEITGLEICH wird die stadt gelsenkirchen gezwungen, der stadt dresden "aufbauhilfe ost" zu überweisen. und jetzt wird es ganz absurd: gelsenkirchen muss dafür teure kredite aufnehmen, geht noch tiefer in die miesen und dresden darf, mangels verwendungsbestimmung des soli, mit diesen geldern erlebnisbäder bauen, die dann mangels nachfrage für nen appel und nen ei an private investoren verhöckert werden. HÄ??? wir krank muss man bitte sein um das zu rechtfertigen?

all diese dinge, und es sind nur beispiele, führen zu der situation die wir jetzt haben.

wer nen guten job hat und gut verdient, wird immer mehr in die abgabenmühle gedrückt. der schiebt es dann auf das erste opfer, was er sieht...die HARTZER sind schuld.....den gesamtüberblick verliert man da gerne mal bei.

mal ein beispiel der extremen art:
im jahr 2011 verdiente ich 0,32% des jahresgehaltes von herrn ackermann.
mein prozentualer steuersatz ist, abgesehen von lächerlichen 2% reichensteuer, IDENTISCH.

das ist so richtig?

mir geht es hier auch gar nicht darum gehälter anderer in frage zu stellen, dies obliegt anderen, mir geht es darum mal aufzuzeigen WARUM viele immer auf den hartzer eindreschen. ich ersticke in abgaben, über den hartzer wird in den medien groß und breit gestritten, das der doch mehr geld braucht, weil der strom teurer geworden ist.
das ist der für mich aber auch!

es liegt doch auf der hand, dass man so hass schürt, wo er gar nicht hin gehört.

zudem nehmen wir uns, natürlich, den schulden der griechen an, OBWOHL wir wisen das bis heute noch korruption und unfassbare geldverschwendung an der tagesordnung liegt, obwohl wir wissen das seit beginn des drama die griechischen schulden trotz DREISTELLIGER MILLIARDENZAHLUNGEN GESTIEGEN SIND, anstatt zu sinken.

die politik ist so diletantisch unterwegs, dass wir in einem autoforum mehr über spritpreise und soziale probleme diskutieren, als über autos.

da sollte man sich echt mal gedanken zu machen.

(by the way: ich habe persönlich, gott sei dank, keine probleme mit dem spritpreis. mir ist es, egal wie arrogant es klingen mag, sogar recht egal ob der nun 10cent mehr oder weniger kostet. das ist aber SUBJEKTIV so. mir ist die problematik an sich NICHT egal.)

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@Incoming: 
Mit diesem Post hast du dich mal wieder selbstdisqualifiziert. Völlig wertneutrale Aussagen ("Sichtweise aus seiner eigenen soziökonomischen Schicht und Bildung"😉 werden von dir ganz schnell in Beleidigungen umgedeutet. Vielleicht, weil du trotz angeblichen Studiums (angeblich, weil ich es von hier nicht überprüfen kann), dich irgendwie benachteiligt fühlst und immer Recht haben musst? 
Ohne zu wissen aus welcher Schicht du kommst ist so eine Diskussion müsig, aber ich schließe nicht aus, dass du meine Herkunft kennst und wir uns im persönlichen Leben schonmal begegnet sind. In dem Fall bitte ich um eine PN um das zu klären.
Zum Thema Flucht nach dem Studium: Gleiches gilt auch hier, ohne zu wissen welchen akademischen Grad und welches Studium du beendet hast ist auch hier keine sinnvolle Diksussion möglich. Viele verlassen Deutschland nicht wegen der Abgaben, sondern weil sie einfach keinen adäquaten Arbeitsplatz finden können. Es gibt durchaus Studienabschlüsse die auf dem Arbeitsmarkt aktuell weniger gefragt sind und es gibt Studienabschlüsse mit denen man seine Arbeitgeber frei aussuchen kann. In welche Gruppe du gehörst verschweigst du ja leider, mitunter aus Absicht?!

Zitat:

Original geschrieben von macros_1102



Zitat:

DAS sollte man bei einer differenzierten Betrachtungsweise immer im Hinterkopf behalten auch wenn es natürlich nicht in Dein schönes, glorifiziertes Weltbild von Dir als dem tollen Selfmademan mit den überragenden Fähigkeiten passt, was vermutlich daran liegt, dass Du keine überragenden Fähigkeiten hast

Danke - vom Stammtisch in die unterste Schublade...ich weiss noch nicht genau, ob das eine Steigerung für dich ist.

Und ich glaube nicht, dass Du ansatzweise die Kompetenz hast, das überhaupt einzuschätzen geschweige denn beurteilen zu können 😁

Aber wer weiß: ein Kläffer, der den lieben langen Tag NUR Stammtischparolen à la: "Zeitarbeiter sind selbst schuld, dass sie für gleiche Arbeit die Hälfte verdienen"; "alle Hartzer sind Schmarotzer" oder "wer zu wenig verdient soll was anderes machen" vor sich hin erzählt, kann vielleicht am besten beurteilen, was am Stammtisch so en vogue ist? 😉

Also versuch ich´s dann einmal NOCH differenzierter, wobei ich gar nicht weiß, ob bei so schlauen Welterklärbären überhaupt ansatzweise das ganze in eine sinnfällige Richtung bringen kann, denn es ist immer so mühselig, um Dein anmaßendes und selbstverliebtes Geschwaller drumherumzulesen und sich beim Schreiben davon emotional nicht zu sehr antriggern zu lassen, dass ich die sachlichen Dinge manchmal etwas schleifen lasse 😉

Zitat:

Original geschrieben von macros_1102


...

Hui...und die nächste wilde Hypothese ohne jeglichen reelen Hintergrund. Es werden NIE alle Häuptlinge sein - und wenn zu viele in einer Branche arbeiten (und dadurch der Lohn fällt), hat man immer noch die Wahl die Branche zu wechseln. So wird der Bäcker zum Maurer, der Maurer zum Schlosser, der Schlosser zum Bäcker usw. usw. ein ewiger Kreislauf...der schon seit Jahrzehnten so läuft (insbesondere seit es Zeitarbeit/Personalleasing gibt) Und der Bäcker wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zum Häuptling werden - weil er gar nicht das notwenige KnowHow mitbringt (denn man glaubt es kaum, neben der fachlichen Qualifikation gibt es noch andere Qualifikationen, die eine mindestens gleichwertige Rolle spielen)

Der Schlosser wird also zum Maurer und der Bäcker zum Schlosser? Und der Physikprofessor zum IT-Spezialisten und der Kardiologe zum Bauingenieur...

Und in den 6 Jahren der Umschulung/des Zweitstudiums und Einarbeitung wartet dann die Wirtschaft sehnsüchtig und schaut derweil in die Luft... Und DA redet einer von reellem Hintergrund 😁

Die einzigen relativ schnell austauschbaren Jobs sind (neben den ganzen überflüssigen und quasi qualifikationslosen Consultant- und anderen Vertreter- und Klinkenputzertrupps, die nur Kaisers neue Kleider verkaufen und das in jeder Branche können) nur unausgebildete Hilfskräfte, die ohne weitere Ausbildung und ohne große Einarbeitung übermorgen anfangen können und voilà: genau DIE verdienen ja nichts und denen sagst Du, dass sie selber schuld dran sind. Ja sind sie, weil sie ggf. die FALSCHE Ausbildung gemacht haben, für die es leider in den ersten fünf Jahren nach ihrer Aus- und Weiterbildung keinen Job gab. Danach will die sowieso keiner mehr, selbst WENN es da wieder Jobs gibt.

