Sinn und Unsinn zunehmender Bordelektronik im Automobil
Dicke Kabel, Elektromotoren, Schalter, Thermostate, bestenfalls ein paar Transistoren – wer denkt, damit wäre das Thema Fahrzeugelektronik durch, irrt gewaltig.
ABS, ASR, ESP, Airbags, Bremsassistent, Distronic (Abstandsregeltempomat), Keyless-Go, Einparkhilfe durch Ultraschall-Sensoren, elektrische Parkbremse, Shift-by-Wire, Regensensoren, Reifendrucksensoren und –regelanlagen, Memory-Sitze, TV-Displays, DVD-Player, Pre-Safe (Sitze werden bei Unfallgefahr in die richtige Position gefahren), usw.
Kilometerlange Kabelstränge durchziehen die modernen Fahrzeuge und verknüpfen Fahrwerk, Motor und Chassis schon heute zu einem Hightech-Monster mit bis zu 80(!) vernetzten Kleinstrechnern.
Man wird zwar regelmäßig über die angeblichen Vorteile all dieser Systeme informiert, über Mehrverbrauch durch das höhere Fahrzeuggewicht, den steigenden Preis der Autos, Fahrzeuge die dem Besitzer den Zutritt verweigern, falsche Warnmeldungen über offene Türen oder defekte Lampen, bei Regen aufklappende Cabrio-Dächer, nicht verlöschende Airbag-Warnlampen, unmotiviert ausgehende Motoren, pausierende Infotaiment-Center, ausfallende Servolenkungen, nicht korrekt funktionierende Regensensoren welche gefährliche Blindflüge verursachen, einen Mann der bei glühender Hitze in seinem Fzg. eingesperrt war da die Bordelektronik versagte und sich weder Türen noch Fenster öffnen ließen, noch die Klimaanlage funktionierte, ja sogar ein Kind welches durch eine nicht funktionierende Beifahrer-Airbag Abschaltung zu Tode kam, hört man Seitens der Automobil Hersteller recht wenig. Und dies ist lediglich ein Bruchteil solcher Vorkommnisse.
Dass die Haftung von durch diese elektronischen „Helferlein“ (welch Ironie...) verursachten Schäden in der Regel weiterhin beim Fahrer liegen, erwähne ich nur mal so am Rande.
Doch das ist nur der Anfang, das, was bereits Realität ist.
Ingenieure tüfteln an Steer-by-Wire (Lenken nur durch elektrische Impulse vom Lenkrad zu den Servomotoren), Break-by-Wire (Bremsen nur durch elektrische Impulse vom Pedal zu den Servomotoren), Nahbereichsradar, Spurwechselassistent, “lane keeping” (Kameras überwachen ob man in der Spur fährt), Kamerasysteme die eine Übermüdung des Fahrers an seinen Augenbewegungen ableiten – und ihn ggf. durch Piepsen, Blinken und Rütteln am Lenkrad wecken, Autos die von selbst einparken, Sensoren an jeder elektrischen Steckverbindung (welche diese bei Trennung stromlos machen, da die durch die viele Elektronik benötigte 42 V Bordspannung gefährlich werden könnte), und noch an vielem mehr.
Aber was ist, wenn das automatische Einpark-System den Nachbarsjungen in der Parklücke „übersieht“, wenn Zwei-Meter-Recken bei 200 km/h plötzlich die Knie unters Armaturenbrett geklemmt werden weil das Auto Gefahr wittert und die Sitze automatisch „korrekt“ einstellt, die elektronische Parkbremse versagt und jemand überrollt wird, das Nahbereichsradar aus heiterem Himmel eine Vollbremsung veranlasst, man auf der Autobahn plötzlich von der Reifendurckregelanlage einen Plattfuss verpasst bekommt, man durch lautes Piepsen, Blinken und Rütteln am Lenkrad zu Tode erschreckt wird, obwohl alles in bester Ordnung ist? Oder wenn gar Lenkung und Bremsen komplett versagen?
Im EU-Weißbuch haben sich die Mitgliedsstaaten verpflichtet, die Zahl der Verkehrstoten bis 2010 im Vergleich zum Jahr 2000 zu halbieren (was allerdings nicht zu funktionieren scheint), deshalb wohl auch der Versuch der Automobil Hersteller dies durch den stark vermehrten Einsatz elektronischer Systeme zu erreichen.
Doch steht in diesem „Weißbuch“ auch, wie viele Menschen durch Fehlfunktionen genau dieser Systeme ums Leben kommen dürfen…?
Welche Meinung habt ihr zu diesem Thema?
Beste Antwort im Thema
Zum Anfang,
nochmal lesen,
zurücklehnen, Augen schließen.
Alles richtig, da gibt es nichts mehr dazu zu sagen.
außer: UMSATZ, UMSATZ, UMSATZ
Schneller, höher, weiter.....
