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Solar oder AKW besser für CO2 Verminderung?

Themenstarteram 24. Dezember 2009 um 1:17

Habe grade diese Berechnung gelesen.

Zwar bin ich kein Buchhalter aber der Kostenvorteil des AKW gegenüber Solar erscheint mir gewaltig.

Sieht nicht aus als ob sich Deutschland diese Investitionen in Sonnenkraft leisten kann und die USA ist eh pleite.

Wenn wir schon CO2 verringern wollen haben AKW hier einen klaren Vorteil, zumal sie auch 24 Stunden am Tag liefern, was man ja von der Sonne nicht sagen kann.

 

Gruss, Pete

Beste Antwort im Thema
am 24. Dezember 2009 um 4:10

Schöne berechnung, nur leider hat sie nix mit der wirklichkeit zu tun.

1. stromverbrauch wird in kwh, MWh, GWh oder TWh und nicht einfach in GW gerechnet, das weiß jeder der ne stromrechnung bezahlen muß.

2. Ich habe gesucht und leider keine exakten zahlen gefunden aber der deutsche stromverbrauch liegt angeblich bei etwa 540 TWh.

3. Bei bewölktem Himmel, Erwärmung des Moduls oder einem höheren Air Mass-Faktor ist die Leistung des Solargenerators entsprechend geringer (Anlage arbeitet unter Teillast).

In unseren Breitengraden können mit einer 1 kWp-Photovoltaik-Anlage (entspricht 8-10 m² Fläche) etwa 700 bis 900 kWh Strom pro Jahr erzeugt werden.

(nutzbare sonneneinstrahlungskarte: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/db/Solar_land_area.png)

 

4. wird der deutsche strom heute schon zu 6,3% durch windenergie, zu 4,2% durch wasserkraft, zu 3,6% durch biomasse, und zu 0,6% durch photovoltaik erzeugt, das macht 14,7% der stromerzeugung im jahr 2008.

auch wenn man die wasserkraft mangels neuer flüsse nur begrenzt ausbauen kann, so ist die biomasse und die windenergie stark im kommen, sowie die solarenergie.

http://upload.wikimedia.org/.../677px-Strommix-D-2008.png

Wenn ich das alles berechne, stimmt die rechnung des herren vorne und hinten nicht, und mal ehrlich, wer denkt daran 100% des stroms mit photovoltaik zu erzeugen, das ist doch hirnrissig.

Also wenn die zahl 540TWh stimmt, dann verbraucht jeder deutsche (bei 80 mio. inklusive industrie) im jahr etwa 6750 kWh strom.

6,3% des stroms sind 34,02TWh, werden durch windenergie erzeugt und somit 5.040.000 deutsche versorgt.

4,2% des stroms sind 22,68TWh, werden durch wasserkraft erzeugt und somit 3.360.000 deutsche versorgt.

3,6% des stroms sind 19,44TWh, werden durch Biomasse erzeugt und somit 2.880.000 deutsche versorgt.

somit bleiben von 80.000.000 deutschen 68.720.000 übrig die von solar, gas, kohle und atomkraft versorgt werden.

es bleiben also etwa 463,86TWh übrig, wollte man das alles mit photovoltaik erzeugen würde man nach den oben genannten werten 5.154km² benötigen. (etwa 72km*72km)

Deutschland hat eine fläche von 357.027 km² und 4,7% (stand 1997 http://www.destatis.de/.../EgebnisseBodennutzung,property=file.pdf)

davon sind verkehrsfläche, also starße, was einer fläche von 16.780,268km² entspricht also das dreifache von dem was man an straßen hat, was sollte einen davon abhalten einen teil zB autobahnen und große plätze mit solarzellen zu überdachen, was noch einen schönen neben effekt hätte (eine gewisse beruhigung des wetters, bzw reduzierung der regenmengen und schneemengen auf diesen flächen bei ausreichender entwässerung)

Auch ist die Nutzung der sonnenenergie zur elektrolyse wohl die schlechteste der möglichen varianten.

Da ist bei einem Pumpkraftwerk mehr effizienz möglich.

Daß Kernenergie eine günstige stromerzeugung bedeutet, ist nur ein trugschluß.

Rechnet mal die überwachung von tausender noch strahlender brennstäbe über die nächsten tausende von jahren hinzu.