Bei allem anderen könntest Du eine Ausbildung ohnehin nicht ein zweites mal bezahlen. Und die Firmen WOLLEN genau das ja auch nicht: die wollen Fachkräfte, die BILLIG und SOFORT verfügbar sind. Daher auch der sog. "Fachkräftemangel". Daher wurden auch die meisten mit Mitte 50 frühverrentet, weil es einfach 2 junge Hüpfer gab, die zu zweit für dasselbe Geld (nämlich 2x die Hälfte) das anderthalbfache Ergebnis brachten. Versuch mal, als promovierter Dr. nur innerhalb Deines Rahmenfaches in eine andere Sparte zu wechseln. Viel Spaß. 😉
Bildung und Leistung ist heute VORAUSSETZUNG, nicht Garant für eine wirtschaftlich stabile Situation. Das war vor 20-30 Jahren noch ganz anders. Nicht zuletzt, WEIL eben viele Unqualifizierte lieber mit einfachen Jobs schnell kleines Geld verdienen wollten und konnten. Heute geht das so ohne weiteres nicht mehr, weil die Wirtschaft erkannt hat, dass man nicht nur in Deutschland produzieren kann und weil Investoren längst nicht mehr (so) nationalstaatlich gebunden sind wie zu Kaisers Zeiten.
Da heute quasi jeder Job mit ansatzweise ausreichender Bezahlung einer fundierten Ausbildung oder Studiums bedarf, ist die Flexibilität des Einzelnen eben deutlich eingeschränkt, denn selbst bei Mindeststudienzeit von 3-4 Jahren je nach Abschluss musst Du schon ganz schön Strümpfe stricken, bis Du die Kosten dafür wieder raus hast. Und irgendwann soll man ja auch als Akademiker mal für Nachwuchs sorgen, bevor es nur noch die Sozialfälle tun 😉
Und die Gesellschaft muss sich die Frage stellen, ob es DAS ist, was sie möchte bzw. kann. Ein Nationalstaat muss sich irgendwann die Frage nach seiner Daseinsberechtigung stellen, denn unendlich werden sich heimattreue Arbeitswillige die aufoktroyierte alleinige Sippenhaft nicht mehr leisten können und damit gefallen lassen. NOCH gibt es genug Nischen und Schlauberger wie Dich, für die die Welt noch in Ordnung ist und die sich die Mär vom Besseren einreden.

Natürlich gibt es auch die Doofis, die nach 10 Jahren ohne Hauptschulabschluss abgehen und als Berufswunsch Superstar haben, aber wer alle, die weniger verdienen als er in diese Ecke stellen möchte, ist da doch wohl dem Stammtischniveau selbst näher, welches er anderen gerne unterstellen möchte, oder?

Dass es davon unabhängig unterschiedliche Qualitäten unter den Menschen gibt, sagst Du ja selber, ziehst Du leider nicht die richtigen Schlüsse draus 😉 Es ist nämlich nichts besser oder schlechter sondern ggf. einfach nur anders. Das würde aber die Selbstreflexion voraussetzen, dass Du Deinen Standesdünkel mal ein bißchen abbaust.
Da DAS aber das eigentliche Hauptproblem ist, erübrigt sich eigentlich jede weitere Diskussion, weil Du Dir bis zum letzten Atemzug einreden wirst, dass Du was Besseres bist - was - sachlich betrachtet eben einfach statistisch seeeehr unwahrscheinlich ist 😉

Zitat:

Original geschrieben von macros_1102


Ich bin beeindruckt. Das trifft es ziemlich auf den Punkt. Bis auf eine kleine Aussage. "nur wer klug und fleißig ist, muss deswegen noch lange nicht oben sein". Das ist nicht ganz richtig. Wer klug und fleißig ist, wird sich nicht/sehr selten unten wieder finden sondern seinen Weg (der sicher kein leichter ist) in die Mitte der Pyramide machen. Bis ganz nach oben kommt man mit Klugheit und Fleiss eher selten.

Die Frage ist doch eher, ob Du bei der "Mitte" der Pyramide die Höhenmitte oder die Volumenmitte meinst 😉 Denn das Problem bei Letzterem ist ja, dass Du da zwar Recht hast, dass man mit Fleiß diese Mitte erreicht, diese "Mitte" aber von dem "Basement" nur einen Jota entfernt ist. Und deswegen tut eben jede Einschränkung weh, die den Arbeitenden einseitig belastet. Und daher sind einige hier auch sauer, weil sie für ihre moralische Einstellung bestraft werden, zu arbeiten und dafür den Wegfall von sozialen Kontakten, Wertverlust beim Wohneigentum und/oder laufend Mehrkosten beim Erhalt der Arbeitskraft zu akzeptieren. Du ja im Übrigen auch, denn auch wenn ich kein Hobbypsychologe bin, kann ich aus Deinem Niedriglöhnerbashing doch ein bißchen den Frust raushören, dass DU am Samstag schacken musst (wie im Übrigen auch die Kassiererin im LIDL 😉 ) und andere nicht.

Zitat:

Original geschrieben von macros_1102



Und genau an dem Punkt driften die Meinung so weit auseinander. Die Propagandisten schreien jetzt "Arbeit muss sich lohnen" - "Mindestlohn" und ähnliche Parolen - und heizen damit die Gemüter der bildungsfernen Unterschicht auf, die erwiesener Maßen schneller/leichter beeinflussbar ist und sich dann mit der Ausrede/wirtschaftlichem Überlebenstrieb (oder nenn es wie du willst) auf der H4 Wiese ausruht, da sie lieber zu Hause rumgammeln als für wenig/gleiches/minimal mehr Geld arbeiten zu gehen. Genau diesem Typ H4er muss der Staat einen Riegel vorschieben. Nicht indem er dem unqualifizierten mehr Geld gibt, sondern in dem er H4 unattraktiv macht, damit der H4er endlich aufwacht und sich wieder bemüht arbeiten zu gehen, bzw versucht, aus seinem Sumpf heraus zu kommen. Das spart dem Staat in zweierlei Hinsicht sogar Geld. Optimalerweise weniger Arbeitslose (wenn die Konjunktur es hergibt), und weniger zu zahlende Sozialleistungen.

Aha, so langsam gehts vom Niedriglöhnerbashing zum Hartzer-Bashing, das ist schon mal ein Anfang 😉

Immerhin hast Du schon mal erkannt, dass man nicht die Hand beschimpft, die einem das Brötchen schmiert, welches man essen möchte 😉

Es ist doch so: Wer arbeitet, möchte auch an dem durch ihn generierten Wirtschaftswachstum partizipieren. Das ist ja erst mal ein legitimer Wunsch. Natürlich nur soweit, wie es seiner systemrelevanten Leistung entspricht.

Genau das ist aber zumindest gefühlt längst nicht mehr der Fall, denn bei dem Wirtschaftswachstum ist aus den unterschiedlichsten Gründen der sozialversicherungspflichtig beschäftigte Mittelstand längst von der Prosperität abgekoppelt und kämpft um seinen "Klassenerhalt". Ob das nun real so ist, oder sich dank massivster Konsumanimation einfach nur das Anspruchsdenken geändert hat, lasse ich mal bewusst außen vor. 😉
Aber schön sind halt immer die Leute, die auf einer (noch) intakten Schäre sitzen, und sich großkotzig über andere echauffieren, deren Untersatz sich in den Mühlen der u. a. Globalisierung aufgelöst hat.
Ehrlicherweise müsste man einfach sagen: tja, Wohlstand ist leider nicht für jeden da. Ich hatte (bis jetzt!) Glück, Du hast leider auf´s falsche Pferd gesetzt. Man kann eben nicht Bürstenbinder werden und hoffen, dass man damit den Rest seines Lebens ausgesorgt hat. Das ist schade, aber eben der Lauf der sozialdarwinistischen Welt. Mal verliert man eben und mal gewinnen die anderen.
Da das vielen aber zu hart klänge und einen unangenehmen Nachgeschmack hinterließe, reden sie sich lieber ein, dass sie was Besseres sind und die anderen es einfach nicht anders verdient haben.