Was interessiert hier Logik ?
Wir könnten nur verweigern, aber der Großteil der Käufer
entspricht woh nicht mehr der Bezeichnung:
"durchschnittlich intelligernter Mitteleuropäer"
und denkt nur..... will HABEN !
222 Antworten
Zitat:
Ein Abstandsradar, mit voll automatischer Bremsfunktion,
was für Lkws gesetzlich Pflicht sein sollte,
ist bis heute nicht eingeführt!.Das wäre ein sinnvolle Elektronik-Anwendung in der Praxis!
Ich muß mich etwas zurück halten, da ich seit meiner Schulzeit
mit der Elektronik sehr gut vertraut bin.
Da verlangst du aber zu viel !
Wir können zwar auf den Mond und zum Mars fliegen.Aber vollautomatische Bremsfunktion ? Ich bitte dich ! 😉
Jetzt warten wir doch einfach mal ab, bis diese neuen Fahrzeuge mit den vielen elektrischen und elektronischen Helferlein in die Jahre kommen.
Dann wird man sehen, ob sich die Versprechungen von mehr Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Komfort erfüllt haben.
Wolln wirs hoffen, denn das könnte sich andernfalls als teurer und gefährlicher Irrweg erweisen.
Gruß
Marvins
Zitat:
Original geschrieben von Marvins
Jetzt warten wir doch einfach mal ab, bis diese neuen Fahrzeuge mit den vielen elektrischen und elektronischen Helferlein in die Jahre kommen.
Genauso wird es sein. Ein nicht erhältlicher Chip wird das Leben der jetzt aktuellen Autos unbegründet früh beenden.
Mein T3 gehört zu einer Generation Autos, die noch echte Chancen auf ein H-Kennzeichen haben, weil sie immer reparierbar sind. Leider werden die Leute immer seltener, die so etwas reparieren können.
So'n VW Vertragsmechaniker darf man da garnicht mehr drann lassen, weil er ohne Originalersatzteile kein Auto reparieren kann. Das macht deutlich, was aus einem defekten 15 Jahre alten Golf IV wird, denn die mechanischen Teile von alten Autos kann man nachfertigen oder etwas basteln. Bei Spezialchips und Sensorik wird das eng.
Trotzdem sind Systeme, wie ABS, ESP und Airbags ein Segen. Den anderen Plunder bräuchte ich nicht.
Viele Grüße
Baumi
Hi,Zitat:
Original geschrieben von baumi70
Genauso wird es sein. Ein nicht erhältlicher Chip wird das Leben der jetzt aktuellen Autos unbegründet früh beenden.Zitat:
Original geschrieben von Marvins
Jetzt warten wir doch einfach mal ab, bis diese neuen Fahrzeuge mit den vielen elektrischen und elektronischen Helferlein in die Jahre kommen.
Mein T3 gehört zu einer Generation Autos, die noch echte Chancen auf ein H-Kennzeichen haben, weil sie immer reparierbar sind. Leider werden die Leute immer seltener, die so etwas reparieren können.
So'n VW Vertragsmechaniker darf man da garnicht mehr drann lassen, weil er ohne Originalersatzteile kein Auto reparieren kann. Das macht deutlich, was aus einem defekten 15 Jahre alten Golf IV wird, denn die mechanischen Teile von alten Autos kann man nachfertigen oder etwas basteln. Bei Spezialchips und Sensorik wird das eng.Trotzdem sind Systeme, wie ABS, ESP und Airbags ein Segen. Den anderen Plunder bräuchte ich nicht.
Viele Grüße
Baumi
Marvins, baumi70,
hatte 3 Autos von Baujahr 1994...2000 mit elektronischer Motorsteuuerung und
mit fast allen heutigen Funktionen, Abs, Asr....Airbags....Zentralverr. .
und nie ist einmal die Steuerelektronik ausgefallen.
- Das Problem für Störungen sind die Sensoren!
Da werden bis heute Low-Cost-Produkte eingesetzt.
Sonst hätten die kein after-sale -Geschäft.
Also, wenn Ihr an ein zukünftiges H-Modell denkt,
neben den mechanischen Teilen,
die Sensorik sammeln, incl. Tankgeber, wird gern vergessen.
Ein SW-Update ist bei den Oldies in der Regel nicht nötig,
und auch nicht so einfach möglich.
-Die Schnittstelle-
Aber das Hauptproblem ist der Rost und wird es sein!
Heut zutage halten Motor und Antrieb länger als der Rest darum.
Gruß
Testmal
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Zitat:
Original geschrieben von testmal
Also, wenn Ihr an ein zukünftiges H-Modell denkt,
neben den mechanischen Teilen,
Ist 'ne gute Idee, anders wird es wohl nicht gehen.