Atomstrom ist nur deswegen so günstig weil die kraftwerke und betreiber einen mickrigen teil der lagerkosten übernehmen.

wenn nur eine person da sitzt und die geräte überwacht macht das bei einem stunden bruttolohn von gerademal 10€ *24*365=87600€/jahr und das die nächsten 10.000 jahre (und da uran auch begrenzt ist wird irgendwann zwar jemand 10.000 jahre lang aufpassen aber die gleiche zeit nix einnehmen durch den atomstrom (10.000jahr * 87600€/jahr = 876.000.000€)

Hat das mal jemand mit eingerechnet?

Wenn die regierung nicht immer wieder solche fehler machen würde, wären wir heute wohl weniger in einer krise, die gewinne privatisieren und die verlusten verstaatlichen, oder anders gesagt:

Einzelne verdienen und alle anderen blechen.

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Ja also und bis wann 100% EE?

Ja klar kann ich das - indem man die Effizenz steigert.

z.B. Einsatz von BHKW mit vornehmlich wärmegeführter Stromerzeugung = Winter und Nachts, gerade dann wenn Solar wenig bringt ist der Wärmebedarf eh höher - Minderverbrauch z.b. bei Heizanlagen, Dämmung, Verkehr etc.

Jaja ich weiss als 8h-Absitzer Angestellter ist "Effizenzsteigerung" keine Option - aber im echten Leben schon :D

Man muss eben einfach weniger in ungenutzte Abwärme verschwenden - dann kann man aus der gleichen Menge fossiler Brennstoffen mehr Nutzen ziehen.

am 9. Juni 2012 um 16:08

Warum erstaunt es mich nicht, dass von dir nur das übliche, sich im unkonkreten erschöpfende Geschwafel kommt ?

Schon beim Netzausbau werden die Helden in Berlin scheitern, dann bei der Netzausfallsicherheit und anschließend bei der CO2 Reduzierung. Und das alles bei weiter stramm steigenden Strompreisen, die schon in diesem Jahr mehr als das doppelte der Strompreise in Frankreich betragen werden (full cost Endverbraucher Industrie und Haushalte).

Gruß SRAM

Tja mich erstaunt gar nicht dass für Dich Effizienzsteigerung was völlig unbekanntes ist - das hab ich mir schon gedacht, dass das überhaupt keine denkbare Option ist :D

Der billige Atomstrom hat Frankreich überhaupt nichts gebracht - alle Industrie die es in Frankreich in den 70ern noch gab ist weg - und Frankreich ist heute - trotz des Atomstroms eines der am wenigsten industrialisierten Länder der ganzen(!!) Welt (~ um Platz 22 in den Ländern mit der wenigsten Industrie)

Natürlich führt ein hoher Strompreis zu einer schnelleren Deindustrialisierung, das ist ja klar - aber damit wird nur ein Prozess beschleunigt, der eh nicht aufzuhalten ist - Deutschland wird auf Dauer keine so extrem hohe Industrialisierung halten können und auf das Niveau anderer Hochlohn-Industrienationen wie Japan zurückfallen.

Bisher hat Deutschlands Industrie ja vor allem gerettet dass sich Spanier, Griechen und Italiener seit den 90ern an einen VW/Audi/BMW/Mercedes gekauft haben - obwohl sie nur das Geld für einen Dacia hatten - das fällt ja nun in Zukunft eher weg - das war letztendlich auch nur eine Blase.

am 9. Juni 2012 um 16:40

Wir haben hier in Deutschland aber auch ein Problem mit der Mentalität "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß".

Man kann es niemandem rechtmachen, bei jeder Lösungsvariante meckert irgendeine Lobby- oder Bevölkerungsgruppe.

Windkraft: Landschaftsverschandelung, seltsame Krankheiten durch Discoeffect, Infraschall & Co.

Wasserkraft: böhse, böhse Naturzerstörung

Braunkohle: Landschaftszerstörung durch Tagebau, Emissionen bei Verbrennung, CO2

Geothermie: Angst um Statik des Bodens, Gebäudeschäden und Beben befürchtet

Energiepflanzen: Monokultur, Ethik "in Afrika hungernse und wir..."

Zu Kernenergie muß ich nichts weiter sagen.