Dass es unabhängig davon NATÜRLICH auch Leute gibt, die genau DAS verdient HABEN, eben weil sie tatsächlich nichts machen wollen oder können, das steht auf einem ganz anderen Blatt.

Zitat:

Original geschrieben von macros_1102


...
Hier geht es nicht um Großkotzigkeit, ...

Doch genau und eigentlich NUR um Deine Großkotzigkeit geht es. 😉 Mir jedenfalls. Inhaltlich sind wir eigentlich gar nicht weit auseinander, was mir nur tierisch auf den Bart geht ist Deine abfällige Art, über Menschen zu reden, zu denen auch Du ganz ganz schnell gehören kannst.

Mag sein, dass Du Dich moralisch dann an dieser Stelle von anderen unterscheiden wirst und trotzdem für den Hartz-gleichen Almosen arbeiten wirst, aber ich habe da so meine Zweifel, dass es tatsächlich so ist 😉

Zitat:

Doch genau und eigentlich NUR um Deine Großkotzigkeit geht es. 😉 Mir jedenfalls. Inhaltlich sind wir eigentlich gar nicht weit auseinander, was mir nur tierisch auf den Bart geht ist Deine abfällige Art, über Menschen zu reden, zu denen auch Du ganz ganz schnell gehören kannst.

Mag sein, dass Du Dich moralisch dann an dieser Stelle von anderen unterscheiden wirst und trotzdem für den Hartz-gleichen Almosen arbeiten wirst, aber ich habe da so meine Zweifel, dass es tatsächlich so ist

Vom Prinzip her läufts doch darauf hinaus, dass du hier offensichtlich die Moralkeule schwingen willst, im gleichem Atemzug aber jemanden, dessen Moralkeule vielleicht etwas gewetzter ist Großkotzigkeit unterstellst. Du vernachlässigst zudem, dass der Weg zur H4 Matte schon ein Stückchen weiter ist, als hier so polemisch dargestellt. Man verliert nicht seinen Job und landet bei H4 - nein, man verliert seinen Job und ist zunächst einmal arbeitslos und bekommt normales ALG1 (Dauer je nach länge der vorangegangen versicherungspflichtigen Arbeitszeit). Bei 4 Jahren Beschäftigung sind das schon mal 24 Monate ALG1 -> wenn 2 Jahre für dich "ganz ganz schnell" ist, dann okay - für mich ist das ein ziemlich langer Zeitraum.

Zudem ging es in meinen Anfeindungen NIE um frisch arbeitslos gewordene, oder schwer vermittelbare, von Schicksalsschlägen gebeutelte . . . H4 Empfänger - sondern NUR um die H4 Empfänger, deren Anspruch es ist, so lange wie möglich H4 zu bekommen, da sie entweder zu faul sind, oder aber denken, dass ihre Arbeitsleistung nicht entsprechend honoriert wird.

Angriffspunkt 2 ist der vielseits als Allheilmittel propagierte Mindestlohn. Hier war ich (zugegebener Maßen) vielleicht politisch nicht ganz korrekt - jedoch ist es gegenüber jedem Facharbeiter der mit 10-11 € die Stunde rumgurkt eine Frechheit über Mindestlöhne zu sprechen. Die Aushilfe die in einer Branche X arbeitet wird dank Mindestlohn auf ein höheres Lohnniveau gebracht - was im Worst Case dann nahezu dem Lohn des Facharbeiters entspricht. Das ich das nicht gut finden kann ist sicher nachvollziehbar!

Zitat:

Der Schlosser wird also zum Maurer und der Bäcker zum Schlosser? Und der Physikprofessor zum IT-Spezialisten und der Kardiologe zum Bauingenieur...

Und in den 6 Jahren der Umschulung/des Zweitstudiums und Einarbeitung wartet dann die Wirtschaft sehnsüchtig und schaut derweil in die Luft... Und DA redet einer von reellem Hintergrund
[...]
Bei allem anderen könntest Du eine Ausbildung ohnehin nicht ein zweites mal bezahlen. Und die Firmen WOLLEN genau das ja auch nicht: die wollen Fachkräfte, die BILLIG und SOFORT verfügbar sind. Daher auch der sog. "Fachkräftemangel".

1. Hochqualifizierte sind von dieser Entwicklung nahezu ausgeschlossen. (Hochschulabsolventenquote unter den H4ern: 1,2%) Ein Drittel aller Hochschulabsolventen arbeitet nach dem Studium branchenfremd. Also erzähl hier nix davon, dass es (generell) nicht möglich wäre - oder höchstens in der Vertreterbranche.

2. Die Facharbeiter wechseln häufiger ihre Branche als du vielleicht annimmst. In Zeiten der Krise nehmen die Leute alles an, was sie annehmen können. Hier hilft dir vielleicht ein Blick über die Schreibtischkante hinaus an die Basis. Der Arbeitsmarkt unterliegt nicht nur in der Theorie konjunkturellen Schwankungen, sondern auch in der Praxis. Leidet die Automobilindustrie bei gleichzeitigem Immobilienboom kommt es (auch in der Realität) dazu, dass die Baufirmen beliebiges Personal einstellen (aufgrund des konjunkturbedingten Fachkräftemangels). Genauso läuft es auch anders herum. Brummt es in der Automobilindustrie, werden aus verschiedensten Berufsgruppen die Facharbeiter eingestellt.

Falls du hier wirklich über reele Hintergründe sprechen willst, solltest du vielleicht auch mal anfangen jenseits deines kleinen Politblogs an die Basis zu schauen. Ich sehe X-Mal im Jahr einen neuen Maurer, Bäcker oder Fleischer, der von den Firmen zu uns geschickt wird - um Schlosserarbeiten zu machen. Ich sehe sie JEDEN TAG - die technischen Sachbearbeiter, die sich aufgrund eines extremen Mangels an Projektleitern als Projektleiter verdienen. Und du willst mir was über reelen Hintergrund erzählen. Sorry nein!!! BTW: ich zähle übrigens auch zu der Gruppe aus 1. Ich habe etwas vollkommen anderes studiert, als das, was ich jetzt mache. Und ich bin, soweit ich weiss, weder Consultant, noch Vertreter.

Zitat:

Also versuch ich´s dann einmal NOCH differenzierter, wobei ich gar nicht weiß, ob bei so schlauen Welterklärbären überhaupt ansatzweise das ganze in eine sinnfällige Richtung bringen kann, denn es ist immer so mühselig, um Dein anmaßendes und selbstverliebtes Geschwaller drumherumzulesen und sich beim Schreiben davon emotional nicht zu sehr antriggern zu lassen, dass ich die sachlichen Dinge manchmal etwas schleifen lasse

Du nennst mich anmaßend und selbstverliebt? Ohne dir zu Nahe treten zu wollen - ich halte mich vielleicht häufig nicht an die political correctness - das hat aber (und das solltest du als Blogger eigentlich wissen) schon seine Gründe. Wir können hier aber auch gerne alles etwas aufgeweichter, politisch korrekter, netter . . formulieren.

1. Ich hab die armen H4 Empfänger, die den ganzen lieben langen Tag zu Hause sitzen müssen, weil sie keine Lust auf arbeiten haben nicht so richtig lieb.
2. Ich find es doof, dass manche H4 Empfänger sich denken, dass es besser ist, nicht arbeiten zu gehen, weil man beim Arbeiten viel zu wenig Geld verdient.
3. Ich denke, dass es gegenüber einem Facharbeiter nicht gerade nett ist, wenn ein Aushilfsarbeiter ohne jetwege Qualifikation genausoviel verdient, wie eben jener Facharbeiter.
4. Ich glaube fest daran, dass jeder mit dem entsprechenden Einsatz, der notwendigen Flexibilität und einem vorhandenen Talent/Geschick/IQ das erreichen kann, was er erreichen will. Vorrausgesetzt er hat den nötigen Ansporn/Zwang dazu.