Die Frage ist nur, für welches Auto sollte man sameln? Was wird ein Klassiker?
Beim letzten Neuwagen habe ich nicht darüber nachgedacht, ob ich ihn historisch machen möchte. Er wird es wohl auch nicht 😁 Danach habe ich jedenfalls beschlossen, keinen Neuwagen mehr zu kaufen.
Viele Grüße
Baumi
Das Problem ist ja das die Hersteller in der Regel gezwungen werden durch einerseits der gesetzlichen Seite und auf der anderen Seite durch die anderen Autohersteller immer mehr Elektronik zu verbauen.
ABS, Airbag, Bremsassistent, ESP (ab 2012/13) sind mittlerweile alle Pflicht. Diese Systeme sind auch durchaus sinnvoll und haben auch schon viele Leben gerettet.
Licht-und Regensensor, Pre-Safe, Distronic (Abstandsregeltempomat), elektrische Heckklappe, Servoschließung für Türen, elektronische Servolenkung, Parktronic, Sitze mit Memory und die ganzen Spurwarnsysteme um nur mal ein paar bespiele zu nennen sind alles Produkte die durch den zunehmenden Konkurrenzdruck entstanden sind. Würden die Hersteller aufhören weiterzuentwickeln würden erstens Arbeitsplätze wegfalle und es keinen richtigen Wettbewerb mehr geben, da man ja dann nicht nach den elektronischen Helfern gehen kann. Viele Leute kaufen sich auch ein bestimmtes Auto, gerade weil es einen elektronischer Helfer hat, den andere nicht haben.
Ich seh das Ganze mit der Elektronik zum Teil als sinnvoll an. Bestimmt Sachen wie ABS, ESP usw. sind sehr hilfreich aber Sitze mit Memory, Abstandsregeltempomat zum Beispiel ist nur Spielerei.
Zitat:
Original geschrieben von Superman66
Bestimmt Sachen wie ABS, ESP usw. sind sehr hilfreich aber Sitze mit Memory, Abstandsregeltempomat zum Beispiel ist nur Spielerei.
Warum du "Sitze mit Memory, Abstandsregeltempomat" in einem Atemzug nennst, verstehe ich nicht. Letzteres ist doch sehr sinnvoll, überhaupt auf den überfüllten Autobahnen in Deutschland.
Ich vermute, dass aufgrund des Abstandsregeltempomaten das ABS viel seltener zum Einsatz kommt.
Das ist doch ein sinnvolles Extra, somit trägt dieses zum entspannten Autofahren bei.
Gruß
Ulicruiser
Zitat:
Original geschrieben von djcroatia
elektrisch verstellbarer Innenspiegel benötigt man glaube ich nicht
Meinst du die automatisch abblendenden Innspiegel?
Die sind sehr hilfreich, insbesondere wenn Autos mit nicht ordnungsgemäß gewarteten Xenonscheinwerfer hinterher fahren.
Gruß
Ulicruiser
Zitat:
Original geschrieben von UliCruiser
Meinst du die automatisch abblendenden Innspiegel?Zitat:
Original geschrieben von djcroatia
elektrisch verstellbarer Innenspiegel benötigt man glaube ich nicht
Die sind sehr hilfreich, insbesondere wenn Autos mit nicht ordnungsgemäß gewarteten Xenonscheinwerfer hinterher fahren.Gruß
Ulicruiser
ich meine
elektrisch verstellbarer Innenspiegel, der sich automatisch einstellt wie die Memorysitze.
automatisch abblendenden Innspiegel ist schon sehr sinnvoll, wie du es schon geschrieben hast, wegen den Blendern
Zitat:
Original geschrieben von djcroatia
ich meine elektrisch verstellbarer Innenspiegel, der sich automatisch einstellt wie die Memorysitze.automatisch abblendenden Innspiegel ist schon sehr sinnvoll, wie du es schon geschrieben hast, wegen den Blendern
Ok, die Frage ist berechtigt. Dagen spricht, wenn schon denn schon, also die perfekte Lösung.
Mit der abgespeckten Lösung wird man sich insbesondere auf dem USA- Markt schwer zun. Ich denke an "die Katze in der Mikrowelle", nach dem Motto "Mir hat niemand gesagt, dass ich den Rücspiegel einstellen muss!"
Gruß
Ulicruiser
lassen wir mal die Amerikaner in Amerika, ist ein eigens Volk für sich mit Gesetzen bei denen man einfach nur den kopf schütteln kann.
Das die Sitze sich so stellen finde ich sehr gut, bin mal einen Lexus gefahren, das war schon angenhem, beim ausschalten fährt der Sitz automatiscch nach hinten und beim starten fährt er auf die gespeicherte Position zurück.