Wenn man dieses babylonische Gewirr aus mahnenden, besorgten, ängstlichen und empörten Stimmen zusammenfasst und man sich vor Augen führt, daß jeder seinen Lebensstandard und Lebensstil als selbstverständlich betrachtet (Geschirrspüler, Kondens-Wäschetrockner, Klimaanlage, 100L Gefrierschrank, 40 Zoll TV, 24/7Warmwasser) , stellt sich nur eine Frage:

Was wollt ihr eigentlich???

Wir Deutschen scheinen ein Volk der Bedenkenträger, der Jammerer und der Dagegen-Seier zu werden. Wißt ihr, in China hat man nicht lange gefackelt und hat den 3-Schluchten-Staudamm hingeknallt. Das Ding liefert sauberen Strom, ist still, leise, zappelt nicht, strahlt nicht und gast nicht. Und wenn das Naturzerstörung war, was war dann die Flutung des Süßwassersees "Schwarzes Meer" ca. 5500v.Chr.?

am 9. Juni 2012 um 20:14

Zitat:

Deutschland wird auf Dauer keine so extrem hohe Industrialisierung halten können und auf das Niveau anderer Hochlohn-Industrienationen wie Japan zurückfallen.

Du hast nicht die geringste Ahnung: sieh dir erstmal das produzierende Gewerbe in Japan an. Du wirst erstaunliche Parallelen zu Deutschland erkennen.

Gerade das Vorhandensein einer gesunden Grundstoffindustrie als Basis ist für Industrienationen unverzichtbar: nur diese ermöglicht eine hohe Überlebensfähigkeit der Volkswirtschaft in Krisen. Das beste Beispiel ist die Situation der wenig industrialisierten europäischen Randstaaten, die gerade in jeder nur möglichen Form gestützt werden müssen um zu überleben.

Wer einer Deindustrialisierung Deutschlands das Wort redet ist ein Feind der Deutschen Nation und betreibt deren Untergang. Solchen Typen wie Dir muss das Handwerk gelegt werden !

 

:mad: SRAM

In den vielen Förderländern entstehen hochmoderne riesige <Anlagen und diese werden auch in Betrieb gehen und nicht nur gebaut und ungenutzt herumstehen.

Niemand wird verhindern können, dass z.B. Länder die sich für zig Milliarden z.B. die modernsten Raffinerien oder die modernsten Stahlwerke der Welt gebaut haben, diese auch nutzen werden und schrittweise immer weniger Rohstoffe und immer mehr vor verarbeitete Produkte anbieten.

Mehr als Spezialindustrie wird über kurz oder lang nicht bleiben können im rohstoffnahen Sektor - in Japan hat der Wandel schon viel deutlicher stattgefunden und mit 25% recht wenig Industrieanteil.

Dass Deutschland den Wandel wie in Japan hinauszögern konnte, liegt ja nur daran dass ein Großteil der Produktion verschenkt wurde - man hat Produkte an Leute verkauft, die dazu gar nicht das Geld hatten - das hat man denen mitgegeben - bzw muss man denen jetzt nachträglich über Rettungssschirme geben.

Das hat mit dem was man für Deutschland will gar nichts zu tun - das ist eben eine Realität mit der man abseits von Industrieromantikträumereien leben muss.

Hmmm wo ich würd mal gerne einen Link zu dem Beliner Zeitungs Artikel sehen, dass angeblich so viele gegen den Atomausstieg sind - denn irgendwie find ich dazu überhaupt nichts

Sondern nur das Gegenteil

http://www.berlinerumschau.com/news.php?...

Umfrage: Mehrheit akzeptiert trotz steigender Strompreise Ausstieg aus Kernkraft

Eine klare Mehrheit von 71 Prozent der Deutschen hält den Ausstieg aus der Atomenergie trotz der von allen Experten erwarteten Erhöhung der Strompreise für richtig.

Immerhin es zeigt ja es geht eigentlich schon mit deutlich weniger Subventionen.

Dass fast alle mitnehmen was geht ist halt so - da muss der Staat halt das anpassen. Ist doch klasse wenn die Windenergiebetreiber jetzt schon selber - hinter verschlossenen Türen zumindest - die Subventionen gar nicht mehr wirklich gross brauchen.