Was ist an diesen (etwas netter formulierten) Aussagen anmaßend und selbstverliebt? Der Ton macht die Musik - aber wenn die Musik besch... ist brauch ich auch keine guten Töne zu verwenden!

Wobei - jetzt wo ich so drüber nachdenke - ich bin doch schon ein wenig selbstverliebt, aber nicht viel weniger als du.

PS: Dass du dich emotional so (leicht) antriggern (ich will deine bis dato wirklich recht überzeugenden sprachlichen Qualitäten ja nicht rügen - aber ein emotionaler Trigger findet wohl eher bei dissoziativen Störungen Anwendung - und ist in diesem Kontext nicht ganz angebracht - aber die Anglizismen sind in Bloggersprache ja eh grad total en vogue) lässt, gibt durchaus auch Anlass zur Vermutung, dass dir das Thema mehr auf der Seele brennt. (...ohne weiteren Kommentar)

PPS: Es ist übrigens recht deutlich zu erkennen, dass wir in einigen Dingen sogar ähnlich gestrickt sind - nur spricht aus dir der Mercedes-Fahrer (ich lass dir da jetzt mal Zeit zum "googlen"😉

das grundlegende problem ist ja das man als h4 empfänger mit ~400€ mietwohnung den selben verdienst hat wie jemand der als friseur (der auch 3 jahre gelernt hat) oder, um auch mal das stiefkind der deutschen anzusprechen, physiotherapeuten die mit <1000€ im monat nach hause gehen trotz 3 jahres ausbildung (pflegern etc geht es ähnlich)...eure generelle ansicht ist ja den h4 satz zu senken was ansich keine schlechte idee ist WENN denn durch h4 auch sowas wie strom übernommen werden würde was nicht der fall ist.

also entweder erhöht man die löhne im niedriglohnsektor (physiotherapeuten/frieseure/maurer/bäcker/einzelhandel etc pp.) oder man ändert h4 grundsätzlich und zwar dahingehend das ALLE kosten übernommen werden strom/heizung/miete und u.U. fernsehen/internet und alles weitere über essens marken o.ä. geregelt wird also das keine oder nur eine minimale barauszahlung stattfindet und der rest direkt getilgt wird denn das problem was wir haben ist das h4 empfänger durch ihr "einkommen" sich auch luxus leisten können (gras konsum/ps3/iphone etc pp) was einfach nicht nötig und/oder sinn der sache ist.

ich darf ich in meiner wohnung für 60€ im monat heizen was bei heutigen brennstoffpreisen einfach lächerlich ist (ich heize mit kohlen ~6tonnen im jahr= ~1100€ bekommen hab ich zu h4 zeiten jedoch nur 720€). genauso wie strom der GARNICHT angerechnet wird...mein warmwasser kommt aus boilern...diese werden mit strom versorgt und das musste ich zu h4 zeiten schön selber zahlen somit hat sich h4 OHNE schwarzarbeit für mich nicht gerechnet....

andersrum geht es den leuten in einer wohnung mit zentralheizung und stromflat supergut weil das amt dort ja ALLES übernimmt...wodurch dann der umstand entsteht das arbeiten sich in dieser umgebung einfach nicht lohnt...

kurzum sollte man die h4 regelung überarbeiten um sie an die umstände anzupassen und AUSSERDEM einen mindeslohn einführen und hier rede ich nicht von 10€ sondern z.b. 8,50€(brutto [1360€ brutto im monat@160h/monat]) das wären dann ~1000€ netto im monat was dann ein akzeptables grundeinkommen wäre...

und nun erzählt mir bitte keiner das 8,5€/h viel sind dann geh ich in die ecke und weine -.-

p.s. es gibt keinen fachkräfte mangel sondern nur einen mangel an arbeitsstellen die fachkräfte entsprechend bezahlen wollen...

Zitat:

Original geschrieben von Foxs



p.s. es gibt keinen fachkräfte mangel sondern nur einen mangel an arbeitsstellen die fachkräfte entsprechend bezahlen wollen...

Es gibt einen Fachkräftemangel im Bereich der Ingenieure, der Ärzte und anderer Akademiker und diese Personen bezahlen auch gut. Ärzte verdienen mindestens 46.131 € nach TVÖD! Ist zwar nicht viel, wenn man die 6 Jahre Studium und die Arbeitszeiten berücksichtigt. 

Ähnlich sieht es bei den Ingenieuren aus!

@Foxs: Bist du HarztIV oder warum hast du nur 60€ zum heizen pro Monat?

Zitat:

Original geschrieben von ThePilot



Zitat:

Original geschrieben von Foxs



p.s. es gibt keinen fachkräfte mangel sondern nur einen mangel an arbeitsstellen die fachkräfte entsprechend bezahlen wollen...
Es gibt einen Fachkräftemangel im Bereich der Ingenieure, der Ärzte und anderer Akademiker und diese Personen bezahlen auch gut. Ärzte verdienen mindestens 46.131 € nach TVÖD! Ist zwar nicht viel, wenn man die 6 Jahre Studium und die Arbeitszeiten berücksichtigt. 
Ähnlich sieht es bei den Ingenieuren aus!

@Foxs: Bist du HarztIV oder warum hast du nur 60€ zum heizen pro Monat?

ich hab "früher" (vor 2-3 jahren) mal direkt nach der ausbildung etwa 1jahr h4 bezogen daher weiß ich den satz...arbeite aktuell aber daher kenn ich beide seiten der medaille...meine freundin hatte bis vor kurzem ihre physio ausbildung und bezog danach 2 monate h4 daher kenn ich auch die aktuellen zahlen welche nur geringfügig anders sind als damals

bei uns sind die ingineure "alle" als dozenten tätig...hab diese leider nie gefragt warum sie nicht in der industrie tätig sind und wir haben in einem ort mit 12000 einwohnern ~6zahnärzte 5 allgemeinärzte ...also wenig ist anders...

ggf haben wir im osten auch einen fachkräfte überschuss und im westen halt einen mangel...in bonn sprach ich auch mal mit dort studierenden und die bestätigten dies...ausbildungen sind dort rar aber arbeit findet jeder...das ist hier genau andersrum (zumindest nach meinem und deren empfinden)

p.s. 60€ im monat ist der maximal satz hier...meine wohnung ist 56qm groß...ich dufte dort weiter wohnen weil die miete so gering ist sonst hätte ich auch umziehen müssen weil die wohnung "zu groß" ist

Zitat:

Original geschrieben von macros_1102


Vom Prinzip her läufts doch darauf hinaus, dass du hier offensichtlich die Moralkeule schwingen willst, im gleichem Atemzug aber jemanden, dessen Moralkeule vielleicht etwas gewetzter ist Großkotzigkeit unterstellst.

Was Du da schwingst ist aber eine Keule ohne Moral. Und dass sie bei Dir offenkundig mehr gewetzt (oder wolltest Du gewitzt sagen? 😉 ) ist, ist genau das Problem. Ich stelle eher Fragen und werfe Probleme auf. Du trompetest Deine Stammtischweisheiten in die Gegend und brichst pauschal den Stab über alle anderen mit einem Weltbild, in dessen Zentrum stets die Überzeugung steht, dass alle doof sind außer Dir.