Aber bitte mal ehrlich, einen elektrisch vertsellbaren Innenspiegel, einmal kurz gedreht und fertig und die jenigen die es nicht wissen machen ihn dann auch noch kapuut bzw. beschädigen ihn dann noch.
Ein Arbeitskollege wollte meine Spiegel per Hand ausklappen (sind elektrisch) und hätte beinah etwas zerstört, weil er es nicht wusste. Spätestens bei den Aussenspiegeln siehst du die Tasten zur Verstellung, aber für den Rückspiegel ??
Statt Elektronik sollte erst mal die Elektrik vollständig und ausgereift sein:
Zum Beispiel ist die beheizte Scheibenwischanlage selbst in der oberen Mittelklasse immer noch nicht Standart und lediglich als Extra erhältlich. Das nächste sind die Scheinwerfer (hier im Forum wird deshalb der Avensis sehr bemängelt). In Sachen Sicherheit allerdings 1a (Ist ja auch egal, wenn man wogegen fährt, solange nur der Aufprall "sicher" ist). Vom Leuchtenwechsel fang ich erst gar nicht an.
Dass heute noch Heckscheibenheizungen als mangelhaft getestet werden, ist höchstens noch "ein schlecher Scherz".
Aber mit einem iP*d-Anschluss und anderen Spielereien läßt sich halt leichter am Kunden verdienen.
Andere Elektronik steht eh außer Frage, zum Beispiel, um die strengen Abgasnormen zu erfüllen.
Zukunftsmusik: Geil wirds, wenn die ersten Autos ein Betriebssystem bekommen. Oder ein Auto-Virus zuschlägt (zum Beispiel über Internetanschluss im Auto oder eine "schwarz gebrannte" Navi-CD oder sonstwie). Hoffentlich bekomme ich das nicht live, sondern nur über b*ld.de oder so mit.
Zitat:
Original geschrieben von Wanderbaer
Aber mit einem iP*d-Anschluss und anderen Spielereien läßt sich halt leichter am Kunden verdienen.
gab mal letztens einen Bericht zu VW und Verdienst beim Zubehör.
Am Golf VI als Basisfahrzeug verdient VW nur einen Bruchteil dessen was man allein schon am Radio verdient. Glaube es waren beim Grundmodell 200-300,- €, nur fürs Radio waren es glaube ich fast 1.000,- €
WanderbaerZitat:
Original geschrieben von Wanderbaer
Statt Elektronik sollte erst mal die Elektrik vollständig und ausgereift sein:Zum Beispiel ist die beheizte Scheibenwischanlage selbst in der oberen Mittelklasse immer noch nicht Standart und lediglich als Extra erhältlich. Das nächste sind die Scheinwerfer (hier im Forum wird deshalb der Avensis sehr bemängelt). In Sachen Sicherheit allerdings 1a (Ist ja auch egal, wenn man wogegen fährt, solange nur der Aufprall "sicher" ist). Vom Leuchtenwechsel fang ich erst gar nicht an.
Dass heute noch Heckscheibenheizungen als mangelhaft getestet werden, ist höchstens noch "ein schlecher Scherz".
Aber mit einem iP*d-Anschluss und anderen Spielereien läßt sich halt leichter am Kunden verdienen.
Andere Elektronik steht eh außer Frage, zum Beispiel, um die strengen Abgasnormen zu erfüllen.
Zukunftsmusik: Geil wirds, wenn die ersten Autos ein Betriebssystem bekommen. Oder ein Auto-Virus zuschlägt (zum Beispiel über Internetanschluss im Auto oder eine "schwarz gebrannte" Navi-CD oder sonstwie). Hoffentlich bekomme ich das nicht live, sondern nur über b*ld.de oder so mit.
da hast Du ein Thema angesprochen,
was vermutlich, nur von Vollblut-Softwerkern gelöst werden kann.
- Es gibt leider viele, welche nur Ihren Job machen,
- ohne sich mal mit der Praxis zu beschäftigen.
Die kennen ihre Firma überhaupt nicht, brauchen nach 3 Jahren eine PC-Brille,
- sind permanent im Stress, haben echt gute Ideen,
aber. das läßt sich momental nicht vermarkten.! Der Wettbewerb hat es auch nicht.
Und nach 10...20 Jahren wird es dann wieder entdeckt,
und als das Highlight verkauft!
Beispiel: Vor 30 Jahren konnte man ein Abstandsradar für 100 Dollar aus den USA kaufen,
- in der Ausbaustufe mit stufenweiser Bremsfunktion,
bis zum automatischen Bremsen.
- ist irgendwie, bis heute noch nicht eingeführt!
Solange, neue Funktionen, nicht sofort Gewinn abwerfen,
werden sinnvolle sicherheitstechnische Möglichkeiten
in den Rundordner geworfen.
Schade
Testmal
djcroatia
Faktor 10x,
3000€
bei VW, .... hast sicherlich Du Recht.