========

Sharp hat nun 43,5% Umwandlungsrate erreicht bei Solarzellen - ganz schön heftig wie da die Entwicklungssprünge sind

http://inhabitat.com/.../

am 10. Juni 2012 um 17:50

Mich würde eins interessieren:

Wie hoch ist der prozentualer Anteil der Privathaushalte am gesamten Stromverbrauch in D, und wie sind die Anteile verteilt bezüglich der Abgaben EEG und Netzausbaugebühr Privat-Industrie.

Wenn der Industrie die Stromkosten in D zu teuer sind, warum stellt sie den Strom nicht selber her (einige tun es - hatten wir schon).

Die Privaten fangen doch an ihren Strom (teilweise) herzustellen, auch viele öffentliche und kleine bis mittlere Firmen stellen (zuaätzlich) PV auf.

Nur die Großindustrie tzutzelt an den Stromnetzen wie wild, und hat panische Angst vor Blackouts.

Mir persönlich würde es nicht allzusehr wehtun, wenn dieser Bildschirm ab und zu dunkel bleibt -so what-.

MfG

RKM

 

am 10. Juni 2012 um 18:04

Auch die SPD besinnt sich ......

____________________________

 

Aufteilung Stromverbrauch

Im Sommer kannst du das so leicht sagen ...... im Winter heißt das: kein Licht, keine Heizung, kein Wasser und Randalierer in den Strassen. Wenn du letzteres nicht glaubst: sieh dir an was in westlichen Industrieländern bei großen blackouts schon alles passiert ist .........

 

Gruß SRAM

Hmmm im Bereich Solarspeicher für zu Hause kommen so langsam ja richtig interessante Produkte auf den Markt

=================

Für Heimspeicher-Anwendungen, bietet Leclanché modulare Speichermodule bis zu einer Speicherkapazität von 10 kWh. Ausgestattet mit Leclanchés Lithium-Titanat-Elektroden wird für die Module eine Lebensdauer von 15.000 Zyklen bei 100% Entladetiefe erwartet. Damit sind diese Speichermodule ideal auf die Lebensdauer einer typischen Hausdach-Photovoltaik-Anlage ausgerichtet.

http://www.finanznachrichten.de/.../...er-branchenmesse-inters-016.htm

Hmm das ja echt ne Menge Zyklen......

am 10. Juni 2012 um 19:29

Viele: Intersolar

 

Aber: die ernstzunehmenden Anbieter sagen alle, daß gegenwärtig nach Vollkostenrechnung nicht rentabel.

 

Gruß SRAM

Wenn die jetzt so ein mittelgrosses Werk ja nun in Betrieb nehmen werden die schon das ungefähr durchgerechnet haben ob sich das rechnet - nach 100 Jahren Geschäftstätigkeit auf dem Akku- und Batteriemarkt, werden die den schon einschätzen können.

Mit dem ja sehr wahrscheinlichen Zerbrechen der SB LiMotive Allianz verschwindet ja auch einer der grossen Player der zumindest mit Bosch teilweise in Europa war oder sein wollte und lässt Raum für andere. Dass Daimler bei Tesla für hunderte Millionen komplette EV Antriebssysteme einkauft und kein System von LiTec verbaut lässt ja auch zumindest in den unmittelbaren nächsten Jahren von der Seite wenig Konkurrenz vermuten.

Naja wenn doch die Strompreise sich ver x-fachen in den nächsten paar Jahren dann rechnet sich das ja fix :D

am 11. Juni 2012 um 7:33

Zitat:

Original geschrieben von WHornung

Hmmm im Bereich Solarspeicher für zu Hause kommen so langsam ja richtig interessante Produkte auf den Markt

=================

Für Heimspeicher-Anwendungen, bietet Leclanché modulare Speichermodule bis zu einer Speicherkapazität von 10 kWh. Ausgestattet mit Leclanchés Lithium-Titanat-Elektroden wird für die Module eine Lebensdauer von 15.000 Zyklen bei 100% Entladetiefe erwartet. Damit sind diese Speichermodule ideal auf die Lebensdauer einer typischen Hausdach-Photovoltaik-Anlage ausgerichtet.

http://www.finanznachrichten.de/.../...er-branchenmesse-inters-016.htm

Hmm das ja echt ne Menge Zyklen......

Allerdings ist der Lithium Titanat Akku einer der mit Abstand teuersten auf der Welt, kenne den nur von Altairnano.

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