Zitat:

....
Zudem ging es in meinen Anfeindungen NIE um frisch arbeitslos gewordene, oder schwer vermittelbare, von Schicksalsschlägen gebeutelte . . . H4 Empfänger - sondern NUR um die H4 Empfänger, deren Anspruch es ist, so lange wie möglich H4 zu bekommen, da sie entweder zu faul sind, oder aber denken, dass ihre Arbeitsleistung nicht entsprechend honoriert wird.

Stimmt, eigentlich gibg es bei Dir ja GAR NICHT um Hartzer sondern um die dummen Zeitarbeiter und Niedriglöhner. Da weichst Du jetzt fragwürdig geschickt auf die Maginot-Linie (kannst ja mal googlen oder bei wikipedia lesen; entspräche Deinem hier kolportierten Wissenstand 😉 ) Deiner Verteidigung zurück und verschanzt Dich hinter dem Thema Hartz IV, wo doch am Anfang die Polemik gegen den gemeinen Niedriglöhner ging, der offenkundig zu doof und zu faul ist sich mit Dir zu messen und es daher verdient hat, in einer Zeitarbeitsfirma für die Hälfte zu schacken.

Jetzt wo Du merkst, dass Dir da die Granaten um die Ohren fliegen, sinds auf einmal nur noch die bösen Hartzer. Naja, Einsicht ist ja der erste Weg zu Besserung. 😁

Zitat:

Angriffspunkt 2 ist der vielseits als Allheilmittel propagierte Mindestlohn. Hier war ich (zugegebener Maßen) vielleicht politisch nicht ganz korrekt - jedoch ist es gegenüber jedem Facharbeiter der mit 10-11 € die Stunde rumgurkt eine Frechheit über Mindestlöhne zu sprechen. Die Aushilfe die in einer Branche X arbeitet wird dank Mindestlohn auf ein höheres Lohnniveau gebracht - was im Worst Case dann nahezu dem Lohn des Facharbeiters entspricht. Das ich das nicht gut finden kann ist sicher nachvollziehbar!

Q. e. d. Dann frag Dich doch mal, WARUM Dein hoch gelobter Facharbeiter nur 11€ die Stunde verdient. 😉

DAS ist es doch genau das Problem, was ich hier meine.

Das Problem ist doch nicht der Mindestlohn der Azubine sondern, dass schon der Facharbeiter nur ein Almosengehalt kriegt. Da ist natürlich freilich keine Luft nach unten, um dann auch noch der letzten Friseuse das gleiche zu zahlen.

Aber WARUM verdient der Facharbeiter heute nicht mehr so deutlich mehr? Voilà: genau, weil eben längst alle Facharbeiter sind bzw. werden können und es viel mehr Angebot als Nachfrage an Arbeitskräften gibt. Es gab zwar noch nie so viele Arbeitsplätze wie heute und die Bevölkerung schrumpft beständig; aber die meisten dieser Arbeitsplätze aus dem Jobwunder sind eigentlich nur Hilfsjobs, die keine familie ernähren und in prosperierenden Zeiten nur von Studenten und Schülern in den Ferien gemacht wurden.

Die ehedem gut verdienenden Fabrikarbeiter in Bergbau, Montan, Chemie und Automobil sind heute Call-Center Hiwis, die Dir am Beschwerdetelefon für 5€ die Stunde was vom Mond erzählen 😉

Es ist aber mehr als kurzsichtig sich, und mehr als anmaßend, anderen einzureden, man müsse sich nur mehr anstrengen, dann würde das alles irgendwie funktionieren. In der Tat funktioniert das in einem gewissen Rahmen, aber eben lange nicht für alle.

B.t.w.: wo wir ja schon so liebevoll persönliche Privatessen austauschen: soll ich unterstellen, dass DIR der Mindestlohn so am Herzen liegt, weil Dein Verdienst sich in der Nähe der genannten 11€ befindet? 😁😁
Nicht das ich das annähme, aber bediene ich mich Deiner Assoziationsketten, KÖNNTE einem da die Idee kommen 😉
Aber Du kannst Dir den Schaum wieder vom Mund wischen: auch ich bin nicht dafür, in Niedriglohnbereichen den Mindestlohn einzuführen, weil es wie oben dargelegt ebenso zu einem schiefen Ergebnis führt. Das ist viel zu kurz gesprungen und geht in die gleiche populistische Tüte.

Zitat:

Original geschrieben von macros_1102



1. Hochqualifizierte sind von dieser Entwicklung nahezu ausgeschlossen. (Hochschulabsolventenquote unter den H4ern: 1,2%) Ein Drittel aller Hochschulabsolventen arbeitet nach dem Studium branchenfremd. Also erzähl hier nix davon, dass es (generell) nicht möglich wäre - oder höchstens in der Vertreterbranche.
2. Die Facharbeiter wechseln häufiger ihre Branche als du vielleicht annimmst. In Zeiten der Krise nehmen die Leute alles an, was sie annehmen können. Hier hilft dir vielleicht ein Blick über die Schreibtischkante hinaus an die Basis. Der Arbeitsmarkt unterliegt nicht nur in der Theorie konjunkturellen Schwankungen, sondern auch in der Praxis. Leidet die Automobilindustrie bei gleichzeitigem Immobilienboom kommt es (auch in der Realität) dazu, dass die Baufirmen beliebiges Personal einstellen (aufgrund des konjunkturbedingten Fachkräftemangels). Genauso läuft es auch anders herum. Brummt es in der Automobilindustrie, werden aus verschiedensten Berufsgruppen die Facharbeiter eingestellt.

Und ich unterstelle jetzt mal, dass es a) weniger H4-Empfänger unter den Akademikern gibt, weil arme Leute ohne jegliche Mittel oft erst gar nicht studieren und "Vermögende" so ohne Weiteres gar keine Stütze kriegen 😉

b) wenn ich "branchenfremd" arbeite, heißt das ja noch lange nicht, dass ich FACHfremd arbeite. Wenn ich z. B. als Architekt bei EON in der Objektbetreuung arbeite, ist das auch branchenfremd und trotzdem bleib ich beim Fach. Das gleiche gilt für nen Maschinenbauer als Schadensprüfer bei ner Versicherung oder nen Kokseinkäufer, der sein BWL-Diplom im Verhüttungswesen gemacht hat und in die Metallverarbeitende Industrie geht usw.

c) sind es wohl immer dieselben, die als Springer von Job zu Job wechseln und sich von einem Zeitvertrag in den nächsten lavieren. Natürlich alle selber schuld nach Deiner Ansicht.

Zitat:

Falls du hier wirklich über reele Hintergründe sprechen willst, solltest du vielleicht auch mal anfangen jenseits deines kleinen Politblogs an die Basis zu schauen. Ich sehe X-Mal im Jahr einen neuen Maurer, Bäcker oder Fleischer, der von den Firmen zu uns geschickt wird - um Schlosserarbeiten zu machen.

Ja, mein Politblog. Entschuldige, dass ich da noch nicht die Weltformel gepostet habe, ich bin noch nicht dazu gekommen, denn natürlich ist es neben Deinen Stammtischphrasen die einzige Lektüre, die ich täglich lese und selber schreibe 😁

Ganz schwaches Ablenkungsmanöver... 😉

Aber zum Thema:

Stimmt, die haben ja alle Fleischer studiert 😉 Und die werden vermutlich auf den ersten Tag die gleiche qualifizierte Arbeit machen wie euer gelernter Fachschlosser?

Und ja, ich habe keine Ahnung von der Arbeit eines Industrieschlossers. Aber wenn das wirklich so ein Popeljob ist, bei dem jeder Bäcker innerhalb von Tagen als Facharbeiter durchgehen kann, dann ist ja gut. Ich behalts mal im Hinterkopf für schlechte Zeiten 😉

Nenn mir Deine Firma und Dein Gehalt: ich bleib 2% unter Deinem Salär und mach dann Deinen Job, wenn´s in meiner Branche mal richtig schlecht laufen sollte. Die Woche Einarbeitung leg ich gratis obendrauf. 😁

Zitat:

Original geschrieben von macros_1102


...

1. Ich hab die armen H4 Empfänger, die den ganzen lieben langen Tag zu Hause sitzen müssen, weil sie keine Lust auf arbeiten haben nicht so richtig lieb.
2. Ich find es doof, dass manche H4 Empfänger sich denken, dass es besser ist, nicht arbeiten zu gehen, weil man beim Arbeiten viel zu wenig Geld verdient.
3. Ich denke, dass es gegenüber einem Facharbeiter nicht gerade nett ist, wenn ein Aushilfsarbeiter ohne jetwege Qualifikation genausoviel verdient, wie eben jener Facharbeiter.
4. Ich glaube fest daran, dass jeder mit dem entsprechenden Einsatz, der notwendigen Flexibilität und einem vorhandenen Talent/Geschick/IQ das erreichen kann, was er erreichen will. Vorrausgesetzt er hat den nötigen Ansporn/Zwang dazu.

Was ist an diesen (etwas netter formulierten) Aussagen anmaßend und selbstverliebt? Der Ton macht die Musik - aber wenn die Musik besch... ist brauch ich auch keine guten Töne zu verwenden!

Wobei - jetzt wo ich so drüber nachdenke - ich bin doch schon ein wenig selbstverliebt, aber nicht viel weniger als du.

Btw. hier scheint ein kleiner Logikfehler zu sein; müsste es nicht MEHR heißen? 😉 Oder sollte das gar ein sprachliches Stilmittel werden? Mann, ungeahnte Talente tun sich da auf. Der Maschinenschlosserschiebermeister, der eigentlich Bauingenieurwesen studiert hat und nebenbei auch dichten kann. Fehlt Dir nur noch die israelfeindliche Attitüde und die Volkssturmvergangenheit und Günter Grass könnte einpacken 😁

Und nein, abgesehen von Deinen verunglückten Zynismus-Versuchen unter pkt. 1 klingt es unter Pkt 2 nicht mehr so selbstverliebt. Und weißt Du auch warum? Weil Du endlich mal differenzierst 😉

Da hat doch immerhin das ganze Geschreibe hier schon mal sein Gutes gehabt. Er sagt: "MANCHE" und "ICH FINDE" und immerhin ist er schon bei Arbeitsverweigerern angekommen und schimpft nicht mehr auf die geldgeile Schlecker-Verkäuferin, die sich doch erdreistet, für ihre Arbeit auch Geld verdienen zu wollen 😉

Andererseits verlangst Du eben Moral, wo es keine mehr gibt. Wenn Du für weniger Geld mehr arbeiten müsstest und dabei noch gesagt bekämest, dass Du eigentlich doof bist, wenn Du das machst, und von so arroganten Schnöseln noch damit abgefertigt würdest, dass Du es ja auch nicht anders verdient hast, was würdest DU wohl machen? 😉

Pkt 4) Tja, das kommt halt darauf an, WAS man erreichen will 😉 Ich glaube, die meisten wollen ein solides Auskommen inflationsbereinigt mit leicht steigender Tendenz und dabei ein bißchen Zeit und Ruhe für ihre Familie und Freizeit an einem Ort, an dem sie sich zuhause und wohl fühlen. Und ich glaube, dass es mehr als einige gibt, die genau DAS nicht erreichen. Einer davon bist scheinbar DU, und es gefällt Dir offenkundig gar nicht, wenn andere das in anderer Form erreichen - zum Beispiel, indem sie auf Deinen Kodex ka..en und ein bißchen Consumer-Tand und nach ihrer Fasson weiterleben 😉
Jetzt kannst Du natürlich zu Recht in Frage stellen, OB man das denn erreichen können darf und nicht gefälligst froh sein soll, wenn man es warm hat und was zu essen. DAFÜR muss man aber eben heutzutage nicht arbeiten gehen, das gibts als Stütze umsonst - und Fernseher, Auto und Kinder ebenso für lau. Was WILL man denn eigentlich mehr? 😉 Tja, letztlich kriegt man nur die moralische Reinheit, dass man nicht auf Kosten der Gemeinschaft lebt.
Aber da hast Du das Problem, dass Du die Wünsche der Bevölkerung auf der einen Seite nicht erfüllen kannst, auf der anderen Seite aber verlangst, dass sie sich einer Gemeinschaft gegenüber solidarisch zeigen, die sie überhaupt nicht als Gemeinschaft wahrnehmen.
Wie löst Du jetzt das Schisma?
Deine Antwort bisher: Indem Du draufprügelst. Problem ist nur, dass das nur bis zu einem gewissen Grad geht. Wenn Du Krieg und Frieden gelesen hast, kennst Du ja Tolstois Theorie über die Zwangsläufigkeit von Ereignissen und die Selbstständigkeit der Masse. Nun, genau DAS ist es, was aktuell passiert. Die "französischen Soldaten" haben ihr Ziel für´s Große Ganze verloren, jeder plündert was er kann und treibt damit alle in den Untergang.
DAS ist einfach das Problem, wenn man einer Masse Individualismus und Hedonismus als einzige Handlungsmaxime vorlebt, wie übrigens in der Erziehung auch: sie machen´s wie die Kinder einfach nach, auch wenn Vati rülpst und furzt 😁

Zitat:

PS: Dass du dich emotional so (leicht) antriggern (ich will deine bis dato wirklich recht überzeugenden sprachlichen Qualitäten ja nicht rügen - aber ein emotionaler Trigger findet wohl eher bei dissoziativen Störungen Anwendung - und ist in diesem Kontext nicht ganz angebracht - aber die Anglizismen sind in Bloggersprache ja eh grad total en vogue) lässt, gibt durchaus auch Anlass zur Vermutung, dass dir das Thema mehr auf der Seele brennt. (...ohne weiteren Kommentar)

Ja, es brennt mir immer auf der Seele, wenn ich offenkundige Arroganz, Borniert- und Selbstverliebtheit sehe. Das ist sicherlich keine bequeme Eigenschaft - am wenigsten oft für mich selber, aber es macht mir irgendwie immer persönliches Vergnügen, in die Blubberblasen von irgendwelchen Wichtigtuern reinzupiken und ihnen den Spiegel vorzuhalten, weil ich so ein Verhalten menschlich gesehen doch sehr bedauernswert finde. Eine meiner wenigen - auch hier auf MT ausgelebten - Obsessionen 😁, wie Dir in dem offenkundig durchgeführten Studium meiner Beiträge hier u. U. aufgefallen sein könnte.

Meistens ärger ich mich ja eher über die gemeinen Ökoschlaumeier.

Manchmal erwächst nach so einem ermüdenden Geplänkel tatsächlich ein konstruktiver Diskurs, aber bisher war ich selten mit jemandem inhaltlich so nah beieinander und dabei emotional so weit weg.

Das hier ist schon ein spezial gelagerter Sonderfall 😉

eine "für mich" interessante diskusion aus einem podcast: http://not-safe-for-work.de/nsfw003-alte-kugelschreiber/

dort geht es um das bedingungsloses grundeinkommen/mindestlohn etc ebend die diskusion die hier auch läuft...

natürlich nicht hoch wissenschaftlich aber meiner meinung nach doch interessant

die direkte diskusion um o.g. beginnt etwa bei 1h und 15min

Guten Appetit.

http://www.youtube.com/watch?v=fnuGgvewJqs&feature=related

Zitat:

Meistens ärger ich mich ja eher über die gemeinen Ökoschlaumeier.

Manchmal erwächst nach so einem ermüdenden Geplänkel tatsächlich ein konstruktiver Diskurs, aber bisher war ich selten mit jemandem inhaltlich so nah beieinander und dabei emotional so weit weg.

Den Eindruck habe ich auch gewonnen, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob mir das gefallen sollte oder nicht.

Grundsätzlich wäre es wohl (beiderseitig) angebrachter, persönliche Mutmaßungen über den Gesprächspartner über Herkunft, Probleme, Verdienst etc. ein wenig hinten anzustellen. So war das hier

Zitat:

Der Maschinenschlosserschiebermeister, der eigentlich Bauingenieurwesen studiert hat und nebenbei auch dichten kann. Fehlt Dir nur noch die israelfeindliche Attitüde und die Volkssturmvergangenheit und Günter Grass könnte einpacken

schon ziemlich hart an der Schmerzgrenze des guten Geschmackes. Da lob ich mir meine Holzhammermethode - die lässt deutlich weniger Interpretationsspielraum. Mal abgesehen davon bin ich weder das Eine, noch hab ich das Andere studiert.

Zitat:

Stimmt, eigentlich gibg es bei Dir ja GAR NICHT um Hartzer sondern um die dummen Zeitarbeiter und Niedriglöhner. Da weichst Du jetzt fragwürdig geschickt auf die Maginot-Linie (kannst ja mal googlen oder bei wikipedia lesen; entspräche Deinem hier kolportierten Wissenstand 😉 ) Deiner Verteidigung zurück und verschanzt Dich hinter dem Thema Hartz IV, wo doch am Anfang die Polemik gegen den gemeinen Niedriglöhner ging, der offenkundig zu doof und zu faul ist sich mit Dir zu messen und es daher verdient hat, in einer Zeitarbeitsfirma für die Hälfte zu schacken.

Jetzt wo Du merkst, dass Dir da die Granaten um die Ohren fliegen, sinds auf einmal nur noch die bösen Hartzer. Naja, Einsicht ist ja der erste Weg zu Besserung.

Oh mein Gott. Um intellektuelle Überlegenheit zu demonstrieren musst du doch nicht den geistig umnachteten Leser (damit meine ich natürlich mich) hier doch nicht so vielen Fremdwörtern quälen - in der Hoffnung mich vielleicht zu ertappen wie ich meinen (besten) Freund google befrage. Aber da spricht wahrscheinlich der Historiker aus mir. Was für mich ein Vergnügen zu Lesen ist, mag für den einen oder anderen vielleicht doch etwas zu viel des Guten sein.

Zitat:

b) wenn ich "branchenfremd" arbeite, heißt das ja noch lange nicht, dass ich FACHfremd arbeite. Wenn ich z. B. als Architekt bei EON in der Objektbetreuung arbeite, ist das auch branchenfremd und trotzdem bleib ich beim Fach. Das gleiche gilt für nen Maschinenbauer als Schadensprüfer bei ner Versicherung oder nen Kokseinkäufer, der sein BWL-Diplom im Verhüttungswesen gemacht hat und in die Metallverarbeitende Industrie geht usw.

Ich kann dir leider nicht genau sagen, wie diese Statistik entstanden ist, insbesondere welche Studienrichtungen am häufigsten branchenfremd arbeiten. Ich habe diesen Punkt nur mit aufgenommen, um exemplarisch darstellen zu können, dass Branchenwechsel häufiger stattfinden, als zuvor von dir exaltiert dargestellt. Ich habe mich jedoch auf tatsächliche berufliche Alternationen bezogen habe, die dank Weiterbildungen/Berufserfahrung etc. stattfinden. Im Potpourri der beruflichen Qualifikationen, insbesondere der Schlüsselqualifikationen im Zusammenspiel mit den simultan stattfindenden konjukturellen Schwankungen ist ein Wechsel zwischen den Branchen mittlerweile sogar unvermeidbar. In den seltensten Fällen läuft es darauf hinau, dass der Arzt zum Fleischer wird, geschweige denn umgekehrt - auch wenn beide (verblüffenderweise 😉 ) mit scharfen Messern umgehen können. Da kommt es doch schon eher vor, dass der handwerklich begabte Maurer/Zimmermann o.ä. in der Schlosserei rumschraubt, oder auch umgekehrt.

Zitat:

Stimmt, die haben ja alle Fleischer studiert 😉 Und die werden vermutlich auf den ersten Tag die gleiche qualifizierte Arbeit machen wie euer gelernter Fachschlosser?

Und ja, ich habe keine Ahnung von der Arbeit eines Industrieschlossers. Aber wenn das wirklich so ein Popeljob ist, bei dem jeder Bäcker innerhalb von Tagen als Facharbeiter durchgehen kann, dann ist ja gut. Ich behalts mal im Hinterkopf für schlechte Zeiten

Du musst nicht immer alles ins Extreme steigern um deine Position glaubhaft zu machen. Der handwerklich begabte Fleischer, der sich lernwillig und mit Ehrgeiz an die Arbeit macht, wird sicher nie die Qualität eines Facharbeiters der jeweiligen Branche erreichen, jedoch kann er für diesen begrenzten Zeitraum der branchenspezifischen Prosperität die Arbeiten des Facharbeiters übernehmen. Es gilt jedoch auch hier, dass die verwendeten Handwerkszeuge sich schon ähnlich sein sollten - oder man sich zumindestens in deren Verwendung auskennt. (Ein Fleischermesser ist nunmal kein Skalpell).

Zitat:

Aber da hast Du das Problem, dass Du die Wünsche der Bevölkerung auf der einen Seite nicht erfüllen kannst, auf der anderen Seite aber verlangst, dass sie sich einer Gemeinschaft gegenüber solidarisch zeigen, die sie überhaupt nicht als Gemeinschaft wahrnehmen.

Hier gibt es ein prinzipielles Problem. Der arbeitende und steuerzahlende Bürger leistet seinen Beitrag zur Gesellschaft - in welcher Form auch immer. Mein Selbstverständnis zum sozialen (wegen mir auch solidarischen) Beitrag zum Allgemeinwohl endet genau an dem Punkt wo ich sehe, dass die Leistungen, die ich der Gemeinschaft in Form von Sozialabgaben, Steuern etc übertrage, für Leute verwendet werden (müssen) deren sozialer/solidarischer Beitrag darin besteht, sich in der Gartenkneipe morgens ab 10:00 die Birne wegzuknallen. Quid pro Quo - und da mir persönlich (genau wie uns allen anderen) die Mittel fehlen um diesem Treiben ein Ende zu setzen, bleibt uns nur die Alternative auf verbalen Konfrontationskurs zu gehen.

Das gleiche Prinzip findet auch im Niedriglohnsektor statt. Mir ist bewusst, dass die Friseuse zu wenig Geld verdient, oder der Elektriker, usw. - aber das ist doch ein bekanntes Problem, wo ich als vernunftbegabter Mensch mir vor meiner Ausbildung sagen muss: WILL ICH DAS? Sich im Nachgang darüber zu beschweren, dass man eine Ausbildung in einem Beruf gemacht hat der perspektivisch mit niedrigem Lohn über die Runden kommen muss, ist genauso einfach wie auch sinnfrei. Ich formuliere es mal etwas drastischer. Die Friseuse hatte irgendwann einmal eine Wahl. Traumjob oder Geld verdienen. Die wenigsten von uns haben das Glück, beides miteinander verbinden zu können und in den meisten Fällen gibt es dann einen Kompromiss.

Nun kommen wir noch einmal zu den Zeitarbeitern. Ich schimpfe nicht direkt auf die Zeitarbeiter - die erfüllen genau ihren Zweck. Sie sind das kurzfristig verfügbare und vor allem billige Personal, dass man in einer Sturm und Drangphase einkauft. ABER, die Zeitarbeiter stehen nicht umsonst bei einer Zeitarbeitsfirma in Lohn und Brot. Und das kann nicht nur auf die Wirtschaft geschoben werden. Ich kann das jetzt auch nur wieder aus eigener Erfahrung wiedergeben. Hin und wieder schlagen bei uns auch Zeitarbeiter auf - teilweise sogar Leute mit Facharbeiterbrief. Was nützt einem die fachliche Qualifikation jedoch, wenn derjenige seinen Job nicht gut macht. Ein guter Facharbeiter findet im Normalfall relativ schnell einen neuen Job, selbst in Zeiten der Krise. Sind seine Leistungen nicht überzeugend wird er landet er genausoschnell bei der Zeitarbeitsfirma wie die von dir erwähnten ehemaligen Bergleute. Natürlich sind das auch nicht alle Zeitarbeiter, die so durchs Raster fallen, aber doch mehr als man denkt. Das hat natürlich auch zur Folge, dass die Stundensätze der Zeitarbeitsfirmen gedrückt werden (berechtigerweise meiner Meinung nach). Die Konsequenz gedrückter Stundensätze sollte jedem klar sein.

Zitat:

Nenn mir Deine Firma und Dein Gehalt: ich bleib 2% unter Deinem Salär und mach dann Deinen Job, wenn´s in meiner Branche mal richtig schlecht laufen sollte. Die Woche Einarbeitung leg ich gratis obendrauf.

Naja - so ne kleine Spitze müsste ich mir darauf auch noch gönnen. Aber lassen wir das einfach mal im Raum stehen, dass du meine Arbeit in einer Woche erlernen könntest. Ich weiss ja selber nichtmal was ich tue 😉

ich zitiere jetzt nicht deinen ganzen text ich möchte dort nur auf 2 punkte eingehen...

1. dir ist bewusst das elektriker/frieseure/einzelhandelsmenschen/gastromenschen/gesundheits und pflege dienste zu wenig geld bekommen und du sagst "tja selber schuld ihr wusstet das ihr dort nichts verdient" da frag ich mich wirklich was du dir vostellst? sollen alle menschen zu beginn ihrer ausbildung politiker werden weil man da am besten kohle scheffelt? oder bankkaufman? oder was auch immer du machst?

es MUSS zwangsläufig auch frieseure/elektriker etc pp geben weil nicht jeder mensch alles kann...hättest du bock beim hausbau das dach selber zu decken? die elektrik selber zu verlegen? die architektur selber hinzurichten das sie "regelkonform" ist? die sanitären anlagen und heizungen selber einzubauen? bist du in allen o.g. experte das du solche menschen die ebend für wenig geld arbeiten gehen nicht brauchst und ihnen deshalb empfielst schon von anfang an was anderes zu lernen?

was hätten wir dann? einen fachkräfte mangel im niedriglohn sektor wunderbar 🙂

2. jemand der seinen traumjob ausübt macht dies gerne und ist engagierter als jemand der nur aufs schnelle geld aus ist und genau das ist unser problem..wir wertschätzen nicht die menschen die ihren job gerne machen auch wenn er noch so "scheisse" (putzfrauen/männer sind damit angesprochen) ist. Warum kann nicht jeder das tun was er gut kann bzw ihm gefällt? nur weil uns der verdienst dazu zwingt?

ein altenpfleger macht einen richtigen scheiss job den sogut wie niemand bis zur rente macht...er bekommt einen mickerlohn von anfangs ebend <1000€ im monat macht dafür aber seinen job gerne weil es ihm gefällt alte menschen zu pflegen...

wenn du irgendwann mal in der bredulie bist auf ebend solche menschen angewiesen zu sein dann hoffe ich für dich das diese leute ihren job auch gerne machen bzw das dann überhaupt noch solche menschen da sind die für fast nichts einen drecks job(in deinen augen [mutmaßung]) machen...

ein dies unterstreichendes wiki zitat fürs bge:

"Götz Werner ist der Auffassung, ein bedingungsloses Grundeinkommen würde nach den Gesetzen freier Märkte dazu führen, dass bisher schlecht bezahlte, aber notwendige Arbeit besser bezahlt, attraktiver gestaltet oder durch automatisierte Prozesse ersetzt werde. Für notwendige oder weithin gewünschte Arbeiten würden zwangsläufig ansprechende und lohnende Arbeitsverhältnisse geschaffen werden und für ausreichend attraktive beziehungsweise lukrative Arbeitsangebote fänden sich im Mittel und mittelfristig immer genug Arbeitswillige. Folge wäre demnach ein Arbeitsmarkt, der sich an Angebot und Nachfrage orientiert, den es in unserer heutigen Marktwirtschaft wegen des Arbeitszwanges allerdings nicht gebe."

Wenn Hartz4 genau so hoch ist, wie ein Friseur-Gehalt, dann bekommt der Friseur zu wenig und nicht der Hartz4-Empfänger zu viel.

Du setzt mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen die Schwelle nur höher aber es sich lohnt zu arbeiten. Es werden mehr Menschen auf der faulen Haut liegen und ich nehme es denen nichtmal übel. 
Dazu kommen die Probleme das zu finanzieren... auf der einen Seite jammern alle hier über die hohen Abgaben, auf der anderen Seite will man mit mehr Sozialleistungen beglückt werden. Ist bereits ein Widerspruch insich!

Zitat:

Original geschrieben von downforze94


Wenn Hartz4 genau so hoch ist, wie ein Friseur-Gehalt, dann bekommt der Friseur zu wenig und nicht der Hartz4-Empfänger zu viel.

Das steht zur Diskussion, vielleicht liegt hartzIV zu hochen und das Gehalt zu niedrig?

Zitat:

Original geschrieben von ThePilot


Du setzt mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen die Schwelle nur höher aber es sich lohnt zu arbeiten. Es werden mehr Menschen auf der faulen Haut liegen und ich nehme es denen nichtmal übel. 
Dazu kommen die Probleme das zu finanzieren... auf der einen Seite jammern alle hier über die hohen Abgaben, auf der anderen Seite will man mit mehr Sozialleistungen beglückt werden. Ist bereits ein Widerspruch insich!

naja für die heutige zeit oder in den nächsten 5 jahren ist es natürlich unrealistisch...aber generell wäre dies der beste weg wenn wir denn beim sozialstaat bleiben wollen...

ich denke nicht das mehr menschen auf der faulen haut liegen denn mit h4 tun sie das auch aktuell schon dahingehend ändert sich nichts bis auf den umstand das der single genausoviel bekommt wie die alleinerziehende mutter mit 8 kindern(kindergeld nicht berücksichtigt)... und für alles weitere geht man arbeiten...

der unterschied ist halt das es keine angst mehr gibt weil das grundeinkommen ist da und man geht arbeiten um sich wirklich was leisten zu können was aktuell nicht der fall ist denn momentan geht man arbeiten um nicht auf der straße zu landen

wie angesprochen für mich lohnt sich h4 nicht...(lohnen im sinne von das es alle meine kosten deckt) für leute mit kindern ist es sinvoller h4 zu erhalten statt zu arbeiten....

desweiteren sollte man bedenken das dann auch ALLE subvenzionen gestrichen werden müssen und noch viele andere sachen um das finanzieren zu können aber wie gesagt darüber braucht man jetzt nicht zu reden

nachtrag:

aktuell geht man arbeiten um zu sparen für die zeit wo man nicht mehr arbeiten geht bzw für weniger geld oder ebend um zu überleben und garnicht sparen zu können....DANN würde man dieses geld ausgeben weil das grundeinkommen ja gesichert ist > konsum > wachstum